Marea-Kapitel: Bester Geburtstag
In Marea angekommen stieg Taen als Erster aus und betrat das Pokémon-Center.
"Hey, Boss! Hi, Elma!" Tori winkte ihm von ihrem Sitzplatz aus zu.
"... Boss?" Taen blinzelte überrascht und blickte sich dann verdutzt um. "... was geht denn hier ab?",
"Wir feiern Akiras Geburtstagsparty!" rief Aella.
"... Ge...burtstagsparty?" Taen wiederholte das Wort, als hätte er es noch nie vorher gehört.
"Ja. Geburtstagsparty!" Lucian schloss zu ihm auf und lächelte. "Wie lief die Fahrt?",
"... Hab nicht viel von ihr mitbekommen", antwortete Taen.
"Also lief alles gut.",
"Ayuuki!" Rei sprang vor und umarmte das scheue Mädchen, das sich hinter Taen versteckt hatte. Beide brachen in leises Gelächter aus.
"... was... äh... macht man genau auf einer Geburtstagsparty?" fragte Taen an Lucian gewandt.
"Ernsthaft?!" Aella starrte ihn an. "Das weißt du nicht?"
Taen schüttelte bedauernd den Kopf. "Ich hatte nie eine und war nie auf einer.",
"Man redet viel. Es gibt viele Getränke und Süßigkeiten und Kuchen", erklärte sein Cousin. "Alle sitzen zusammen, hören manchmal Musik im Hintergrund und freuen sich, dass das Geburtstagskind dabei ist. In den eigenen Reihen. Manche schenken dem Geburtstagskind auch etwas.",
"Oh... verstehe..." Das alles wirkte für Taen sehr befremdlich.
"Wenn du es einmal miterlebt hast, wirst du den Reiz verstehen." Makoto betrat das Foyer.
"Feinde werden langsam zu Freunden", kicherte Tori neben Solace.
"Hm... Grund für die nächste Feier", scherzte Solace.
"Setzt euch!" rief Yukine. "Ich hole Akira rein!" Damit verschwand er nach draußen und suchte nach Akira.
Akira hielt sich in der Nähe des PWT-Gebäudes auf.
"Heyaaa!" Yukine schloss zu ihm auf und bedeckte seine Augen mit den Händen. "Ich hole dich ab!"
Kurz spannte sich der Silberhaarige an, atmete dann aber tief aus. "...Ich kann nichts sehen.",
"Ich weiß. Ist Absicht. Ich lasse dich nicht stolpern, vertrau mir!",
"Okay, wie du meinst." Er nickte. Yukine lief vorsichtig mit ihm ins Gebäude und stoppte ihn vor dem Tisch. "Drei. Zwei. Eins!" zählte er und alle fingen an, Happy Birthday für Akira zu singen- alle außer Taen, der das Lied nicht mal zu kennen schien. Er wirkte hundertfach überrascht, als plötzlich alle zu singen anfingen und sah sich um, als hätte jemand eine Todesdrohung ausgesprochen. Als das Lied endete, nahm Yukine die Hände weg und ließ Akira auf den Geburtstagstisch blicken.
"HAPPY BIRTHDAY!" Tori grinste ihm zu und umarmte Akira, während Lucian, Elma und Makoto ebenfalls zu ihm aufschlossen. Akira lächelte schmal, als er kurz darauf den Kuchen sah. "Ein grüner Kuchen. "I don't want to be the one that the battles always choose"? Ist das nicht...?",
"Das war Aellas Idee", meinte Yukine.
"Happy Birthday, Akira!" Aella umarmte ihn ebenfalls.
"Gute Idee." Er schmunzelte und erwiderte die Umarmung. "Danke, "Elly"."
Sie verzog den Mund, sagte aber nichts dazu und ließ ihn los. "Hehe. Kein Thema, ehrlich.",
"Yo, Akira." Solace klopfte ihm auf die Schulter. "Herzlichen Glückwunsch zum... sechzehnten war's glaube ich, korrekt?",
"Mhm. Sechzehnter." Akira nickte ihm zu und wandte sich dann zu der Gruppe. "Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Das... ist neu für mich. Danke dafür.",
"Kein Thema. So was macht man in einer Gilde, stimmt's?" Lane verschränkte die Arme.
"Hey, wo sind die Donuts?" fragte Solace spaßenshalber.
