Marea-Kapitel: Treffen mit Taro
Es dauerte nicht mehr lange, bis ein hochgewachsener Mann mit hellbraunen Haaren und einem freundlichen Gesicht das Center betrat. Er trug eine Brille.
"Ah! Hi, Dad!" Sofort schloss Lucian zu ihm auf und lächelte, als Taro ihm auf die Schulter klopfte. "Na, Großer? Wie läuft's?",
"Gut. Wir sperren uns hier ein, weil uns die Reporter nicht in Ruhe lassen wollen. Taen ist auch hier."
Neugierig wandert Taros Blick nach dem Bericht seines Sohnes zu dem Gildenleiter, der bereits dazu angesetzt hatte, sich aus dem Staub zu machen. Sein Lächeln wurde etwas breiter. "Schön dich wiederzusehen, Taen. Wie ist es dir ergangen?"
Er hielt inne und Stille breitete sich im Raum aus, bevor Taen sich langsam umdrehte. "Äh... Gut, denke ich...",
"Wollen wir uns zusammensetzen?"
Taen schwieg kurz und blickte zu Lucian. "... ich will wirklich nicht stören...",
"Du störst nicht. Wir sind Familie." Lucian lächelte ihm einladend zu. "Komm, setz dich zu uns." Er führte seinen Vater zu einem der Tische und winkte Taen zu sich.
"... na schön." Er schloss die Augen und setzte sich dann dazu.
"Wie läuft es in eurer Gilde? Was gibt es Neues?" wollte Taro wissen.
"Nicht viel. SE ist zu und alle sind hier. Piondragi hält die Slim Street im Auge. Sie scheint aber einen...", er legte die Finger an die Schläfe, "... Makoto nannte es "Hype" auszulösen.",
"Das ist wohl wahr. Wer ist alles in der Gilde?", *
"Alle, die dort sitzen. Und Elma. Aber sie ist gerade nicht da. Mich rausgerechnet sind es 10 Mitglieder.",
"Verstehe... Fühlst du dich hier wohl?",
"... Hier? Was meinst du mit 'hier'?",
"In der Gilde.",
"... Wohl fühlen ist etwas Gutes, denke ich... Ja", er nickte wortkarg.
"Versteht ihr euch gut?" fragte er an Lucian gewandt, der sofort nickte. "Wir sind auf einem guten Weg. Ich lasse ihn nicht nochmal alleine."
Taen schwieg. "...",
"Ich bin froh, dass ich ihn wiedergefunden hab. Selbst, als wir uns damals noch nicht so gut gekannt haben, war er für mich wie ein Bruder.",
"Tut mir... Leid", murmelte Taen. "Der ganze Kram, den ich verbockt hab...",
"Hm?" Sein Onkel und sein Cousin drehten den Kopf zu ihm.
"Das mit Ugoya." Er schien sich immer mehr in sich zurück zu ziehen.
"Ich bin überrascht", seufzte Taro. "Dabei bin ich der, der sich entschuldigen muss... Ich habe nicht gehandelt. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte und habe trotzdem nichts getan. Ich konnte Satoshi nicht überführen, dabei war alles so offensichtlich... Ich erwarte nicht, dass du mir das jemals vergeben wirst. Trotzdem würde ich gerne mehr Zeit mit euch beiden verbringen.",
"Satoshi hat selbst nach alldem nicht aufgegeben..." murmelte Taen und schüttelte den Kopf.
"Er hat mich zurück geholt... Aber er ist da, wo er hingehört... Und da wird er vorerst auch bleiben.",
"Richtig. Er wird das Gefängnis nie wieder verlassen", versprach Taro. "Du wirst nie wieder von ihm hören.",
"... schon schlimm genug, dass er meinen Körper verunstaltet hat. Ich war seine Zielscheibe. Die Stoffpuppe, an der er seinen Frust ausgelassen hat. Er hatte wohl Spaß daran, mir wehzutun. Mich für etwas leiden zu sehen, was nicht einmal meine Schuld war...",
"Taen..." Lucian biss die Zähne zusammen.
"Ich erinnere mich nicht mal an alles... Es war zu viel. Aber es... gibt etwas, was ich bisher noch niemandem erzählt habe." Er senkte den Blick. "Es war an dem Tag, an dem Lucians Unfall passiert ist... Er hat mir die Schuld gegeben. Mal wieder... Ich war natürlich derjenige, der dafür gesorgt hat, dass Lucians Kiefer gebrochen worden ist. Ich kann mich nicht mehr genau an alles erinnern. Nur... nur, dass er mit einem Messer in mein Zimmer gekommen ist und es benutzt hat, um mir Worte in die Haut zu ritzen. Alles war voller Blut..."
Lucian umarmte seinen Cousin plötzlich fest.
"...? Wa- Hey, was...?",
"Ich bin da", murmelte er entschlossen. "Ich will Familie für dich sein. Immer. Ich lasse dich nicht nochmal fallen, versprochen.",
"..." Er starrte auf Lucian herunter und seufzte, bevor er die Arme um Lucian schloss. Lucian lachte fröhlich und klopfte Taen vorsichtig auf den Rücken.
