Rayono-Kapitel: Im Spotlight
Nur noch Elma war auf ihrem Sitzplatz übrig geblieben. "Ist alles in Ordnung?",
"Hindert mich daran, Mr. Adachi den Hals umzudrehen, sobald ich ihn wiedersehe", sagte Taen.
"Ich denke daran.",
"Er lässt mir zwar viel durchgehen, aber seine Art geht mir gehörig gegen den Strich.",
"Das scheint nicht nur dir so zu gehen. Wir sollten das Gute in jedem Menschen sehen, auch wenn es manchmal nicht viel ist." Zuversichtlich betrachtete Elma ihn. "Lucian hat dich auf diesem Weg auch hierher gebracht. Es gibt auch Menschen, die ich nicht gerne hab... Aber ich glaube daran, dass jeder Mensch das bekommt, was er verdient.",
"Ja, ja... Wie auch immer... Ich darf die Stadt jedenfalls verlassen. Ich kann euch zusehen. Aber Mr. Ichkannniemandenleiden wird mitkommen.",
"Das ist in Ordnung. Ich kann ihm etwas backen, damit er nicht lange schlecht gelaunt sein wird.",
"... Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das funktioniert." Taen schüttelte den Kopf. "Träume weiter. Wo ist Lucian?",
"Bei Makoto."
Taen nickte und machte sich auf den Weg. Er klopfte an Makotos Tür.
"Die Tür ist offen", rief Makoto. Während der Blondhaarige auf seinem Bett saß und Wablu auf seinem Schoß hielt, hatte sich Lucian an die Wand gelehnt. Taen öffnete die Tür. "Ich hoffe, ich störe nicht."
Makoto schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts.
"Ich hab eben mit Mr. Adachi gesprochen." Taen verschränkte die Arme, dabei blickte er Lucian an.
"Oh! Und?" Erwartungsvoll hob er die Augenbrauen.
"Ich darf die Stadt verlassen.",
"Sehr gut.",
"Unter einer Bedingung.",
"Dass... er mitkommt, um dich zu überwachen?",
"Genau. Das hat mir gerade noch gefehlt...",
"Wir werden das überleben.",
"Mhm." Mehr sagte Taen nicht dazu und erzählte ihnen auch nicht von den Mordfantasien, die in seinem Kopf Salza tanzten. "Das war auch schon alles.",
"Bleib doch noch hier." Lucian lächelte.
"Ich will nicht weiter stören." Er wandte sich ab.
"Tust du nicht." Diesmal kam die Antwort unerwartet von Makoto.
"..." Taen blieb stehen und blickte dann über seine Schulter. "... ich... weiß nicht... was soll ich hier?"
Der Musiker konterte ruhig. "Was willst du alleine?",
"Mit Alleinsein wollen solltest du dich auskennen.",
"Vergleich dich nicht mit mir.",
"Tue ich nicht.",
"Hey, Makoto." Lucian wechselte das Thema. "...Was meinst du, wirst du dich irgendwann mit deiner Freundin von damals vertragen?"
Makoto wandte den Blick ab und biss sichtlich die Zähne zusammen. "Es gibt nichts, weshalb man sich...",
"Du solltest darüber nicht sprechen, Lucian", tadelte Taen.
"Diesmal hat Taen recht", seufzte der Musiker.
"Lass es sein." Damit öffnete Taen die Zimmertür. "Über manche Dinge will man nicht reden." Dann verließ er den Raum und zog sich in sein Zimmer zurück. Dort angekommen entledigte er sich seines Mantels und seines T-Shirts, um es zu wechseln. Als sein Blick auf seinen Spiegel fiel, hielt er inne. "..." Er betrachtete sich im spiegelnden Glas und die Narben, die sich deutlich in ihm zeigten. Sowohl auf seinem Torso als auch auf seinem Rücken. "..."
Vor der Arena blieb Yukine stehen. "Okay, bereit?",
"So bereit, wie ich wohl sein kann." Akira nickte und rieb sich am Nacken. "Du?",
"Packen wir's an." Er nickte, dann betrat er die Arena als erstes.
