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Kapitel 68

Ich saß stumm auf meinem Bett und blickte umher. Die Eiseskälte hatte mich eingehüllt und fest umschlossen. Am liebsten würde ich weinen. Lange und bis ich vollkommen erschöpft war. Doch ich konnte nicht. Egal wie sehr ich es versuchte, es gelang mir nicht. Ich war eingefroren. Festgefahren in einem Moment, in dem ich noch glücklich war. Nur wusste ich nicht, was dass für ein Moment war. Dieses Gefühl hatte ich schon einige Male erlebt, doch ich musste sonst eigentlich immer weinen. In meiner Kindheit hatte ich oft gelernt, dass man Emotionen nicht zeigte. Ich schaffte es nicht wirklich dies umzusetzen. Heute allerdings schien ich alles unter Kontrolle zu haben. Keine einzige Träne wollte meine Augen verlassen. Ob das gut oder schlecht war, wusste ich nicht. Ein Zittern durchfuhr meinen gesamten Körper und ich hätte schwören können, dass ich das Zittern bis in meine Fingerspitzen fühlte. Meine Kräfte waren am Ende und ein Pulsieren, wie eine Art Stromschlag, floss durch meine Adern und brachte mich zum Gähnen. Das Wort ausgelaugt definierte ich, mit meinem Zustand gerade, nochmal total neu. Gerade als ich mich hinlegen wollte, stürmte Veronica in das Zimmer. Sie wirkte wütend, was eine Falte zwischen ihren Augenbrauen bewirkte. Sie warf sich neben mich, schaute mich entsetzt an und rieb sich über die Schläfen. Ich nickte ihr zu, um sie zu ermuntern. Denn sie schien etwas zu wissen. Da sie mir nicht direkt gefolgt war, hatte sie sicherlich noch irgendetwas herausfinden können. Sie wirkte nervös, was mir ein Spielen am Anhänger ihrer Kette verriet. Nervös war ich auch, aber ich wollte unbedingt wissen, was sie wusste. Ich merkte wie sie innerlich mit sich rang. Dann begann sie, mit bebender Stimme zu sprechen. ,,Die Stimme, die wir gehört haben, gehört zu Fred. Ich habe ihn angesprochen, als diese Gryffindor weg war. Ich glaube, ich drehe durch. Warum lassen uns alle männlichen Zauberer sitzen? Aber da gibt es noch was." Sie hörte auf sich hektisch Luft zu zuwedeln. Ich schluckte mehrmals. Wollte ich jenes hören? Vielleicht würde ich doch weinen. ,,Was gibt es da noch?" Diese Worte auszusprechen waren hart. ,,Als ich ihm gesagt habe, wer alles das Gespräch der beiden gehört hat, war es ihm egal. Fred zeigte keine Regung im Gesicht. Er sah mich mit so einem komischen Blick an und fragte mich dann, wie ich auf die Idee kommen würde, dass ihn deine Gefühle interessieren würden. Anscheinend möchte er dich vergessen und jemand anderes kennenlernen." Mir wurde schlecht. Wieso sagte er sowas? Er schien wirklich nichts für mich zu empfinden. Oder niemals etwas für mich empfunden zu haben. Mein ganzer Körper fühlte sich leer an, so als wäre meine Seele nicht mehr da. Veronica zog mich in eine Umarmung. Die ich jedoch nicht erwidern konnte, da ich wie versteinert da saß. ,,Kann ich bitte allein sein?" Ich wollte jetzt einfach schlafen. Mehrere Stunden überspringen oder am besten nie wieder aufwachen. ,,Ich will dir bei stehen. Du warst immer für mich da, jetzt bin ich es für dich." Och nö. Ich konnte jetzt echt keine langen und tiefgründigen Gespräche ab. Es war sowieso alles schon so kompliziert. ,,Könntest du mich nur bis heute abend allein lassen? Wir treffen uns nachher im Gemeinschaftsraum. Einverstanden?" Sie bejahte zögerlich und ging dann. Das Problem war nur, ich konnte nicht einschlafen. Denn ihre Wörter schwebten in meinem Kopf umher, als kleine Gewichte, die meine Gedanken hinunter zogen. Sie hinterließen ein großes, beängstigendes Fragezeichen in meinem Kopf. Ich wollte Antworten. Sofortige Antworten, die das Chaos in meinem Kopf beseitigten. Doch ich würde sie nicht bekommen. Was mich aufregte und für keinen Schlaf sorgte. Verdammt. Tansu kam, aus irgendeiner Ecke, zu mir geschlichen und kuschelte sich an mich. ,,Was sollen wir tun, Tansu? Weggehen? Antworten verlangen? Ich bin verzweifelt." Sie miaute. Was klar war, denn sie war eine Katze und ich eine verrückte Irre, die weggesperrt gehörte, zusammen mit ihrer Mutter. ,,Was meint sie mit vergiss mich nicht. Niemals? Glaubst du sie ist so schlimm wie alle behaupten? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wem ich überhaupt noch glauben kann." Ich streichelte meine Katze. Aufzugeben war keine Option. Nicht für Isabelle Lestrange.


