11-Neues Gesetz
Als auch der dunkle Lord nach einer gefühlten Ewigkeit als letzter zum Treffen erschienen war, druckste er nicht lange herum und bezog sich auf die Fakten.
"Aaaalso", wo bei er das -a- wieder unnatürlich in die Länge dehnte "was habt ihr herausgefunden?"
"Nun, Herr", meldete sich Lucius zu Wort "ich habe sie in London gesehen. Sie ist zum Kings Cross gelaufen, ich vermute, sie hält sich wieder in der Zaubererwelt auf.", führte er seinen Satz fort.
"Nun denn. Ihr werdet sie weiter verfolgen.", tat er dieses Thema mit einem Schlenker seiner linken Hand ab. "Ich habe euch etwas zu verkünden!" -theatralische Pause- "Ich werde ein neues Gesetz einführen. Sehr zu meinem Leidwesen müsst ihr, meine treuen Anhänger, auch Teil dieses Gesetzes werden. Aber glaubt mir, ihr werdet mich verstehen. Ihr werdet euren Spaß haben.", offensichtlich imponierte er sich selbst, wenn er so redete. Aber noch ein neues Gesetz? Was würde er den Frauen noch antun, sie hatten doch kaum noch etwas, dass man ihnen nehmen konnte. Die Freiheit!, kam es Severus schlagartig in Gedanken. Man konnte ihnen noch das freie Leben nehmen, indem man sie an etwas band! Emotional sowie körperlich!
"Ich werde euch alle verheiraten lassen, mit Kämpfern des Lichts!", wieder eine theatralische Pause "Ihr werdet sie für mich in Schach halten, und werdet zusehen, dass sie niemand anderen mehr treffen. Ich habe mir das aus zwei Gründen zusammengeschlossen. Erstens muss ich dann nicht alle hellen Soldaten töten, was eine Verschwendung des magischen Blutes ist, und zweitens muss ich das Blut vermischen, dass mich niemand von meinem Herrscherthron stoßen kann.", verkündigte er, als wäre das eine Abschlussansprache für jedes freie Leben dort draußen.
"Herr, wie wird festgelegt, dass sich das Blut vermischt?", fragte Bellatrix wieder mal in eigenem Interesse, aber stellte sich ganz selbstlos dar.
"Ich selbst werde über die Zauberbürgerschaft entscheiden. Ganz zufällig wird es also nicht sein. Ich werde gleich hier bestimmen, wer mit wem verheiratet wird. Ich werde keine Vorschläge berücksichtigen. Das wäre ja nicht richtig.", antwortete ihr der dunkle Lord.
Sein Blick kreuzte mindestens zwanzig verwirrte, zehn wütende und einen emotionslosen. So, nun würden sie alle also auch in dieses Gesetz eingebunden werden. Und wer überprüft das alles? Wer stellt sicher, dass sie sich zusammen und lebend irgendwo befinden? Alleine könnte er das nie schaffen. Das stand fest.
"Nun, Lucius, da du bereits eine reizende Dame hast, fallt ihr beide weg. Bellatrix meine schöne, du schlägst dich mit Aberforth Dumbledore herum...", er zählte viele andere auf und nannte bekannte und unbekannte helle Hexen und Zauberer. "Und nun, zu guter Letzt, Severus mein guter, du nimmst unser geliebtes Schlammblut Hermione Granger. Du wirst sie für mich im Auge behalten, all ihre auffälligen Aktivitäten sowie Äußerungen schreibst du mir."
"Ja Herr", sagte Severus, und neigte seinen Kopf zu einer Verbeugung.
"Ihr werdet die Termine per Eule bekommen. Wer nicht kommt, sei es Mann oder Frau, der auffindbare Partner trägt die Strafe aus. Schlimmer als Azkaban. Und jetzt geht mir aus den Augen!", er ließ eine seiner nicht so netten Verabschiedungen in den Raum hinaus. Aber sie alle waren das gewohnt, und so drehten sie sich mal mehr und mal weniger elegant und flogen in Begleitung ihres schwarzen Rauches davon.
Hermione Granger, Mitglied im Orden des Phoenix, hellmagische Kämpferin, volljährig, wissbegierig, stur und kindlich. Das kann ja lustig werden. Noch dazu hat sie ihren Standort gewechselt, jetzt weiß ich nicht einmal mehr wo sie ist. Kleine störende, nervige Göre!, dache er, während er seine Rauchgestalt auf Spinners End zu lenkte. Sie wusste ja nicht einmal etwas über seine Tätigkeit für den Orden, sie würde ihn für einen Verräter halten, für jemanden, den er einmal war und nicht mehr sein wollte. Er hatte sich geändert, doch zeigte es nur denen, die ihm wichtig waren. Nur war da neben Albus eigentlich niemand mehr gewesen. Er schüttelte den Kopf und fokussierte sich auf seinen Landeplatz. Punktuell genau ankommend, machte er sich sofort an seine Karte, die eigentlich anzeigte, wo Hermione sich befand, aber sie war nirgendwo. Zumindest nicht auf der Karte. Ja, auch sie hatte ein Ende, über den Rand hinaus zeigte sie nämlich niemanden an. Auch die Magie hatte Grenzen. Aber das war nicht wichtig, Hermione würde schon noch auftauchen, und dann war es egal wann.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er ein klopfen, eher schon Hämmern an seinem Wohnzimmerfenster hörte. Es war ein schwarzer Falke. Irgendwie war es klar, dass Voldemort nicht einmal das normale Eulensystem nutzen wollte, nein, er musste etwas viel besseres entwerfen. Natürlich. Er war ja der dunkle Lord, ihm war nichts unmöglich. Der Falke sah jedenfalls ziemlich mitgenommen aus und schien auch nicht auf eine Antwort zu warten, denn er setzte zum Abflug an, aber Severus hielt den kleinen an den Beinen fest.
