Kapitel 73
Ich drehte mich um. Professor McGonagall stand durchnässt in der Tür. Sie starrte zu uns runter, zuerst sah ich wie ihr Blick auf Fred fiel, der mein Kinn hielt und sie total entgeistert anschaute. Dann sah sie zu mir. Ihr Blick fiel auf den Pullover, den ich trug und dann wieder zu Fred, bis sie ein jugendliches Kichern aus stieß. ,,Ich wusste nicht, dass mir dieses nervige Geräusch von Professor Umbridge jemals helfen würde. Nun gut. Ich denke mal, Sie beide wissen, dass Sie lieber mit rauf in das Schloss kommen sollten. Nachdem sie was auch immer beendet haben. In fünf Minuten will ich Sie im Eingangsbereich anfinden. Miss Lestrange ist zu einem Gespräch mit Professor Dumbledore eingeladen und Mr. Weasley wird sicherlich von Mr. Weasley erwartet." Sie ging mit diesem verständnisvollen Lächeln, obwohl ihre Worte so klangen, als hätten Fred und ich hier sonst was vorgehabt. ,,Was war das gerade?" Ich schaute entsetzt Fred an, der grinste. ,,Die besten Hauslehrerin, die es gibt." Dann beugte er sich vor, doch ich zog meinen Kopf weg. ,,Warum?" Ich stand auf, plötzlich wollte ich doch den letzten Punkt einhalten. ,,Wir gehen jetzt zurück ins Schloss. Komm." Ich schnappte mir meinen Besen. ,,Hab ich was falsch gemacht?" Ich drehte mich verdutzt um. Fred stand auch wieder, jedoch wirkte er total überrascht, so als hätte Professor McGonagall uns nicht gerade zusammen erwischt. Was mir unangenehm war. Nicht weil Fred und ich es waren, sondern weil sie eine erwachsene Person war, die Disziplin erwartete. ,,Nein. Nur wurden wir gerade zusammen erwischt, wie wir-", Fred unterbrach mich, in dem er mir meinen nassen Pullover hin hielt. ,,Ich bin dir peinlich?" Oh Gott, was dachte er denn jetzt? Ich wollte nicht wahrhaben, was er gerade gesagt hatte. Er war mir nicht peinlich. Ich dachte eher, ich wäre ihm peinlich. Sollte ich ihm das sagen? Besser nicht. ,,Nein, was denkst du denn? Ich bin nur irgendwie nicht die Hexe, die nach sowas direkt weiter macht, als wäre nichts passiert." Er griff nach seinem Besen und öffnete die Tür. Es nieselte nur noch. Dennoch war es mittlerweile dunkel geworden und ich hatte meinen Zauberstab nicht dabei, um mir ein Licht zu zaubern. ,,Es ist nichts schlimmes passiert. Wir sind alle nicht mehr so jung, dass unsere Lehrer denken wir wären unschuldig. Die hatten bestimmt auch ihren Spaß früher hier." Ich hielt eine Hand aus der Tür. Da wollte ich nicht raus. ,,Fred, sie mag mich nicht und weiß jetzt auch von uns, wenn sie das weiter erzählt, bin ich tot." Ich schaute zu Fred, der mich irgendwie mit gemischten Gefühlen ansah. Seinen Blick konnte ich nicht deuten. ,,Sie wird niemanden davon erzählen. Glaub mir. Sie ist auf Dumbledores Seite und der erzählt ihr doch bestimmt alles." Ich riss meine Augen weit auf. Wie viele Hexen und Zauberer wusste mittlerweile eigentlich schon von uns? Zu viele, aber niemandem traute ich zu, was an Draco weiter zu erzählen. ,,Ich habe Angst um dich. Schließlich bin ich diejenigen mit den schlimmmen Verwandten. Sirius und Tonks sind da Ausnahmen." Flüsterte ich einfach nur. Wenn Fred wegen mir sterben würde, würde ich definitiv in Askaban enden. ,,Brauchst du nicht. Ich bin volljährig und kann prima auf mich allein aufpassen." Ich verdrehte die Augen. Fred Weasley würde ich noch nicht mal meine Topfpflanze anvertrauen. Er würde sie bestimmt nach zwei Stunden vergessen und gewiss nie gießen. ,,Na gut. Hiermit bist du gewarnt worden." Ich lief los. Der Donner war zwar