,,Deine Entscheidung steht also immer noch zusammen mit Cassie den Valentinstag zu verbringen?" Ich stand mit verschränkten Armen vor Blaise, der ein Glas Wasser in der Hand hielt. ,,Du musst hier nicht die sorgen volle Cousine spielen. Ich bin schon groß, Isabelle." ,,Von mir aus, dann sage ich dir jetzt eben nicht, warum Cassie unbedingt mit dir den Valentinstag verbringen will." Blaise sah auf. Die Irritation war ihm anzusehen. Natürlich war meine Methode nicht nett, aber sie würde ihn wachrufen. Cassie verdiente es nicht, mit ihrer Aktion davon zu kommen, wenn sie kein Problem damit hatte, jemanden zu verletzen. ,,Warum hat sie sich mit mir verabredet?" ,,Sie will Damon eifersüchtig machen." Ich war schlecht gelaunt, da der Gemeinschaftsraum eiskalt war, ich nicht geschlafen hatte und Veronica mit ihrem neuen Freund unterwegs war. Ihr Tipp für das Vergessen war jemand neues kennenzulernen. Ich wollte aber niemanden kennenlernen. ,,Was? Das kann nicht war sein." Blaise blickte überrascht zu mir hinunter, während ich mein Pokerface aufsetzte und lächelte. ,,Oh armer kleiner Blaise." Ich klopfte ihm auf die Schulter und ließ mich dann neben Draco auf ein Sofa fallen. Das hier nur Dracos Freunde waren, war nicht so toll, denn eigentlich wollte ich meine Zeit nicht mit ihnen verbringen. Aber da ich besser mit Draco klar kommen wollte, war diese Gruppe mein einziger Weg. ,,Was macht ihr denn so?" Applaus bitte, für meine absolut dumme Frage. Jeder sah mich an und überlegte wahrscheinlich, wie man der Cousine von Draco Malfoy erklären konnte wie Augen funktionierten. ,,Außer die Dinge, die ihr gerade macht. Also seid ihr auch alle im Inquisitionskommando?" Ich hatte es richtig ausgesprochen! ,,Isabelle?" Ich sah zu Draco, der mich und meine kleine Schnüfflerei anscheinend aufgedeckt hatte. ,,Geh schlafen." Ich nickte gähnend. Denn mir war gerade ein viel besser Plan eingefallen. Ich ging nicht in mein Zimmer, sondern versteckte mich im Gang, der zu den Jungs Zimmern führte. Von hier konnte ich super lauschen! Und tatsächlich schienen einige überrascht zu sein. ,,Was weiß sie?" Fragte direkt jemand. ,,Nichts besonders." Mein Cousin schien auch im Inquisitionskommando das Sagen zu haben. ,,Isabelle ist okay, aber sie wird uns sicherlich bei Dumbledore verpetzen. Sie ist doch die Moral in Person." Wow, dass war unfair. Die gaben mir alle keine Chance und waren außerdem sehr unhöflich. ,,Und zickig ist sie auch." Fügte Blaise hinzu, den ich ab heute nicht mehr so gerne mochte. ,,Ich habe nichts gegen sie, Draco, aber das Inquisitionskommando ist definitiv nicht die richtige Gruppe für sie." Pah, ich würde die nicht brauchen. Die bräuchten eher mich. Ich war eine gute Hexe, die sehr viel mehr drauf hatte, als diese Jungen dachten. Vollidioten! Und mit denen ließ Veronica mich alleine. Während ich mir noch weitere Gemeinheiten anhören musste, konnte ich