"Und... Los!" Eine Gruppe junger Models schritt im selben Moment, in dem die Jungs die Halle betraten, über den Catwalk der Arena. Eine Gruppe neugieriger Zuschauer beobachtete sie bei den Übungen, vor ihnen rief Kamilla den Models Rat zu. "Kopf nach oben, Schultern zurück!",
"... was geht denn hier ab?" Yukine blinzelte verdattert.
"Ich war hier ein paar Male", erinnerte sich Akira. "Hier werden Modenschauen ausgetragen.",
"... Sind wir zum falschen Zeitpunkt hier?"
Genauso unschlüssig wie er zuckte Akira mit den Schultern, wurde aber aufmerksam, als Kamilla sie bemerkte. "Oh. Seid ihr für den Orden hier?" wollte sie wissen.
"Äh... J-Ja." Er biss sich auf die Lippe, als stotterte. "W-wir... äh... Sollen wir wann anders wieder kommen...?",
"Nein! Ihr seid genau richtig! Auf den Catwalk!",
"W-was?" Yukine warf Akira einen unsicheren Blick zu.
"Vielleicht ist das ein Test..." murmelte er.
"Ein Test... wofür genau?"
Ratlos seufzte er in sich hinein und lief dann los.
"H-hey, warte mal!" Hastig stolperte Yukine ihm hinterher.
"Okay. Stellt euch auf! Leanna, Sophie, vor die Jungs!" Die Models positionieren sich vor die Trainer. "Achtet auf eure Körpersprache! Mit wenigen Schritten sagt ihr mehr aus als mit hundert Worten", verkündete Kamilla und klatschte in die Hände. Yukine sah sich etws nervös um. "Ich glaube, das soll ein Testkampf werden...",
"Position! Authentizität!" Auf Kommando der Arenaleiterin zückten die Models ihre Pokébälle. Neben Yukine nickte der Silberhaarige und griff ebenfalls nach seinem. "Scheint so. Es geht los.",
"Alles klar. Riolu!" Kampfbereit landete Riolu auf dem Boden.
"Vulpix, wir fangen an." Akira begann mit seinem neuesten Pokémon, das elegant vor ihm landete und sich in Kampfstellung begab.
"Kinn nach oben, Eguana!",
"Elezeba, das ist unser Auftritt!" Die Models warfen gleichzeitig ihre Pokébälle. Yukine sah zu Akira und nickte ihm zu. "Bereit?",
"Besser jetzt als nie." Kurz blickte Akira zu ihm. "Halt mir das Elezeba vom Hals." Sein Blick war fest auf Eguana fixiert. "Wenn wir Glück haben...",
"Übernimm die Führung. Wir machen, was du sagst." Yukine blickte nach vorne. "Du hast ihn gehört, Riolu.",
"Ich zähle auf euch.",
"Legen wir los!" Riolu nickte. "Heuler!" Der Angriff beider Gegner wurde gesenkt. "Los!" Er nickte Akira zu.
"Ruckzuckhieb auf Eguana!" Vulpix flitzte leuchtend nach vorne - allein das erste gemeinsame Training hatte ihm dabei geholfen, etwas schneller zu werden. Mit voller Kraft traf es sein Ziel, doch Elezeba sprang sofort nach vorne, um sich für seinen Partner mit Schockwelle zu rächen. "Yukine, halt es ab!",
"Kraftwelle, Riolu!" Riolu reagierte, bevor Elezeba zum Angriff kam und schlug auf den Boden ein. Eine Druckwelle riss Elezeba fast von den schlanken Beinen. Wütend wich Elezeba zurück und bäumte sich auf seine Hinterbeine auf, als Eguana absprang. Ein zweites Mal stieß sich das kleinere Pokémon dann von Elezebas Rücken ab und sandte in der Luft ebenfalls eine Schockwelle aus. Der Angriff erwischte Riolu und es hielt die Arme vor sich. "Imitator!" befahl Yukine. Riolu kopierte Eguanas Angriff und schickte eine Schockwelle gegen Elezeba. Dieses wich noch weiter zurück. Riolu preschte nach vorne, als Eguana gerade auf dem Boden landete und schleuderte es mit Kraftwelle einmal quer über das Feld. "Greif an, Akira!",
"Wir sind nah genug... Glut, Vulpix!" Vulpix nutzte seine Flinkheit und sprang Eguana entgegen. Das Elektro-Pokémon wurde frontal von dem Feuer getroffen - und landete plötzlich so schwer getroffen auf dem Boden, als wäre es besonders gegen Hitze schwach. "Huh... Also wirklich Glück gehabt... Es hat also Trockenheit als Fähigkeit, huh...",
"Kraftwelle!" Riolu stürmte vor und zielte auf Eguana. "Ruckzuckhieb!" Vulpix schloss sich dem Angriff an. Zusammen mit Riolu drängte es Eguana in die Ecke. Als Elezeba dazu galoppierte und mit seinen Hufen ausholte, warf sich Vulpix dazwischen, um Riolu abzuschirmen und ihm die Chance zu geben, Eguana den Rest zu geben. Riolu holte aus und schleuderte Eguana mit seiner Kraftwelle gegen die Wand.
"Schultern zurück!" Kamilla stand plötzlich hinter Yukine und tippte auf seine Schultern. "Steh gerade." Er zuckte zusammen. "Was zum-",
"Haltung ist wichtig! Schau dir an, wie sie stehen." Die Arenaleiterin deutete auf die Models. Leanna stand mit grazil überkreuzten Beinen und selbstsicherem Blick vor den Jungs, während Sophie die Arme verschränkt hatte und ihre Gegner mit ihrem Blick durchbohrte. "Was sagen ihre Gesichter?",
"... Wieso stellen Sie mir solche Fragen?",
"Weil es wichtig ist, dass du dich durch deine Erscheinung richtig präsentierst. Wenn eure Gegner nur an ihren Fingernägeln knabbern und zur Seite sehen würden, würdest du sie dann ernst nehmen? Du scheinst schon etwas Erfahrung zu haben. Man sieht das." Prüfend blickte Kamilla zu Akira, der still blinzelnd ihren Blick erwiderte. "Bist du Schauspieler? Sänger?",
"Tänzer.",
"Ah. Ergibt Sinn.",
"..." Yukine seufzte. Natürlich machte er wieder alles falsch.
"Also? Was willst du deinem Gegner sagen, wenn er dich sieht?" wollte Kamilla von ihm wissen.
"..." Er straffte die Schultern und setzte einen gequält entschlossenen Blick auf, der eher recht als schlecht rüber kam. "Ah, schon besser! Sehr gut! Genug aufgewärmt?",
"Aufgewärmt...?",
"Ihr tretet gegen mich an, nicht gegen die anderen. Ich wollte sehen, mit wem ich es zu tun habe.",
'... ihr Arenaleiter macht mich fertig...' Yukine sprach den Gedanken nicht aus. "Okay... Dann... ja. Ich bin bereit.",
"Okay. Also fängst du als Erster an." Zufrieden schnippte sie mit den Fingern - gleichzeitig wurden alle Lichter bis auf die Scheinwerfer der Bühne dunkel.
"Wünsch mir Glück.", raunte Yukine Akira zu.
"Mm... Werde nur nicht panisch." Der Silberhaarige nickte.
"Ich geb mein Bestes." Er nickte und machte sich dann auf den Weg zur Bühne. Dabei atmete er tief durch und spürte die erwartungsvollen Blicke des Publikums von allen Seiten, was es nicht gerade leichter machte, die Ruhe zu bewahren. "Auf geht's...",
"Auf einen guten Kampf. Ich will dich strahlen sehen!" Kamilla zückte einen Pokéball und warf ihn mit einer grazilen Bewegung nach vorne. "Dein Auftritt, Waaty!",
"Ich baue auf dich, Riolu." Yukine nickte ihm zu und Riolu trat ihm mutig entgegen.
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