PWT-Kapitel: Immer noch Hoffnung
Tori hatte sich inzwischen tief in Aellas Bett verkrochen, um nicht alleine zu sein und döste geschwächt durch das viele Weinen vor sich hin. Aella lag neben ihr und war ebenfalls eingeschlafen, um den beißenden Gefühlen zu entgehen. Lane und Solace blickten gleichzeitig auf, als Taen zurück kam.
"Wie lief es?" Makoto lehnte am Türrahmen.
"Ich weiß jetzt, wem die Pokémon gehört haben..." antwortete Taen.
"Leuten aus dem Untergrund, wie Lucian vermutet hatte?",
"Ja. Und zwar ausgerechnet der stärksten Mafia-Truppe, die da unten existiert.",
"Also ist diese Truppe der Grund, weshalb...",
"Ja. Sie trainieren ihre Pokémon zu rücksichtslosen Kampfmaschinen und wenn sie nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden können, dann werden sie an die Oberfläche geschoben. Yukine war nie Ziel eines Angriffs... Diese Pokémon hat es nicht interessiert, wen sie angreifen.",
"Das war abzusehen... Was jetzt?" Der Musiker verschränkte die Arme.
"..." Solace schwieg.
"Ich rufe Lucian an", sagte Taen und wandte sich ab, währenddessen betätigte er bereits den Anruf.
"Hey, Taen. Wie ist die Lage?" Lucian nahm den Anruf ab.
"Ich hab Arima aufgesucht. Ich weiß, wem genau diese Pokémon gehört haben.",
"Der Mafia?",
"Der stärksten Gruppierung von ihnen.",
"Klasse...",
"Komm wieder zurück.",
"Ich bin auf dem Weg."
Lane klopfte derweil an die Tür von Yukines Zimmer. Es folgte keine Antwort, also öffnete er sie. Akira schlief zusammengekauert auf seinem Stuhl, sein Kopf ruhte dicht neben Yukines und seine linke Hand war in dessen schwarz-roten Haar vergraben. Lane trat vorsichtig an ihn heran. Yukines rote Strähnen hatten bereits angefangen, zu verblassen. "Akira?" Er tippte ihn an.
"...",
"Wach auf.",
"...ss... ich...",
"Akira." Lane rüttelte leicht an ihm.
"Hau ab, Lane... Lass mich in Ruhe...",
"Ich dachte nur... naja, du würdest vielleicht wissen wollen, wer für den Angriff verantwortlich ist...",
"Ich geh nicht weg... Er ist immer noch nicht wach...",
"Die Pokémon haben mal der Mafia gehört. Nur... damit du das auch... weißt. Na dann..." Lane legte ihm eine Hand auf die Schulter und ging dann wieder.
"...Mafia..." Akira zitterte mit geschlossenen Augen auf, nachdem Lane gegangen war. "Wach auf, Yukine... Wie lange brauchst du noch..."
Yukine zeigte immer noch keinerlei Lebenszeichen. Taen hatte seinen Beutel, den er im Wald hatte liegen lassen, geholt und neben dessen Bett abgestellt.
"Wir... müssen deine Haare nachfärben, sobald du wieder wach bist... Ich hab immer noch diese eine rote Strähne, die ich mir aus Versehen gefärbt hab... Wir beide haben darüber gelacht... Und ich fand es nicht schlimm, über mich selbst zu lachen... Ich würde es wieder machen, wenn du aufwachst... Bilde dir... nur nichts darauf ein..."
Taen wartete im Foyer auf Lucian. Jairo hatte sich inzwischen auch wieder hervor gewagt.
"Hey, ihr beiden." Lucian betrat das Center.
"Hallo." Taen nickte ihm zu.
"H-Hallo, Lucian..." Jairo war so traurig, dass er nicht mal seine typischen Spitznamen verwendete. Lucian trat vor und knuffte Jairo leicht an der Schulter. Der Blauhaarige zuckte zusammen.
"Tori und Aella weinen pausenlos..." Lane seufzte. "Die Situation ist echt... bescheuert.",
"Das ist noch milde gesagt", kommentierte Solace.
