Preparation-Kapitel: Seekrank
"Wir haben heute noch nicht trainiert...", merkte Yukine an, als sie den Sonnenuntergang beobachteten. "Sollen wir...?",
"Nicht hier."
Akira nickte und stand auf. "Okay. Gehen wir."
Sie kehrten zum Gildengebäude zurück und in ihrem Zimmer nickte Yukine ihm zu. "Okay, wie gehabt.",
"Bereit?" Akira musterte ihn.
"Ja.",
"Okay. Gleiches wie beim letzten Mal." Sekunden später schnürte Akiras Kontrolle wieder seine Atemwege ab und ließ die Luft nur stoßweiße vordringen. Yukine versuchte, sich zu entspannen, jedoch war die Erschöpfung von dem Training mit Taen, das gnadenlose zwei Stunden gedauert hatte, deutlich spürbar. Er schaffte es nicht, die Oberhand zu behalten. Nach kurzer Zeit verfärbte sich seine Aura und seine Augen wechselten von grün zu rot in rasantem Tempo. Ohne zu zögern hob Akira die Kontrolle sofort auf. "Schlechte Idee...",
"Rrrgh...",
"Hey. Konzentrier dich."
Yukine starrte ihn mit glühenden Augen an. "..."
Akira lief langsam zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter"Rrrrgh!" Er knurrte Akira an und schlug seinen Arm weg. "Beherrsche dich, Yukine. Du wirst nicht mehr länger kontrolliert."
Seine Aura wirbelte wie Feuer um ihn herum, als er seinen gesamten Körper anspannte, bereit, jederzeit anzugreifen. Akira trat vor und umarmte ihn. Seine Hand fand ihren Weg in Yukines Haar. Erst wehrte sich der Schwarzhaarige, doch dann wurde er still. "..."
Akira war ebenfalls still und hatte seine Augen geschlossen; spürte, wie Yukines Aura vibrierte. "Versuch, mich zu hören. Du kannst das. Beruhige dich, Yukine...",
"Grrrrgh...",
"..." Akira kraulte beruhigend sein Haar und seufzte in seinen Nacken.
"..." Das Vibrieren wurde schwächer. "...ra... A... kira...",
"Shh. Atme." Er legte seine Stirn an Yukines und packte vorsichtig seine Schultern",
"Ngh.... RAAAAAHHH!!!" Yukine schrie auf und versuchte, ihn von sich weg zu drücken, doch Akira ließ nicht los und umarmte ihn stattdessen wieder. "Denk nur an dich. Versuche, mich zu hören. Konzentriere dich nur auf mich. Alles ist okay. Keiner tut dir weh. Du bist sicher. Ich gehe nicht weg.",
"Grrr.... ngh...!" Yukines Körper zitterte auf. Im nächsten Moment sank er in Akiras Armen zusammen und seine Aura wurde wieder unsichtbar. Akira taumelte leicht, hielt seinen Freund aber fest an sich gedrückt.
Yukine brauchte einige Momente, um wieder zu sich zu kommen. "Ugh... das war... ein Reinfall, glaube ich...",
"Mein Fehler..." Akira führte Yukine vorsichtig zu seinem Bett und legte ihn hin. Yukine hielt sich die Stirn. "Nein, mein Fehler... So ein Mist...",
"Ruh dich aus... Ich hätte daran denken sollen." Akira seufzte.
"Ich hoffe, ich hab dir nicht wehgetan...?",
"Mm-mm.",
"Gut... Wie war dein Eindruck...?",
"Schlecht.",
"War's sehr schlimm?",
"Wir müssen dafür sorgen, dass du fit bist, wenn wir diese Übungen machen.",
"Uh... Glaube ich auch... Sorry...",
"Ist passiert. Ruh dich aus.",
"..." Yukine ließ die Augen zufallen. Der Silberhaarige beugte sich hinab und küsste seine Stirn. "Schlaf gut."
Es dauerte nicht lange, bis Yukine weg war. Akira kraulte kurz sein Haar und lief dann zu seinem Bett.
Am nächsten Morgen war Aella in der Halle. "Wer geht heute in den Untergrund?"
Makoto hob leicht die Hand. Lucian und Jairo bereiteten in der Küche derweil das Frühstück vor.
"Ich warne dich. Es riecht extrem schlecht da unten", informierte die Grauhaarige den Musiker. "Das ist okay. Ich will mir ein eigenes Bild machen." Makoto nickte ruhig.
"Ich kann verstehen, wenn du deine Gitarre mitnehmen möchtest", sagte Taen. "Aber wir müssen leise sein, wenn wir da hin gehen. Nicht jeder soll wissen, dass wir dort sind.",
"Verstanden.",
"Gut."
"Ähm... also... wie lange sollen die Brötchen...?" Jairo sah fragend zu Lucian.
"Etwa 15 Minuten", sagte Lucian, der beschäftigt Waffeln und Pfannkuchen vorbereitete. "Tu schon mal raus, mit was du gerne deine Brötchen belegst.",
"Okay, gib mir einen Moment..." Ratlos hockte Jairo vor dem Ofen. "Wie... äh... warm soll der sein?",
"230 Grad. Umluft ist schon eingestellt. Drehe das Rad im Uhrzeigersinn, bis der Zeiger bei der richtigen Zahl steht.",
"Okay." Jairo streckte die Hand aus und tat, was Lucian sagte. "Muss sich das erstmal aufheizen oder können die Brötchen gleich rein?",
"Vorheizen.",
"Wie lange?",
"Zehn Minuten sollten reichen."
