Kapitel 28
F R E D
,,Belle?" Sie sah wieder auf. ,,Ja?" Ich musste mich gerade zu zwingen, aufzuhören in ihre azurblauen Augen zu starren.
,,Schon witzig irgendwie, dass wir beide hier so zusammen sitzen, oder?" Startete ich das wahrscheinlich allerschlimmste Gespräch, in meinem Leben.
,,Findest du?" Sie schaute mich an. ,,Na ja, ich bin halt ein mutiger Gryffindor und du bist... bist..."
Ich geriet ins Stottern. Was untypisch für mich war. ,,Was bin ich?" Ihre Gesichtsausdruck verkrampfte sich.
,,Eine, ähm, eine böse Slytherin." Belle starrte mich entsetzt und fürchterlich enttäuscht an. ,,Du denkst also ich bin böse, hinterhältig und genauso wie meine Mutter?"
NEIN! ,,Ja." Ich nickte. Sie rappelte sich auf. ,,Ich meine, denkst du wirklich eine Slytherin und ein Gryffindor könnten sich anfreunden? Dafür sind wir doch viel zu unterschiedlich."
Warum sagte ich so was? Jedes Wort schien sie noch mehr zu verletzen. Doch es war das richtige oder? ,,Ich dachte nicht, dass du so denken würdest?" Tat ich ja auch gar nicht!
,,Denken nicht alle so? Jedes Haus hat halt seine bestimmten Merkmale und Slytherins sind halt böse und wer in Slytherin ist..."
,,Ist automatisch böse." Vollendete sie meinen Satz. ,,Ist es das was du sagen wolltest? Ich bin so wie mein Haus oder wie manche aus meinem Haus?" ,,Ja." Ich setzte mich auf. ,,Ihr seid die Guten und wir sind die Bösen?"
,,Irgendwie schon, aber ein paar Ausnahmen gibt es schon, zum Beispiel Merlin?" Ich wusste einfach nicht mehr, was ich sagen sollte.
,,Weißt du was? Du hast Recht, ein Gryffindor und eine Slytherin können nicht befreundet sein." Ich nickte. ,,Und deswegen gehe ich jetzt und lasse dich in Ruhe, mit deinen Vorurteilen gegenüber meinem Haus."
Sie stand auf und drehte sich um und sammelte ihren Besen und den Schnatz auf. Stopfte den Schnatz in die Ballkiste und lief zum Ausgang. Dann drehte sie sich nochmal um und mein Herz zog sich zusammen. Eine Träne rollte ihr langsam aus dem Augenwinkel und ihre sonst so geheimnisvollen azurblauen Augen waren trübe und voller Traurigkeit.
,,Und ich dachte wir könnten Freunde werden." Sie drehte sich um und verließ das Feld.
Leise und mit der Hoffnung, dass sie es noch hören könnte, sagte ich: ,,Es tut mir leid Belle. Ich wollte das nicht." Doch es war zu spät. Dem Mädchen, in das ich mich Hals über Kopf verliebt hatte, hatte ich das Herz gebrochen.
Nach ein paar Minuten stand auch ich auf, las meinen Besen vom Boden auf und lief zum Schloss hoch. Ich schlug den direkten Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum ein.
,,Amortentia." Das Passwort verbesserte meine Laune nicht gerade. Warum musste es ausgerechnet der stärkste Liebestrank sein? Nachdem ich durch das Porträtloch geklettert war, begann ich die Stufen zu Lees, Georges und meinem Zimmer zu besteigen. Ich ließ meinen Besen einfach direkt hinter der Tür fallen und schmiss mich auf mein Bett. Ich schloss die Augen.
,,Fred! Treffen im Gemeinschaftsraum. Sofort!" Ginny. Na toll. Wenn ich keinen Streit mit meiner kleinen Schwester wollte musste ich wieder runter.
Mies gelaunt stapfte ich also die Treppenstufen wieder hinunter.
Ich verjagte einen Zweitklässler von einem der Sessel, was Hermine veranlasste mich missbilligend anzusehen. Was mich, aber nicht störte, weswegen ich mich in ihn fallen ließ.
,,Was ist?" ,,Wir planen was wir Mum zum Geburtstag schenken." Erklärte Ron mir. Während sich Georges und meine Blicke trafen. Wir waren Zwillinge und hatten dadurch eine besonders starke Verbindung zueinander.
,,Wie war das Nachsitzen?" Musste ich darüber jetzt wirklich reden? Ich warf George einen, 'wir reden später darüber' Blick zu, als sich auch schon Ginny einmischte.