zusammen mit Blitzen in regelmäßigen Abständen noch zu hören und zu sehen, aber sonst würden wir den Weg wahrscheinlich überleben. ,,Wo läufst du hin?" Ich war einfach da lang gelaufen, wo ich dachte der Weg müsste sich dort befinden. ,,Zum Schloss?" Ich keuchte, als Fred mich am Handgelenk festhielt. ,,Dann gehst du falsch." Ich mochte es, wie er mich zurück hielt. Mein Pullover tropfte, was meine Hand und meinen Besen nass machte. Fred hatte zum Glück nicht diese Hand erwischt zu haben. ,,Bringst du mich zum Schloss?" Ich konnte Fred fast gar nicht sehen. Er stand ungefähr einen halben Meter von mir entfernt. Im Nieselregen und hielt meine Hand fest, damit er mich nicht verlor. Heiliger Bimbam, womit hatte ich ihn verdient? ,,Klar, sonst verläufst du dich noch." Er zog an meiner Hand, sodass ich zu ihm taumelte. ,,Es regnet, lass uns rein gehen." Ich fror so sehr, dass ich zitterte und mich fast gar nicht mehr halten konnte. Die Luft war frisch und dass ich frei atmen konnte half mir sehr mich zu beruhigen und zu vergessen, dass McGonagall uns gerade zusammen erwischt hatte. Nur nieselte es leider noch immer und kleine Tropfen über kamen mich, was meinen ganzen Körper nass machte. ,,Lass uns hier für zwei Minuten stehen bleiben. Nur zwei Minuten." Ich konnte Freds Hand auf meinem Rücken spüren. Sie strahlte sein Selbstbewusstsein aus, was ich gerne hätte. ,,Wir werden uns erkälten." Und zwar sowas von. ,,Dann werden wir uns erkälten", brummte Fred leise und starrte in den Himmel. Ich wusste nicht, was er da anschaute, schließlich regnete es noch, aber ich hob ebenfalls meinen Kopf, um in die Luft zu schauen. ,,Warum-", Fred legte mir behutsam einen Finger auf den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen. Das ich diese Geste so sehr mochte und auch akzeptierte, überraschte mich. Normalerweise ließ ich mich nicht so gerne unterbrechen. Jetzt stand ich hier. Mit geschlossenem Mund und wartete darauf rein gehen zu können. Doch Fred schien nicht genug von all dem hier zu bekommen. Ich konnte hören wie er ruhig ein und aus atmete. Ihm gefiel das alles hier. Mir nicht. ,,Fred?" Durch die Kälte war ich quasi dazu gezwungen, mich weiter an ihn ran zu kuscheln. Ich drückte mich gegen seinen Körper und hoffte einfach, dass er durch mich nicht umkippte. So mit ihm dazustehen machte süchtig. Auf eine verzehrende Art, die mich auf einmal so stark umhüllt, dass ich mich noch enger an ihm drückte und das bisschen Wärme in mir aufnahm, was er noch übrig hatte. Er roch nicht so gut wie am Dienstag, wobei ich allerdings kein Problem damit hatte, denn sein Geruch machte mich sonst noch nervöser als ich überhaupt schon war. Normalerweise müsste ich solche Momente genauso genießen, wie er es gerade tat, doch ich konnte hier nicht länger stehen. Unruhig trat ich von einem Bein aufs andere. Ich wollte ins Warme. Jetzt sofort und wenn Fred nicht mit mir gehen würde, würde ich eben alleine durch die Dunkelheit irren. Mir war kalt, ich konnte fast nichts erkennen und Fred tat so, als ob er mich nie wieder sehen würde, nachdem wir uns gleich verabschieden würden. Auch wenn ich ihn nach sowas wie vorhin noch mehr brauchte, als sowieso schon, nun wollte ich gehen. Doch gerade bevor ich ihm dies sagen konnte, küsste er mich auf meine Stirn und murmelte mir ein Danke zu. Ich wusste nicht wofür das war. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Der Moment schien wichtig für ihn zu sein. Also zählte ich in meinem Kopf bis hundert, bevor ich ihm bewusst machte, dass wir rein gehen mussten. ,,Ich denke, wir sollten aufbrechen." Ich betonte die einzelnen Worte so sehr, dass ich meine Stimme fast nicht mehr erkannte. ,,Einverstanden", hörte ich Fred seufzen, der dann aber los lief. Ich folgte ihm irritiert. Meine Hand hielt er fest und drückte sie gegen seinen Bauch, um sie noch fester an sich zu pressen. Was war nur los mit ihm? Ich zog, nachdem wir angekommen waren, an einer der Flügeltüren und trat ein. Fred lief hinter mir her und blinzelte durch das helle, warme Licht. Der große Korridor, der einer Eingangshalle ähnelte, war beleuchtet und strahlte somit Herzlichkeit aus, obwohl hier alles eigentlich nur aus Steinen bestand. McGonagall wartete zusammen mit Dumbledore, der uns breit anlächelte und auf meine Had starrte, die Fred immer noch beschützerisch festhielt. Die beiden waren lustig anzusehen, Dumbledore trug etwas helles, McGonagall war dunkel angezogen. ,,Guten Abend Miss Lestrange und Mr. Weasley." Er begrüßte uns und ich bemerkte, dass er richtig fertig aussah. So als müsste er ins Bett. ,,Guten Abend." Ich zog, doch Fred ließ nicht los. Die Spur aus Wasser, die wir hinterlassen hatten, versuchte ich zu vergessen. Ich tropfte wahrscheinlich am meisten von uns beiden. ,,Ich denke, es wird Zeit für ein kleines Gespräch, Miss Lestrange. Oder möchte Mr. Weasley dabei sein?" ,,Sehr gerne." Ich schaute verwirrt zu Fred. Der nicht das geantwortet hatte, was ich erwartet hatte. ,,Ich denke nicht, dass Mr. Weasley bei dem Gespräch dabei sein sollte", mischte sich Professor McGonagall ein, die bis jetzt still war. Sie hatte nachdenklich neben Dumbledore gestanden und die Situation beäugt. Fred sah mich bittend an. Ich konnte sehen, wie sehr es ihn bedrückte seine Fragen nicht stellen zu könnnen. Ich wollte dies, aber unbedingt. Ich war schlecht darin, richtige Fragen zu fragen. Fred nicht. Ich sah zu Dumbledore, er stand da wie der Felsen in einer Brandung. Auch wenn alles um ihn herum auseinander brechen würde, er würde stehen bleiben. Standhalten und dem Wind trotzen. Das bewunderte ich sehr. ,,Ich bin einverstanden, dass Mr. Weasley dabei ist, wenn Professor McGonagall auch anwesend ist." Ich wusste nicht, warum ich das vorschlug, aber ich konnte irgendwie spüren, dass McGonagall Fred zurück halten würde, wenn er was unpassendes fragen würde. ,,Nun gut, sind sie damit auch einverstanden, Minerva?" Dumbledore sah sie so freundschaftlich an, dass mir das Herz aufging. Ich hatte nie wirklich bemerkt, wie gut der Schulleiter und der Professor für Verwandlung befreundet waren. ,,Natürlich." ,,Dann gehen wir jetzt in mein Büro." Und ehe ich mich versah, liefen wir los. Ich schaffte es im Gehen Freds Hand loszuwerden, da ich langsam kein Blut mehr in ihr verspürte. Dumbledore ging ganz vorne, Fred hinter ihm und McGonagall und ich bildeten das Schlusslicht. In dem Büro angekommen, bat uns Professor Dumbledore zu flüstern, da die Bilder schliefen. Ich ließ meine Sachen über die Stuhllehne fallen und ließ mich dann auf das Polster sinken. Fred blieb stehen, bis McGonagall einen Stuhl für ihn und einen für sich selbst hervor zauberte. McGonagall setzte sich elegant auf den Stuhl und schaute dann zu Dumbledore, der mittlerweile eine kleine Lampe entzündet hatte und seine Halbmondbrille trug. Er saß auf der anderen Seite des Schreibtisches. Er fuhr sich kurz über den Bart, bevor er dann begann zu sprechen. ,,Was ist passiert, als sie da oben waren?" Ich wusste sofort für wen die Frage bestimmt war, nur wollte ich eigentlich nicht wirklich antworten. Ich riss mich jedoch zusammen. ,,Mein Besen wurde von ihr übernommen. Sie hat für die plötzliche Schnelligkeit gesorgt und hat mir Sachen zu geflüstert." Ich erschauderte und verspürte Interesse daran, meine Beine an meinen Bauch zu ziehen. Nur konnte ich das nicht. ,,Was genau hat ihre Mutter ihnen zu geflüstert?" Ich sah zuerst zu McGonagall und dann zu Fred, bevor ich über die Frage genauer nachdachte. Mein Gedächtnis war schlecht. Vor allem wenn es um solche Situationen ging. ,,Sie wollte Draco sehen und dann mich dazu zwingen, ihr zu vertrauen. Auf eine unschöne Art und Weise." Dumbledore nickte, schien sich seine Worte genau parat zu legen und sah mich dann an. ,,Miss Lestrange, wie lange glauben sie, waren sie unter der Kontrolle ihrer Mutter?" Ich musste schätzen, da ich kein Zeitgefühl besaß. Noch nicht mal ansatzweise. ,,Eine halbe Stunde?" Ich sah ihn an. Hier war es warm, fand ich und ich fragte mich, ob Dumbledore oder Fred diese Wärme in mir aulöste. ,,Höchstens zehn Minuten." Mein Mund stand offen. Nur zehn Minuten? Es hatte sich deutlich länger angefühlt. Merkwürdig. ,,Ihre Mutter hatte weniger Einfluss auf sie, als ich gedacht hatte und das ist ein sehr gutes Zeichen. Ich denke, wenn weiter ihre Okklumentikübungen machen, werden sie sich in wenigen Wochen vor ihrer Mutter verbarrikadieren können. Wenn sie ihre Übungen auch machen." Dumbledore sah mich durchdringend an, was mich dazu brachte wegzuschauen. Denn ich hatte es unterlassen die Übungen zu machen, die er mir feinsäuberlich aufgeschrieben hatte. Ich war irgendwie zu faul gewesen und hatte mich mit anderen Dingen beschäftigt. Eins davon schaute nun sehr interessiert zu mir rüber. ,,Ich werde weiter üben", murmelte ich. Alleine zu üben war schwer und langweilig, aber ich würde es wohl in Erwägung ziehen, um irgendwelche Fortschritte zu machen. ,,Sie haben bis jetzt nicht geübt?" McGonagall schmunzelte, Fred blickte mich wütend an. Ich drehte mich zu Dumbledore, der anscheinend die selbe Frage hätte stellen wollen. Doch zu spät. Sie stand schon im Raum und viel wie eine Last auf meine Schultern. ,,Ab und an habe ich schon geübt." Sagte ich hektisch und wurde rot. ,,Na dann können sie sich ja noch steigern." Kam es trocken von McGonagall. Ich nickte schnell und starrte hinauf zu den vielen Bildern. Sie gefielen mir am besten in diesem Raum. Obwohl ich auch Fawkes den Phönix mochte. Er schlief gerade. ,,Möchten sie mir noch was wichtiges erzählen oder kann Mr. Weasley nun seine Fragen stellen?" Ich sah zu Fred und machte eine 'bitte, frag was du möchtest' Geste, die er richtig verstand. ,,Wie kann es sein, dass Bellatrix Isabelle so kontrollieren kann?" Ich schaute neugierig zu Fred, der ganz ruhig da saß. ,,Mrs Lestrange ist eine überaus begabte Hexe, die von Voldemort persönlich in Legilimentik unterrichtet wurde, meiner Annahmen nach. Die Mauern von Hogwarts sollten sie abwehren, außer wenn ich nicht hier bin. Denn dann denke ich, dass sie es trotzdem versucht, da Mrs. Lestrange äußerts provokativ ist." Fred nickte langsam und schien Dumbledores Antwort zu verarbeiten. Ich kannte sie bereits, da Dumbledore sie mir schon öfter gegeben hatte. McGonagall war still. Wahrscheinlich hörte sie gar nicht zu, sondern betrachtete den Sprechenden Hut. Der heute auf dem Kaminsims lag. Warum auch immer, vielleicht gefiel es ihm dort. ,,Sind sie oft nicht hier?" Fragte Fred neugierig. Die Frage schien