Jairo schaute auf seinen Viso-Caster. "O-okay." Dann eilte er zum Kühlschrank, um Belag und Aufstriche auf ein Tablett zu stellen. "Ich gebe mir Mühe!",
"Du machst das gut."
Der Blauhaarige stalkte die Uhr und schob dann nach exakt 10 Minuten die Brötchen rein. "Eine viertel Stunde jetzt... Ich schaffe das!"
Lucian lachte warm.
"Meine ersten, im Ofen gebackenen Brötchen werden perfekt sein!",
"Ich glaube an dich, Jairo. Bleibe konzentriert.",
"Yes, sir!",
"Haha..."
Ab Minute 14 ließ Jairo den Viso-Caster nicht mehr aus den Augen. "10... 9... 8... 7... 6..."
Lucian beobachtete ihn amüsiert. "Bereit? ...Und los.",
"5... 4... 3... 2... 1... AH!! Wo sind die Handschuhe?! Ich verbrenne mir sonst die Hände!"
Lucian reichte ihm ruhig die Handschuhe. Fast schon hektisch schnappte sich Jairo sie und sah sich dann um. "... Äh... Luci...? Kannst du mir vielleicht den Brotkorb geben...? Ich komme nicht ran."
Lucian öffnete einen Schrank und reichte ihm den Korb. "Ich halte ihn und du tust die Brötchen rein. Schiebe erst das Blech etwas nach vorne und dann ein Brötchen nach dem anderen."
Jairo nickte gehorsam, streifte sich die Handschuhe über und öffnete den Ofen. Vorsichtig zog er das Blech heraus und legte dann ein Brötchen nach dem anderen in den Korb. Lucian beobachtete ihn still, jederzeit bereit, einzuschreiten, doch das musste er gar nicht.
"Uuuund... zack!" Jairo platzierte das letzte Brötchen stolz in dem Korb. "Ta-daaaa!",
"Mach den Ofen zu.",
"Oh. Ups!" Er machte den Ofen zu und schaltete ihn ab. Erst jetzt atmete Lucian aus und lächelte erleichtert. "Okay, sehr gut. Du kannst stolz auf dich sein.",
"YEAAAH!!! MISSION BRÖTCHEN BACKEN GESCHAFFT!!"
Lucian hielt ihm die Hand zum Highfive hin und Jairo schlug ein. Taens Cousin war stolz auf seinen Freund.
"Heyaa! Es ist nichts passiert!" Kurz darauf platzierte Jairo das Tablett und den Korb auf dem Tisch.
"Yaaay! Good job!" Tori grinste zu ihm.
"Hehe!" Er lachte und setzte sich. "Guten Appetit!"
Tori legte einen Arm um Jairo und klopfte ihm auf die Schulter. "Hau rein!"
Beim Frühstück waren alle ausgelassen und danach stand Taen auf. "Okay, Makoto... mach dich bereit."
Makoto nickte und griff nach seiner Jacke, während Taen auf ihn wartete.
"Viel Glück!" Tori winkte den Jungs zu. Taen nickte ihr zu und ging dann mit Makoto. Tori blickte ihnen hinterher und nahm dann ihren Beutel. "Okay, bin weg!",
"Wo gehst du hin?" fragte Lane überrascht.
"Ondula.",
"Was willst du denn da?",
"Mit meiner Mom reden. Sehen, was sie über die Mafia weiß.",
"Guter Plan. Viel Spaß!",
"Mag jemand mit?" Tori drehte sich zu der Gruppe. "Ich will mit der Fähre fahren.",
"..." Solace blieb still.
"Keiner? Wirklich nicht?",
"Ich... will dir nicht auf die Nerven gehen..." murmelte Solace. Tori zuckte mit den Schultern. "Geh mit oder nicht. Ich lade jeden ein.",
"Von mir aus... Bei der Gelegenheit kann ich Dad mal einen Besuch abstatten. Aber... müssen wir wirklich mit der Fähre fahren?",
"Ja. Ist bisweilen sehr angenehm. Komm schon, Sol." Sie wartete nicht auf ihn und schlenderte los. Solace warf Lane einen Blick zu.
"...Ruhe in Frieden, Ace..." Lane betrachtete ihn mitleidig. Solace verzog wehleidig das Gesicht und folgte Tori dann.
Auf der Fähre war er kaum noch ansprechbar. Er hielt sich den Bauch. "Ngh...",
"Bist du okay, Sol?" fragte Tori.
"... Ich hasse Bootfahren..." Mit blassem Gesicht hing er über der Reling.
"Bist du seekrank?" fragte sie. Er antwortete nicht.
"Aw... Armer Sol..." Bedrückt trat sie an ihn heran. "Was kann ich machen?",
"Nichts..." Er sank auf die Knie und kniff fest die Augen zusammen. "Wie weit ist es noch...?",
"Noch ein bisschen. Schau zum Horizont, Sol." Sie hockte sich neben ihn. "Das hilft. Einfach nichts sagen und rausgucken.",
"Ugh..." Er hob den Blick zum Himmel. "Ich gehe nie wieder auf ein Boot...",
"Nicht reden!",
"Sorry..."
Als das Boot anlegte, stürzte Solace sofort von ihm runter und hielt sich den Kopf, konnte aber dabei den Drang, rückwärts zu Essen, unterdrücken. Tori tätschelte ihn an der Schulter. "..." Er atmete tief durch. "Alles dreht sich..."
Sie packte seine Schultern. "Bleib auf der Erde.",
"Ich gebe mir Mühe..."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro