Preparation-Kapitel: Rache an dem Beobachter
"Morgeeeeen!" Yukine winkte den anderen zu. "Sorry für die Verspätung! Haben wir was verpasst?",
"Ich wollte euch gerade holen. Wir haben auf euch gewartet." Elma winkte den Jungs zu. "Kakao und Tee für euch?",
"Wie immer." Yukine kippte in einem unbeobachteten Moment einen Zuckerwürfel in Lucians Tee. Tori bemerkte das und musste sich zurückhalten, um vor Lachen nicht ihren eigenen Kakao auszuspucken. Akira seufzte nur und setzte sich. "Was haben wir verpasst?",
"Nichts wirklich. Alles ist ruhig." Lucian schüttelte den Kopf und griff nach seiner Teetasse. Als er einen Schluck nahm, hielt er plötzlich überrascht inne und verzog das Gesicht. "... Hab ich... aus Versehen Tassen getauscht?"
Yukine fing an, zu lachen.
"Yukine? Warst du das?",
"Ich? Neiiin."
Lucian schmunzelte, trank seine Tasse dann aber auf. Unter der Tischplatte formte sich jedoch seine Hand zur Faust.
"Ich kann echt nicht verstehen, dass du das eklig findest, Luci.",
"Zucker ist nicht meine... Lieblingsspeise.",
"Meine auch nicht. Ich würde es nicht als Lieblings- Speise bezeichnen...",
"Er atmet Zucker am liebsten ein", kommentierte Akira.
"Stimmt gar nicht!",
"Stimmt wohl.",
"Stimmt nicht!"
Elma gab Lucian Yukines Kakaotasse. Der Braunhaarige gab sie weiter an Yukine.
"Danke." Yukine trank einen Schluck. Der Kakao schmeckte wie eine Mischung aus zu wenig Schokolade und stechendem Salz. Yukine zucktezusammen und spuckte den Inhalt zurück in die Tasse. "Iiih!!"
Lucian schmunzelte in sich hinein und rieb das Salz von seinem Finger.
"Du...!!" Yukine funkelte ihn böse an. "Du hast 0,2 Liter Kakao verunstaltet!!",
"Ah... Tut mir leid. Dieses Mal war Rache salzig, hmm?" erwiderte Lucian. Fast alle am Tisch lachten auf.
"Alter, ich schwöre dir-" Yukine sprang auf und kippte ihm das Zeug über den Kopf. Lucian stürzte sich auf ihn - Geschirr klapperte auf, als er ihn lachend in den leichten Schwitzkasten nahm. Yukine lachte ebenfalls, als sie sich rauften.
"Wie Kinder", schnaubte Akira und rührte unberührt in seinem Tee umher.
"Äherm." Taen räusperte sich. "Könnt ihr euch wenigstens beim Frühstück benehmen?"
Anstatt Taen zuzustimmen, lachte Makoto leise mit und stützte den Kopf auf eine Hand.
"Ihr seid wirklich scharf auf eine Abmahnung, oder?" Die Gruppe wurde plötzlich still, als der Polizist, der sie unter Beobachtung hatte, bei ihnen stehenblieb und auf Lucian und Yukine deutete. "Her kommen, sofort.",
"Wieso denn?" wollte Yukine wissen.
"Shh. Mach's einfach", flüsterte Lucian ihm seufzend zu und kam zu dem Mann. "Ja?"
Der Polizist schnaubte nur und zog einen Notizblock hervor. "Namen?",
"Lucian Nishiki und Yukine Sentaku. War-",
"Ihr habt sowieso kaum Geld, das euch zusteht und ihr vergeudet es, indem ihr es für Essen und Trinken ausgebt, das ihr euch dann über die Köpfe gießt. Ich notiere mir eure Namen, damit-" Seine Hand hielt plötzlich dicht über dem Notizblock inne, wie festgefroren. "...?"
Yukine warf unauffällig einen Blick zu Akira. Der Silberhaarige hatte seine Augen scheinbar desinteressiert geschlossen, klopfte gleichzeitig aber mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Der Polizist schrie plötzlich auf, als seine Hand mit dem Stift immer wieder nach seinen eigenen Augen pikste. Aella musste ein Lachen unterdrücken.
"Stimmt etwas nicht, Sir?" fragte Yukine unschuldig an den Polizisten gewandt.
"Wer von euch macht das? Wer versteckt hier ein Poké- Aah!" In dem Moment stolperte der Polizist über seine ferngesteuerten Füße und knallte mit dem Hintern zuerst auf den Boden. Die Hand mit dem Stift zeichnete ein dickes Herz auf die Wange des Mannes, ehe die Kontrolle schlagartig nachließ und der Polizist mit hochrotem Gesicht die Flucht ergriff. Yukine, Lane, Aella und Jairo schütteten sich kurz darauf aus vor Lachen. Sogar Solace konnte nicht mehr an sich halten.
"Akira, du bist genial!" rief Aella. Akira öffnete wieder die rot gewordenen Augen, machte sie übertrieben weit und neigte den Kopf zur Seite. "...Huh?"
Tori kippte vom Stuhl und hielt sich laut lachend den Bauch.
"Sein Gesicht war unbezahlbar!!" Yukine wischte sich Lachtränen aus den Augen. Selbst Elma lachte und verbarg das Gesicht in ihren Händen. "Er war so hilflos! Der Arme!"
Sogar Taen schmunzelte amüsiert und zeigte Akira den gehobenen Daumen. Akira nickte kaum merklich und widmete sich lieber seinem Frühstück, als mit zu lachen.
