Ugoya Showdown-Kapitel: Makotos Misstrauen
In der Küche surrt Elma inzwischen alleine fleißig hin und her. "Brauchst du Hilfe?" erkundigte sich Aella.
"Nein! Ich komme gut zurecht. Danke~",
"Okay." Aella nickte und drehte sich zu Solace, Lane und Tori. "Ich lege mich hin, was ist mit euch?",
"Ich bleib noch wach. Bin noch nicht müde." Tori schüttelte den Kopf. "Machst du einen Abstecher bei Lucian~?",
"Luci ist bei seinem Cousin." Aella schüttelte den Kopf.
"Aww, du nennst ihn beim Spitznamen!",
"Das tut Jairo auch."
Tori kicherte und warf sich die langen Haare zurück. "Ah ja. Dann schlaf gut, Elly!",
"Elly? Wie kommst du denn auf den Spitznamen?",
"Aella... Elly!~",
"Oh je... Spitznamen sind eigentlich dazu da, um den Namen zu kürzen..." Sie seufzte. "Was soll's. Bye.",
"Bye!" Tori blieb bei Lane und Solace zurück und kicherte dann in sich hinein. Lane war damit beschäftigt, etwas auf einen linierten Block zu schreiben, während Solace eine Zeitung las.
In Taens Zimmer war der Erwachsene bereits weg gedriftet. Lucian drückte sich von der Wand ab und lief so leise wie möglich zur Tür. Im Schlaf wirkte sein Cousin ganz anders. Die unnatürliche Kälte schien ihn verlassen zu haben und er erschien friedlich. Kurz warf der Braunhaarige einen Blick über die Schulter und musste lächeln, als er Taen sah. Als er das Zimmer verließ, lief er geradewegs in Aella hinein. "Autsch!" fluchte sie.
"Ah! Sorry!" Erschrocken wich er zurück. "Alles okay? Ich hab dich nicht gesehen.",
"Ja, hab ich bemerkt..." Sie rieb sich den Kopf. "Alles in Ordnung.",
"Tut mir leid." Lucian entschuldigte sich ein zweites Mal und rieb sich selbst an der Stirn.
"Schon okay..." Sie winkte ab. "Gute Nacht."
Er nickte lächelnd und hob kurz die Hand. "Gute Nacht!",
"Bis morgen!" Sie winkte zurück und verschwand.
Akira lag inzwischen in seinem Bett und ließ nebenbei seine Musik laufen. Yukine versuchte neben ihm zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren- Musik plus Legasthenie funktionierte nun mal nicht- und legte das Buch genervt beiseite.
"Was ist?",
"Deine Musik ist so laut, ich kann mich nicht konzentrieren. Und ich bin müde.",
"Dann sag was." Akira verdrehte die Augen und stellt die Musik aus. "Ich kann keine Gedanken lesen. Was liest du da?",
"Ein Buch."
Akira machte sich keine Mühe mehr, ein Gespräch anzufangen und drehte sich auf die Seite.
"... ich glaube, ich hab in der Arena was richtig gemacht..." murmelte Yukine. "Und das ganz ohne Spicker.",
"Hast du. Und? War eh nur eine Frage der Zeit.",
"... Ich bin... glücklich. Irgendwie.",
"Uh-huh.",
"Ja, ich weiß, das kannst du nicht nachvollziehen..." Er rollte sich lächelnd auf die Seite.
"Halt die Klappe. Ich war glücklich. Ich hab sogar gelächelt. Du warst nur zu blind, um es zu sehen.",
"Ich hab's gesehen. ...oder gespürt, um genauer zu sein. Ich meinte, dass du mich nicht nachvollziehen kannst.",
"Tss... 'Ich bin... irgendwie glücklich'", äffte Akira ihn schnaubend nach. "Als wärst du der, der mit seinen Gefühlen nicht klarkommt. Ich bitte dich.",
"..." Yukines Lächeln verschwand und er zog die Schultern hoch. Ein leichtes Stechen in seinem Herzen ließ ihn fast zusammenzucken, doch er seufzte nur und gähnte dann ausgiebig. "Ja ja... Bevor ich noch mehr Mist von mir gebe, schlafe ich lieber... meine Hirnkapazität für heute ist aufgebraucht.",
"Mich wundert's, dass du das Wort kennst...",
"Welches genau...?",
"Ach, vergiss es.",
"Mh... okay..." Zehn Sekunden später war er bereits nicht mehr ansprechbar. Akira starrte den Großteil der Nacht an die Decke, schlief dann für etwas mehr als zwei Stunden und saß dann am frühesten Morgen im Foyer.
