K. 9 ~ Antik
Die Stimmen bekamen wieder meine Aufmerksamkeit. Sie riefen meinen Namen. Hide, Liz und meine Mutter riefen mich.
Sie brauchen dich!, flüsterte der Nebel. Ohne das ich es bemerkt hatte, war ich vom Weg abgekommen. Wo war ich?
"Ken.", schrie eine Stimme erfreut. Es war Liz.
Sie saß mit Hide und meiner Mutter an einem Tisch und tranken Tee. Wiederwillig setzte ich mich. Meine Mom starrte mich mit Tellergroßen Augen an. "Du kommst viel zu spät zum Tee!", sagte sie und hielt mir eine Taschenuhr entgegen. Hide fing plötzlich an, hysterisch zu lachen.
Wo war ich hier nur gelandet?
***
Ich beobachtete die Drei genau. Sie bewarfen sich gerade mit Kuchen und Keksen.
Wieso war ich eigentlich noch gleich hier?
Ich hatte irgendetwas wichtiges vor, doch hatte es leider vergessen. Stumm nippte ich an dem Tee. Irgendetwas war falsch, ich kam nur nicht darauf.
"Wie spät ist es?", fragte ich Hide. Er schaute kurz auf seine Taschenuhr und dann wieder zu mir.
"Viel zu spät!", rief er hysterisch und sprang auf den Tisch. Ohne auf das Geschirr zu achten, trampelte er zu mir.
Meine Mutter hielt die Luft an und griff nach der Teekanne um sie zu retten. "Das schöne Geschirr...", flüsterte sie mit rauer Stimme, während sie die Teekanne streichelte.
"Hide? Alles in Ordnung?" Er hockte sich vor mir, auf meinem Teller, hin und guckte mich mit großen Augen an.
"Es ist bereits zu spät", flüsterte er verzweifelt und rieb sich seine Hasenohren. "Viel zu spät!"
Verwirrt legte ich meine Stirn in Falten. "Was ist zu spät?"
Auf einmal klingelte Liz mit einem Glöckchen. Unsere Aufmerksamkeit richtete sich voll und ganz auf sie. Zuversichtlich stand sie auf, legte das Glöckchen auf den Tisch und räusperte sich. "Es wird Zeit, für den Hauptgang" Sie klatschte einmal in die Hände und vier rote Tentakel stießen aus ihren Rücken hervor. Und dann begann sie zu lachen. Ein irres Gekicher welches mir vertraut vorkam.
Schneller, als ein Atemzug stieß sie in den Leib meiner Mutter hinein. Danach in den von Hide.
"Nein!", schrie ich verzweifelt und versuchte nach seiner Hand zu greifen, doch er wurde in die Luft geschleudert. Mein Stuhl kippte nach hinten und ich fiel auf den Boden. Wild fuchtelte ich mit meinen Händen herum, als wären diese Tentakel da, um mich zu fassen. Schnell rappelte ich mich auf und rannte los. Doch ich kam nicht weit. Mein Bein wurde umschlungen, sodass ich stolperte und hart auf den Boden aufschlug. Mit meinen Fingern krallte ich mich am Boden fest. "Lass mich los!" schrie ich.
"Ich tue dir doch nichts, Kaneki Kun", sagte Liz sanft in mein Ohr. Sie war direkt über mir.
Ich versuchte um mich zu schlagen und zu treten, doch es half nichts. Etwas hielt mich fest.
"Kaneki!", schrie eine andere Stimme aus der Ferne. Ich beachtete sie nicht sondern wehrte mich weiterhin "Kaneki Kun!" Schrie sie wieder, dieses mal wurde sie lauter. Die Farbe meiner Umgebung veränderte sich. Das Bunt verwandelte sich in grau.
"Baka!", schrie Toka und klatschte mir ins Gesicht.
Verwirrt blickte ich in ihr rotes Gesicht. Rot vor Wut. Ihre Gesichtszüge waren angespannt und sie biss ihre Zähne zusammen.
"Werde endlich wach, du Idiot!"
"Ich bin wach", murmelte ich und hielt mir meine Wange. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte sie dort schon eine halbe Stunde dran herum geschlagen.
Hat sie das vielleicht auch? Zutrauen würde ich es ihr. Sie hätte wahrscheinlich auch noch Spaß daran.
I
ch gab ihr zu verstehen, dass ich aufstehen wollte, also ging sie von meinem Körper herunter.
Leicht benomme hiefte ich hoch und schwankte kurz umher. Touka stand an meiner Seite und hielt mich fest. Das sie mir half, hätte ich ihr im Leben nicht zugetraut.
"Was ist passiert?"
"Du Idiot hast dich vom Nebel fern führen lassen. Beinahe hätte er dich verschlungen", sprach sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. Sie war sehr wütend. "Wieso hast du nicht auf mich gehört? Du hättest mir einfach folgen sollen...stattdessen, lässt du so einen Blödsinn mit dir machen. Das ich mich mit dir herum schlagen muss ist schon nervig genug. Ich habe noch besseres zu tun!", keifte sie mich an. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, also blieb ich still. Es war die weniger gefährliche Option. Besser, als etwas falsches zu sagen.
Bald traten wir aus dem Nebel heraus in einen normalen Wald mit Bäumen die noch Blätter hatten und Vögel, die fröhlich zwitscherten. Wir hatten endlich Death Valley hinter uns gelassen und darüber war ich froh. Auf eine weitere Begegnung mit dem Nebel verzichte ich gern.
Es dauerte nicht lange, da erreichten wir einen Pfad, der uns zu einem Haus führte.
Es sah sehr sauber und frisch aus, was gleich einen einladenden Eindruck machte.
Touka stieg vor mir die vier Treppen zur Tür hinauf, wobei sie ihr Kleid leicht anhob, um nicht zu stolpern. "Wo sind wir?", fragte ich interessiert und betrachtete die Umgebung. Das Herbstlaub und die Abendsonne verliehen diesem Ort etwas warmes und schönes. Wie wird es wohl dort drinn aussehen?
Ich zuckte kurz zusammen, als Touka wieder ihre Stimme anhob. "Hör auf so zu glotzen und komm endlich", meinte sie und rollte mit den Augen, bevor sie in dem Haus verschwand. Zögerlich betrat ich das Zimmer und schloss die Tür. Ein herzerfüllender Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee stieg mir in die Nase und brachte meinen Magen zum Knurren.
Aus einem anderen Zimmer konnte ich Toukas Gemurmel hören, wodurch ich mich schnell in Bewegung setzte. Das Innere des Hauses war überwiegend aus dunklem Holz, welches einen sehr mysteriösen Eindruck machte. Touka wartete an einem Türrahmen gelehnt, mit verschränkten Armen. So verhält sich keine feine Dame, dachte ich und betrachtete sie kritisch. Schon von weitem konnte ich die Stimmen von mehreren Personen hören und machte mich auf alles gefasst. Neue Bekanntschaften sind mir sehr unangenehm. Touka machte mir Platz, damit ich in den Raum treten könnte. In diesem standen zwei dreisitzer Couches und ein Sessel. Ein schwarzhaariges Mädchen saß zusammen mit einem blondharrigen breiten Mann mit einer riesigen Nase auf der einen und ein blond-Orangehaariger saß auf der anderen. Ein älterer Mann saß auf dem Sessel. Alle betrachteten mich abwartend. Die Stille war erdrückend. Schließlich fasste ich meinen Mut zusammen und räusperte mich. "Mein Name ist Kaneki Ken. Ich freue mich, ihre Bekanntschaft zu machen", stellte ich mich höflich vor und verbeugte mich leicht. Der Alte nickte mir zu. " Freut mich ebenfalls, dich kennenzulernen. Mein Name ist Joshimuura und ich leite diesen Ort. Den Ort für flüchtige Ghoule."
Ich begann so doll zu schlucken, dass beinahe meine Zunge mit die Speiseröhre hinunter gerutscht wäre.
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Habe Grünschnabelwittchen pausiert ._.
Ich habe einfach keine Ideen *schluchz*
Sorry erstmal :(
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