"Mal ehrlich, was ist das für ein Typ?" fragte Aella kichernd. "Macht einen Aufstand wegen so was?",
"Jemand mit einem gewaltigen Stock im Hintern", prustete Tori und setzte sich wieder auf. "Der ist dem nach der Aktion aber auch gebrochen!",
"Hahahahaha..." Lane hielt sich lachend die Stirn. "Absolut.",
"Mann ey, was ein Stinker...", murrte Yukine. "Können wir bitte Adachi wiederhaben?",
"Wer hätte gedacht, dass wir den wiederhaben wollen würden", kommentierte Makoto und blickte in die Runde. "Oder?",
"Aber echt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich 10 mal lieber Adachi nehmen als diesen Spacko da.",
"...Aber am Ende ist es nur sein Job", murmelte Akira. "Er macht es, weil er es machen muss. Was er selbst denkt, zählt nicht.",
"Mit dem Unterschied, dass dieser Volltrottel da uns alles ankreiden will, was möglich ist.",
"Lachnummer...",
"Ja, eben. Das ist total lächerlich. Danke für's Rausjagen.",
"Mm. Kein Ding. Krieg ich was dafür?",
"Alles, dude. Alles.",
"Okay." Er lehnte sich zurück. "Ein Eis.",
"Kriegst du sofort!" Yukine eilte aus dem Gildengebäude zum Stratos-Eisstand. Zehn Minuten später kanm er mit dem Eis angerannt.
"Danke." Akira nahm es entgegen.
"So... Jetzt will ich Schokolade!" verkündete der Schwarzhaarige und funkelte den Braunhaarigen gespielt böse an. "Nachdem Lucian meinen Kakao vernichtet hat!"
Lucian lachte nur. "Frieden, okay?",
"Okay, Waffenstillstand."
Nach dem Frühstück setzte sich Solace an den PC und schrieb etwas auf einen Zettel. "Okay... Team, wie machen wir das? Teilen wir uns auf oder bleiben wir zusammen? Wir müssen schließlich genug Geld für die ihr wisst schon was sammeln.",
"Wenn wir uns aufteilen, kriegen wir mehr Geld zusammen", argumentierte Lane.
"Aber wir dürfen nur bis zu einem Limit Geld verdienen..." Lucian stellte sich neben Solace.
"Wenn wir das als Taschengeld behalten, dann nicht.",
"Das ist Hinterziehung... Außerdem fällt das auf.",
"Aber mit 1500 Pokédollarn PRO WOCHE kommen wir nie vorwärts.",
"Das ist mir bewusst." Lucian nickte. "Aber wenn wir einen Auftrag annehmen, der mit 1000 Pokédollarn ausgeschrieben ist und wir am Ende mehr als hundert als Taschengeld behalten, fällt das auf. Die Polizei hat Zugriff auf die Daten in unserem Forum. Sie sieht, wieviel die Auftraggeber als Bezahlung angeben.",
"Im Ernst? Ugh, das ist ja zum krank werden..." Solace seufzte genervt. "Also dürfen wir nur Jobs annehmen, die per Post kommen?",
"Ja, ich denke." Lucian nickte.
"Lifehack des Jahres. Okay, dann machen wir das so. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sich die Leute, die ihre Anfragen online gestellt haben, sich nicht beschweren, weil wir nicht reagieren. Wir müssen irgendwie einen Hinweis da lassen, dass wir für den Moment nur Anträge per Post annehmen.",
"Wir müssten den Zugang der Polizisten auf unser Forum für eine kurze Zeit blockieren, um allen Bescheid zu geben..." überlegte Lucian.
"Und wie wollen wir das machen? Wir bräuchten jemanden, der sich mit Technik und/oder Hacken auskennt..." In dem Moment hielt Solace inne. "... Dieser Professor konnte das doch, oder?",
"Ja, aber der wird uns wohl kaum helfen, oder?", bedachte Lane. "Das ist doch kriminell."
Akira seufzte und tippte bereits auf seinen Viso-Caster.
Taji überwachte seine Studenten bei einer schriftlichen Prüfung und wurde aufmerksam, als er Akiras Nachricht bekam. Die Stundenten hockten über ihren Papieren. Manch einer runzelte die Stirn oder starrte nachdenklich Löcher in die Luft, bevor er wieder anfing, zu schreiben. Taji senkte sein Handgelenk wieder und räusperte sich. "Fünf Minuten noch."
Einige Studenten sahen erschrocken auf und schreiben hektisch weiter, andere beenden den letzten Satz und sahen sich das, was sie aufgeschrieben haben, noch mal zur Kontrolle durch. Zum Ende der Zeit gaben alle ihre Blätter ab.
"Gab es Probleme bei den Aufgaben? Waren sie gut genug formuliert?" Taji sammelte ruhig die Blätter ein.
"Sie waren verständlich, aber vielleicht ein bisschen schwer", antwortete eine Studentin. "Die Zeit hat kaum gereicht.",
"Das tut mir leid, aber ich muss Sie leider auf die Abschlussexamen vorbereiten." Er seufzte besorgt. "Dann wird es schwieriger und die Zeit wird weniger. Ich werde jeden fair bewerten. Wir hätten noch zwanzig Minuten Unterricht." Taji blickte zur Uhr, dachte kurz nach und nickte dann seinen Schülern zu. "Wenn Sie keine Fragen mehr haben, können Sie gehen."
Viele Schüler standen auf und gingen. Nur wenige der Studenten blieben zurück, um ihn mit Fragen zu den Prüfungsaufgaben zu durchlöchern, bis der Unterricht vorüber war und auch sie gingen. Taji lehnte sich an seinen Tisch und tippte mit verengten Augen eine Antwort auf Akiras Nachricht.
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