"Du bleibst hier. Man kann sich dich ja kaum ansehen, ohne dass man Angst bekommt.", sagte er bestimmt und zog ihn zu sich. Als hätte der Falke ihn verstanden hörte er auf mit den Flügeln zu schlagen und setzte sich auf Severus' Schulter. Den Brief, den er mitgebracht hatte, hatte Severus schon wieder vergessen. Er ging in sein Labor und öffnete einen Tiegel mit Diptam Essenz. Der Falke hatte am ganzen Körper Schnitte und diese sahen nicht gerade gesund aus. Außerdem hatte er nur noch wenige Federn, sodass man durch sein Gefieder durchsehen konnte. Severus tat er sehr Leid, und auch wenn man es nicht so von ihm kannte, so war es ihm doch ein Bedürfnis, den Falken zu heilen. Wenigstens einer, dem er helfen konnte. Wenn er es schon bei anderen nicht schaffte. Er zauberte dem Falken eine Stange und richtete ihm ein Nest zurecht. Er griff langsam in den Tiegel und zeigte dem ihm zuerst die Essenz, damit er sie sich erst ansehen konnte. Der Falke blieb ruhig und Severus trug die Salbe vorsichtig auf. Bei der ersten Berührung war er noch zurückgezuckt, doch langsam gewöhnte er sich an die kreisförmigen Bewegungen von Severus' Hand. Als Severus endlich fertig war, setzte er sich an den Schreibtisch und öffnete den Brief.
"13 Januar ist dein Termin. Tore von Hogwarts. Sei pünktlich. Die Folgen bei Unpünktlichkeit kannst du im Beigelegten Tagespropheten lesen. Der Termin ist auch dort vermerkt. LV", wie immer hielt er sich kurz. Super. Der Falke hatte auch noch einen Tagespropheten mitgebracht, das war ihm gar nicht aufgefallen. Langsam schlug er ihn auf, er wollte das Tier ja nicht erschrecken. Doch er selbst wollte die Überschrift gar nicht lesen.
°NEUES GESETZ! Dunkler Lord will das Blut vermischen und die hellmagische Zaubergesellschaft demütigen!
Der dunkle Lord wird alle unverheirateten Hexen und Zauberer verheiraten, sodass sich das Blut vermischt und er der einzige und alleinige Herrscher bleiben kann. Hier ist das ganze Gesetz sowie die Heiratstermine aufgelistet.
§1. Beide Partner haben einen gemeinsamen Haushalt zu führen.
§2. Beide Partner haben ihr Blut zu vermischen.
§2a. Die Blutsvereinigung wird während der Hochzeit stattfinden.
§2b. Die Zauberstabsvermählung wird ebenfalls bei der Hochzeit stattfinden.
§3. Beide Partner werden keine offene Ehe führen. Der einzige Partner für Geschlechtsverkehr wird der Ehemann oder die Ehefrau sein.
§4. Der Mann muss die Verweigerung zum Verkehr mit der Frau nicht befolgen.
§5. Sollte es zu einer Verzögerung des Termines kommen, gibt es Strafen.
§5a. Wenn die Frau zum vereinbarten Termin nicht erscheint, wird der Mann bestraft.
§5b. Sollte der Mann zum vereinbarten Termin nicht anwesend sein, wird die Frau bestraft.
§6. Alle Rechte über die Konten bei Gringotts Zauberbank werden an den verheirateten Mann übertragen.
-Eine Auflistung aller Termine-°
"Da müssen wir wohl durch mein Freund.", seufzte Severus und sah den Falken an. Er ging zum Kalender und markierte sich den 13 Januar mit dicken, roten, filigran geschwungenen Federstrichen und ging dann zurück zum Falken. Er setzte sich in seinen Sessel und dachte alles genau durch. Er kam zu dem Schluss, dass Hermione und er sich aussprechen sollten und dann alles weitere sowieso keinen Sinn machen würde. Er warf sich ins Bett, nachdem er all seine Kleidung sorgfältig gefaltet hatte und sie fein säuberlich auf einen Stuhl gelegt hatte.
Während er ins Reich der Träume segelte, wachten gerade die zwei Wäldler bei ihrem Schlafquartier auf. Es war Zeit für ihr Überleben zu sorgen.
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