mir schnell zusammen reimen, dass das Inquisitionskommando nicht besonders fair vor ging, in Bezug auf die anderen Häuser. Aber Umbridge tolerierte das. Ich musste das jemanden erzählen. Nur wem? Fred? Nicht! Das war vorbei. Hermine? Jack? Lydia? Ich musste nach meiner äußerst lächerlichen Aufzählung feststellen, dass ich niemanden kannte, dem ich das erzählen konnte. Na toll. Ich hatte keine Freunde, denen diese Informationen was bringen würden. Also würde ich doch schlafen gehen. Was für ein furchtbarer Tag.

Es war ein schrecklicher Donnerstag und ein ekelhafter Freitag. Donnerstag war schrecklich, weil meine Noten in den Keller gerutscht waren. Viele meiner Lehrer dachten anscheinend, dass meine Mutter und ich die selbe Person waren. Flittwick war zusammen gezuckt, als ich mich gemeldet hatte und etwas, richtiges, gesagt hatte. McGonagalls Augen verfolgten mich durch die große Halle. Was mir jede Mahlzeit verdarb. Snape schien das auch schon bemerkt zu haben, tat aber nichts dagegen. Ich trauerte Fred in jeder Minute mehr nach und hörte ständig in Gesprächen seinen Namen. Als einzige. Veronica hörte niemanden über ihn reden und Cassie auch nicht. Sie war nicht sauer, da Blaise trotzdem mit ihr den Samstag verbrachte. Warum auch immer...

Der Freitag zerrte an meinen Nerven. Mein Bett zu verlassen, war eine schlecht gewesen. Ich hätte einfach liegen bleiben sollen. Den Nachmittag durfte ich zusammen mit Roger und Veronica in der Bibliothek verbringen. Die beiden hatten aber nicht gelesen. Was schade war, denn lesen war so viel leiser, als ihre ständigen Liebesbekundungen. Komplimente hatte es auch gehagelt, aber ich war da schon fast weg gewesen. Jack und Veronica waren schlimm gewesen, aber Roger und Veronica waren kaum auszuhalten. Er nannte mich übrigens Elisabeth, weil mein Name nur die französische Form von dem Namen wäre. Laut ihm gibt es da gar keinen Unterschied. Veronica betitelte ihn als äußerst intelligent und bezeichnete ihn nach dieser Bemerkung als total klug, anstatt mit mir, meinen Vornamen zu verteidigen. Eins stand fest: Ich hasste Roger Davies. Veronica nahm ihn heute auch noch mit in Madam Puddifoot's Café. Da die beiden ja jetzt ein Pärchen waren und Pärchen sowas am Valentinstag machen würden! Dagegen hatte ich natürlich auch nichts, aber damit verbrachte ich den Valentinstag alleine in Hogsmeade. Ich war eingeladen gewesen und dann ausgeladen worden. In nur einer Woche. Was mich am meisten beschäftigt hatte, waren Freds Blicke die mich seit Donnerstagmorgen bei jedem Essen verfolgten. Am Mittwoch hatte er mich ignoriert. Donnerstag und Freitag hingegen, fühlte ich mich fast schon dauer beobachtet von ihm. Seine Blicke machten mich total nervös, was sich negativ auf meine eingieß Künste ausgewirkte. Donnerstagmorgen war es Tee gewesen. Freitag, beim Abendessen, hatte ich heiße Schokolade wie eine Weltmeisterin verschüttet.


