Abduction-Kapitel: Finstere Sorge und Tajis Idee
"Schaut ihn euch an", kicherte Tori, als Lucian in der Küche herumhantierte. "Ich glaube, er hat Taen sehr gern. Auf... einem Grad, den wir nicht nachvollziehen können", vermutete Solace. "Lucian sah so aus, als wäre er kurz davor gewesen, loszuheulen.",
"Seit nicht so gemein zu ihm. Er ist sein Cousin~",
"Wir sind gar nicht gemein." Solace schüttelte den Kopf. "Gemein sein geht anders.",
"Uh-huh", kicherte sie.
Am Abend verschwand Yukine wieder in Akiras Zimmer. Jacky saß bei ihm und schien tief in Gedanken versunken, bevor sie Yukine bemerkte. "Ah... Hallo, Yukine.",
"Oh... Entschuldige. Ich wusste nicht...",
"Nein, nein. Alles gut." Sofort winkte sie ab. "Setz dich."Er setzte sich. "Ich... kann auch wieder gehen, wenn ich störe."
Sie lächelte verständnisvoll. "Du störst nicht.",
"Okay..." Er sah zu Akira. "Uh... er ist wegen mir ausgetickt... ich fühle mich schlecht deswegen... Es tut mir Leid, Mrs. Heavens...",
"Hör auf, dich zu entschuldigen.",
"Ich kann nicht anders. Ich meinte es aber nicht nur für das hier... sondern auch generell. Für Akiras Verhalten besonders seinem Vater gegenüber und so weiter...",
"Du entschuldigst dich für sein Verhalten?" Sie musste lächeln und knuffte leicht seine Schulter. "Das ist lieb von dir.",
"Akira ist schwierig manchmal.",
"Bereust du es, mit ihm unterwegs zu sein?",
"...Nein. Kein bisschen. Er kann ein echter Idiot sein, aber ich kann ihm dafür nicht böse sein... Nicht lange jedenfalls.",
"Ich glaube, ich kann nicht für ihn sprechen... Aber ich bin mir sicher, dass er froh ist, dass er dich hat.",
"Aber oft verhält er sich nicht so", murmelte er. "Den Großteil der Zeit gehe ich ihm auf den Zeiger, aber ich glaube, Akira geht ALLES auf den Zeiger... Aber ich will versuchen, trotzdem für ihn da zu sein.",
"Weißt du... Das klingt vielleicht seltsam, aber oft meint er das Gegenteil von dem, was er sagt.",
"Das glaube ich nicht. Er meint, was er sagt... Meistens. Ich verstehe ihn manchmal nicht... Mr. Steward ist voll nett...",
"Ist er...",
"Ich komme bestens mit ihm aus. ... aber ich glaube, das ist bei mir kein Argument. Ich komme mit fast jedem gut aus.",
"Das hast du von deinem Vater.",
"Hab ich das?",
"Ja. Ich glaube schon..." Sie nickte bedächtig. "Er ist wütend auf uns alle... Weil wir viel unterwegs sind.",
"Dad hat auch oft gearbeitet. Ich hab dann gerne mal bei ihm vorbei geschaut. Mom war auch des Öfteren mal unterwegs.",
"Ich weiß.",
"Manche sagen, ich könnte gut die Reinkarnation von Dad sein. Sind wir uns wirklich so ähnlich?",
"Ja, sehr.",
"... ist mir noch nicht aufgefallen. Es tut mir Leid, dass sie solchen Kummer haben, Mrs. Heavens. Ich... meine, ich weiß nicht, aber... das muss wehtun, oder?",
"Natürlich tut das weh", meinte sie. "Ich kann an fast einer Hand abzählen, wie oft er gelacht hat, als er größer wurde. Aber ich glaube, Laslow trifft das schlimmer."Yukine wäre fast aufgestanden und hätte ihr eine Umarmung zum Trost gegeben, wie als wäre das eine natürliche Reaktion von ihm- aber er hielt sich zurück. "... Als er mit dem Champ geredet hat, hat er gelacht.",
"...Bei Ruuko?"
Er nickte. "Einfach... so. Dabei war's nicht mal witzig.",
"Er mag ihn sehr. Er nimmt ihn sich sogar als Vorbild, soviel ich weiß...",
"Ich kann mir echt nicht vorstellen, warum", murmelte Yukine mit Sarkasmus und stand auf. "... schönen Abend noch, Mrs. Heavens."
Kurz, nachdem er gegangen war, betraten Mari und Laslow das Zimmer. "Immer noch keine Veränderung, huh?" fragte Mari. "Nein. Nichts." Jacky schüttelte den Kopf. "Vielleicht wacht er morgen auf. Wenn wir Glück haben...",
"Die Krankenschwester sagt, dass das gut sein kann... Wieso muss den Kindern das passieren..." murmelte sie.
"Wir hätten es wissen müssen", seufzte Mari. "Schon damals, als du die Visionen hattest. Nur hat sich keiner vorgestellt, dass es so weit kommen könnte. Er wird schon wieder."
