PWT-Kapitel: Zurück im Geschäft
Die Nacht rauschte sturmlos über die hinweg und der nächste Morgen kündigte sich mit warmen Sonnenstrahlen an. Akira stand um sieben Uhr morgens in der Küche, schmierte Brötchen, machte Eisschokolade und briet Pfannenkuchen. Niemand von den anderen war auch nur Ansatzweise schon wach. Leise Musik kam aus der Bluetooth-Box neben ihm, zu der er leise mit sang. Um halb acht wachte Solace auf und steckte den Kopf in die Küche, als er vorbei kam. "Was machst du da?",
"There's a silence, in the woods after it snows... That's the vibe now, of the piece inside my soul~ Like a spider, there's a web that you have wove, there's a heart now, where there used to be a ghost..." murmelte Akira beschäftigt vor sich hin und drehte sich zu dem Kollegen aus Sky Force. "Morgen. Ich mach Frühstück, Yukine und ich gehen picknicken.",
"Ähm... Dir ist schon bewusst, dass es noch nicht mal acht ist?",
"Ich mache nur alles fertig, damit wir gehen können, sobald er aufwacht.", "... das kann dauern.",
"Ist okay.",
"Warum bist du schon wach?",
"Gewohnheit...",
"Eisschokolade?",
"Wie bitte?",
"Willst du welche?",
"Am frühen Morgen?" Solace lachte leise. "Her damit."
Akira füllte die Eisschokolade in ein Glas um. "Hier. Hab noch mehr für alle." Er reichte Solace das Glas.
"Danke." Er nahm das Glas dankbar an. Akira lehnte sich mit dem Rücken an die Küchentheke. "Und?",
"Mhm. Schmeckt gut. Danke, Kumpel. Ich denke mal, Yukine wird frühestens gegen Neun aufkreuzen.",
"Ist okay. Was hast du heute vor?",
"Wir müssen uns um die Beschaffung von Geld kümmern, also..." Er verschränkte die Arme. "Taen hat die Gilde inoffiziell wieder geöffnet, das heißt, Aufträge können wieder durch das Forum ausgestellt werden. Wir gehen heute nach Stratos zurück.",
"Yukine und ich sind erstmal unterwegs. Ab morgen machen wir mit", sagte Akira.
"Makoto, Jairo und Lucian machen heute auch schon mit... bei Elma wissen wir das noch nicht, aber wir teilen uns eventuell auf.",
"Was wissen wir über Elma?",
"Immer noch nichts...",
"Sie hat sich nach dem... Unfall nicht gezeigt. Erst, als es Yukine wieder besser ging.",
"Das ist wahr.",
"Tori hat gesagt, dass keiner mehr ein Außenseiter ist. Wenn das für mich gilt... dann auch für sie. Das ist die Chance für die Gilde, um enger zusammenzuwachsen.",
"Ja... Lane und ich machen heute im Alleingang ein paar Jobs, ich denke, Aella und Tori schleppen sie dann gleich mit.",
"Meiner Meinung nach sollten wir wirklich bald ins Gildengebäude zurück. Die Slim Street könnte wieder voller Idioten sein.",
"Taens Piondragi und Elmas Ohrdoch sind da. Ich bezweifle das irgendwie.",
"Ich richte mich nach euch." Akira zuckte mit den Schultern. "Ich lasse den Rest des Frühstücks hier, dann muss Elma nichts machen.",
"Gute Idee. Irgendjemand sollte bei ihr wirklich mal die Handbremse anlegen, sie ist schließlich dauernd in der Küche."
Währenddessen wagten sich zwei Gestalten mit Graffitispray in die Slim Street. "Diese SE-Penner, die uns unser Territorium streitig gemacht haben, werden eine bunte Überraschung an ihrem Gebäude vorfinden... Ich freue mich schon", lachte einer. Eine laute Schallwelle brachte die Wände der Slim Street zum Erzittern und die Spraydosen plötzlich zum Platzen. Ein wütendes Zischen folgte und Piondragis wild glühende Augen glitzerten aus den Schatten hervor. "W-w-was war das denn?"