"Oh. Wie schön...", kicherte Elma, als sie im Foyer ankam. Gleichzeitig erfüllte der Geruch von geschmolzener Schokolade die das Foyer. Taen zog die Arme wieder zurück und ignorierte sie nach Leibeskräften.
"Ich werde dich bei dem Turnier anfeuern, Lucian. Mach uns stolz." Sein Vater lächelte, der Braunhaarige jedoch schmunzelte nur und sah nach unten. "Danke. Ich mache mir aber keine großen Hoffnungen.",
"Na, na. Du hast Potenzial." Taen tippte ihm auf den Kopf. "Du musst es nur zu nutzen wissen. Du kannst mich übrigens loslassen.",
"Oh... Oh! Sorry!" Lucian ließ los und lachte. Taen schüttelte nur den Kopf.
"Solace!!" rief Tori aus der Küche. "Hast du Zeit? Sooooooooool?",
"Mh?" Er steckte den Kopf im die Küche. "Was denn...",
"Ich brauch deine Hilfe. Willst du Testesser spielen?",
"Testesser für Donuts?",
"Mh-huh.", ",
"Solange du sie nicht vergiftet hast.",
"Uuuuh, wer weiß~" Sie wackelte frech mit den Fingern und streckte ihm die Zunge entgegen. "...Nee. Nur Marzipandonuts mit Schokofüllung." Tori deutete auf einen einzelnen, ofenwarmen Donut auf der Theke. Neugierig näherte sich Solace dem Objekt. "Mh... klingt interessant. Und vor Allem lecker." Er griff nach dem Donut und testete ihn. Tori lehnte sich gegen die Theke und stützte den Kopf auf eine Hand. "Und?"
Solace nickte. "Schmeckt gut. Kannst du an Akira abtreten, ohne, dass er Tod umfällt.",
"Wiiiiiirklich? Magst du noch einen?",
"Was ist das denn für eine Frage?",
"Hehehehehehe... Ta-daaaaa~!" Sie zückte einen mit einer Schleife zugebundenen, gelben Stoffbeutel und hielt ihn dem Anführer von Sky Force hin.
"... was zur Zerrwelt soll die Schleife?" fragte Solace.
"Sie ist süß! Ich hab mir Mühe gegeben!",
"Aha..." Er streckte die Hand aus und nahm den Beutel in die Hand, bevor er die Schleife öffnete. Kleine, fein verzierte Donuts schimmerten ihm entgegen. "Die sind mit Liebe gemacht, okay? Von da drin." Sie grinste und tippte sich auf die Brust. "...Und von Langeweile. Ja, eher Langeweile... Eigentlich schon... Aber sie sind süß! Und sie schmecken!",
"... Danke." Er lächelte leicht und zog einen Donut heraus, bevor er den Beutel in seiner Tasche versteckte. "Du musst dir den Stress nicht machen, aber... danke.",
"Pfft..." Sie blies sich schief grinsend eine Strähne aus dem Gesicht. "War kein Stress. Alles für meine Buddies!",
"Mh..." Sein Mundwinkel zuckte nach oben.
"Was hast du jetzt vor?" Taen blickte zu Taro.
"Es gibt andere Fälle, bei denen ich helfen muss. Uns geht ein wichtiges Paar Hände durch Mr. Adachi verloren." Er hob eine Hand an sein Kinn. "Die Polizei ist seit jeher überlastet...",
"Ich hab ihn nicht dazu gezwungen, mich zu begleiten. An mir kann's also nicht liegen.",
"Tut es nicht. Es war seine Intuition. Er hat sich mit dem Stationsleiter angelegt, bis er deiner Probezeit als Gildenleiter zugestimmt hat.",
"Hätte er nicht machen müssen... Warum setzt er sich so für mich ein...",
"Das ist die Frage." Lucian wirkte ebenfalls ratlos. "Er hat dich reingelegt, damit du den Vertrag unterschreibst, Taen... Er scheint alles zu tun, damit du bleibst, wo du bist. Bei uns.",
"Er meinte, dass er gelernt hat, dass manche eine zweite Chance verdienen... Aber das ergibt absolut keinen Sinn für mich. Warum gibt er sich solche Mühe...",
"Vielleicht sieht er etwas in dir.",
"Und was soll das bitte sein?",
"Ich bin nicht Adachi." Er lächelte entschuldigend. "Wenn es dich wirklich interessiert, solltest du ihn fragen.",
"Ihn fragen, huh... Ich bin keiner von den Menschen, der anderen Leuten Fragen stellt...",
"Wenn du es willst, kannst du es versuchen. Keiner verlangt das aber von dir.",
"Ich komme mir vor, wie ein Hinterwäldler... Na schön. Ich mach's...",
"Hahahah... Okay.",
"Dann werde ich eure Family Time mal nicht weiter stören. Entschuldigt mich.",
"Tust du nicht.",
"Wie auch immer." Er nickte Taro mit eingeübter Höflichkeit zu. "Adachi dürfte in der Nähe sein... ich werde keine Schwierigkeiten haben, ihn zu finden.",
"Alles klar. Bis später!" Lucian winkte seinem Cousin zu. Taen zögerte kurz und winkte zurück, bevor er sich auf die Suche nach Dino machte.
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