
Kapitel 14
,,Draco", ich zog die Augenbrauen in die Höhe. Ich war natürlich absichtlich so langsam wie möglich in den Gemeintschaftsraum getrappt, nur um meinen schon leicht säuerlich dreinblickenden Cousin zu ärgern.
,,Isabelle", er war anscheinend richtig mies drauf, denn anstatt meines Spitznamens, verwendete er meinen ganzen Namen. Das machte er sonst eigentlich nicht. ,,Was ist denn?" Möglichst unbeteiligt schaute ich ihn an. ,,Der schusselige kleine Draco hier", Blaise wies auf Draco. ,,Hat sein Besenchen zu Hause vergessen, weil er so vergesslich ist. Damit macht er schon Luni Lovegood Konkurrenz. Denn schließlich wissen wir alle, dass man zum Quidditch einen Besen braucht." Blaise imitierte Umbridge, in dem er ihre Tonlage genau gleich süßlich und trotzdem unangenehm wirken ließ und machte Draco auch noch zu gleich runter. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Blaise mochte? Von der freundschaftlichen Seite aus gesehen. Er war nicht so dumm, wie Crabbe und Goyle oder so nervig wie Pansy.
,,Sie heißt Luna", murmelte ich. Ich kannte sie nicht besonders gut, aber sie wirkte sehr nett. ,,Klappe", schnaunzte Draco Blaise an, der wiederum ihn ganz vorsichtig die Schulter tätschelte. ,,Und was hat das jetzt mit mir zu tun?" ,,Also", begann Blaise, doch ich stoppte ihn, in dem ich mich demonstrativ räusperte. ,,Ich denke, Draco kann für sich selber reden, Blaise." ,,Natürlich", brummte dieser daraufhin, leicht beleidigt. ,,Machs kurz Draco. Ich muss noch in die Bibliothek." Ich deutete auf mein Buch, was gerade eine gute Ausrede zum Verschwinden war.
,,Kann ich mir deinen Besen ausleihen?" Die Frage schien ihm nicht leicht zu fallen. Denn statt der mir vertrauten Resignation gegenüber anderen, wirkte er eher so, als wäre es ihm peinlich, dass er etwas zu Hause vergessen hatte. ,,Klar, ich bring ihn dir nachher vorbei." Ich war heute mal hilfsbereit. ,,Super, danke." Wir lächelten uns noch kurz an, was nicht oft passierte und ich drehte mich gerade um, als ich das schon wieder kühle Lachen von Draco hörte.
,,Wolltest du nicht in die Bibliothek, Cousinchen?" ,,Oh", leicht beschämt drehte ich mich schnell wieder um, lief zum Ausgang und öffnete die Tür. ,,Nicht nur du bist schusselig, sondern auch deine Cousine. Liegt anscheinend in der Familie!" ,,Halt den Mund, Blaise." Waren die letzten Sätze, die ich hörte. Dann zog ich die Tür hinter mir zu und lief los.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro