IX - Goldene Klingen
Erst mit der Nachricht von Cin Drallig aus dem Com, erlaubte Ezra sich, aufzuatmen. „Die Jünglinge sind in Sicherheit.“
Seit die ersten zwei Explosionen aus der Richtung des Westflügels des Tempels gezündet waren, hatte Ezra keine Sekunde lang aufgehört, sich alle Möglichen Horror-Szenarien auszumalen – er hatte einige Wochen bei den Jünglingen gelebt, mit ihnen meditiert – es waren alle noch Kinder – wenn sie verletzt worden wären –
„Nordflügel gesichert, kein Feindkontakt“, meldete sich eine ihm unbekannte Stimme durch den Com.
Eine Gruppe von Padawanen kam ihnen entgegen, schoben ein jüngeres Twi’lek-Mädchen aus dem rauchenden Flur.
„Ist jemand verletzt?“, fragte Illin die jungen Jedi, die verneinten, bevor der Ritter sie weiter schickte. Ezra aktivierte seine Taschenlampe, genau wie Sam, und betrat gefolgt von den beiden Tempelwachen den verrauchten Flur.
Oder jedenfalls den Ort, wo mal ein Flur war.
Ezra stieß mit der Brust gegen Sams ausgestreckten Arm, der nur wortlos zu Ezras Füßen deutete – durch den grauen Nebel nur schwer erkennbar, klaffte eine breite Spalte im Steinboden.
„Danke“, sagte Ezra nur, lenkte im nächsten Augenblick eine leichte Machtwelle von sich, schob die Aschewolke von ihrem Standort weg.
In der Außenwand klaffte ein riesiges Loch, das sich bis zu der Spalte im Boden zog, eine dünne Schicht Staub und Asche hatte sich auf dem Risse durchzogenen Boden gelegt. Im unteren Geschoss konnte man Trümmerteile sehen, die sich in den Marmor gebohrt haben.
„War das die erste oder zweite Detonation?“, fragte Sam – leuchtete mit dem Lichtkegel die Bruchstellen ab.
„Die Zweite – die Erste wurde einige Ebenen über uns, weiter nördlich lokalisiert“, antwortete Illin mit ernster Stimme, trat vorsichtig an dem Spalt vorbei auf die andere Seite des Ganges.
„Welche Räume sind das genau?“, fragte Ezra und deutete auf die Türen, auf die Illin zu ging.
„Meditationsräume. Die werden eigentlich nur am Morgen benutzt, aber ab und an auch zu anderen Tageszeiten – ein Wunder, das niemand von den Kleinen verletzt wurde“, sagte Sam, der sich an den Rand kniete, mit den Fingern über die Bruchkante fuhr. Ezra beobachtete den Padawan, folgte seinen Handbewegungen, runzelte die Stirn.
Nachdenklich lenkte er seinen Blick die Kanten entlang – sie verliefen gezackt, unregelmäßig, aber an kaum einer Stelle bohrten sich weitere Risse in den noch stehenden Boden.
„Das war eine kontrollierte Sprengung“, murmelte er undeutlich, versuchte sich an die Details zu erinnern, die Sabine ihm mal beigebracht hatte – sie war in ihrer Familie diejenige gewesen, die gerne an kleinen „Wundern“, wie sie es nannte, herumgebastelt hatte und sich mit jedweder Art von Bombe auszukennen schien.
„Was hast du gesagt?“, fragte Sam nochmal nach, blickte Ezra direkt an. Illin trat aus dem einen Zimmer wieder heraus, eine Staubschicht hatte sich bereits auf die weiße Maske gelegt.
„Naja, ich mein‘ nur – wenn ich ganz genau weiß, wie groß die Explosion ausfällt und ganz genau weiß, was dabei gesprengt wird und was nicht, wieso sollte ich dann ausgerechnet die Außenwand als Detonationspunkt auswählen?“, fragte Ezra, trat einige Schritte nach hinten, um sich den Riss im Gemäuer in Gänze anzuschauen.
„Du meinst, die Detonation war kontrolliert?“, fragte Illin ihn, Ezra nickte.
„Wand und Boden verzerren es ein bisschen, aber die Bruchstelle ist fast perfekt rund – und es gibt keine weiteren Bruchspuren, außer kleine Risse durch die Erschütterung“, erklärte er, deutete auf die Abbruchkanten.
„Also sollte die Bombe nur Lärm und Rauch machen, aber niemanden verletzen“, murmelte Sam, stand vom Boden wieder auf. „Sonst wäre die Bombe in der Meditationskammer gezündet worden und nicht im Flur“, ergänzte er noch.
Illin nickte zustimmend, starrte einige Sekunden auf das Loch in der Mauer, bevor er sein Comgerät aktivierte – ein statisches Rauschen ertönte.
„Meister?“ Sam balancierte an der Bruchstelle zu ihnen hinüber, nahm seine Maske ab.
„Der Com-Kanal wird gestört. Die Bomben waren wahrscheinlich nur eine Ablenkung – ich muss die anderen informieren“, murmelte Illin, wandte sich endlich den beiden Jüngeren zu. „Bleibt hier – vielleicht findet ihr weitere Spuren oder den Störsender – deaktiviert ihn. Das Störfeld kann nicht allzu groß sein, da der Kanal vorhin noch offen war, also müsste er hier in der Nähe platziert sein.“
„Verstanden“, murmelte Sam, sah seinem Meister mit verschränkten Armen nach, bis dieser aus ihrem Sichtfeld verschwunden war. „Kennst du dich mit Sprengstoff aus?“, fragte er Ezra dann, legte interessiert den Kopf schief.
Ezra zögerte, zuckte mit den Schultern. „Nur die Grundzüge. Meine – Schwester hat früher gerne kleine Bomben gebastelt, da hab ich mir ein, zwei Kniffe abgeschaut“, erklärte er leise, mit den Gedanken bei Sabine.
„Du hast eine Schwester?“, fragte Sam überrascht, löste seine verschränkten Arme, während Ezra seinem Blick auswich. Er war sich nicht sicher, ob Sabine tatsächlich wie eine Schwester für ihn war – teilweise war sie das, andererseits hatte er auch andere Gefühle ihr gegenüber gehabt, die er nie direkt ausgesprochen hatte – es war einfacher, vor den Jedi zu behaupten, die Ghost-Crew wäre nicht nur symbolisch, sondert tatsächlich seine leibliche Familie.
„Ich hatte, ja“, bestätigte er, suchte derweil eine bruchsichere Stelle im Boden, wo er an den Rand des Abbruchs treten konnte. Mit einem Satz sprang er in das Stockwerk unter ihnen, fing sich mit der Macht vor dem Aufschlag ab und setzte sicher auf beiden Füßen auf. Steinchen knirschten unter seinen Sohlen, Staub wirbelte auf, ließ ihn kurz husten.
„Was hast du da? Ist das Kunststoff?“, rief Sam von oben zu ihm herunter, als Ezra sich nach einem kleinen schwarzen Gegenstand bückte. Das Kunststoffteil hatte scharfe Kanten, von Staub bedeckt, den Ezra zur Seite wischte.
„Plastoid. Das wird für Rüstungen genutzt – war wahrscheinlich Teil von der Bombenhülle.“
„Ist der Rest noch da?“
„Nein. Ist alles vaporisiert“, antwortete Ezra, nachdem er sich einen Überblick verschaffte – auch in diesem Stockwerk schienen sich nur Meditationskammern zu befinden, die leer waren. Bis auf die aufgerissene Decke und den Boden, der durch herabgefallene Trümmerteile einige Risse abbekommen hatte, war nichts weiter beschädigt.
„Und der Störsender?“, rief Sam erneut, doch Ezra schüttelte den Kopf, steckte sich das abgesprengte Plastoidteil in seine Gürteltasche, bevor er mit der Macht wieder nach oben sprang.
„Der muss hier oben irgendwo sein – die Gefahr, das Trümmerteile auf den Sender fallen, wäre zu hoch. Wir sollten hier zuerst nachsehen.“
„Also gut – du übernimmst die vorderen Räume, ich die dahinten. Wir sollten uns beeilen“, sagte Sam, klopfte Ezra kurz auf die Schulter, bevor er in einem der Räume verschwand.
Ezra entdeckte in den Räumen jedoch nichts – bis auf Spuren im Staub, die die jungen Padawane vorhin hinterlassen hatten. Sams Ruf ließ ihn schließlich aufhorchen.
Der blonde Padawan kniete vier Zimmer weiter auf dem Boden, der keinen Schuttstaub abbekommen hatte, direkt vor einem kleinen, unscheinbaren Kasten aus schwarzen Kunststoff. Eine kleine rote Lampe blinkte auf der Oberseite des Kästchens.
Ein Schwanken in der Macht schlug ihm entgegen, ein kurzer, kalter Schauer lief über seinen Rücken – Ezra hielt in der Türschwelle inne. In den letzten Minuten hatte er in der Macht nichts anderes, als den unruhigen Sturm der Jedi wahrnehmen können, der alles andere übertönte – „Fass‘ das nicht an!“, rief Ezra schnell, doch Sam erwiderte seinen Blick nur mit hochgezogener Augenbraue.
„Denkst du, ich bin blöd?“, fragte Sam keck, winkte Ezra zu sich. „Mir ist durchaus bewusst, das das hier noch eine Bombe sein könnte, Bridger. Allerdings habe ich davon nicht wirklich eine Ahnung, also bist du wohl hier der Experte.“
„Ich glaube nicht, das das eine Bombe ist – zumindest keine, wie die anderen Drei. Es wäre ziemlich unlogisch, drei Bomben fast zeitgleich zu zünden, mit der Vierten dann aber zu warten“, sagte Ezra, kniete sich neben den Padawan auf den Boden. Vorsichtig näherte er sich dem Kasten mit seiner Hand, tastete gleichzeitig mit der Macht danach – erneut erklang die leise Warnung in der Macht.
„Es ist der Störsender, aber mit Sprengstoff darin – wenn wir das Teil einfach zerstören, dann leisten wir dem Schutt da draußen Gesellschaft“, erkannte Ezra mit leiser Stimme, kramte gleichzeitig mit einer Hand in der Gürteltasche nach dem kleinen Schraubenzieher, den er immer bei sich trug (und der sogar seinen Zeitsprung überlebt hatte).
„Kein Bedarf“, murrte Sam nur, beobachtete interessiert Ezras langsame Fingerbewegungen an dem Kasten.
Die Schrauben waren schnell gelöst, doch an den Kastendeckel traute Ezra sich nicht ran – Sabine hatte ihm einst gezeigt, wie man Bomben zur Not entschärfen konnte, und ihm dabei immer wieder eingetrichtert, das jede unnötige Erschütterung vermieden werden sollte, um eine vorzeitige Zündung zu verhindern. Stattdessen zog er mit der Macht daran, hob den Deckel von dem Kasten ab und legte so ein Kabelwirrwarr aus bunten Farben frei. Weitere kleine Lämpchen blinkten fröhlich vor sich hin.
Sabine hätte ihm mit Sicherheit sagen können, für was jedes dieser Kabel diente, Hera vielleicht auch, doch Ezra wusste es nicht – dennoch erkannte er das kleine Behältnis, in dem eine silberne Flüssigkeit schwappte – eine entzündliche Flüssigkeit, dessen Namen er doch schon wieder vergessen hatte, die sich aber sofort entzündete, sobald sie zu stark erschüttert wurde oder mit zu hohen Temperaturen in Berührung kam.
Mit Fingerspitzengefühl hob Ezra auch diesen mit der Macht aus dem Kasten, trennte vorsichtig die Kabel ab, hielt die Luft an – doch nichts passierte. Er erlaubte sich ein tiefes Aufatmen, legte den Sprengstoff mehrere Meter von ihnen weg auf den Boden.
„Alles klar – du kannst das Teil zweiteilen“, sagte er zu Sam, der nicht zögerte, nach seinem Doppellichtschwert griff und die Klinge in den Rest des Geräts jagte. Es zischte laut, Funken sprühten neben der goldenen Klinge, der Geruch verschmorter Kabel kam ihnen entgegen.
Sams Comgerät am Handgelenk knackte, ein Rauschen, dann klärten sich die Töne auf, verklangen zu den verschiedenen Stimmen der Tempelwachen.
„Meister Illin? Wir haben den Störsender deaktiviert“, rief Sam sofort durch den Com, der kurz knackte, dann erklang Illins Stimme durch den kleinen Lautsprecher.
„Sehr gut. Die Teams, die die anderen Detonationsstellen untersuchen sollten, sind ebenfalls nicht mehr zu erreichen – ich bin auf den Weg zum Nordflügel, um sie zu unterstützen.“
„Der Störsender war mit einer Sprengflüssigkeit gesichert – sie sollten diese erst vorsichtig entfernen, bevor sie den Sender zerstören“, warnte Ezra noch, lauschte auf das leise Hintergrundrauschen.
„Welche Flüssigkeit?“, mischte sich eine weitere Wache durch den Funk ein – Ezra zuckte kurz zusammen, als er die raue Stimme des Pau’aners erkannte.
„Ähm – ich kenne den Namen nicht, aber sie sollte nicht großer Hitze oder Bewegung ausgesetzt werden“, antwortete Ezra, seine Stimme kratzte ein wenig.
„Verstanden. Wir warnen die anderen – Samuel, bring die Flüssigkeit in die Forschungsräume, aber sei vorsichtig damit. Wir wollen keine vierte Detonation.“
„Sicher, Meister“, sagte Sam, verdrehte die Augen. Der Padawan rappelte sich vom Boden auf, griff mit der Macht nach dem Behältnis, balancierte diesen über seiner Handfläche, ohne ihn zu berühren.
„Bridger, du gehst in den südlichen Teil des Tempels – dort ist keine Bombe platziert worden, vielleicht findest du einen Hinweis, warum. Meister Drallig ist dort mit einer Einheit, du kannst dich ihnen anschließen, wenn du auf sie stößt“, fügte Illin hinzu.
„Sicher“, bestätigte Ezra nur, folgte Sam aus dem Meditationsraum.
„Geh durch die Haupthalle am Tempeleingang – so kommst du am schnellsten -“, sagte Sam, doch Ezra unterbrach ihm mit einem schelmischen Grinsen.
„Ich bin schon lange genug hier, um mich einigermaßen auszukennen, Jaec“, sagte Ezra, was Sam mit einem schiefen Schmunzeln erwiderte.
„Viel Glück Ez – und sag Bescheid, wenn du über den Verantwortlichen stolperst.“
„Jag‘ dich nicht selbst in die Luft“, erwiderte Ezra nur, machte sich aus dem Staub, bevor ihm Sam eine eingeschnappte Erwiderung hinterherrufen konnte.
Ezra grinste noch leicht, als er nach einigen Biegungen und Fluren eine Empore betrat, die sich zur Haupthalle hin öffnete. Der Anblick ebendieser verschlug ihm immer noch den Atem – die hohen Säulen, Gänge auf verschiedenen Ebenen, die schier endlose Tiefe des Raumes waren jedes Mal überwältigend.
Diesmal waren diese Gänge jedoch leer – kein Jedi war zu sehen. Langsam ließ Ezra seinen Blick durch die Halle schweifen, trat an den Rand der Empore.
Ein Zittern fuhr durch die Macht.
Ezra runzelte die Stirn, lauschte in die Strömungen. Hier war etwas – erneut starrte Ezra zwischen den Säulen hindurch.
Schwache, kalte Wellen schlugen ihm entgegen, verursachten ein Schaudern auf seinem Rücken.
Dann entdeckte er den Schatten – nahe am großen Eingangsportal des Tempels, neben einer der tragenden Säulen.
Ein Mandalorianer?! , dachte Ezra überrascht, als er die Form des Helms erkannte, selbst über die Entfernung hinweg.
Automatisch wanderte seine Hand an den Lichtschwertgriff an seinem Gürtel, dann hielt er inne – es war klar, das ein Mandalorianer hier nichts zu suchen hatte. Ezra aktivierte seinen Com.
„Ich hab ihn“, zischte er leise, fürchtete, seine Stimme würde durch die Halle echoen und den Fremden erreichen. Er allein hätte kaum eine Chance gegen diesen Krieger, dafür waren Mandalorianer zu gut trainiert – das wusste er aus Erfahrung.
„Bridger?“, ertönte Illins Stimme, viel zu laut in Ezras Ohren, doch der Attentäter schien es nicht zu hören – mit angehaltenem Atem beobachtete Ezra dessen Bewegungen. Er schien die Hände zu heben, drehte sich vom Eingang weg – „Ich hab ihn gefunden – in der Haupthalle, er ist – Karabast!“, zischte Ezra, als sich eine weitere Gestalt aus den Schatten der hohen Säulen schälte – Ezra erkannte Anakin sofort, dessen blaue Klinge sich im Steinboden spiegelte.
Dann ging alles ganz schnell.
Ein Beben zog durch die Macht, eisige Wellen schlugen ihm aggressiv entgegen. Nur dumpf ertönte die Stimme von Sam aus Ezras Comlink, während ihm ein Tsunami entgegenschlug, ihn wie durch einen Schlag nach hinten schleuderte.
Ezra hörte ein Krachen, als sich Risse durch die breiten Säulen zogen, der Boden bebte unter seinem Rücken, der schmerzte, als er darauf aufschlug.
Sein Lichtschwert war aus seiner Hand gerutscht, sein Kopf pochte unangenehm, als würde ein Hammer darauf einschlagen. Seine Fingerspitzen erfassten den Lichterschwertgriff, seine Beine zitterten, als er sich auf die Füße hievte.
Ein Eissturm schien in der Macht zu wüten, schlug ihm immer wieder kalte Wellen entgegen, die gegen Ezras Schilde brandeten.
Noch benommen taumelte Ezra zurück zum Rand der Empore, tastete gleichzeitig mit der Macht in die Richtung von Anakin – der junge Jedi leuchtete in der Macht, deutlich erkennbar, ankämpfend gegen den Schatten, der sich neben ihm aufzurichten schien – Ezra keuchte, als er realisierte, das diese Kälte nicht von Anakin ausging.
Natürlich nicht, er war ein Jedi, kein Sith – Ezras verschwommener Blick klärte sich, fand Anakins Gestalt, kniend neben einer Säule, der Mandalorianer nur wenige Schritte von ihm entfernt. Anakins Panik schlug Ezra entgegen, vermischte sich mit seiner eigenen.
Der Mandalorianer aktivierte ein Lichtschwert – eine leuchtend goldene Klinge, ein wenig dunkler, als die der Tempelwachen.
Nein, dachte Ezra panisch, als sich die Macht um den Angreifer weiter verfinsterte. Er wollte töten.
Ezra handelte ohne nachzudenken, sprang von der Empore hinunter, mehrere Stockwerke tief – sein Unterbewusstsein wusste, das er es nicht schaffen würde, dafür war er viel zu weit entfernt – fing seinen Sturz mit der Macht auf, rannte auf den Mandalorianer zu, der ihn zu spüren schien – Ezra aktivierte sein Doppellichtschwert, sprang mit einem gewaltigen Satz auf den Fremden zu, hörte ein Rufen, bevor er realisierte, das es seine eigene Stimme war.
„Stopp!“, rief er, drängte den Fremden von Anakins zusammengesunkener Gestalt zurück.
Der Mandalorianer parierte Ezras Schlag mit seinem eigenen Lichtschwert, ein überraschtes Zischen ertönte aus seine Helm.
„Du?!“
Ezra wurde zurückgeschlagen, stolperte einige Schritte nach hinten. Was?
Ezras Herzschlag pochte laut in seinen Ohren, hektisch atmend starrte er auf den Fremden in der Rüstung.
Der Mandalorianer atmete schwer, lies sein Schwert sinken. Ezra spürte, wie der Schatten in der Macht wieder zusammensank, die Kälte sich zurückzog, dem Gefühl der Verwirrung Platz machte – nicht seine eigene.
„Du warst tot!“, zischte der Fremde, Unglauben schwang in der verzerrten Stimme mit – Ezra blinzelte. Seine Gedanken blieben blank – wie – was zum –
Er muss mich verwechseln, dachte Ezra, versuchte seinen Puls zu beruhigen – die Verwirrung schwang um.
Ezra konnte sehen, wie sich der Griff des Fremden um seine Waffe festigte – Wut schwang durch die Macht, Verbitterung – Trauer?
Ezra blinzelte heftig, versuchte die Emotionen einzuordnen, seine eigene Verwirrung beiseite zu schieben –
„Ich – ich verstehe“, murmelte der Fremde, richtete sich auf.
Ich aber nicht, schrie Ezra stumm, doch der Angreifer wartete nicht länger.
Seine Klinge zischte auf ihn zu, konnte gerade so von Ezra gehalten werden – Ezra hörte eine Warnung in der Macht, wich dem Tritt des Fremden aus, tauchte unter seinem nächsten Schlag hindurch ab – Ezra schrie leise auf, als sein Schienbein zu brennen anfing.
Er stolperte zurück, hob sein Schwert, dessen untere Klinge sein Hosenbein angesengt hatte.
Konzentriere dich Ezra, dachte er still, versuchte sich an die Bewegungen zu erinnern, die Illin ihm gezeigt hatte.
Der nächste Schlag zielte auf Ezras Kopf, doch er konnte parieren – er packte den Griff seiner Waffe mit beiden Händen, wirbelte das Doppelschwert in einem Bogen um seinen Oberkörper, schlug mit beiden Klingen gegen die Dunkelgoldene des Mandalorianers – dieser wich zurück, rollte sich ab außer Reichweite von Ezras Angriff, stieß ihn mit der Macht zurück.
