Kapitel 60
F R E D
,,Was sollte dein Verhalten mir gegenüber vorhin?" Lee schaute mich irritiert an. ,,Was?" So schnell wechselnde Emotionen, hatte ich bis jetzt noch nie an mir bemerkt. Doch kaum war Belle weg und somit auch meine Möglichkeit sie anzuschauen, war ich wieder schlecht gelaunt. Ich hatte immerhin einen Grund wütend zu sein, schließlich sah ich Belle schon, als meine Freundin an. Natürlich wusste Lee meine Vorstellungen von Belles und meiner Beziehung nicht, aber er hätte sich eigentlich denken können, dass ich an ihr interessiert war. Schließlich hatte mich heute morgen, Jonas Ward oder so, angesprochen, um mir von seiner Freundin mitzuteilen, zu starren würde mich ihr nicht näher bringen, sondern nur für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Aufmerksamkeit die wir nicht unbedingt brauchten. Er, oder besser gesagt sie, nannte es starrten, ich wollte eigentlich nur schauen, ob Belle glücklich aussah. Ihr Zustand hatte mir in den letzten Wochen gar nicht gefallen. Ich wollte auf gar keinen Fall eine traurige Belle sehen. Sie verdiente es fröhlich zu sein. Zwar war Lee nicht dabei gewesen, aber Jonas erwähnte die Auffälligkeit meiner Blicken. Sogar ihm waren sie aufgefallen, nur Lee schien meine Blicke, bis jetzt nicht mitbekommen zu haben. ,,Er meint den Isabelle Lestrange Vorfall." George versuchte mal wieder zu schlichten. Er schien, aber nicht wirklich am helfen interessiert zu sein. Gute vier Meter vor uns ging nämlich Angelina neben Ginny her. ,,Ich hätte ihm nicht erklärt, warum ich sauer bin. Denn eigentlich müsste er ja wissen, was ich gemeint habe." Lee lief zwischen George und mir und blickte abwechselnd zu uns beiden. ,,Er wird sich sicherlich nicht mehr daran erinnern. Er ist in seinem Paralleluniversum und stellt sich seine Zukunft mit Miss Lestrange vor." Ich zog scharf die Luft ein. Wie konnte mein Bruder nur sowas laut sagen. Wenn Isabelle davon Wind bekam, würde sie sich bestimmt nicht mehr mit mir treffen. ,,Wenigstens scheinen meine Vorstellungen war zu werden, während deine da vorne" ich nickte zu Angelinas Rücken ,,weg rennen." George wurde rot und senkte den Blick. Er hatte immernoch Schwierigkeiten auf sie zu zugehen. Obwohl die beiden sich schon so lange kannten. ,,Mein Zug kommt schon noch." Lee nickte. Den Rest des Weges schwiegen wir, bis wir vor dem Porträt der fetten Dame stehen bleiben mussten. ,,Die ist ja Herz allerliebst." Angelina hatte sich hin gehockt und blickte zu einer kleinen getiegerten Katze. ,,Die habe ich schon mal irgendwo gesehen." Ginny grübelte vor sich hin.
,,Na ihr?" Wir stellten uns zu den Mädchen. ,,Shh. Lee du verscheuchst sie noch." Die Katze hingegen interessierte sich kein bisschen für Lee. Was ich im Moment vollkommen verstehen konnte. Der kleine Tiger lief nun um unsere Beine und blieb dann etwas verwirrt vor George und mir sitzen. ,,Tansu." Ich bückte mich, da mir endlich klar war, woher auch ich diese Katze kannte. Es war Belles Katze. Tansu schien mich tatsächlich auch wieder zu erkennen, denn sie ließ sich bereitwillig von mir streicheln. ,,Abstinenz" einige unserer Hauskameraden, wollten ebenfalls in den Gryffindor-Turm und stiegen durch das Porträt. Tansu folgte. Einfach so, als würde sie hier hin gehören. ,,Äh?" Angelina schaute ihr leicht verwirrt hinterher. ,,Sie darf hier rein. Sie wohnt bei uns." Murmelte ich schnell und folgte Belles Katze dann. Im Hintergrund hörte ich nur noch Ginny ein ,,ah" murmeln. Ihr war anscheinend auch wieder eingefallen, woher sie die Katze kannte. Tansu wurde nicht so viel Beachtung geschenkt, wie ich gedacht hatte. Einige guckten, andere waren es gewöhnt von einem Tier beobachtet zu werden. Tansu beobachtete wirklich alles sehr genau, bis ich sie hoch hob und vorsichtig, hinter Lee und George her, in unser Zimmer trug.