"In der Küche~", antwortete Tori grinsend. Sekunden später war Solace verschwunden und kam mit einem Teller voller Donuts zurück. "Ich teile heute sogar mal!",
"Ist es heute Solaces oder Akiras Geburtstag?" witzelte Elma und setzte sich dazu. Zwischen Kuchen, Cola und Donuts entstanden entspannte Gespräche. Tori füllte sich ein Glas Cola nach dem anderen, Makoto unterhielt sich mit Jairo, Rei und sogar Ayuuki und Elma selbst hörte mit einem Stück Kuchen auf dem Teller lächelnd zu. Akira lachte hin und wieder sogar.
Der Tag verging entspannt. Als er sich dem Ende zuneigte, hob Yukine die Faust. "Ich werte das als Erfolg!",
"Hnnnngh..." Tori lag fast auf ihrem Sitzplatz und hielt sich den Bauch. "Zu... viel... Cola...",
"Sie stirbt gerade", bemerkte Lane.
"Erinnert euch an das, was wir uns geschworen haben." Yukine stand auf und hob die Faust noch höher in die Luft. "Einer von uns gewinnt dieses Turnier!! While we breathe, we shall defend!!",
"While we breathe, we shall defend." Akira stimmte überraschenderweise zu und stand auf. "Ich will keine Bürde mehr sein, die ihr mit euch herumtragt, nur weil ich wegen Yukine hier bin. Ich will ab sofort meinen Beitrag leisten. Ihr seid fast sowas wie echte Freunde für mich...",
"Hört ihr das?" Aella lachte. "Ich hätte nicht gedacht, das jemals zu hören! Hurraaaaa!! Sapphire Eclipse ist enger zusammengewachsen als je zuvor!!",
"Ein Schritt nach dem anderen", stimmte Makoto zu. "Wir geben einander Halt.",
"Wir sind weit gekommen, aber das ist nur der Anfang", versprach Lucian und warf seinem Cousin ein warmes Lächeln zu. "Wir alle ziehen weiter zusammen an einem Strang.".
"Wir machen Taen bei diesem Turnier stolz, ich schwör's!" rief Aella.
"Ich glaube, das ist er jetzt schon. Tief drin", vermutete Lucian selbstsicher und lächelte. Taens Blick zuckte zu ihm. "...Ich... weiß nicht. Wie sich das anfühlen soll, meine ich.",
"Wenn du dir vielleicht selbst ein kleines Lächeln verkneifen musst, wenn du uns alle zusammen siehst. Wenn du dir lieber wünschst, hier zu sein anstatt in der Zeit von Ugoya.",
"... das ist so, als würde ein Blinder versuchen, Farben zu beschreiben..." murmelte Taen. "Aber vielleicht ist es das.",
"Hey, du siehst ganz anders aus, wenn du die Haare nicht offen hast", bemerkte Lane.
"Etwas, ja. Du siehst gut aus, egal wie du sie trägst." Lucian klopfte Taen lachend auf die Schulter und half dann den anderen, aufzuräumen.
"Du bist alles andere, aber nicht blind", bemerkte Akira in Taens Richtung. Taen drehte sich zu ihm um. "Mein Problem nennt man auch Gefühlsblindheit. Alexithymie", bemerkte er. "Leider habe ich das sehr wohl, das wurde psychologisch bestätigt...",
"Ich sehe das Licht...", ächzte Tori hinter ihnen. "Ich hoffe... auf der anderen Seite gibt es... Kekse...",
"Einer sollte Tori in ihr Zimmer tragen", bemerkte Taen. "Sie sieht so aus, als würde sie jeden Moment wie eine Pflanze eingehen.",
"Solace kann sie ja tragen!" schlug Aella lachend vor. Solace verengte die Augen. "Bei dir piept's ja..."
Tori seufzte dramatisch und schloss die Augen. "Ich... gehe in das Licht... Alles... hell...",
"... YUKINE, WARTE WAS-" Solace starrte hilflos auf Yukine, der im nächsten Moment Eiswasser über Tori auskippte.
"AAAAAAAAHHHHHHH!" Toris Aufschrei brachte das gesamte Pokémon Center fast zum Beben. "YUKINE, DU! STIRBST!" Als triefnasse Furie jagte Tori kurz darauf den Jungen durch das Center. "ICH MACH DICH FERTIG! GEHT'S NOCH?! WART'S NUR AB, WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE, DUKRIEGSTDASALLESZURÜCKKOMMHER!!!!",
"Hahahaha!" Yukine machte sich ein Spaß draus, vor ihr davon zu rennen. "Immerhin stirbst du jetzt nicht mehr~ Ich habe dir das Leben gerettet, sei dankbar!",
"..." Akira wandte sich seufzend ab und half beim Abräumen.
