Preparation-Kapitel: Sky Force-Zwiespalt
Taen drehte sich zu Akira und senkte die Stimme. "Und? Was hältst du davon?",
"Mein Standpunkt bleibt der Gleiche. Ich zerstöre diese Mafia für alles, was sie den Menschen hier und Yukine angetan haben." Akiras Stimme war fest und sein Blick entschlossen.
"Ich denke, mittlerweile teilen alle diese Ansicht. Der Angriff auf Yukine ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat...",
"Ich hab mir versprochen, ihn zu beschützen. Er ist mehr für mich als nur ein Freund. Er stand an meiner Seite, egal, was passiert ist oder wie ich zu ihm war. Jetzt will ich an seiner Seite sein. Nicht, weil ich mich verpflichtet fühle, sondern weil ich ihn...", seine Stimme verklang und er schüttelte karg den Kopf, "...Verstehst du nicht, Boss.",
"Nein, wahrscheinlich nicht... aber ich habe mir etwas überlegt.",
"Hm?",
"Das kann nicht länger so bleiben... Ich habe dir ver... sprochen, mich zu bessern. Daher dachte ich, ich könnte das mit den Emotionen mit Yukines Hilfe trainieren.",
"Sowas wie Starthilfe?",
"So ähnlich. Wenn ich den einzelnen Emotionen einen Begriff zuordnen kann, dann würde das sicherlich hilfreich sein."
Akira nickte. "Meinetwegen. Guter Anfang. Dein Cousin ist bestimmt stolz auf dich.",
"Er ist hart zu sich selbst. Er macht sich für alles verantwortlich.",
"Er sah heute Morgen ziemlich fertig aus, als ich ihn gesehen habe.",
"Ich habe sie ihm gezeigt. Meine Narben. Ich habe ihm erzählt, was Satoshi mit mir gemacht hat, nachdem er dazwischen gegangen ist... Er hat es... nicht... gut aufgenommen.",
"Er hat geweint. Oder?"
Er nickte.
"Versuche, für ihn da zu sein, Taen. Er hat wegen dir viel durchgemacht. Auch, wenn du wegen ihm erst durch die Hölle gehen musstest. Er hat dich echt gern.",
"Ich weiß. Niemand wird ihm wehtun. Das ist das Mindeste, das ich tun kann."
Akira nickte mit einer Spur Zufriedenheit im Blick.
Sie warteten in der Dunkelheit, Taen blickte dabei ständig auf seinen Viso-Caster. "Sky Force hat sich zu ihrer zweiten Mission aufgemacht. Yukine und Makoto sind mit Jairo zusammen losgegangen. Ich weiß echt nicht, ob wir Ayuuki jetzt dazu zählen sollen oder nicht. Was würdest du sagen?",
"Ayuuki kann der Gilde nützlich sein. Außerdem scheint sie jetzt mehr aus sich herauszukommen. Sie klebt nicht mehr so sehr an dir.",
"Aber in meinem Zimmer schlafen tut sie immer noch.",
"Stört dich das nicht?",
"Natürlich stört mich das. Aber ich hab mich dran gewöhnt. Ich bin nur froh, wenn das irgendwann mal aufhört. Sie versteckt sich meistens unter dem Bett oder hinter dem Schrank.",
"Warum wirfst du sie nicht raus?",
"Sie würde an einen Trauma-Schock sterben."
Akira schmunzelte kurz angebunden, als die alte Dame an der Wand den Kopf hob. "Also... helft ihr uns, ja? Das ist sehr lieb von euch..."
Taen blickte zu ihr. "...",
"Taen, sag was", raunte Akira ihm zu.
"Was denn? Wieso ich?" Er seufzte und straffte dann die Schultern. "... Ja, wir helfen aus. Wir tun das gern."
Die Dame lächelte müde. "Ach, wie schön. Passt auf euch auf, die Welt ist gefährlich.",
"Da kann ich ein Lied von singen...", murmelte Taen. "Wir werden Acht geben.",
"Sehr gut." Ein schwerer Hustenanfall brachte den Körper der ausgehungerten Frau zum Beben.
"Hey, geh's langsam an. Wenn ich wieder draußen bin, bring ich dir sauberes Wasser mit", versprach Ren ihr. Taen wich fast bis zur Wand zurück. Wer weiß, was die alles für Krankheiten hatten... "Misstraust du Ren immer noch?" fragte er wieder an Akira gewandt- sehr leise diesmal.
"Ja. Wir kennen ihn nicht. Nicht wirklich." Akira lehnte sich an die staubige Wand. "Er könnte uns genauso gut hintergehen...",
"Der Meinung bin ich auch. Egal, was hier vorgeht... Wir bleiben stets auf der Hut. Wir können hier niemandem außer uns selbst vertrauen.",
"Hier drin hat man kein Gefühl für die Zeit... Wenn man sich nicht daran gewöhnt hat, macht das einen wahnsinnig...",
"Es ist 14 Uhr 3 Minuten. Wir sind hier schon eine Weile."
Akira seufzte in sich hinein. "Diese Typen von der Mafia sind bestimmt noch bis zum Abend hier.",
"Hm... Amüsant.",
"Ja, allerdings." Akira tippte eine Nachricht an Yukine.
Hey. Wie kommt ihr zurecht?
Recht gut. Wir haben gerade unsere Mission abgeschlossen. Wie lange braucht ihr noch?
Wir kommen wahrscheinlich erst spät wieder. Wir sind im Untergrund eingeschlossen.
Eingeschlossen?
Ja. Die Mafia sucht nach neuen Opfern. Wir warten, bis sie weg sind.
Oh. Viel Spaß euch dann.
Wir versuchen's.
Akira lächelte, ohne es zu merken, während Taen angewidert auf den Boden starrte. Er konnte Dreck absolut überhaupt nicht leiden. "..."
Und? Wie ist die Freizeit mit Taen so?
Berauschend.
War das Sarkasmus?
Ich glaube, ich weiß erst durch ihn, was Leben ist~ Ich will nie wieder weg von ihm.
Ha ha. Na dann amüsiert euch mal weiter. Grüß den Dreck von mir!
"Viele Grüße von Yukine", raunte Akira sarkastisch zu Taen, der allerdings nicht darauf reagierte. "Lebst du noch?",
"Ja", antwortete er düster.
Sky Force war indes in ihrem zweiten Job damit beschäftigt, eine Horde Käfer-Pokémon, die auf der Dausing-Farm das Obst wegfutterten, wegzujagen.
"Aella!" rief Solace. "Raging Blaze!",
"Fackle aber nicht die komplette Farm dabei ab!" lachte sie. "Okay, Vivillon! Bist du bereit?"
Ihr eigenes Käfer-Pokémon nickte. "Okay.",
"Inferno!" Solace streckte den Arm aus und Glurak ließ Flammen den Käfern entgegenschlagen.
"Orkan!" Vivillon schlug mit den Flügeln und der Sturm fachte das Feuer noch stärker an. Die Käfer kreischten und zischten.
"Pelzebub, wir helfen." Tori nickte ihrem Pokémon zu. "Finsteraura!" Ihr Partner streckte beide Arme aus und brachte die gegnerischen Pokémon gezielt aus dem Gleichgewicht.
"Toxin, Aggrostella!" rief Lane und sein Pokémon ließ Gift auf die Käfer herab regnen. Kreischend und taumelnd wichen die Käfer zurück.
"Luftschnitt!" Glurak raste über die hinweg und bombardierte sie mit Luftklingen. Kreischend nahmen die Pokémon Reißaus. Andere blieben besiegt am Boden zurück. Tori warf sich das Haar zurück und dehnte die Arme hinter ihrem Kopf. "Fertig~ Das war gar nichts.",
"Gut gemacht, Team." Solace verschränkte die Arme.
"Wir werden immer stärker!" rief Tori.
"Zweite Mission für heute erledigt." Solace nickte den anderen zu.
"Können wir eine Pause machen?",
"Können wir, wenn wir wieder zurück sind." Solace sammelte das Preisgeld von 900 Pokédollar ein und stieg auf Glurak. Lane und Aella riefen ihre Pokémon zurück.