Dumbledore nicht erwartet zu haben. Er antwortete trotzdem so, als wäre er auf sie vorbereitet gewesen. ,,Seitdem Professor Umbridge vom Ministerium die Möglichkeit bekommen hat, mehr zu entscheiden, habe ich mehr Zeit, um mich auch um anderen Angelegenheiten zu kümmern, die ich nur außerhalb von Hogwarts regeln kann." Dumbledore schaute über seine Brile hinweg zu Minerva, die bei dem Namen Umbridge nur den Kopf schüttelte. Ich starrte auf meine Hände, bis Fred die nächste Frage stellte. ,,Warum schafft sie es überhaupt diese Taten auszuführen? Ich dachte in der Legilimentik geht es nur darum, die Gedanken anderer zu beeinflussen." Dumbledore nickte und faltete seine Hände, so wie er es immer tat. ,,Nun diese Frage ist etwas schwieriger zu beantworten. Nicht das sie im Allgemeinen schwierig ist, nur dass die Antwort vor allem Isabelle überraschen wird. Es ist nämlich so, dass Bellatrix keine Handlungen selber ausgeführt hat, sondern all das was passiert ist, von Isabelle selbst gesteuert wurde. Dies ist aber kein Grund zur Panik. Wenn sie weiter fleißig sind und üben, werden sie es schaffen die Handlungen ihrer Mutter nicht auszuführen." Meine Gedanken fuhren im Kreis. Ich hatte mich beinahe gerade selbst umgebracht? Mein Unterkiefer begann zu zitterten und auf einmal fühlte ich mich ganz klein. Eingefallen. Die Last auf meinen Schultern wuchs und klammerte mich an die Armlehnen des Stuhls. Nicht meine Mutter hatte versucht mich umzubringen mit diesem Sturz, sondern ich selbst? Mir wurde schwindelig. Könnte ich jetzt gehen? Ich fühlte mich so unwohl, dass ich nach Freds Hand griff und sie zitternd festhielt. Fred blickte daraufhin lächelnd zu mir, dann sagte er genau das, was ich hören wollte. ,,Ich denke, Isabelle und ich möchten nun schlafen gehen. Ich danke Ihnen für Ihre Antworten." Dann stand er auf. Dumbledore erhob sich. ,,Natürlich. Miss Lestrange, vergessen sie bitte nicht zu üben. Es liegt uns allen am Herzen, dass sowas nicht nochmal passiert. Minerva bitte begleiten sie die beiden nach unten. Ich habe noch einiges zu erledigen." Er zeigte auf einen Stapel Papier. ,,Auf Wiedersehen." Ich schnappte mir meine Sachen und verließ dann so schnell es nur ging das Schulleiterbüro. Ich wollte hier weg. Ich ging den ganzen Weg, gefolgt von Fred und McGonagall in einer Schnelligkeit, die mir Rekord verdächtig erschien. Ich verabschiedete mich knapp von beiden und flüchtete dann mit Freds Pullover in den Slytheringemeinschaftsraum. Ich durchquerte den Raum, in dem ich rannte. Was mir viele Blicke einbrachte. Doch ich ignorierte sie. Im Badezimmer angekommen, zog ich mir den Pullover aus und begann mich für das Schlafen fertig zu machen. Pansy war schon am Schnarchen, als ich mich ebenfalls in mein Bett legte. Den Pullover hatte ich gut versteckt. Fred würde ihn nicht wiederbekommen, der Pullover war toll und von heute an meiner. Jedenfalls beschloss ich das. ,,Gute Nacht, Tansu." Ich kraulte meine Katze, die aus irgendeiner Ecke gekommen war. So wie immer. Dann schlief ich langsam und mit schmerzendem Rücken ein.