Mutterseelenallein gelassen starrte ich auf ein 'Fahndungsbild' meiner Mutter. Zu gerne würde ich es abreißen, denn dieses Bild war sowas von unvorteilhaft. Sie sah fürchterlich aus, aber nach längerem Überlegen wurde mir bewusst, dass deswegen das Bild ausgewählt wurde. Ich stand etwas deplatziert in Hogsmeade. Niemand den ich kannte, war zu sehen. Blaise und Cassie waren nur spazieren und Pansy war schon mit Draco in irgendeine Richtung los, er war allerdings nicht sonderlich glücklich darüber. Ich wusste wirklich nicht wohin mit mir, deswegen betrat ich die Drei Besen. Es war kalt draußen und obwohl heute Valentinstag war, wollte ich unbedingt ins Warme, auch wenn das hieß, alleine zwischen Pärchen zu sitzen. Schlechte Idee. Aber ich trank so gerne Butterbier, da waren mir die Blicke der Pärchen egal. Die meisten starrten mich eh schon seit Jahren an, also wieso sollte es mich heute stören? Außerdem befand sich keine Slytherins in direkter Sichtweite. Was ein Vorteil war. Während ich wartete bis Madam Rosmerta mir ein Butterbier überreichte, schweifte mein Blick kurz zu den Pärchen. Und da waren sie: Fred und Angelina. Oder war das George? Mein Herz schlug etwas schneller. Ich würde Fred umbringen, wenn er wirklich George das Mädchen weggenommen hatte, das sein Bruder mochte. Ich trank in Ruhe aus. Hinsetzen wollte ich mich doch nicht mehr, aber in die Kälte wollte ich nicht zurück. Also trank ich in Ruhe aus. Ich war fast fertig mit aus trinken, als ich bemerkte, dass George oder Fred aufgestanden war und zu mir kam. ,,Madam Rosmerta, ich hätte gerne noch ein Butterbier." ,,Natürlich, aber ich muss eben mal kurz Nachschub holen gehen." Sie ging geschwind los. ,,Isabelle." George! Puh, Fred hatte Angelina anscheinend eingeladen und sie hatte eigentlich auch zugesagt, aber sie war trotzdem mit George hier. Ich lächelte. ,,George. Du kannst mich Belle nennen, dass weißt du doch. Du bist mit Angelina hier, ich dachte-", ich stoppte, als ich sah wie George mir einen kleinen Briefumschlag hin hielt. Mein Name stand fein säuberlich darauf. Schickte Vulpecula nun schon Briefe an andere, die sie dann zu mir bringen mussten? Wenn es so war, ging sie auf jeden Fall zu weit! ,,Geh zu ihm. Er wird dir alles erklären und will sich entschuldigen. Gib all das, was euch verbindet, nicht auf." Überrascht nahm ich den Briefumschlag an. ,,Danke?" Ich wollte gerade raus gehen, als George mich zurück hielt. ,,Hast du einen Rat für mich? Wie ich es nicht gleich vermassel?" George wirkte immer etwas unsicher, ohne Fred. War aber innerlich wahrscheinlich total selbstbewusst. Bei Fred war es genau umgekehrt. Er wirkte äußerlich selbstbewusst, aber innerlich war er manchmal unsicher, ohne George. ,,Verhalte dich nicht wie dein Bruder und trau dich mehr. Sie mag dich, sonst wäre sie nicht hier und sie einzuladen war der deutlich größere Schritt." Ich lächelte ihn an. Hoffentlich hatte ich damit sein Selbstbewusstsein etwas gestärkt. ,,Ach wirklich?" Er wirkte plötzlich zerstreut. Sein Blick wanderte zu Angelina, die uns beide betrachtete und mir dann zu winkte. Tatsächlich sie winkte mir. Ich winkte überaus überrascht zurück. ,,Danke." Ich nickte, stellte dann mein Glas zu dem anderen, schmutzigen, Geschirr und verließ dann die Drei Besen. Ich blieb neben dem Bild meiner Mutter stehen und öffnete zögerlich den Umschlag. Darin lag