,,Welches Nachsitzen?" ,,Ganz okay." ,,Das hast du nicht erzählt!" ,,Es ging dich ja auch nichts an!"
Ginny konnte manchmal so nervig sein. Vor allem wenn man ihr nicht alles bis ins kleinste Detail erzählte. ,,Und seit wann musst du nachsitzen ohne George?" Ron beteiligte sich jetzt auch am Gespräch.
,,Ausnahme." ,,Heute ein wenig Wortkarg, Fred?" ,,Seit wann ist Hermine denn eine Weasley?" Sie war zwar meistens ziemlich vorlaut, aber in unsere Gespräche mischte sie sich meistens nicht ein.
,,Hermine ist so gut wie meine Schwester und außerdem mit Ron befreundet." Kam es von Ginny. ,,Was ist mit Harry?" Harry saß zwischen Ron und Hermine und wirkte merkwürdig schweigsam.
,,Er muss gleich noch zum Nachsitzen bei Umbridge und..." Weiter kam Ron nicht, denn Ginny unterbrach ihn.
,,Versuchst du abzulenken?" ,,Nein." Verdammt sie hatte es gemerkt! ,,Vielleicht liegt es ja an seiner Nachsitzpartnerin?" Hermine ließ mit einem Satz die Bombe platzen. ,,Du hast mit einem Mädchen zusammen nachgesessen?" Alle blickten mich an, sogar Harry, der die ganze Zeit so wirkte, als wäre er nicht anwesend.
,,Jetzt wird dieser Abend doch noch interessant." Lee hatte sich von seinem Zauberschachpartner abgewendet und blickte mich jetzt auch an. ,,Euch erzähle ich gar nichts." Mürrisch verschränkte ich meine Arme vor meinem Oberkörper.
,,Hermine, wer ist das Mädchen? Und wieso weiß ich nicht, dass da zwischen den beiden was läuft?" ,,Wir wissen ja auch nicht so genau, mit wem du zusammen bist." Versuchte George mir zu helfen.
,,Hermine!" Ginny ließ sich, aber auch nicht davon abbringen herauszufinden, mit wem ich nachgesesssen hatte. Belle. ,,So viel weiß ich jetzt auch nicht über sie. Ich habe nur, mit einer Ravenclaw darüber gesprochen und die meinte, dass Fred und sie, wegen ihr nachsitzen müssten." ,,Aha und weiter..." Foderte Ginny Hermine auf, die immer leiser beim Sprechen geworden war.
,,Mehr weiß ich nicht." ,,Aber du musst doch wenigstens wissen, in welchem Haus sie ist." Ich sah zu Hermine, die anscheinend mehr über Belle wusste, als sie zugab. Würde sie verraten in welchem Haus sie war?
,,Nein." Sie schüttelte den Kopf. ,,Ich werde schon noch rausfinden, mit wem du nachsitzen musstest." Drohte mir Ginny lachend, auf das ich nur ein: ,,Wir werden sehen", erwiderte.
Die Frage war ja erstmal überhaupt, ob Belle mir irgendwann verzeihen konnte. ,,Was wollen wir ihr denn jetzt schenken?" George beendete das Thema. Was für ein Glück für mich.
,,Kommt darauf an wie viele Galleonen wir zusammen bekommen." Ginny schaute uns alle reihum an. Das Gerücht stimmte leider wirklich, wir waren nicht die reichste Familie und mussten so jeden Knut zweimal umdrehen. Zwar hatte Harry, George und mir seinen Gewinn vom trimagischem Tunier geschenkt, doch die Galleonen, würden wir nicht für unsere Familie ausgeben, sondern für unsere Zukunft.
,,Könnt ihr das wann anders besprechen? Wir müssen zum Abendessen." Hermine war die Pünktlichkeit in Person und musste so zu jeder Kleinigkeit pünktlich erscheinen, obwohl mein Magen auch etwas zu essen vertragen könnte. Quidditch machte hungrig.
,,Ich bin auch dafür, dass wir das später besprechen." Meldete ich mich zu Wort. ,,Na gut. Nach dem Abendessen wieder hier." ,,Super."
George strubelte Ginny durch die Haare. ,,Oh du mieser... Jetzt muss ich mir noch die Haare kämmen gehen!" Sie lief wütend nach oben, gefolgt von Hermine, die versuchte sie zu beruhigen.
Lachend machten George, Lee und ich uns auf den Weg nach unten.
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