Jacky blickte zu Laslow, als würde sie eine Reaktion von ihm abwarten, aber er blickte nur auf Akira herunter und schien ihren Blick nicht mal zu bemerken.",
"...An was denkst du?" fragte Jacky.
"... Ich..." Der Silberhaarige schüttelte den Kopf. "... nicht so wichtig..."
Jacky ging nicht näher darauf ein und lehnte sich stattdessen nach vorne, um ein paar Strähnen von Akiras Stirn zu wischen. "Er sieht ganz anders aus, wenn er nicht die Haare vor seinem Gesicht hat...", meinte sie und schmunzelte, bevor sie aufstand.
"Da kenne ich noch jemanden", merkte Mari mit einem Blick auf Laslow an. Jacky musste kichern, hielt sich aber zurück. "Ihr seit unverbesserlich."
Taji und Zeke lugten durch den Türspalt besorgt in das Krankenzimmer.
"Ich sage nur die Wahrheit~" Mari stieß Laslow an, der sich nur seufzend neben Akira ans Bett setzte und ihm eine Hand auf die Wange. "Das war mal eine Show...", seufzte Zeke leise zu dem Blauhaarigen neben ihm. "Du hast nur die Hälfte gesehen. Das war Wahnsinn."
Ruuko schloss sich ihnen an. "Ja, allerdings. Innerhalb von drei Sekunden wurde aus der Ugoya-Basis ein Irrenhaus.",
"Das war schon ein Irrenhaus, bevor Akiras Kopf geplatzt ist", kommentierte Zeke kopfschüttelnd. "Er hätte uns alle mit... was auch immer das war treffen können."
Taji hatte besorgt die Arme verschränkt. "Ich bin kein Biologe... Aber ich glaube nicht, dass es bis jetzt eine Wissenschaft gibt, die das erklärt. Sein und Yukines Verhalten.",
"... sofern ich es von den Kids gehört hab, hat Akira mit Taen über Yukine gesprochen", erinnerte sich Ruuko. "Mit dem Anführer von Ugoya? Früheren, tut mir leid." Zeke korrigierte sich, als Taji ihm einen Seitenblick zuwarf. "Was weiß der Typ, was wir nicht wissen...",
"Keine Ahnung."
Taji wirkte neugierig. "Hm... Ich rede mit ihm, sobald es ihm besser geht. Ich will mehr wissen.",
"Du müsstest ja eigentlich mit ihm relaten können", murmelte Ruuko.
"Wie meinst du das?",
"Dir ist so was Ähnliches auch passiert wie ihm.",
"Ah... Du meinst seine Vergangenheit?",
"Korrekt.",
"Ich habe das noch nie aus diesem Blickwinkel gesehen. Das ist ein guter Ansatz.",
"Ich mein ja nur... Es ist ähnlich.",
"Ist es. Danke, Ruuko." Er klopfte dem Champion lächelnd auf die Schulter. "Das wäre ein erster Schritt, um..." Plötzlich verfiel er in grübelndes Schweigen.
"...um was?",
"...",
"Ah, er ist in der Phase", kommentierte Zeke amüsiert. "Warte zwei Minuten, dann antwortet er dir.",
"Zwei Minuten? Uh... Er hat wohl alle Zeit der Welt...",
"In seinem Hirn rattert mehr als in einer Hochbetriebsdampfmaschine.",
"Damit kennst du dich ja aus, also glaube ich dir mal.",
"Heheh." Er schnaubte grinsend und hob dann erwartungsvoll die Augenbraue an, als Taji zu sprechen begann: "Vielleicht können wir den Jungs helfen.",
"Pardon? Wie denn?" fragte Ruuko. "Ich kenne Biologen an meiner Universität in Rayono. Wenn ich mich mit ihnen in Verbindung setzen und Zeke mir damit hilft, den Plan umzusetzen, könnten wir vielleicht die Auswirkungen dieser Veränderungen permanent aufzeichnen. Sowas wie ein spezieller Pulsmesser oder ein Gerät, das Hirnströme aufzeichnen kann... Das sind Phänomene, die wir im Auge behalten müssen.",
"Äh... okay? Ich hab von dem ganzen Wissenschaftskram keine Ahnung. Wahrscheinlich hast du recht...",
"Es ist eine Schande, dass niemand vor zwanzig Jahren auf die Idee gekommen ist, als ähnliches mit Mari und Jacky passiert ist.",
"Bei ihnen war es aber nicht ansatzweise so wie bei den Jungs. Maris Fähigkeit ist einfach nur mind-blown und creepy.",
"Tss... So kann man das auch nennen." Zeke rieb sich am Nacken. "Anscheinend weiß dieser Taen vorerst mehr als wir. Ich überlass dir die Befragung, Professor. Du kommst ganz gut mit Akira klar, oder?" Er wandte sich Ruuko zu.
"Ja." Er nickte. "Wieso?",
"Nur so. Ist ziemlich traurig, wenn man mal darüber nachdenkt. Er schaut seinen Dad nicht mal mit dem Hintern an, nimmt aber den eigenen Onkel als Idol.",
"Menschen sind seltsam..." Ruuko tippte sich ans Kinn. "Laslow tut mir einfach nur Leid."
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