nur eine Karte, beschriftet mit einer Adresse. Die war hier in Hogsmeade. Gib ihm eine Chance, Belle. Ich würde auch wollen, dass Fred mir zuhören würde. Ich ging los. Unsicherheit legte sich über mich, wie ein Kostüm. Ich bin Isabelle Lestrange. Ich schaffe das! Das Häuschen war niedlich. Nicht gerade groß, aber einladend. Das Dach harmonierte hervorragend mit den Fenstern. Bevor ich Anstalten machte den Vorgarten zu betreten, schwor ich mir einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht zu vergessen, wie Fred mich empfinden lassen hatte. Mein Vertrauen ihm gegenüber war nicht mehr wie früher. Es war zerbrechlicher. Vorsichtig drückte ich meinen Finger auf die Klingel. Was tue ich nur hier? Woher kommt dieser Mut? Die Tür wurde geöffnet. Fred. Endlich. ,,Du bist gekommen." Wir schauten uns für eine kurze Zeit völlig gebannt an, bis Fred beiseite ging, damit ich das Haus betreten konnte. ,,Ja." Ich starrte zu ihm rauf. Waren wir noch die gleichen Personen wie vor einer Woche? Eigentlich musste man sich das bei jedem Treffen mit jemandem fragen, da man nie wusste, wie sehr sich jemand in kurzer Zeit veränderte. ,,Magst du mir deinen Mantel geben? Es gibt im Wohnzimmer einen Kamin." Ich nickte und schlüpfte hinaus aus dem Kleidungsstück, was mir eine schnelle Flucht ermöglicht hätte. Nun müsste ich ihn erst wieder anziehen, bevor ich weggehen könnte. ,,Du schweigst?" Fred brachte mich in das Wohnzimmer. ,,Warum sind wir hier? Dürfen wir hier überhaupt sein?" Unsicher sah ich mich um. Es war ein nettes kleines Wohnzimmer. Der Kamin stand im Vordergrund. Es gab einige Regale, die um die zwei Sofas an den Wänden standen. Am auffälligsten waren die vielen Blumenkästen. Die Bewohner liebten es wahrscheinlich Natur um sie herum zu haben. ,,Wir gießen hier immer die Pflanzen, wenn die Bewohner im Urlaub sind. Das Haus gehört einer guten Freundin meiner Mutter. Ich habe sogar den Schlüssel des Hauses." Sogar? Ich blickte mich unschlüssig um. Sollte ich mich setzen? Durfte ich mich setzen? Narzissa hatte Draco und mir, vor einigen Jahren, mal verboten sich auf ein neues Sofa zu setzen. Sie hatte Angst um das Polster. ,,Möchtest du was trinken?" Nervös standen wir einander gegenüber. Ich spielte an meinen Haaren, die ich zu einem Zopf gebunden hatte. ,,Nein, danke." Ich schaute auf meine Schuhspitzen. Fred war nicht mehr er selbst. Er sah so aus, als würde ihm jeder Atemzug Probleme bereiten. Eine Portion Schlaf würde ihm ebenfalls gut tun. ,,George hat mir gesagt, dass du reden willst. Also rede bitte. Sonst lohnt sich dieser ganzer Aufwand nicht." Ich machte eine ausschweifende Geste. ,,Ich wollte mich entschuldigen. Ich habe länger über deine Zukunftswünsche nachgedacht und sie sind gar nicht so schlecht." Gar nicht so schlecht? Er entschuldigte sich tatsächlich bei mir? Kühl, ich bin kühl. ,,Ich habe auch nachgedacht und möchte doch die Schule beenden", sagte ich, bevor er noch weiter reden konnte. ,,Wirklich, wie großartig." Er kratzte sich nervös im Nacken, wobei er etwas nach oben schaute. ,,Es tut mir leid. Ich war engstirnig." Dieser Meter, der uns trennte, störte mich. Doch ich war noch nicht bereit ihn zu überbrücken. ,,Außerdem muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich vor dem Bad nicht geantwortet habe und dafür, dass ich wütend war, als du morgens nicht mehr da warst. Ich dachte, du wärst abgehauen." Er schaffte es all die Gefühle, die ich in diesen Situationen empfunden hatte, wieder in mir hervorzurufen. Ein Schauer lief mir die Wirbelsäule hinab. ,,Die Liste wird lang werden, möchtest du dich setzten?" Ich bejahte, dass er stehen blieb und zwar direkt vor mir, machte mich überhaupt nicht nervös. Überhaupt nicht! Flach atmen. Ich schaute zu ihm rauf. In diese vertrauensvollen Augen, denen ich in den letzten Tagen nicht vertraut hatte. Was Freds Schuld war. ,,Dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich nicht vorbei kommen konnte, als du im Krankenflügel lagst. Draco hat dich einfach zu gut bewacht und ich wusste nicht, ob du mich noch sehen willst. Und jetzt kommen wir zu Mittwoch." Ich wollte das nicht hören. ,,Sag mir einfach nur, warum du hinter Angelina her warst." Am liebsten würde ich aufspringen und gehen. Sehr schnell gehen. Nur konnte ich nicht. Ich wollte wissen, warum Fred so gehandelt hatte. Mein Puls verschnellerte sich und das Zimmer, sogar das Sofa auf dem ich immer noch saß, schien um mich herum zu verschwinden. Ich sah nur noch Fred und die Antworten, die ich so sehr brauchte. ,,Nicht Fred war hinter Angelina her, sondern George. Fred hat für George, als George, Angelina gefragt! Während George Fred war und brav in seinem Zimmer saß und überlegt hat, wie er seinem Bruder helfen kann, sich bei dem Mädchen zu entschuldigen, in das er sich Hals über Kopf verliebt hat. Ich, also Fred als George, habe Angelina gefragt, da der echte George zu viel Angst hatte. George hat mich darum gebeten sie zu fragen, da er jedesmal wenn er versuchte sie einzuladen angefangen hat zu stottern. Ich war gut in meiner Rolle, bis Veronica herein gestürmt ist. Sie erzählte uns fast schon wie nebenbei, wer alles meine Frage gehört hat. Ich war in dem Moment total geschockt. Ich habe sie wahrscheinlich merkwürdig angestarrt. Am liebsten wäre ich dir hinterher gerannt, aber ich war George. Sie hat mir auch vorgeworfen nicht auf deine Gefühle acht zu geben, aber da ich George war, musste ich als George antworten. Tja und George hat nun mal, jedenfalls soweit ich weiß, keine Gefühle für Isabelle. Angelina ist gegangen, in dem Glauben, dass sie der echte George eingeladen hat. Dann habe ich Veronica gesagt, wer ich bin. Sie es jedoch irgendwie zu wissen schien. Sie ist halb ausgerastet und wütend davon gelaufen. Ich kann verstehen, wie kompliziert das klingt und ich hasse mich selbst, weil ich dich verletzt habe. Danke trotzdem für deine Aufmerksamkeit. Ich hätte, wenn ich du wäre, mir wahrscheinlich keine Chance geben alles aufzuklären." Ich stand tatsächlich schon. Sprachlos stand ich da. Für meinen Kopf war das zu viel. Am liebsten würde ich immer noch das Weite suchen, aber gleichzeitig wollte ich mich vor Erleichterung in seine Arme werfen. Mit zitternden Fingern zog ich ihn in eine Umarmung. Ich spürte wie er sich merklich entspannt. Seine Hände legten sich unschlüssig um meine Taille, als würden er sie dort zum ersten Mal platzieren. ,,Ich habe das vermisst. Uns vermisst." Ich drückte mich noch dichter an ihn. Obwohl sich das so gut anfühlte, fühlte es sich gleichzeitig noch nicht richtig an. Denn da waren noch Zweifel. Viele Zweifel. ,,Was heißt gut in deiner Rolle?" Ich schaute zu ihm, während ich mich gleichzeitig von ihm löste. ,,Ich bin nicht auf ihr geflirte eingegangen, habe sie aber trotzdem einladen können." Er lächelte vorsichtig. Was die Schmetterlinge in meinem Bauch zum Flattern brachte. Meine Reaktionen auf Fred verhießen nichts gutes. Dabei wollte ich Abstand bewahren. ,,Sie hat dich angeflirtet?" Wieso fragte ich sowas? Ich wollte ganz viele andere Dinge fragen und dann fragte ich sowas? Wo konnte ich mich begraben gehen? ,,Sie hat versucht mit George zu flirten. Nicht mit mir." Er setzt ein neckisches Lächeln auf, was mich sofort dazu brachte ihm auf den Mund zu starren. Nicht schwach werden. ,,Woher wusstet ihr, dass euer Plan funktionieren würde?" Er bemerkte meinen Blick natürlich. Fast schon verlegen blickte er zu mir runter. Mein ganzer Körper verlangte nach einer weiteren Umarmung. Doch ich musste standhaft bleiben. Weiter zu meiner Entscheidung, ihm nicht direkt zeigen, wie sehr ich ihn in meinem Leben brauchte, stehen. ,,Wir haben uns direkt am Morgen 'vertauscht', unsere Geschwister hätten uns sofort enttarnt, also haben wir uns nicht zu nahe neben sie gesetzt und dann haben wir geschaut, ob du mich oder George wütend anstarren würdest. Da ich in einem Gespräch mit Angelina war, hatten wir anscheinend Glück und du und Veronica haben George böse Blicke zu geworfen. Ich war etwas entsetzt darüber, um ehrlich zu sein." Ich hatte George so böse angeschaut? Der arme. ,,Ich sollte mich entschuldigen gehen und du bist ein Idiot. Wie kannst du deinem Zwillingsbruder sowas zumuten?" Ich funkelte ihn wütend an. Aufgebracht stemmte ich meine Hände in meine Seiten. ,,Ich musste einen Tag dafür er sein! Was nicht einfach war, da ich der attraktivere Zwilling bin und es nicht gewöhnt bin, in meinem eigenen Schatten zu stehen." Wieso mochte ich so eine arrogante Person? ,,Du bist ungerecht und arrogant. Wie kannst du nur so über George reden? Er ist einfach nur schüchtern im Gegensatz zu dir. Du bist einfach nur ein Egoist. Ein ziemlich eingebildeter Egoist." Ich sollte echt öfter Leute beleidigen, irgendwie befreite es einen. Anstatt alles in mich rein zu fressen, war es toll, meine Meinung sagen zu können. Ich fing Freds Blick auf. Er wirkte geschockt. ,,Wieso schaust du mich so an?" ,,Ich habe deine Sticheleien mir gegenüber echt vermisst, Lestrange." Ich grinste. War das ein Zeichen für mein wiederhergestelltes Vertrauen? Ich durfte ihm alles an den Kopf werfen und ihn schien es nicht zu stören? ,,Du hast also kein Problem mit meinen Sticheleien?" Meine Gefühle für ihn waren unglaublich schnell zurück gekommen. Als wären sie in einer kleinen Schatulle eingesperrt gewesen und hätten sich nun daraus hervor gekämpft. Ganz ruhig. Ich verstand seine Erklärungen, nahm auch seine Entschuldigungen auch an, aber er hätte Donnerstag oder Freitag zu mir kommen können und nicht am Samstag. Er hätte mich früher aufklären können. Stattdessen war ich zwei Tage von dem Ende unserer nicht existierenden Beziehung ausgegangen. ,,Mir ist alles recht, Hauptsache du redest mit mir. Ich habe zu George vor dem Frühstück gesagt: 'Du musst Belle anschauen, denn egal was zwischen uns passiert, ich schaue immer wieder zu ihr rüber.' Er dachte er würde es verhauen, da du sofort wissen würdest wer wer ist. Also schaute er dich nicht einmal an. Was mich zu der Frage bringt, warum du davon ausgingst George wäre ich. Schließlich müsstest du doch eingentlich wissen, wie gerne ich zu dir rüber