"Lane, darf ich wieder bei dir mitfliegen?" fragte Tori hoffnungsvoll. Lane warf ihr einen Blick zu. "Ich fliege mit Solace mit.",
"Okay, dann eben Elly!" Sie lächelte. Lane stieg mit auf Glurak und Aella kletterte auf Krarmor, als Solace dieses herausgerufen hatte.
"Lass mich nicht fallen, Elly." Tori hüpfte hinter ihr auf.
"Werde ich nicht, keine Sorge. Solace's Krarmor ist lieb. Los geht's!" Krarmor breitete die Flügel aus und folgte Glurak in die Luft.
"Willst du jetzt Abstand zu Ace halten?" fragte die Grauhaarige während des Fluges.
"Na ja... Nicht Abstand. Nur... Platz. Ich mag ihn nicht nerven. Alles wird wieder so wie vorher, wenn ich wieder gesund bin!",
"Das "heilt" nicht so schnell...",
"Oh doch, Elly. Es muss. Mir geht's wirklich mies. Es soll aufhören."
Sie seufzte. "Arme Tori...",
"Ich will mich einfach nur in mein Zimmer verziehen. Alles tut weh...", jammerte sie leise. "Ich kann gar nicht mehr klar denken, wenn ich mal denken will. Das ist so ätzend... Armer Sol. Ich wollt ihn damit nicht auf den Senkel gehen.",
"Tust du nicht... Er hält nur Abstand zu dir, weil jeder deine Einstellung zu dem Thema kennt.",
"Er ist ein Typ, seine Einstellung ist die Gleiche.",
"Schwachsinn. Nicht alle Kerle sind gleich.",
"Doch. Sol ist cool. Lane und alle anderen auch. Nur ganz innen drin sind alle gleich. Die lassen einen am Ende nur links liegen... Das ist wie ein Code, den jeder Typ hat...",
"... Siehst du das so bei Akira?",
"Er steht auf Yukine und Yukine steht auf ihn. Aber am Ende geht das auch vorbei. Das ist immer so... Arme Dudes...",
"... Bezweifle ich. Akira hat niemanden an Yukine heran gelassen.",
"Aber das hält nicht lange, Elly. Irgendwas wird passieren. Ich will euch und Sol nicht verlieren, aber genau das wird passieren, wenn ich schwach werde. Ich muss stark bleiben! Ich kann das!",
"Es ist eher deine verzerrte Weltansicht, die dir da im Weg steht..."
Tori schwieg betreten, ehe sie traurig die Augen schloss. "...Elly, sag mir, was ich machen soll.",
"Ich habe jetzt nicht unbedingt sinnvolle Ratschläge parat... ich betrete Neuland, weißt du? Aber du musst Vertrauen haben. Ich kenne Ace lange genug... Er legt viel Wert auf Loyalität. Und er respektiert andere. ...Wenn sie ihn auch respektieren. Du darfst dich nicht von Dingen leiten lassen, die du von anderen gesehen hast... nicht jeder Mensch ist gleich.",
"Aber am Ende tut alles noch mehr weh... Sol ist nicht so einer. Er ist ohne jemandem wie mich besser dran.",
"Die Entscheidung obliegt einzig und allein dir, Tori. Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst. Es tut nur so doll weh, wie du es zulässt.",
"Nein. Ich weiß, wie es sein wird. Das ist einfach so." Sie lehnte sich etwas zurück und warf Solace einen bekümmerten Seitenblick zu. "Er hätte es eh längst angemerkt...",
"Was hätte er längst angemerkt?",
"Dass er mich mag.",
"Eigentlich muss man das nicht explizit sagen. Er mag dich, Tori. Sonst wärst du nicht hier. Er sagt nur nichts dazu, weil er deine Einstellung kennt. Er schützt dich.",
"Schützt mich...? Und wenn ich's ihm sage?",
"Wenn du ihm was sagst?",
"Dass ich ihn mag. Also... mag.",
"Das ist kein Geheimnis mehr, Tori. Er weiß das schon längst.",
"...",
"Er reagiert darauf mir nicht, weil er weiß, wie du tickst.",
"...Nein. Ich bin stark. Ich kriege das hin! Einfach weitermachen wie vorher... Wie schwer kann das sein? Ich werde nicht nachgeben."