Ezra stolperte leicht, wich einer weiteren Machtwelle aus, zog zischend die Luft ein, als er sich erneut fast mit der eigenen Klinge streifte – Ezra wich einige Schritte zurück, stellte sich zwischen Anakin, der bewusstlos war, und den Mandalorianer, der ihn zu mustern schien.
„Du solltest damit noch üben, Bridger“, sagte der Fremde dann, Häme klang in seiner Stimme mit. Ezra zuckte zusammen – damit war eine Verwechslung wohl ausgeschlossen.
„Woher kennst du mich?“ fragte er, hielt das Schwert abwehrend zwischen sich und den Angreifer. Dieser schnaubte jedoch nur.
„Jetzt tu nicht so. Ich weiß wer du bist. Du musst dich nicht vor mir verstecken.“
Er griff Ezra an, der keine Zeit hatte, über dessen Worte nachzudenken – bevor die Klinge ihn erreichte, deaktivierte Ezra die untere Lichtschwertklinge, parierte den Schlag mit der oberen Klinge, schlug zurück.
Automatisch verfiel er in die Bewegungen der Form III, Soresu - mit nur einer Klinge konnte er jeden der Angriffe abwehren, sodass der andere immer weiter vor ihm zurück wich – Ezra schlug nach seiner Schulter, drehte sein Schwert in einem Bogen über seinem Kopf, schlug nach seiner anderen Seite – seine goldene Klinge zischte auf, als sie auf die Beskar-Schulterplatte traf, diese aber nicht durchbrechen konnte.
Der Mandalorianer stolperte zur Seite, konnte auch Ezras nächsten Angriff nicht abwehren, der die Rüstung am Oberschenkel traf.
Der Attentäter wich von ihm weg, hob die Klinge in abwehrender Haltung – Ezra drehte das Schwert, senkte die Klinge mit der Spitze zu ihm hin, sprang mit der Macht nach vorne, ließ sein Schwert mit einer Drehung gegen das Lichtschwert krachen – der Griff den Fremden war zu locker, sein Schwert rutschte ab, so dass sich Ezras Lichtschwertspitze zwischen die Schulter- und Brustplatte bohrte.
Der Mandalorianer schrie auf, stolperte zurück, dies sein Lichtschwert fallen.
In dem Moment bewegte sich die Macht hinter Ezra – er konnte Schritte hören, die in ihre Richtung kamen, ein leises Stöhnen aus Anakins Richtung, der wieder zu sich kam – der Mandalorianer zischte leise, presste die Hand gegen die schwelende Wunde an der Schulter.
„Das war ein netter Kampf. Doch du kannst Skywalker nicht ewig vor mir schützen, Ezra Bridger. Diesmal hast du gewonnen – das nächste Mal wirst du das nicht.“
Ezra knirschte mit den Zähnen, hob sein Schwert erneut. „Wer auch immer du bist – es wird kein nächstes Mal geben!“
Doch bevor er einen weiteren Schritt auf den Verwundeten zugehen konnte, lachte dieser leise auf – griff dann plötzlich an seinen Hals, wo ein Lederhalsband baumelte, das Ezra zuvor nicht aufgefallen war – nur einen Bruchteil einer Sekunde konnte Ezra einen kleinen Holzanhänger sehen, dann glühte dieser in einem hellgrünen Licht auf.
Geblendet musste Ezra den Kopf abwenden, grüne Rauchschwaden wirbelten ihm entgegen – ein seltsames Kribbeln zog durch die Macht, während die schattige Präsenz des Mandalorianers zu schrumpfen schien –
Ein hohes Kreischen echote durch die Halle, riesige Schwingen verwirbelten die grünen Rauchschwaden.
Ezra riss die Augen auf, starrte den großen Raubvogel an, der plötzlich aufgetaucht war – die braunen Federn glänzten seltsam golden-grünlich, blaue Augen starrten Ezra grimmig an, bevor sich der Vogel in die Luft erhob, mit wenigen Flügelschlägen die Halle durchquerte und durch das Eingangsportal in die Nacht verschwand.
Der Mandalorianer war verschwunden.
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Hello^^
Sry, ich bin zu spät xD Bin am Wochenende nicht zum Schreiben gekommen und hab gestern dann einfach vergessen, das nächste Kapitel rauszubringen. Das nächste Kapitel kommt dann wieder am Mittwoch (diesmal denk ich dran xD)
Danke nochmal an alle Kommentare und votes von euch <3
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und bis nächsten Mittwoch!^^
LG Danni
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