Später saßen alle am Tisch. Taen hatte dabei sichtlich Schwierigkeiten, mit nur einem Arm zu essen, aber sein Stolz verbot es ihm, nach Hilfe zu fragen, also tat er so, als würde er extrem langsam essen. 
"Gibt es schon Ideen für den Namen der Gilde?" wollte Aella wissen. Eine Platte mit Sushi und eine große Schüssel mit Nudeln und Suppe stand auf dem Tisch vor der Gruppe. 
"Noch nicht. So weit haben wir nicht gedacht", murmelte Tori und wischte sich hastig über den Mund. "Ich hab eine Idee! Was sind eure Lieblingsfarben?",
"Blau", sagten Jairo und Solace gleichzeitig.
"Rot", verriet Yukine.
"Grün", sagte Aella.
"Auch eher blau", fügte Lane hinzu.
"Gelb", gab Lucian zurück und Tori stützte den Kopf auf eine Hand. "Lila. Wer hätt's gedacht."
Makoto antwortete als einer der letzten. "Grau.",
"Grau? Ist das überhaupt eine Farbe?" fragte Jairo.
"Wir wollen jetzt nicht kleinlich werden, Jai", bestimmte Aella.
"Himmelblau ist auch eine schöne Farbe, das stimmt", meinte Yukine. "Also... dieses nachtblau. Warum wolltest du das wissen, Tori?",
"Vielleicht finden wir eine Farbe, die wir mit in unseren Namen einbinden könnten", meinte sie. 
"Viele mögen blau", bemerkte Jairo. 
"Namen müssen was Mystisches an sich haben. Vielleicht irgendwas, was richtig faszinierend ist!" fand Aella. 
"Ich bin immer noch für Team Tori...", scherzte die Lilahaarige.
"Ha ha." Aella warf ihren Zopf zurück.
"Das Universum ist faszinierend", sagte Yukine. "Es hat viele Geheimnisse und so. Und es ist... hübsch.",
"Ich hätte vielleicht eine Idee", murmelte Makoto. "Ich bin mir aber nicht sicher. Der Name ist identisch mit dem, den mal jemand vor zwanzig Jahren benutzt hat und eine Region zerstören wollte.",
"...Eclipse?" fragte Yukine. "Meinst du den?",
"Ja. Der.",
"Huh... die Idee ist schon mal nicht schlecht. Uhm... es gibt doch Edelsteine, die verschiedene Farben haben, oder? Die funkeln wie die Sterne am Himmel. Gab es da nicht einen, der blau gefärbt war...?",
"Saphire sind blau", fiel Tori ein. 
"... Sapphire Eclipse?" schlug Yukine vor. 
"Langer Name..." warf Makoto ein. "Aber Gilden haben das manchmal.", 
"In den Namen kann man einiges rein interpretieren", fand Aella. "Eclipse war ein Weltenzerstörer. Aber Sapphire Eclipse ist das Gegenteil davon. Hoffnung, Schönheit, Mystik und Geheimnis! Alte Geschichten, die mit anderen Farben gemischt werden- Hach, klingt das episch!",
"So wirklich viel gemeinsam sollten wir nicht mit einem irren Typen aus einer anderen Welt haben", kommentierte Tori. 
"Aber wenn man das Wort "Eclipse" mit etwas Positivem verbinden kann und nicht nur mit etwas Negativem...?" fragte Jairo. "Alle denken bei Eclipse an diesen Irren.",
"Wenn wir das schaffen würden, wär das ziemlich cool.", 
"Dann sorgen wir doch dafür, dass das Wort durch uns wieder positiv konnotiert wird!" verkündete Jairo aufgeregt.
"Dann steht der Name fest! Und weil du mitgeredet hast, machst du mit!" Überzeugt deutete Tori auf Makoto. Aella lachte. "Ja! Echt mal, Makoto!",
"Hm..." Er lächelte leicht und senkte den Kopf. "Ich kann mir am besten ein Bild über den Neuanfang des Ugoya-Anführers machen, indem ich direkt dabei bin.", 
"Ich kann dich hören", sagte Taen.
"Gut." Er hob den Blick zu ihm an.
"Was hältst du von dem Namen, Taen? Es ist deine Gilde", sagte Jairo.
"..." Taen blickte zu ihm und schüttelte dann den Kopf. "...nicht nur meine. Gilden sind Gemeinschaften, sie gehören jedem, der in ihr ist. Der Name ist in Ordnung.",
"Dann ist es beschlossen!" verkündete Lucian.