,,Jetzt bringt er auch schon ihre Katze mit." George lachte leise. ,,Von wem redest du?" Lee hatte sich auf sein Bett gepflanzt, während ich Tansu auf dem Boden absetzte. Ihr schien es hier gut zu gefallen, vor allem das Fenster, schien es ihr angetan zu haben. ,,Isabelle. Die Katze ist damals mit ihr ins Abteil gekommen." Lee blickte mich entsetzt an. Dann schien ihm ein Licht auf zu gehen. ,,Du bist mit Isabelle befreundet?" Es war eigentlich nur eine Feststellung, aber durch sein Entsetzen klang es wie eine Frage. Ich nickte und stetze mich auf einen Stuhl. ,,Befreundet ist vielleicht nicht wirklich passend." Versuchte ich mein Verhältnis zu Belle zu beschreiben. Ich schaute zu George. Mein Zwillingsbruder wusste schließlich von ihr und mir und würde mir bestimmt mitteilen, wenn ich zu viel erzählen würde. Er jedoch schaute zu Tansu runter, die um seine Beine lief. Wir hatten wahrscheinlich alle ein Verlangen nach einem Haustier. Krätze und Errol waren nicht ganz so die Tiere, die man sich, als kleines Kind wünschte. ,,Seid ihr zusammen?" Lee schaute mich fragend an. ,,Nein." Die Antwort tat mir ein wenig weh, da ich am liebsten mit ja antworten würde. Doch Belle hatte mich schon zu oft abgewiesen, in der Hinsicht. Wahrscheinlich war es besser für uns beide, wenn wir nicht offiziell zusammen waren. Ich wusste ja nocht nicht mal, ob meine Eltern damit einverstanden wären. Zwar wäre mir ihre Meinung egal, schließlich war ich erwachsen, dennoch wollte ich ein gutes Verhältnis zu ihnen haben. Sie hatte so viel für ihre Kinder in Kauf genommen - vor allem für George und mich. Nie hatten wir es ihnen leicht gemacht. Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir unser schlechtes Verhalten. Ich konnte viel zu viele Ereignisse nennen, die zeigten wie frech George und ich eigentlich waren. ,,Sie ist zu klug für ihn." Kam es von George. Lachend warf ich George mit meinem Kissen ab. Eine kleine Kissenschlacht begann. Die niemand so richtig gewann, da wir uns eigentlich nur gegenseitig bewarfen. Nachdem wir einen Waffenstillstand ausgehandelt hatten, gingen wir nacheinander ins Bad. Wir wollten alle frühzeitig schlafen gehen, da wir morgen eine sehr wichtige Zaubertränke Stunde hatten. Lee war gerade im Bad, als ich schon in meinem Himmelbed lag. George packte noch seine Sachen zusammen. ,,Belle ist nicht nur zu schlau für mich, sondern auch zu wichtig für mich, um sie jemals wieder zu verlieren." Tansu sprang auf mein Bett und guckte mich an. So als würde sie schauen wollen, ob ich es ernst meinte. Dann legte sie sich zu mir. ,,Fred?" Ich sah meinen Bruder an. ,,Du musst dein Eifersucht in den Griff bekommen. Du nervst!" Ich lachte. ,,Ich versuchs." George lachte mit und legte sich dann selbst hin. ,,Ähm, kannst du Belle was für mich fragen?" Ich brummte als Antwort. Er nannte sie Belle. Gefiel mir das? ,,Und zwar ob sie es für eine gute Idee hält, Angelina um eine Verabredung am Valentinstag zu bitten." Valentinstag? Oh nein. Erwartete Belle irgendwas von mir? Wenn ja was? ,,Die Frage kann ich dir auch beantworten." ,,Du bist kein Mädchen. Mädchen haben da eine andere Sichtweise drauf. Ginny oder Hermine kann ich nicht fragen, die sind beide mit ihr befreundet und würden dann versuchen uns zu verkuppeln." Pff, als ob ich es nicht schaffen könnte diese Frage selbst zu beantworten... ,,Ich frage sie." ,,Toll." Georges Begeisterung konnte ich, auch ohne dass ich ihn sah, wahrnehmen.
Genervt aß ich schon meine zweite Portion Pudding. ,,Er versucht noch nicht mal, mir zu erklären, was ich falsch gemacht habe." Zaubertränke war schlecht verlaufen. Ich hatte irgendwas vollkommen falsch gemacht und Snape hatte mich für meine Fehler verspottet. ,,Ich sage euch, der wird mich durch die Prüfung fallen lassen." Entsetzt musste ich feststellen, dass ich keine dritten Portion bekommen würde. Alles weg. ,,Immerhin dürfen wir heute in den Kerkern üben." Alicia versuchte meinen Blick auf ihren Pudding zu ignorieren. Ich nickte. Snape hatte uns Gryffindors tatsächlich ein paar Übungsstunden zu geschrieben, in denen wir alleine nochmal üben konnten. Sonst waren Hufflepuffs am Freitag Abend dran, aber nach meinem Trank hatte er die Stunden getauscht. Die Hufflepuffs beherrschten die Tränke anscheinend. Im Gegensatz zu mir. Was nicht nur mein Haus wusste, sondern der gesamte Jahrgang. Snape hatte nämlich anscheinend allen erzählt, wie unbegabt ich war. Deswegen bekam ich nun auch schon seit mehreren Tagen, von Mädchen aus meinem Jahrgang, das Angebot mir beim Üben und Lernen zu helfen. Ich hatte natürlich alle abgelehnt, ich bräuchte wenn schon Hilfe von jemand, der Zaubertränke im Schlaf mischen konnte. Also verstand ich den Sinn dahinter nicht, dass wir diese Stunden bekamen, wenn mir niemand helfen konnte. Snape bot seine Hilfe nämlich nicht an. Ich grübelte vor mich hin, als wir zum Gryffindor-Turm gingen. ,,Wieso fragst du nicht Isabelle?" George sah mich an. ,,Ich weiß nicht wie ich an sie ran kommen soll." Natürlich würde ich Belle fragen, sie war talentiert, aber ich konnte leider nicht einfach so zu ihr hingehen und sie fragen. ,,Schau doch mal in der Bibliothek nach. Da ist sie doch öfters." Ich überlegte kurz, dann nickte ich. ,,Na gut. Ich gehe da gleich mal nachsehen. Zuerst hole ich, aber noch mein Zaubertränkebuch."
Sie war nicht in der Bibliothek, also lief ich von dort aus durch die Schule. Sie hatte mal eine Nische erwähnt, aber ich konnte sie leider nicht entdecken. Vielleicht war sie auch in ihrem Zimmer. Ein wenig verlassen und ziellos lief ich durch die Gänge. Bis ich gestoppt wurde. Jemand lief an mir vorbei. ,,Oh hey." Belle blieb stehen. Ihre Haare waren zusammengebunden und sie trug Staßenkleidung. Heute hatte sie einen Pullover an. Sie hatte ihn schon mal in den Weihnachtsferien getragen. Er stand ihr. Sie starrte zu mir rauf und lächelte ein kleines Lächeln. ,,Ich habe dich gerade gesucht." ,,Echt?" Sie wirkte auf einmal unglaublich glücklich. ,,Hast du gerade Zeit?" Ohne es zu merken leitete ich sie, in die Richtung eines Geheimgangs. ,,Ja. Brauchst du Hilfe beim Lernen?" Sie wies auf mein Buch. Ich nickte. Wir nahmen den Weg durch den Geheimgang. Was Belle als sehr spannend empfand, denn sie hatte vor Aufregung fast vergessen, wo wir hinwollten.
,,Also woran bist du gescheitert?" Belle blickte einige Male auf die Anleitung des Trankes. ,,An allem?" Ich legte mir eine Hand in den Nacken und versuchte nicht all zu dumm zu wirken. ,,Sogar am Abwiegen der Zutaten?" Belles neckender Unterton, sorgte bei mir für ebenfalls kurzzeitige Abwesenheit und ich starrte auf ihren Mund. Was könnten wir nur alles tun, statt diesen Trank zu machen? Vieles. ,,Das habe ich gerade noch so geschafft." Ich folgte ihr in die Vorratskammer und schaute ihr dabei zu, wie sie die offenen Schränke absuchte. Ich fühlte mich ein wenig nutzlos, deswegen übernahm ich das Tragen. Sie begann den Trank zu erklären, jedenfalls so wie sie es machen würde. Gebannt starrte ich sie an. Sie erklärte mir alles haargenau und am Ende kam das Ergebnis natürlich auch so raus, wie es sein sollte. ,,Fred? Hörst du mir überhaupt zu?" Belle verschränkte die Arme vor ihrem Körper. ,,Wie bitte?" Überrumpelt sah ich zu ihr hin ab. ,,Wenn du mir nicht zu hörst, wieso mache ich mir überhaupt die Mühe, dir alles zu erklären?" ,,Ich habe zu gehört. Nur nicht mehr den letzten Satz." Das stimmte tatsächlich. Ich war nur am Ende abgeschweift. ,,Könntest du bitte wiederholen was du gesagt hast?" Ich trat einen Schritt auf sie zu, sodass ich direkt vor ihr stand. ,,Nein." Sie blickte mich selbstsicher an. ,,Nein?" Ich legte einen Arm um sie. ,,Nein!" Sie reagierte auf meine Berührung mit einem Blick auf meinen Arm. ,,Ich denke, du wirst es mir sagen." Versuchte ich ihr selbstbewusst einzuflößen. ,,Du solltest nicht denken." Obwohl sie mich gerade beleidigt hatte, machte ich weiter. ,,Was sollte ich stattdessen tun?" Wenn sie mich jetzt abwieß, würde sie mir wahrscheinlich für immer das Herz brechen. ,,Das." Sie zog mich am Kragen meines Pullovers nach unten und küsste mich. Was sollte ich sagen, ich war überrumpelt. Ihr schien das nichts auszumachen. Ich war zwar überrascht, dass sie die Führung übernommen hatte, ließ sie aber machen. Obwohl ich mental noch nicht mal richtig kapiert hatte, dass sie nicht vorhatte, mich nicht nur für eine Sekunde zu küssen, war der Rest meines Körpers vollkommen bereit. Für was auch immer. Während meine Zunge mit ihrer spielte, wurde mir klar, dass wir hier immer noch an einem relativ öffentlichen Ort waren. ,,Wir müssen", ich hätte am liebsten auf gestöhnt, weil Belle einfach angefangen hatte, meine Halssehne zu küssen. Ich schlang meine Arme um ihren Körper, um sie nicht unsittlich unter ihren Pullover zu schieben. Was ich am liebsten getan hätte. Ihre kleinen Küsse endeten und ich drückte meine Lippen sehnsüchtig wieder auf ihre. Unsanft stießen wir gegen den Tisch, als ich versuchte, sie noch näher an mich zu pressen. Der Kessel gab ein unschönes Geräusch von sich. Während Belle sich von mir löste und ihren Kopf drehte, um zu schauen, ob wir etwas kaputt gemacht hatten, ließ ich meine Lippen über ihren Hals wandern. Belle stöhnte leise auf, was mich in meinem Tatendrang noch mehr bestätigte. Mit geschlossenen Augen hob Belle den Kopf weiter an, um dafür zu sorgen, dass ich sie weiter aufs Kinn küsste und ihr Wunsch war mein Befehl. Ich wollte keine Stelle zu sehr reizen, dafür versuchte ich die Stellen, die ihr am besten gefielen, besonders oft zu berühren. Sie fuhr mir in der Zwischenzeit durch die Haare und ich war froh, niemals darauf wert zu legen, wie sie lagen. Ich hob sie etwas holprig auf den Tisch, an dem normalerweise Schüler arbeiteten und küsste sie dann weiter auf den Mund. Sie zupfte unzufrieden an meiner Unterlippe, als ich nicht sofort auf ihre stupsende Zunge reagierte, aber ich musste erstmal mein Problembereich unter Kontrolle bekommen. Ihre Zärtlichkeit ließ mich fast schon erschaudern. Statt mich irgendwie noch weiter zu sich zu ziehen, versuchte sie sich größer zu machen, damit ich das Problem mit dem Größenunterschied nicht all zu sehr zu spüren bekam. Sie wäre wahrscheinlich wieder aufgestanden, aber ich stützte mich mittlerweile auf dem Tisch ab, was es mir viel einfacher machte. Schritte ertönten. Verdammt. ,,Ist der Raum frei?" Ich löste mich von Belle, die mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Ich blickte entsetzt auf die Türen, die wir zum Glück geschlossen. ,,Besetzt." Ich hörte gemurmel und die Stimme erklang wieder. ,,Na gut. Dann kommen wir später nochmal wieder." Belle drückte mir noch einen Kuss auf den Mund, murmelte dann aber mit fester Stimme: ,,wir sollten aufhören." Ich nickte außer Atem und half ihr dann vom Tisch runter. Nachdem ich übervorsichtig wie ich war, geguckt hatte, ob sie fest stand, ließ ich sie los und biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte ihr irgendwann das Zopfgummi aus den Haaren gezogen und nun lagen ihre Haare nicht mehr so toll. Doch das war mir egal. Ich hoffte nur ihr auch. Ich atmete einige weitere Male ein und aus und versuchte mein klopfendes Herz zu ignorieren. Belle fuhr sich über ihre leicht angeschlagene Lippe, die nach ihrer Berührung in Sekundenschnelle wieder normal aussah. ,,Tut mir leid wegen deiner Frisur." Ich hielt ihr ihr Haargummi hin und betrachtete sie dabei, wie sie sich einen neuen Zopf machte. ,,Das kann ich nur zurück geben." Sie nickte mir zu und ich fuhr mir lächelnd ein paar Mal durch die Haare. ,,Was hast du nun zu mir gesagt?" Ich versuchte das Gespräch wieder auf den Trank zu bringen. Irgendwie jedenfalls. ,,Ich möchte dich küssen." Überrascht grinste ich sie an. Sie schaute auf ihre Schuhspitzen. ,,Doch du wolltest ja nicht zu hören." Frech blickte sie mir wieder in die Augen. ,,Du hast dir dann ja selbst beholfen." Ich zog meine Augenbrauen hoch. ,,Ja, ich konnte mich nicht entscheiden zwischen küssen oder backpfeifen." Sie drehte sich um und blickte auf den perfekt gelungenen Trank. ,,Wie kam es zu zweitens?" Ich stützte mich links und rechts um sie herum ab und schaute an ihr vorbei, auf die Zutaten. ,,Du hast mich beim Mittagessen nicht einmal angeschaut und dafür dich davor mit mindestens sechs Mädchen unterhalten." Ich schnaubte und versuchte sie so gut es eben ging anzuschauen. ,,Ich habe mich die ganze Zeit beim Essen, nur über Snape aufgeregt." ,,Was war mit den Mädchen?" Sie drehte sich um. ,,War ja klar, dass dich das mehr interessiert. Dabei bist du diejenige, die mir beim Essen nie einen Blick zu wirft." Ich sah in die Augen meiner nicht Freundin, die ein wenig eifersüchtig wirkte. ,,Also?" Sie schaute nun noch grimmiger. ,,Sie wollten mir helfen, dass da", ich zeigte auf den Versuch ,,zu verstehen. Wurden aber nach vier Minuten von mir freundlich, aber direkt zurück gewiesen, da sie dir nicht das Wasser reichen können." Ich lächelte. ,,Ich glaube, ich sollte dir auch nicht mehr helfen, man sieht ja wie das endet." Sie zupfte verlegen an meinem Pullover rum. ,,Du solltest mir viel öfter helfen. Ich habe noch nie so gut gelernt." Sie schmunzelte. ,,Wir haben gar nichts gelernt." Ich grinste. ,,Tja, wenn du lieber andere Dinge im Kopf hast, was soll ich da denn schon tun?" Ich strich ihr vorsichtig mit dem Daumen über die Wange. ,,Daran denken wie gemein du dich gegenüber Lee Jordan verhalten hast?" Augenblicklich ließ ich meine Hand sinken. Sie legte den Kopf schräg. ,,Wieso hast du dich ihm gegenüber so verhalten? Er ist dein bester Freund." Ich begann stumm auf zu räumen. Belle stand etwas verdutzt neben dem Tisch. ,,Frederik?" Ich kippte den Inhalt des Kessels weg und sah erst dann wieder zu Belle, als ich vor ihr zum Stehen kam. ,,Ich war eifersüchtig." Murmelte ich. ,,Ich kenne ihn doch noch nicht mal richtig!" Brachte sie das logischste Argument, was meinen Satz noch miserabler aussehen ließ. ,,Es ist nur, er ist ein netter Zauberer, der eine nette Freundin verdient hätte und du bist auch noch genau sein Typ." Ich schaute auf Belle runter, die den Kopf schüttelte. ,,Du bist dumm, Fred Weasley. Sehr dumm." Sie stubste mich an der Schulter. Ich grummelte daraufhin. ,,Ich würde noch nicht mal ansatzweise darüber nachdenken, ob ich was von Lee Jordan wollen würde, solange ich da etwas für jemand anderen empfinde." ,,Wer ist dieser jemand?" Ich klang eifersüchtig, obwohl ich mir denken konnte wer es war. ,,Steht vor mir, sieht durcheinander aus, was wahrscheinlich meine Schuld ist und normalerweise ist er voll okay." Ich lächelte breit nach diesem Satz. ,,Was machst du am Valentinstag?" Ich wurde etwas nervös. ,,Ich bin am Valentinstag immer mit Veronica zusammen, da Jack ihn jedes Jahr vergisst. Was machst du?" Irgendwie erleichtert von ihrer Antwort, richtete ich mich ein wenig mehr auf. ,,Nichts besonders. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest dich mit mir zu treffen, aber anscheinend bist du schon anderseits beschäftigt." Belle nickte. ,,Wir können doch an anderen Tagen was unternehmen." Sie zog an ihrem Zopf herum. ,,Klar. George wollte noch, dass ich dich etwas frage." Sie sah mich etwas überrascht an. ,,Denkst du, dass George Angelina am Valentinstag, um ein Treffen bitten soll?" Obwohl ich es nicht war, der diese Antwort erwartete, war ich trotzdem gespannt. ,,Sie mag ihn und er sie. Warum fragst du mich das, wenn es auf der Hand liegt?" Sie verschränkte ihre Finger miteinander und blickte auf ihre Hände. ,,Ich denke nicht, dass Angelina ablehnen würde." ,,Ich werde ihm das gleich ausrichten." Mir wurde langsam klar, dass wir uns gleich wieder verabschieden mussten. Ich hatte noch einige Aufsätze zu erledigen. ,,Du musst schon los?" Sie sah mich traurig an. ,,Ja, ich habe noch einige Aufgaben, die ich erledigen muss. Wir treffen uns doch übermorgen." Sie sah so deprimiert aus, dass ich sie am liebsten mitgenommen hätte. Doch das ging nicht. ,,Ich will nicht allein sein. Können wir nicht in den Raum der Wünsche gehen?" Sie zupfte wieder an meinem Pullover. ,,Du weißt schon, dass ich mich dann nicht konzentrieren kann?" Ich tippte ihr auf die Nasenspitze, weil sie immer so süß darauf reagierte. ,,Mmh, dann morgen?" ,,Du bist wirklich eine Klette." Sie lächelte schwach. ,,Wie wäre es wenn wir uns morgen Vormittag, vor dem Krankenflügel, treffen?" ,,Ich werde da sein. Möchtest du zuerst den Kerker verlassen?" Sie nickte, nicht gerade überzeugt. ,,Du musst mich schrecklich emotional, Fred." Sie küsste mich auf die Wange und ging dann los. Ohne sich zu verabschieden. Ich blickte ihr noch einen Augenblick hinterher. Dann nahm ich mein Buch in die Hand und verließ den Kerker ebenfalls. Zeit ein bisschen was für die Schule zu machen.
Ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.
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