schaue. Nur um wenigstens für einige Sekunden mitzubekommen, wie es dir zwischen den Slytherins geht." Normalerweise war dies der Moment, in dem er mich berührte. Mit meinen Haaren spielte oder mich atemberaubend küsste, aber heute war alles anders zwischen uns. Wie waren beiden noch dieselben. Nur in kaputter. Fred war verletzt, weil er mich verletzt hatte und ich war verletzt, weil er mich verletzt hatte. Es war ein trauriger Kreislauf, den wir gerade durchbrachen. ,,Deswegen hast du mich gestern und vorgestern so angestarrt." Nuschelte ich verlegen. Er nickte. ,,Du bist doch das Mädchen, in das ich mich Hals über Kopf verliebt habe." Ich wurde rot und antwortete mal wieder vollkommen unpassend. ,,Oh mein Gott, hör auf sowas zu sagen. Du hörst dich ja schon an wie Roger Davis und von dem habe ich echt genug gehabt in der letzten Zeit. Gibt es noch irgendwo normale Zauberer und Hexen da draußen, die sich nicht die ganze Zeit schnulzige Sachen sagen? Du saßest vielleicht noch nie neben einem Pärchen, aber ich schon und ich kann dir sagen, die sind absolut nervig und niemand will solche Kundtuungen jemals hören, wenn es nicht um einen selbst geht. Außer sowas passiert in einem Buch, aber da du nicht ließt, hast du da wahrscheinlich auch keine Erfahrungen." Wieso war ich so? Beschämt blickte ich auf den Boden. Gerade war ich noch selbstbewusst gewesen, doch dann fing Fred an lauthals zu lachen. Obwohl ich nicht witzig war. Mir wurde heiß. Am liebsten würde ich mir jetzt Luft zufächeln, aber Fred würde meine Geste bestimmt nicht richtig interpretieren. ,,Was ist? Warum lachst du?" Mein Anflug von Schüchternheit wandelte sich langsam in Wut um. So gerne mochte ich es auch nicht, wenn jemand wegen mir lachte. ,,Ich wollte dir kein Kompliment machen, sondern dir sagen, was ich für dich empfinde, aber du scheinst dich dafür gar nicht zu interessieren. Außerdem warum klangen deine Worte über mich und das Lesen so, als ob du damit ausdrücken wolltest, dass ich nicht lesen kann? Ich kann lesen, nur lese ich nicht besonders gerne. Ich bin eben lieber in Bewegung." Er war in mich verliebt! Halleluja. Irgendwie war dies ja schon klar gewesen, doch so direkt, hatte er sich bisher noch nie geäußert. Da war die Wolke wieder. Alles um mich war wie in Watte gepackt. ,,Ich kann dir nicht so wunderschöne Worte sagen. Stattdessen beleidige ich dich unterbewusst, was mir leid tut. Ich glaube, du weißt wie sehr ich dich mag. Dazu kommt noch, dass meine ganzen Welt ohne dich zusammenbricht und ich aufgeschmissen bin ohne dich." Das waren wahre Worte, die Freds Augen aufleuchten ließen. ,,Also kannst du mir verzeihen?" Er sah hoffnungsvoll aus. Doch ich war irgendwie noch nicht so weit und Fred verdiente die Wahrheit. Obwohl ich nicht wirklich Abstand wollte, war ich bereit ihn in Kauf zu nehmen, wenn ich dafür mehr Zeit zum Nachdenken bekam. Entschieden straffte ich meine Schultern. Ich stand hinter meiner Antwort, was mir am wichtigsten war. Denn ich hatte in den letzten Tagen gelernt, dass sich zu öffnen auch hieß, Dinge auszusprechen die mir wichtig waren oder hinter denen ich voll und ganz stand. Freds Blick schien mich jetzt schon zu verstehen. Also sagte ich einige Wort, die nicht gerade einfach auszusprechen waren. ,,Ich brauche mehr Zeit."


Wie findet ihr Länge des Kapitels?

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