Solace hatte das Gespräch mitgehört. Er verengte die Augen und blickte nach vorn. "...Hey, Lane.",
"Mh? Was?",
"Wie lange sind Akira und Taen schon unterwegs?",
"... äh... lange? Ein paar Stunden schon, glaube ich.",
"Mh... hoffentlich ist nichts passiert...",
"...naja, ich denke nicht, dass wir uns um Taen Gedanken machen müssen. Und um Akira sowieso nicht. Die beiden kriegen das schon hin..." Sie steuerten Stratos an und landeten vor dem Gebäude. Tori verzog sich sofort in ihr Zimmer.
"... du hast sie gehört, oder, Solace?" fragte Aella. Er nickte nur stumm. Yukine, Jairo und Makoto betraten das Gebäude. "Ich glaube, wir haben heute gut gearbeitet." Yukine klopfte Makoto und Jairo auf die Schultern.
"Wir haben uns den Feierabend verdient. Gute Arbeit. Vor allem du, Jairo", lobte Makoto und warf dem Jüngsten einen warmen Blick zu.
"Haha..." Jairo wurde rot und strahlte. "Das vom ältesten zu hören, ist toll! Danke!",
"Gerne." Makoto nickte.
"D-damit meinte ich aber nicht, dass du alt bist!",
"Bleib ruhig, Jairo.",
"O-Okay.",
"Wo ist Tori? Normalerweise springt sie immer durch die Gegend.",
"In ihrem Zimmer", antwortete Solace. "Sie ist... 'krank'.",
"'Krank', huh?" Yukine legte den Kopf schief.
"Krank? Was hat sie?" fragte Makoto ahnungslos.
"Es hat sie erwischt", antwortete Aella und formte ein Herz mit ihren Händen. Makoto lächelte breit. "Mm."
Solace seufzte. "Das legt sich wieder... Wir reden hier von Tori.",
"Wie ist deine Meinung dazu, Solace? Wärst du interessiert?"
Der Schwarzhaarige schloss die Augen. "... Ich.. weiß nicht, was ich davon halten soll. Tori will das sowieso nicht, also was juckt das?",
"Ich bin neugierig. Wie stehst du zu ihr?",
"Sie ist eine Teamkameradin, Makoto.",
"Warum weichst du meiner Frage aus?",
"Wie genau soll ich sonst zu ihr stehen? Ich meine, ja, sie ist hyperaktiv, lebhaft und kann sehr gut backen und das macht sie echt sympathisch, aber was genau willst du bitte von mir hören? Am Ende ist es egal, was ich von ihr halte. Sie will das nicht, Makoto.",
"Ich weiß nicht, was genau du denkst. Aber ich will dir einen Rat geben, vielleicht hilft er dir", bot der Musiker verständnisvoll an. "Rede mit ihr. Sag ihr, dass du von ihrer Lage weißt und dass sie am Ende nichts an eurer Freundschaft ändert. Und wenn du mehr von ihr hältst, solltest du ihr das sagen. Jeder kann sehen, wie unsicher sie ist. Ansichten können sich ändern.",
"Bei ihr bezweifle ich das...",
"Lass es mich anders ausdrücken. Wenn es irgendwo hier drin...", Makoto tippte sich ans Herz, "...den Wunsch gibt, trotz der Schwierigkeiten mehr auf seine Gefühle zu hören als auf seinen Kopf, solltest du es versuchen.",
"... Ich bin nicht gut in so was.",
"Es war nur ein Ratschlag. Du musst nicht auf mich hören, Solace. Wir sehen uns später." Er nickte ihm zu und verließ dann mit seiner Gitarre das Gildengebäude.
"Ich bin nicht mal gut darin, Freunde zu gewinnen", schnaubte Solace. "Was soll ich dazu also bitte sagen?",
"Lass ihr erst Zeit und rede dann mit ihr", schlug Aella vor. "Folge Makotos Rat ausnahmsweise mal.",
"..." Solace seufzte genervt, nickte dann still und wandte sich ab.
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