Mit einem verärgerten Glänzen in den Augen lief Ohrdoch ihnen entgegen. "Ohr! Doch! Mgrrrr..." Es verschränkte die Arme. Piondragi baute sich mit schimmernden Scheren neben ihm auf. "DRAGI!!",
"Waaaaahhh!!! M-Monster!!!" Die beiden Teenager nahmen Reißaus. Ohrdoch senkte die Arme wieder und verbeugte sich dankbar vor Piondragi. Piondragi zischte mit glühenden Augen, bevor es sich wieder in die Schatten kauerte und das SE-Gildengebäude nicht aus den Augen ließ. Eine Frau kam durch die Straße. Als es die beiden Pokémon sah, winkte sie. "Hallo, ihr beiden! Ich habe euch wieder Leckerlies mitgebracht!",
"Ohhhr!" Ohrdoch lächelte erfreut und nickte. Piondragi kam wieder aus den Schatten und die Frau hielt ihnen Pofflés hin. "Hier. Dafür, dass ihr die Straße bewacht."
Ohrdoch nahm die Pofflés in die Arme und drehte sich fröhlich zu Piondragi. Piondragi zuckte mit dem Schweif und aß die Hälfte der Pofflés, die Ohrdoch ihm hinhielt. Ohrdoch mampfte seine eigene Hälfte und umarmte die Frau dann kichernd. Die Frau lachte und tätschelte seinen Kopf. "Aww." Piondragi rieb vorsichtig den Kopf an ihrem Bein. Das Feen-Pokémon tätschelte im Gegenzug den Arm der gütigen Frau. "Ohrrrrr~"
Sie lachte. "Ich bringe euch Morgen wieder was vorbei, ja?",
"Rrrrdoch!! Hihi~" Ohrdoch hüpfte auf und ab und deutete dann auf die Frau. "Doo? Ohrdoch!" Es zeigte erst auf sich und neigte dann den Kopf neugierig zur Seite, als es wieder auf die Frau zeigte. "Soll ich mich vorstellen?"Es nickte eifrig.
"Oh. Mein Name ist Mila.",
"Rrrrdooch! Hihihi!" Es grinste und verneigte sich ein zweites Mal. Mila lächelte dem Pokémon zu. "So, ich muss jetzt weiter.",
"Ohrdoooch~!" Es winkte ihr fröhlich zu. Sie winkte zurück und ging dann weiter.
Zwei Stunden später erreichte Team Sky Force mit Taen das Gebäude.
"Home, sweet home!!" Tori breitete fröhlich die Arme aus. "Mein Zimmer wartet~! Hi, Ohrdoch! Elma kommt auch gleich!" Sie streichelte Elmas Pokémon, das ihnen begrüßend entgegenlief.
"Keine neuem Grafitis." Taen nickte zufrieden. "Gute Arbeit, ihr beiden." Piondragi kam zu ihnen und zischte laut. Taen tätschelte seinen Kopf und ruef es dann zurück, bevor er die Tür des Gildengebäudes aufschloss. "Hereinspaziert."
Tori flitzte ins Innere und drehte sich vergnügt um die eigene Achse. "Wheeeeee!!",
"Da ist aber jemand sehr froh, wieder hier zu sein", bemerkte Lane.
"Wir müssen hier abstauben! Und Cola kaufen! Wir machen heute Abend Party!!",
"Fang ruhig an mit den Abstauben", kicherte Aella. Dinos Zivilauto parkte am Gildengebäude, kurz darauf betrat der Beamte es. "Taen, auf ein Wort."