Yukine lief anderthalb Stunden später an ihm vorbei und gähnte. "Mor...gäääähn...",
"Mhm." Akira warf ihm einen kurzen Blick zu.
"Ich... ich bin mal kurz... draußen.",
"Um was zu machen?",
"Mir die Beine vertreten."
Akira nickte und stand auf. "Okay. Dann los.",
"Wie jetzt, kommst du mit?",
"Denk schon." Akira zuckte mit den Schultern.
"Uh... okay." Yukine stapfte los. "Ich frage mich, wo Makoto gerade ist.",
"Der Musiker von Vapydro?" Der Silberhaarige zuckte mit den Schultern. "Hat er nicht gesagt, dass er Orden sammeln will?",
"Hat er, ja. Wer weiß, ob er damit schon angefangen hat...",
"Warum interessiert dich das?"
Yukine zuckte mit den Schultern. "Nur so. Ich mochte ihn. Er ist nett.",
"Vielleicht ist er inzwischen fast genauso weit wie wir.",
"Hm... Wer weiß..."
Sie schlenderten zusammen durch die Gegend.
Inzwischen war auch Taen wieder auf den Beinen und hatte spontan die Flucht aus dem Pokémon-Center und vor Lucian- zumindest eine kleine Weile- unternommen. Zur selben Zeit erreichte Makoto den Steg von Stratos City und betrat zusammen mit seinem Wablu die noch verhältnismäßig leere Stadt. Während er auf seinem Weg die riesigen Hochhäuser bestaunte, summte er eines der vielen Lieder vor sich hin, die er auf der Straße spielte. Taen hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und achtete nicht auf seine Umgebung, als er ihm entgegenkam. Makoto erkannte ihn trotz des faden Morgenlichts sofort. Wie flüssiges Eis raste die Erkenntnis durch seine Adern und er biss so stark seine Zähne zusammen, dass sein Kiefer schmerzte. Er packte sich Wablu und blieb hinter einer der Hauswände stehen- Seine Hand lag dabei fest über Wablus Schnabel. In seinen Armen jammerte es laut und wand sich erschrocken. "...?" Taens Blick zuckte in seine Richtung. Mit dem Rücken an der Hauswand, noch vor Taens Blick verborgen, atmete Makoto leise durch, lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. "Was macht er hier..." flüsterte er kaum hörbar.
"... Okay, ich hab die Schnauze voll von Versteckspielchen. Ich weiß, dass da jemand ist... entweder kommst du raus oder du verziehst dich, ich habe keine Lust auf Stress am frühen-",
"Hey, Taen!" mischte sich Yukines Stimme dazu.
"Hm?" Er blickte auf, als Yukine mit Akira zu ihm aufschloss. "Auch hier unterwegs?",
"Wir wollen einen klaren Kopf, bevor es an den Kampf geht", erklärte Akira und schüttelte leicht den Kopf. "Dir geht's genauso.",
"Hm... Ist Lucian schon wach?",
"Nein", antwortete Yukine.
"Gut, dann lässt er mich wenigstens für einen Moment in Ruhe...",
"Wir haben dich reden gehört", bemerkte der Junge mit den roten Strähnen.
"Ja, weil hier jemand ist und ich gerade nicht in der Laune bin, Spiele zu spielen", knurrte Taen. Misstrauisch verschränkte Akira die Arme. "Und... wo genau? Hier ist niemand.",
"Hinter einem der Häuser müsste-", wollte Taen ansetzen, als Yukine ihm dazwischen fuhr. "Bestätigt. Hinter diesem Haus da ist jemand.",
"Ihr seit solche Freaks", seufzte der Silberhaarige.
