Teil 6
Ein Schrei ließ mich aufschrecken. Mit aufgerissen Augen sah ich mich um, bis mir bewusst wurde, dass das aus dem Fernseher kam. Nach langer Pause hatte ich mir wieder einen Horrorfilm angesehen, doch bin ich wohl ziemlich schnell eingeschlafen.
Erneut ertönte ein Schrei und ich ließ mich wieder erschöpft in den Sessel sinken. Ich hatte einen langen Tag hinter mir und wollte jetzt nur noch schlafen, doch war es noch zu früh, vor allem, da ich noch Training hatte. Dort wollte ich eigentlich hin, obwohl ich im Stehen hätte einschlafen können.
Mit halb geöffneten Augen sah ich desinteressiert auf den Fernseher. In diesem Moment fing die Protagonistin an zu weinen und fischte nach ihrem Handy, um wohl die Polizei zu rufen. Doch sie war zu hektisch und deswegen fiel ihr das Handy aus der Hand und krachte mit einem lauten Poltern auf den Boden. Etwas splitterte und mir war fast schon sofort klar, dass das Display zerstört war.
Mit einem Blick auf die Uhr rappelte ich mich seufzend auf und schaltete den Fernseher aus. Danach machte ich mich langsam auf den Weg in das Bad. Auf halben Weg hörte ich plötzlich einen Schrei. Langsam drehte ich mich um und ging wieder ins Wohnzimmer, nur um wieder den Film zu sehen. Irritiert starrte ich auf den eingeschalteten Bildschirm und kratzte mich am Kopf. Ich konnte mich daran erinnern den Fernseher ausgeschaltet zu haben.
Mit immernoch tausend Fragen in mir nahm ich den Drücker und betätigte den Powerknopf. Der Bildschirm wurde schwarz. Erleichtert, aber immernoch verwirrt seufzte ich und wollte mich gerade wieder auf den Weg ins Badezimmer machen, als sich der Fernseher wieder einschaltete.
Langsam wurde es etwas unheimlich. Vorher hätte es ja sein können, dass ich mich vertan hatte und aus Versehen den Fernseher angelassen hatte, doch jetzt war ich mir hundertprozentig sicher, dass ich das Gerät ausgeschaltet hatte.
Über den Bildschirm flimmerten Bilder, die eigentlich nicht mehr hätten da sein dürfen. Erneut betätigte ich den Powerknopf, doch der Fernseher reagierte nicht. Der Film lief weiter.
Langsam wurde mir das ganze unheimlich und ich spürte eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper.
Plötzlich fing meine Lampe an zu flimmern und zu summen. Erschrocken drehte ich mich zu der Lampe. Sobald ich sie direkt ansah, hörte die Birne auf zu flackern und wieder strömte das Licht sanft durch das Zimmer.
Ein Lufthauch berührte meine Schulter und erschrocken quiekte ich auf und wirbelte blitzschnell herum. Hinter mir war jedoch nichts zu sehen. Dafür fing meine Lampe jedoch wieder an zu flackern. Immer schneller wechselte sie zwischen hell und dunkel und das Summen wurde lauter. Auch der Fernseher schaltete sich lauter und es schien, dass sich die beiden einen Wettstreit lieferten. Erneut streifte mich etwas und wieder spürte ich einen Luftzug an meiner Wange.
Panisch fing ich an zu schreien. Wie von alleine trugen mich meine Beine zu meiner Haustür und ich packte die Klinke, drückte sie runter und zog. Doch nichts passierte. Die Tür blieb zu.
Verzweifelt rüttelte ich an der Tür, doch sie ließ sich nicht öffnen. Hektisch kramte ich nach meinem Schlüssel, der normalerweise in dem Schälchen neben der Tür lag, doch ich konnte ihn nicht sehen. Suchend griff ich in meine Hosentaschen, doch auch dort war kein Schlüssel zu finden.
Panik kam in mir hoch und ich fing an zu zittern. Tränen liefen mir über das Gesicht und ich musste ein Schluchzen unterdrücken. Ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm, als auch noch Geräusche aus meiner Küche kamen und das Licht passend dazu erneut anfing zu flackern. Ängstlich drückte ich mich an meine Tür, bis ein Kratzen hinter mir erklang. Es hörte sich an wie Krallen an dem Holz und direkt schlug mir ein widerlicher Geruch in die Nase. Es stank, als wäre etwas totes vor meiner Tür und verweste dort seit ein paar Tagen.
Mit laut klopfendem Herzen sah ich durch den Türspion und was ich erblickte ließ mich rückwärts stolpern. An meiner Tür lehnte eine Leiche, die aussah, als wäre sie dort schon seit ein paar Wochen. Fliegen summten um die Leiche und leere Augenhöhlen starrten mich an.
Doch mein nach hinten Stolpern bereute ich genauso, wie durch den Turspion gesehen zu haben.
Ich landete an etwas Hartem und erschrocken schrie ich auf. Es fühlte sich so an, als würden mich Arme umfassen und an Ort und Stelle festhalten. Ich versuchte meinen Kopf zu drehen, doch wurde der von einer unsichtbaren Macht festgehalten.
Panisch zappelte ich herum und endlich wurde ich losgelassen. Doch als ich herum wirbelte, war nichts zu sehen. Langsam zweifelte ich an meinem Verstand und ich hoffte, dass ich dies alles nur träumte, doch sowas konnte ich mir nicht einmal in meinen schlimmsten Träumen ausdenken.
Plötzlich erlosch meine Lampe und ich stand im Dunkeln. Erschrocken schrie ich auf, als etwas über meinen Mund fuhr und mich somit zum Verstummen brachte. Panisch weiteten sich meine Augen und mein Herz blieb einen Moment stehen, bis es doppelt so schnell weiterschlug.
