Kapitel 31
Wir kamen zwar ein paar Minuten zu spät zum Essen, aber als Tochter von Bellatrix Lestrange genoss ich auch einige Vorzüge. So schauten uns nur ein paar Schüler an, die nach einem von meinen Blicken, sofort wieder auf ihren Teller schauten. Wir nahmen etwas abseits von den anderen Slytherins platz.
Den Gryffindortisch ignorierte ich gekonnt, ich wollte einfach nicht in seine Augen schauen und schon gar nicht sehen, was er mir mit ihnen ausdrücken wollte.
,,Er starrt dich die ganze Zeit an", flüsterte meine beste Freundin plötzlich. ,,Veronica schau ihn bloß nicht an!" Zischte ich zurück, während ich nach meinem Besteck griff. ,,Warum nicht?" Veronica schob sich eine Gabel mit Ei in den Mund. ,,Aus Prinzip." Ich kaute langsam vor mich her und überlegte, wie ich Veronica davon anbringen konnte, ständig rüber zu gucken.
,,Mmh." Veronica konnte sich einfach nie aus etwas, was mit der Liebe zu tun hatte, raushalten. Sie war eine kleine, stille Romantikerin, die bei Büchern immer zuerst das Ende las, um zu erfahren, ob sich das Paar bekam oder nicht. Wenn sie denn überhaupt las.
Wahrscheinlich malte sie sich jetzt schon meine Hochzeit mit Fred aus und wollte deshalb auch nicht aufhören daran zuglauben, dass aus uns etwas werden könnte. Was es nicht würde, so wie es schien.
Obwohl es mir so vorkam als könnte ich seinen Blick auf mir spüren, der mich pausenlos musterte und anstarrte, was natürlich vollkommener Quatsch war, denn das war doch eigentlich gar nicht möglich, oder?
,,Möchtest du ihn nicht doch mal anschauen? Ich meine, nur so einen vernichtenden Blick rüber werfen und seine Reaktion ansehen, schadet doch nicht?"
,,Veronica ich schaue ihn garantiert nicht an. Warum auch? Um ihm zu demonstrieren wie verletzt ich bin?" Ich wechselte die Gemüsesorte. Machte Quidditch immer so hungrig?
,,Ja, er sollte sehen, was er dir angetan hat. Wenn du einfach nur den Kopf in den Sand steckst, wird er nie merken, dass du ihm was bedeutest." Ich blickte auf. Hatte das Gesagte jemand gehört? Bitte nicht! Vorsichtig blickte ich mich um. Nein anscheinend nicht, denn alle in unserem direkten Umfeld schienen in ihre eigenen Gespräche vertieft zu sein. Was für ein Glück.
Ich wollte gerade wieder runter schauen, als mein Augenmerk auf Angelinas Hand fiel, die auf Freds lag. Das war also der Grund. Angelina. Die tolle Gryffindor und auch noch Quidditchspielerin. Sie war die perfekte Freundin für ihn und wahrscheinlich auch noch eine super Schwiegertochter. Ich senkte den Blick in Richtung Teller. Auf einmal hörte ich leise Schnappatmung neben mir.
,,Belle... Ähm. Er... Er..." Sie hatte es auch bemerkt. ,,Was ist mit ihm?" Fragte ich tonlos. ,,Er ist doch der Rechte oder?" Ohne aufzuschauen bejahte ich. Veronica verwechselte die beiden ständig, so war es mir auch ergangen, bis wir uns näher gekommen waren. Doch komischer Weise konnte ich die beiden seit der Sache im Abteil auseinander halten. Merkwürdig...
,,Bitte weine jetzt nicht." ,,Warum sollte ich?" Fragte ich möglichst kühl, während ich Veronica ansah, die wütend zum Gryffindortisch rüberstarrte.
Sie hatte wohl immer noch nicht verstanden, dass ich schon längst gesehen hatte, was zwischen Fred und Angelina passiert war.
,,Angelinas Hand liegt auf seiner und es scheint ihm zugefallen." Tat es ihm das? Für eine winzige Sekunde, hatte ich vorhin geglaubt gesehen zuhaben, das Fred sich unwohl gefühlt hatte. Was eigentlich gar keinen Sinn machte, denn sie schien ihn ja sehr zu mögen und er sie ja auch... Wieso dachte ich überhaupt so einen Unsinn? Natürlich hatte er sich nicht unwohl gefühlt! Schließlich lag Angelinas Hand auf seiner und nicht mein Körper auf seinem. So gut kannte ich ihn ja auch gar nicht, um das wissen zu können. Einzig und allein sein Zwilling müsste das wissen und der schien ja auch zu finden, dass die beiden zusammen passen würden.
Veronica hatte also Recht. Fred und Angelina würden sicherlich in den nächsten Tagen zusammen kommen und dann fröhlich bis an ihr Lebensende zusammen bleiben, heiraten und Kinder bekommen. Ich sah es schon vor mir: ein glücklich am Altar wartender Fred, leise Orgelmusik, Familie Weasley und Johnson im feinem Zwirn und eine von ihrem Vater geführte Angelina, die gerade zu in ihrem wunderschönen und atemberaubendem Kleid herein flog und allen anderen die Show stahl.
Nicht weinen Belle! Du findest bestimmt auch jemanden. Wenn nicht musst du doch Damon heiraten. Hoffentlich brachte mich jemand um. Ich würde Todesserin werden oder so. Eine normale Arbeit würde ich ja mit diesem Nachnamen, sowieso nicht bekommen. Ich würde in Askaban enden, als Doppelgängerin meiner Mutter, als Böse! Und wer hatte mir meine Zukunft vorhergesagt? Fred Weasley! Wir sollten beide an Wahrsagen teilnehmen, denn mit großer Wahrscheinlichkeit würde unsere Zukunft so werden. Hoffentlich standen mir die Askabanklamotten. Dann könnte ich wenigstens mit etwas Würde sterben...
Ich griff zum Nachtisch und vertilgte ihn in Sekundenschnelle. ,,Geht's dir gut?" ,,Total super." Grummelte ich. Wir standen auf und machten uns auf den Weg zu unseren Zimmern.
Veronica umarmte mich noch kurz und verschwand dann auf ihrem Zimmer, während ich die Tür zu meinem öffnete, um fast Cassie in die Arme zu stolpern.
,,Hey." Sie grinste vorsichtig. ,,Ähm hey, was machst du denn hier?" Ich ließ mich auf meinem Bett nieder. Cassie wollte doch sicherlich was von mir, sonst würde sie mich niemals besuchen.
,,Also Damon und du..." Ich hob eine Augenbraue. Worauf wollte sie hinaus? ,,Stehst du auf ihn?" Fast hätte ich mich verschluckt. Wollte sie das jetzt wirklich wissen? Hatte ich für heute nicht schon genug Jungen Drama?
,,Nein nicht im geringsten, aber du magst ihn, jedenfalls schien es mir so." Sprach ich das offensichtliche aus.
Sie wurde rot und grinste leicht. ,,Naja schon irgendwie." ,,Das ist doch super", murmelte ich. Wie konnte man sich nur für Damon interessieren? Ich verstand es einfach nicht... Cassie drehte sich zur Tür. ,,Danke Isabelle." ,,Gar kein Problem." Sie griff zur Türklinke, drehte sich dann aber nochmal um.
,,Der Weasley, der dich beim Abendessen so angestarrt hat, passt gut zu dir." Oh nein, das hatte sie gesehen? Am liebsten würde ich einmal laut schreien. Das konnte doch nicht wahr sein. ,,Welcher wer?" Fragte ich, um so zu tun als würde ich keine Ahnung haben, wer die Weasleys waren. ,,Na, einer der Weasley Brüder. Frag mich bloß nicht, welcher der Zwillinge er war." Sie zuckte mit den Achseln. ,,Ich kenn die gar nicht, glaube ich." Spielte ich weiter das Spiel der Ahnungslosen, die jahrelang nur in ihrem eigenem Zimmer gehockt hatte. ,,Die heißen Gred und Forge oder so und gehen in den siebten Jahrgang", klärte Cassie mich fast richtig auf. ,,Wie passend. Und einer der beiden hat mich wirklich angesehen?" ,,Oh ja und wie. Ich meine, ich weiß ja wie du normalerweise angesehen wirst und das waren definitiv nicht die selben Blicke. Also wenn ich du wäre, würde ich mich mal trauen einen der beiden anzusprechen." Cassie kicherte. ,,Wenn Draco dir das erlaubt." Ich verdrehte meine Augen unbemerkt, in dem ich schnell meinen Kopf zu meinem Bett drehte. Grr. Wieso dachte eigentlich jeder, Draco war so eine Art Aufpasser für mich? ,,Das wird er nicht tun, aber von solchen Zauberern halte ich mich auch lieber fern." Genau so wie von Hexen wie dir, dachte ich, bevor ich Cassie ein warmes Lächeln schenkte, was Narzissa mir beigebracht hatte.
,,Na gut, ich muss dann auch mal gehen." Cassie öffnete meine Tür und verließ den Raum leicht fluchtartig. Soe hatte anscheinend bemerkt, dass sie sich gerade etwas unbeliebt bei mir gemacht hatte.
Ich ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen, was für ein grässlicher Tag.
Good morning, and in case I don't see ya: good afternoon, good evening, and good night! -Trumam Burbank.
Habt einen schönen Donnerstag. (Ich habe langsam keine Ideen mehr was ich unter meine Kapitel schreiben soll.)
Nyera
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