Der Gildenleiter nickte ihm zu. "Macht's euch schon mal bequem, bis die anderen kommen." Dann wandte er sich ab und trat zu dem Beamten. "Was ist?",
"Ich muss meine ersten Berichte über dich und die Gilde abgeben, währenddessen ist ein anderer Polizist hier und behält den Überblick. Schiebe dir einen Stock in den Hintern und gib den Bilderbuchleiter, bis ich wieder da bin.",
"Wird kein Problem sein. Der normale Gildenbetrieb geht vorerst weiter.",
"Ich rede auch von euren Mafiaplänen." Dino verschränkte die Arme. "Ruhezeit ab 22 Uhr, keine laute Musik und nicht mehr als drei Aufträge pro Tag. Gesamteinnahmen nur bis 1500 Pokédollar pro Woche. Das sind eure Grenzen. Der Kollege wird jeden Morgen ab 7 Uhr hier sein und euch überwachen.",
"Wird schwer einzuhalten sein", meinte Taen. "Den Kindern sei keine Grenze für ihr eigenes Taschengeld aufgelegt.",
"Das eigene Taschengeld ist nicht die Summe der Gildeneinnahmen. Benehmt euch. Ich zähle auf euch.",
"Die Mafiapläne müssen so oder so warten. Wir verhalten uns unauffällig und tun so, als wäre alles in Butter.",
"Gut. Ich bin in drei bis vier Tagen wieder da." Dino hielt ihm die Hand entgegen.
"Alles klar." Er nickte und schüttelte seine Hand. "Was wurde eigentlich mit den Pokémon aus dem Wald gemacht?",
"Sie sind isoliert im Pflegeheim, soviel ich weiß. Jetzt wird ermittelt, wessen Pokémon das genau waren.",
"Das wissen wir bereits.",
"Ich weiß, dass ihr das wisst. Wie heißt euer Informant aus dem Untergrund?",
"Drei Mal darfst du raten. Keine Ahnung, woher Lucian seine Spur hat, aber ich habe Arima in die Mangel genommen.",
"Arima..." Dino nickte bedächtig. "Aber abgesehen davon muss man deinem Cousin lassen, dass er seine Arbeit verdammt gut macht. Die Polizeistation könnte einmal im Leben was richtig machen und ihn einstellen.",
"Die Chance sollte man nicht verpassen... Lucian ist fleißig, das muss man ihm lassen... Und... er ist herzensgut..." murmelte er leiser.
"Herzensgut, huh?",
"Mh..." Er nickte. "Ich habe ihn nicht verdient...",
"Sag das nicht. Er ist Teil deiner Familie, oder nicht? Schätze, was du hast. Bis dann." Dino wandte sich ab.
"..." Taen winkte ihm nur zu und kehrte dann ins Gebäude zurück.
"Ah, ihr seid schon alle da." Elma betrat kurz darauf das Gebäude und umarmte ihr Ohrdoch. "Schön, dich wiederzusehen. Wie- Hmm? Sind das... Krümel?" Sie beugte sich hinab und wischte die Poffléreste von dem Mund ihres Pokémon.
"Jemand hat ihnen wohl Essen zugesteckt, als wir weg waren..." vermutete Lane. Jairo betrat mit Lucian und Makoto das Gebäude. "Wieder zuhauuuuse!!",
"Ich hab das Gebäude vermisst", gab Lucian lachend zu, während Makoto nur ruhig nickte. "Ja, geht mir genauso.",
"Ich hab kein zuhause", sagte Jairo. "Das hier ist das einzige, das ich hab.",
"Bist du zufrieden mit deinem neuen Zuhause?" Lucian blickte zu ihm.
"Auf jeden Fall!" Jairo nickte. "Es ist das schönste Zuhause, das ich je hatte..."
Lucians Lächeln wurde breiter. "Das freut mich!",
"Mit so vielen tollen Leuten! So viele Freunde hatte ich auch nie!",
"Musik in unseren Ohren", kommentierte Makoto zufrieden und klopfte ihm auf die Schulter. "Wir alle sollten uns hier wie zuhause fühlen.",
"Adachi wird ein paar Tage fort sein, also verhaltet euch ganz natürlich", informierte Taen die anderen. "1500 Pokédollar pro Woche sind Limit für die Gildenkasse, aber wie viel Taschengeld ihr sammelt, ist egal. Und Tori...", er sah sie explizit an, "...nach 22 Uhr ist Ruhe im Karton.",
"Roger!" Tori salutierte mit einem breiten Grinsen.