"... Wer von euch Idioten hat nicht aufgepasst..." seufzte Solace und packte ebenfalls mit an.
Nachdem alles sauber gemacht worden war und sich die meisten in ihre Zimmer zurückgezogen hatten, setzte sich Akira zu Yukine auf das Bett, der es geschafft hatte, Tori zu entkommen und vergnügt auf der Matratze ausgestreckt lag. Der Schwarzhaarige sah neugierig zu ihm hoch. "Und? Bester Geburtstag deines Lebens?",
"Ja." Akira nickte in sich gekehrt. "Mir hat er gefallen. Ich glaube, er hat mir weitergeholfen...",
"Weitergeholfen? Wobei?",
"Besser zu werden. Ein besserer Mensch zu werden... Alle haben so viel vorbereitet, nur für jemanden, der sich absichtlich im Hintergrund gehalten hat. Jemand, der nur andere beleidigt hat. Ich hab das nicht verdient, aber ihr habt das alles trotzdem gemacht...",
"Haben wir." Yukine setzte sich auf.
"Danke. Danke..." murmelte er eher zu sich selbst als zu seinem Freund und blickte zur Seite.
"Gern geschehen." Yukine schenkte ihm seim breitestes Sonnenscheinlächeln. Akira lächelte zurück, wenn auch um einiges schmaler.
"Jederzeit wieder." Yukine klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Dein Lächeln war mir diese Anstrengung schon wert!",
"Lächle ich wirklich so selten?",
"Yep. Leider.",
"Wenn ich ein besserer Mensch werden will, muss ich das auch ändern." Er seufzte und strich abwesend über sein Handgelenk. "Ein Lächeln am Tag. Das wär ein Anfang... Was meinst du?",
"Schau mich mal eben an.",
"Hm?" Er blickte zu Yukine. Yukine schob mit den Zeigefingern seine Mundwinkel nach oben.
"Uh..." Akira blinzelte ihn an. "Was wird das?",
"Oh, nichts." Yukine zog die Hände wieder zurück.
"Deine Hände sind warm.",
"Das haben Hände so an sich. In den meisten Fällen.",
"Dann bin ich nicht einer von den meisten Fällen.",
"Sind deine Hände kalt?",
"Ja.",
"Mhm..." Yukine streckte eine Hand aus und legte sie auf Akiras. "... Mhm... Hast recht. Aber so schlimm ist das denke ich nicht." Er zog die Hand wieder zurück.
"Ich dachte nicht, das ich das erste Mal mit dir Händchen halten würde", scherzte Akira.
"Hast du nicht. Keine Sorge." Yukine legte die Hände auf seinen Schoß. "Heute stürmt es nicht, also bist du sicher."
Akira zuckte mit den Schultern. "Ich könnte auch so bei dir übernachten.",
"Das würdest du nie machen.",
"Denkst du?",
"Denke ich, ja.",
"Wir könnten das als Geburtstagsübernachtung sehen.",
"... Aaahja... Okay. W-wenn du magst...",
"Ich versuche hier gerade mein Bestes, okay?" Er seufzte.
"E-es ist nur ungewohnt okay? Komm runter!" Yukine wedelte peinlich berührt mit den Händen. "Wie spät ist es?",
"22 Uhr.",
"Mh... dann wird's auch Zeit..." Yukine ließ sich gähnend auf den Rücken fallen. Akira legte sich dazu und fuhr sich durchs Haar.
"Willst... du deine Decke nicht rüber holen?",
"Mach ich gleich." Akira unterdrückte ein Gähnen und rieb sich über die Augen. "Diese Feier hat mich echt müde gemacht...",
"Echt? Wow. Das ist ja eine Neuigkeit..." Yukine rückte noch ein Stück beiseite, damit Akira genügend Platz hatte. Akira nutzte die Chance und trug seine eigene Decke zu Yukines Bett, unter die er danach kroch und Yukine verkrümelte sich unter seine eigene Decke. "Nacht...",
"Nacht."
Yukine drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Auch Akira drehte sich zur Seite und starrte trotz seiner Müdigkeit lange an die gegenüberliegende Wand, bevor er unruhig einschlief.
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