"Sagt der richtige", konterte Yukine. "Wer auch immer sich hinter dem Haus versteckt, komm raus!"
Makoto seufzte leise und drückte sich dann von der Wand ab. Trotz der Situation trat der Blondhaarige so gelassen wie immer hervor und nahm das Trio fest ins Visier.
"... Makoto?" fragte Yukine verdutzt. "Was ein Zufall, Aki und ich haben von dir gesprochen. Was hast du da hinter dem Haus gemacht? Hast du was verloren?",
"Hi." Makoto nickte ihm zu und ließ sein Wablu wieder los. Er hörte nicht auf, besonders Taen anzusehen. "Ich hab ihn gesehen.",
"Makoto Amuro, richtig?" Taen verschränkte die Arme.
"Du kennst meinen Namen?",
"Also liege ich richtig. Ist es nicht so?"
Zum ersten Mal wirkte der Musiker wirklich feindselig. Seine Augen verengten sich distanziert, auch wenn seine Ruhe blieb. "Was habt ihr beide mit Taen Kataoka zu tun?",
"Ah, uh... Er ist jetzt auf unserer Seite", sagte Yukine.
"Auf eurer Seite?",
"Jepp. Wir machen heute Ug-",
"Klappe!" fauchte Taen ihn an. "Schrei's doch gleich raus, dann können wir es auch gleich sein lassen!",
"... oh, stimmt. Ja, also, wir haben ein paar Sachen zu tun heute.",
"Seid ihr jetzt ein Teil der Sekte?" fragte Makoto.
"Nö, Taen ist ausgestiegen", antwortete Yukine.
"Der Anführer ist ausgestiegen?",
"Ah-huh. Wir können es dir später erklären, aber nicht hier. Komm doch mit ins Pokémon-Center, die anderen sollten schon wach sein. Hoffe ich.",
"Ihr müsst mir einiges erklären", meinte Makoto. "Ich werde mir alles anhören...",
"Gut, dann komm mit." Yukine lief voraus. Taen seufzte und folgte ihm dann.
"Komm, Aki!" rief Yukine nach hinten. "Oder willst du da hinten anwachsen?"
Akira kommentierte das nicht weiter und lief still hinterher.
Jairo sah auf, als sie rein kamen. "Oh, hey, Lucian. Die Frage, wo Taen geblieben ist, hat sich gerade erübrigt!",
"Hey!" Tori stand neben Jairo und hob überrascht die Augenbrauen an, als sie Makoto sah. "Ist das ein Kumpel von euch?",
"Jap, das ist Makoto!" Yukine nickte.
"Makoto Amuro? Du meinst der vierte Ugoya-Deserteur?" fragte Jairo neugierig und mit großen Augen.
"Genau der." Yukine nickte. Solace verschränkte die Arme. "Die Truppe wird immer bunter, huh?",
"Schön, euch kennenzulernen. Anscheinend wisst ihr mehr über mich als ich über euch." Makoto nickte mit einem charmanten, schmalen Lächeln.
"Okay, kleine Vorstellungsrunde", sagte Yukine. "Das sind Solace, Lane, Aella, Tori, Elma, Jairo und Lucian.",
"Gibt es hier noch jemanden, der aus Ugoya ausgetreten ist?" fragte Makoto.
"Ja..." Jairo nickte. "Ich. Und Ayuuki ist auch... hier irgendwo.",
" Sie versteckt sich wieder. Und taucht irgendwo wieder auf, wo sie keiner erwartet", vermutete Tori. "Mindestens drei Herzinfarkte werden heute auf dem Tagesprogramm stehen", scherzte Lane.
"Spaß beiseite." Yukine grinste Makoto an. "Also, es ist so..." Er fing an, zu erzählen. Von der Tatsache, dass Taens Posten übernommen und er verraten wurde, er daraufhin die Seiten gewechselt hatte und sie jetzt einen Angriff gegen Ugoya planten.
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