Ein leises Trippeln erklang hinter mir und schnell sah ich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Doch dank der Dunkelheit konnte ich nichts sehen. Gerade so konnte ich noch die Wand direkt neben mir erkennen, aber sonst war es stockduster.
Plötzlich tauchten zwei helle Punkte direkt vor meinem Gesicht auf, nur um genauso schnell zu verschwinden, wie sie gekommen sind. Ängstvoll und panisch schrie ich auf. Meine Stimme sprang zwei Oktaven höher.
Etwas blitze direkt neben mir auf, aber auch das verschwand wieder.
Hektisch drehte ich mich immer wieder im Kreis, versuchte verzweifelt etwas zu erkennen, doch war alles dunkel und schwarz um mich herum.
Auf einmal strich mir etwas kurz über meine Wange. Die Finger, wovon ich hoffte, dass es welche waren, waren rau und gleichzeitig so, als könnte man hindurch fassen. Ein Schauer überlief meinen Rücken und meine Beine gaben unter mir nach. Zitternd, kraftlos und vor Angst weinend ließ ich mich an der Wand hinabsinken. An meinem Rücken spürte ich die raue Tapete und unter mir fühlte ich die kalten Fliesen.
Keuchend schlug ich kraftlos auf den Boden, während mir Tränen über die Wange kullerten und auf die Fliesen tropften.
Quitschend öffnete sich meine Haustür und grelles Licht blendete mich. Als sich meine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich erkennen, dass die Leiche von vorhin weg war. Überhaupt war nichts im Türrahmen. Nicht einmal eine Fliege, die bezeugte, dass ich mir die Leiche nicht eingebildet hatte.
Zitternd stand ich auf. Die Tür war mein einziger Ausweg aus meiner Horrorwohnung. Ich wollte einfach nur noch aus diesem Gebäude raus und dieses Erlebnis vergessen.
Mit schlotternden Knien bewegte ich mich langsam auf den rettenden Flur zu. Mit jedem Schritt, den ich machte, ertönte gleichzeitig ein Zischen hinter mir. Das Geräusch kam immer näher und als ich gerade den Türrahmen berührte ertönte es direkt neben meinem Ohr.
Kreischend drehte ich mich um, doch wie erwartet war nichts zu sehen. Langsam zweifelte ich echt an meinem Verstand. Ich musste verrückt geworden sein. Anders konnte ich mir das hier nicht erklären.
Mit meinen Fingern strich ich über den Türrahmen und fühlte das raue Holz unter meinen zitternden Fingern. Noch einmal sah ich mich in meiner Wohnung um, bevor ich den letzten Schritt machte und im Hausflur stand.
Gerade, als ich die Tür schließen wollte, schlug sie heftig zu und ich zuckte bei dem lauten Knall zusammen.
Erneut überkam mich ein Weinkrampf und zitternd setzte ich mich auf den eiskalten Boden.
Tief atmete ich ein und aus und versuchte mich zu beruhigen. Mein Herz schlug immernoch wie wild, doch wurde es mit jedem Atemzug etwas besser. Noch immer zitterte ich und mir liefen auch noch Tränen über das Gesicht, doch auch dies beruhigte sich, als auch nach einer halben Stunde nichts verdächtiges im Flur geschah. Als auch nach einer weiteren Viertelstunde nichts passierte hörte das Zittern endlich auf und auch die Tränen ließen nach.
Schniefend wischte ich mir über mein Gesicht, um nicht vollkommen verweint auszusehen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Würde ich die Polizei rufen, würden sie mich in die Klappsmühle stecken. Ich konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Wenn jemand mit so einer Geschichte zu mir kam, würde ich ihn auslachen und ihm dann die Adresse von einem Irrenhaus geben.
Langsam rappelte ich mich auf, blickte ein letztes Mal zu meiner Wohnung und wollte die Treppe hinunter steigen.
Ich setzte gerade den Fuß auf die erste Stufe, als das Licht anfing zu flackern. Sofort stellten sich meine Nackenhaare auf und mein Herz pochte wie verrückt. Das konnte doch nicht wahr sein! Nicht auch noch hier.
Wie schon erwartet erlosch das Licht und endlich brachte ich meine Beine dazu sich zu bewegen. So schnell ich konnte stolperte ich die Treppe hinunter, nahm zwei oder auch drei Stufen auf einmal und hoffte nur, dass ich nicht fallen würde.
Die letzten fünf Stufen übersprang ich und kam schmerzhaft auf meinen Füßen auf. Aber ich riss mich zusammen. Jammern konnte ich auch dann noch, wenn ich in Sicherheit war.
Doch gerade, als ich weiterlaufen wollte, rammte mich etwas und ich fiel auf den Boden. Mit dem Gesicht voran kam ich auf und direkt schoss Schmerz durch mein Gesicht. Das alles war so schnell passiert, dass ich nicht einmal die Zeit hatte mich abzufangen.
Etwas riss mich aus meinem Traum. Orientierungslos sah ich mich hektisch um, bis mir klar wurde, was mich geweckt hatte, denn dieses Geräusch ertönte erneut. Es war ein Schrei aus dem Film, den ich mir nach der Arbeit angemacht hatte. Gerade wollte ich aufatmen, als das Licht anfing zu flackern...
So. Endlich kam ich auch Mal wieder dazu hier zu schreiben. Die Idee habe ich von Coco0221. Ich hoffe sie gefällt euch. Meiningen könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben. Auch wenn ihr weitere Ideen habt, könnt ihr mir diese gerne schreiben. Ich versuche sie dann so gut es geht umzusetzen.
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