,,Nein!" Ich sah zu Draco, der mir gegenüber saß. Es war Freitag und wir hatten uns am Nachmittag zusammen gesetzt, um über gestern zu sprechen. Draco war der Ansicht, ich hätte kein Problem damit gehabt, dass er einfach so rein gegangen war, ohne zu schauen, ob ich noch lebte. Nun erklärte er mir, dass Umbridge ihm und dem Team erlaubt hatte, sich das Training der anderen Mannschaften anzusehen. Was ich nicht für gut hieß. ,,Das ist nicht in Ordnung. Ihr könntet euch Notizen machen und die Spielzüge von den anderen Mannschaften einstudieren oder so. Das ist nicht fair!" Ich sah zu Draco, der entspannt da saß und wie immer nicht lächelte. Heute sah er, aber tatsächlich etwas freundlicher aus. Was mir ungewöhnlich vorkam. Vielleicht lag aber auch daran, dass ich gestern fast gestorben wäre. ,,Ich glaube, die anderen Mannschaften werden diese Möglichkeit auch nutzen. Außerdem seit wann interessierst du dich für Quidditch? Du kannst noch nicht mal richtig fliegen." Ich warf wütend meinen Kopf in den Nacken und starrte an die Decke. Warum ärgerte er mich jetzt? ,,Ich kann fliegen, nur noch nicht besonders gut, aber das wird noch." Nicht aufregen! ,,Ansichtssache, aber ich finde es gut, wie positiv du denkst." Er hob spöttisch eine Augenbraue. Ich würde, wenn er so weiter machte gleich gehen oder ihn beleidigen. Je nachdem, ob mein Mund oder meine Beine schneller waren. ,,Ihr solltet da nicht hingehen." Wieso konnte er nicht einfach mal auf mich hören? Ich hatte definitiv recht. Nur war er einfach uneinsichtig. ,,Wir werden gehen. Der Kapitän hat das festgelegt. Wenn du möchtest kannst du mitkommen. Am Dienstag schauen wir beim Ravenclawtraining zu." Ich verschränkte die Arme. ,,Nein, da kann ich nicht. Ich gehe zum Buchclub." Ich versuchte möglichst locker rüber kommen. Dabei war ich total nervös, da Draco noch gar nicht wusste, was ich am Dienstag machen würde. ,,Hat Umbridge das erlaubt?" Natürlich, er brachte Umbridge ins Spiel. ,,Ja, sie ist einverstanden." Ich stand auf, weil ich keine Lust mehr auf das Gespräch hatte. ,,Tschüss." Ich lief los, um Veronica zu besuchen. Veronica war mal wieder am Sortieren. Ich fragte mich immer, wieso sie soviele Kleidungsstücke mit hier her brauchte. ,,Hallo." Ich warf mich auf ihr Bett und sah zu, wie sie mit Hilfe des Zauberspruchs Accio dicke Pullover in ihren Kleiderschrank manövrierte. Sie winkte mir schnell zu, um mir eine Hose zu zu werfen. ,,Die würde dir stehen." Seit Jahren bekam ich Klamotten auf diese Weise. Sie räumte aus und da sie nicht zu sehen wollte, wie ihre kleine Schwester ihre Klamotten trug, bekam ich sie. Ich begutachtete die Hose. Sie gefiel mir, aber ich konnte nicht immer Veronicas Kleidung tragen. Ich wollte lieber was tragen, was ich mir selbst ausgesucht hatte. ,,Danke, aber nein danke." Ich warf sie zurück. ,,Na gut. Hilfst du mir beim Aussortieren?" Ich nickte und dann begannen wir zu sortieren. Veronica erzählte mir von ihrem bisherigen Nachmittag und von ihren Plänen für die Zukunft. Es waren tolle Pläne und ich wurde neidisch, da ich keine großartigen Pläne mache konnte. Je mehr sie erzählte, desto trauriger und stiller wurde ich. Doch Veronica bemerkte es nicht. Ich sah das als Segen und Fluch zugleich. Während Veronica redete und redete, dachte ich über das große Quidditchspiel nach. Nächsten Samstag würden die Slytherins nochmals auf die Gryffindors treffen und mir war jetzt schon mulmig, wenn ich auch nur daran dachte. Hoffentlich würde nichts schlimmes passieren.
Das Quidditchspiel ist im Buch schon vor Weihnachten, aber aus gewissen Gründen habe ich sie verschoben. Für alle die sich nicht mehr an das Spiel erinnern können, kommt jetzt ein kleine Erinnerung: Harry, Fred und George versuchen irgendwie gleichzeitig Draco und die anderen Slytherins zu schlagen. Ich hoffe ihr freut euch auf die Szene. Ich tue es auf jeden Fall.
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