"Wir brauchen ein Logo!" rief Aella. "Und ich glaube, ich habe schon eine Idee! Wartet kurz!" Sie sprang auf und verschwand, bevor sie mit Stift und Papier wieder kam. Sie begann, auf dem Papier herum zu kritzeln und einige Dinge auszuprobieren und hielt dann das Resultat hoch: Ein Punkt in der Mitte, der von einem weiteren, nicht geschlossenen Kreis umgeben war, von dem Strahlen abgingen. "In der Mitte der Mond. Drum herum die Sonne. Und das...", sie deutet auf die Strahlen, "...ist die Corona der Sonne. Eine Sonnenfinsternis! Ta-daaa! Und das-", sie deutete auf ein schlichteres Zeichen, dass aus einem eckigen S und einem E bestand, "... sind unsere Initialen! SE! Sapphire Eclipse! Beides zusammen könnten unsere Logos sein!",
"... kreativ", kommentierte Jairo beeindruckt.
"Super cool!", pflichtete Tori ihm bei. 
"Fehlt nur noch das Motto", bemerkte Yukine. Lane und Aella wechselten einen Blick mit Solace, bevor sie synchron sagten: "While we breathe, we shall defend.", 
"Ich hab drauf gewartet!" Begeistert wedelte Tori mit ihrer Gabel. "Das ist SO cool!!",
"Ihr gebt uns euer Motto?" fragte Jairo.
"Naja, wir gehören auch dazu, also warum nicht?" Lane zuckte mit den Schultern. Lucian konnte sich den leichten Seitenhieb in Jairos Richtung nicht verkneifen. "Ich hab sie nicht gefragt.",
"... Pffft." Er schürzte nur die Lippen. 

"Sieh sie dir an." Weiter weg lehnte Mari neben Jayden an der Wand und beobachtete sie.
"Wie wir", murmelte der Rothaarige zufrieden. 
"Man kann von Taen Kataoka halten, was man will, aber die Kids scheinen ihn zu mögen. Die Differenzen, die sie mal hatten, scheinen vergessen zu sein.", 
"Sein Cousin will ihn gar nicht mehr loslassen.", 
"Ich kenne noch jemanden, der seine Probleme mit dem Loslassen hat", verpasste sie ihm einen Seitenhieb. Jayden schnaubte belustigt und hob beide Hände an. "Ich geb's ja zu. Hör auf.",
"Ich wollte es nur mal gesagt haben." Sie lächelte unschuldig. 
"Ich auch." Er schnippte ihr gegen den Kopf.
"Hey!" Sie zuckte zusammen. "Hör auf!", 
"Das war nur fair.";
"Pah." Sie verschränkte die Arme. "Von wegen..."
Jayden lachte nur und fuhr sich durchs Haar. "Wo ist Laslow eigentlich?",
"Vorhin war er noch bei Akira.",
"Irgendwas sagt mir, dass die beiden zusammenfinden.",
"Meinst du? Momentan sieht's echt nicht danach aus.", 
"Jetzt nicht", stimmte er ihr zu. "Aber die beiden sind Familie... Und irgendwann wird Akira sehen, dass es nichts bringt, stur zu bleiben.", 
"... Vielleicht. Hoffen wir es für die beiden, dass sie Frieden mit ihm finden. Und das er nicht wütend wird, wenn er irgendwann die Wahrheit erfährt..."
Jayden nickte und legte dann einen Arm um sie. Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter. "Yukine hat gewaltige Fortschritte gemacht, oder?",
"Mhm... Bald gibt es nichts mehr, was er nicht schaffen kann.",
"Weißt du, man könnte schon fast meinen, er ist eine astreine Transkription von dir. Er ist dir so ähnlich.",
"Ja... Er hat meine schlechten Angewohnheiten." Sein Mundwinkel hob sich scherzend.
"Er hat sich wirklich die Falschen ausgesucht." Sie boxte ihm in die Seite. "Schlechtes Vorbild" Gespielt drohend blickte er zu ihr hinab und hob Daumen und Zeigefinger an- bereit, sie wieder gegen ihre Stirn schnippen zu lassen. Sie schloss die Hand um seine Finger. "Na na. Keine häusliche Gewalt hier.",
"Sagt die Richtige.", 
"Ich würde niemals Gewalt anwenden.",
"Mm-mmm...",
"Nichts 'Mm-mmm'!" tadelte sie. Er lachte nur als Antwort und stützte sein Kinn auf ihren Kopf.

"Könnt ihr glauben, wie süß die beiden sind?", träumte Tori währenddessen und hatte Mari und Jayden nicht aus den Augen gelassen.
"Sag mal, kannst du aufhören, meine Eltern zu stalken?" fragte Yukine peinlich berührt. Empört deutete das Mädchen auf Elma, die ebenfalls ganz verträumt dreinsah. "Ich bin nicht die Einzige",
"Hört auf zu starren! Das ist komisch!"
Makoto rüttelte leicht an Elmas Schulter. Sie schreckte erstaunt auf und entschuldigte sich dann mit gesenktem Kopf, bevor sie aufstand und in der Küche verschwand. "Kann ich mir denken." Der Musiker stellte sich auf Yukines Seite und widmete sich dann wieder seinem Essen.
"Danke, Makoto. Ich schaue mal nochmal bei Aki vorbei, ja?",
"Mach das. Bis später!" Tori nickte ihm zu. Yukine winkte, stand auf und betrat Akiras Zimmer. Laslow saß immer noch an dem Bett und sah auf, als Yukine eintrat. "Hallo, Yukine", sagte er. 
"Hallo, Mr. Steward."
Laslow lächelte ohne Freude, stand auf und klopfte Yukine auf die Schulter, bevor er das Zimmer verließ.  Akira hatte sich in der gesamten Zeit im Krankenzimmer nicht einmal gerührt. Doch selbst im Schlaf wirkte er auf eine Art und Weise angespannt, die Farbe war inzwischen wieder in sein Gesicht zurückgekehrt. 
"Immerhin siehst du schon besser aus...", murmelte Yukine und zog sich einen Stuhl ans Bett.

Langsam brach der Abend über Stratos City ein und warf tiefe Schatten in das Zimmer. Immer wieder zuckten die Fingerspitzen des Bewusstlosen und manchmal biss er die Zähne zusammen, als wäre er in einem Albtraum gefangen. Yukine war neben ihm wieder eingeschlafen. Als langsam der Mond über Einall kletterte, wurde Akira plötzlich unruhiger. Sein Atem stockte und er schlug die Augen auf. Eine Panikwelle brach über ihn hinein. Desorientiert grub er die Hände in das Bett unter ihm und setzte sich schwer atmend auf, "...?!",
"...?" Yukine öffnete schlaftrunken ein Auge und hob den Kopf vom Bett. Er gähnte und blinzelte. "Wasnlos... HUH?!" Plötzlich war er hellwach. "A-A-Akira?? Du bist wach...?",
"..." Benommen starrte Akira ihm entgegen und zitterte leicht. "Y-Yukine...",
"Du bist..." Im nächsten Moment wurde er von Yukine in einer Umarmung geplättet. "Du Idiot!! Du hast mich zu Tode erschreckt!!", 
"..." Akira gab keinen Laut von sich. Kurz darauf landete aber Akiras Stirn auf der Schulter seines Gegenübers und das Beben seines Körpers wurde stärker. Etwas Nasses tropfte auf Yukines Schulter. Yukine drückte ihn fest an sich und bemerkte es erst gar nicht, bevor seine Aura ihm plötzlich ein Signal übermittelte. "...? Was... was ist los...?" Akira versuchte zu antworten, doch am Ende kam nichts anderes als ein kurzes, herzzerreißendes Schluchzen aus ihm heraus. Er krampfte sich während seines abrupten Gefühlsausbruchs zusammen, ließ Yukine dabei aber nicht los.
'... Vielleicht ist es jetzt mal an der Zeit... etwas richtig zu machen... Bitte, lass es funktionieren...' Yukine schloss die Augen und konzentrierte sich. Es viel ihm schwer, doch er versuchte mit aller Macht, Akira mit der Kraft seiner Aura zu beruhigen. Langsam, aber stetig ebbte Akiras Anfall ab und das unkontrollierte Zittern ließ immer mehr nach. Kraftlos sackten seine Schultern nach unten, als er am Ende wieder im Schlaf versank. "... Es hat funktioniert... Phew..." Yukine ließ ihn vorsichtig auf das Kissen zurück sinken. Diesmal wirkte der Silberhaarige wirklich friedlich und rieb sich tief im Schlummer versunken mit der Handfläche über die Augen, bevor er seinen Arm wieder fallen ließ. Die Aktion hatte Akiras Haare, die normalerweise sein linkes Auge bedeckten, zur Seite gezogen. "..." Yukine streckte die Hand aus und streichelte sein Haar.
Makoto öffnete die Tür vorsichtig und nur einen Spaltbreit und lugte hindurch. "Alles okay bei euch?",
"Shhht..." Yukine stand auf und lief zur Tür. "Er war kurz wach... Sei leise, er schläft wieder.",
"Sorry. Sorry..." Sofort schüttelte er den Kopf. "Ich geh wieder.",
"Ich komme mit. Wir sollten ihn bis morgen in Ruhe lassen."
Makoto nickte leicht. "Hat er was gesagt, als er wach war?",
"Nein. Nicht... wirklich. Was machst du jetzt?",
"Ich wollte Stratos in der Nacht erkunden. So eine Gelegenheit hab ich bald vielleicht nicht mehr. Was hast du vor?", 
"Ich geh schlafen, denke ich. Dann sehen wir uns morgen?",
"Bis morgen, Yu." Der Blondhaarige hob kurz die Hand an und wandte sich dann ab.
"Bis morgen!" Yukine winkte ihm hinterher und verschwand dann selbst.