"Gut, das war's..." Taen ging die Treppen nach oben.
"Hey, Luci... Taen wirkte irgendwie zerknirscht. Stimmt etwas nicht mit ihm?" Jairo sah zu ihm hoch.
"Ich weiß es nicht", gab Lucian besorgt zu. "Ich gehe nach ihm sehen, okay?"
Makoto blieb bei Jairo, während sich Lucian zum Zimmer seines Cousins aufmachte. An seiner Tür angekommen blieb er stehen. "Taen? Darf ich rein?",
"Mh..." Eine wortkarge Antwort folgte.
"Froh, wieder zuhause zu sein?" Lächelnd schloss Lucian die Tür hinter sich. Taen saß auf dem Bett und starrte zum Fenster hinaus. Stapel Papier und ein Gefäß mit Kugelschreibern standen auf seinem Schreibtisch. "Mh... Sehr..."
Er setzte sich neben ihn. "Ist alles in Ordnung? Ich will mich nicht aufdrängen. Du weißt, dass du mit mir über alles reden könntest."
Taen legte sich eine Hand an die Stirn und knirschte mit den Zähnen. "... Ich weiß. Es ist nichts. Mr. Adachi ist sehr begeistert von dir, Lucian... Wenn man das bei ihm so... sagen kann...",
"Das ist schön zu hören. Ich seh das als Ehre." Er lächelte überrascht. "Darf ich wissen, warum du traurig bist?",
"... 'Er ist herzensgut'. Das habe ich zu Mr. Adachi über dich gesagt... Und im selben Moment ist mir alles wieder eingefallen... was ich dir angetan habe... Dir und Jairo.",
"Taen, wir haben das hinter uns gebracht. Keiner ist dir mehr böse dafür. Wir sind jetzt ein Team, daran wird sich nichts ändern." Er blinzelte seinen Cousin mit einem warmen Glanz in den Augen an.
"Manche Dinge sind unverzeihlich. Ihr habt mir vielleicht verziehen, aber ich kann mir das selbst nicht verzeihen.",
"Je mehr Zeit du mit uns verbringst, desto mehr wird dir das Wichtige im Leben klar." Lucian rückte näher und umarmte Taen herzlich. "Bald wirst du Dinge oder Personen finden, die dir wichtiger sind als deine Wut gegen dich selbst.",
"Ich hab dich nicht verdient, Lucian.",
"Wir sind Familie, Taen. Ich lass dich nicht mehr los. Ah, ich meine..." Er schmunzelte peinlich berührt. "Ich werde nicht so anhänglich sein, dass es dich nervt... Nur... Ich will nur da sein, wenn du Hilfe oder ein offenes Ohr brauchst.",
"... Danke..." Er erwiderte Lucians Umarmung.
"Nicht der Rede wert." Er lächelte und stützte das Kinn auf Taens Schulter ab. "Sowas machen Cousins füreinander. Weil wir Familie sind.",
"... Familie, huh... Ja...",
"Du bist ein guter Mensch, Taen.",
"Was...?",
"Haha... Du hast mich gehört. Du hast ein Herz aus Gold. Ich kann es sehen. Ich bin stolz darauf, dein Cousin zu sein.",
"Ein Herz aus gold...? Wie kommst du denn auf so was?",
"Weil ich weiß, dass es so ist.",
"Das ist kein Argument.",
"Hehe...",
"Wie auch immer..." Er zog die Arme zurück. "Mir geht's gut... Danke für seine... Sorge.",
" Ich bin immer da, falls du mich brauchst." Lucian zog seine Arme zurück. Taen nickte ihm zu.
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