"Zu milde. Hinter dem Angriff scheint noch viel mehr zu stecken", seufzte Lucian. "Pokémon der Mafia, die selbst für die Trainer zu gefährlich waren... Ich konnte nur den Namen 'Calì' herausfinden.",
"Den habe ich auch gehört." Taen verschränkte die Arme. "Fünf Gruppen. Calì, Mancuso, Persica, Bellamo und Amuso. Und Calì ist die Stärkste davon. ",
"Die fünf Mafiagruppierungen Einalls. Die, die im Untergrund die Fäden ziehen..." murmelte Lucian. "Soviel ich weiß, weiß Ren eine Menge über sie.",
"Ich hab meine Informationen von ihm.",
"Jeder ist gerade in einer Schockstarre. Wir sollten vorsichtig vorgehen.",
"Was du nicht sagst." Taen wandte sich den anderen zu. "Immer noch kein Zeichen von Yukine?"
Lane schüttelte den Kopf. "Nein... Wo ist Makoto eigentlich hin verschwunden...?",
"Vielleicht ist er in seinem Zimmer. Ich hab Elma seit dem Vorfall auch nicht mehr gesehen", murmelte Lucian.
Der Tag verstrich und der nächste Morgen kam. Noch immer war Yukine nicht aufgewacht. Die Krankenschwester kontrollierte ihn. "21 Grad... nach wie vor..." Sie schüttelte den Kopf. Akira harrte neben Yukine aus. Inzwischen ruhten beide Hände auf Yukines Arm und seine eigenen Augenringe wurden immer unverkennbarer.
"Seltsam... es haben noch keine Verwesungsprozesse eingesetzt...",
"Weil... er immer noch lebt..." Akiras Stimme klang brüchig, als hätte er öfter geweint als gesprochen. Sie kontrollierte noch einmal seinen Puls. "... Nichts..." Sie hörte noch einmal Yukines Herzschlag mit dem Stethoskop ab und untersuchte seine Atmung. "... Nichts... Er atmet nicht...",
"Er... atmet nur so leise, dass ihn niemand hören kann... Er lebt..."
Die Krankenschwester wandte sich wieder ab und ging.
Elma bereitete währenddessen still das Frühstück vor. Das leise Klappern von Geschirr drang bis ins Foyer. Leira betrat das Pokémon-Center. Als sie Makoto sah, schloss sie nichtsahnend zu ihm auf. "Hey, Schatz...",
"Hey." Makoto begrüßte sie mit einem traurigen Lächeln und stand auf. "Was bringt dich hierher?",
"Ich habe dich seit zwei Tagen nicht gesehen...",
"Viel ist passiert... Bitte verzeih mir das...",
"Was ziehst du denn für ein Gesicht? Ist jemand gestorben, oder was? Auf jedem Friedhof ist die Stimmung fröhlicher." Sie musterte ihn besorgt. "Du wirkst traurig.",
"Jeder aus der Gilde ist das gerade. Einem Freund von uns... geht es gerade sehr schlecht." Makotos Blick senkte sich bedrückt. "Ich glaube zwar an ihn, aber seine Chancen stehen nicht gut. Du hast ein glückliches Gesicht verdient, das dich jeden Tag grüßt, Leira... Aber ich kann das gerade nicht...",
"Ist okay. Was ist denn passiert? Wie konnte es dazu kommen, dass es einem von euch mies geht?",
"Er wurde angegriffen und ist bis jetzt noch nicht aufgewacht.",
"Oh..." Sie seufzte bedrückt und küsste ihm auf die Wange. "Das tut mir sehr Leid, Makoto...",
"Er wacht wieder auf. Auch, wenn der Angriff heftig gewesen sein muss... Sein Freund ist ihm nicht von der Seite gewichen. Wegen Yukine... dem Verletzten, hab ich meinen Vater überzeugen können, das Turnier zu beenden. Ich habe Yu noch nicht aufgegeben. Alles wird wieder gut... Was sind jetzt deine Pläne, Leira?" Er nahm ihre Hände vorsichtig in seine.
"... Ich wollte Samstag nach Hause gehen", seufzte sie. "Du hast... Yukine sehr gern, oder?",
"Er ist ein guter Freund von mir. Er hat mir damals ins Gewissen geredet... Von seinem Vater habe ich mein Altaria. Ich werde dich besuchen so bald ich kann", versprach er ihr mit sanfter Stimme.
"Okay." Sie nickte. "Ich drücke die Daumen, dass dein Freund wieder aufwacht...",
"Er wird wieder aufwachen. Alles wird wieder..."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro