Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 87: Trümmer - Teil 2

Sie gehörten zur Ghan-Gilde. Das war sofort an der dunkelgrauen Kleidung mit den schwarzen Krähenfedern zu erkennen. Als der Anführer von ihnen die Leichen von Ghan Idos und Ghan Jadna im aufgewühlten Schnee sah, fluchte er laut und zog sein Pferd so heftig an den Zügeln, dass es schnaubend fast auf die Hinterbeine stieg. Die anderen Reiter hielten ebenfalls an. Auf ihren Gesichtern stand namenloser Schock.

»Verdammte Scheiße!«, stieß einer von ihnen aus, während der Anführer abstieg und sich den Leichen näherte. Rin Verran erkannte erst auf den zweiten Blick, dass es Fah Zaromo war. Der Erzwächter blieb einige Schritte neben den Toten stehen und betrachtete ausdruckslos den plattgetrampelten Schnee.

»Was machen wir denn jetzt?«, fragte ein anderer Reiter, eine Frau. Sie stieg ebenfalls ab und die anderen folgten ihrem Beispiel.

»Was wir jetzt machen?«, fuhr der Erzwächter von vorhin sie an. »Uns offensichtlich eine Erklärung hierfür ausdenken! Das machen wir jetzt!«

»Ausdenken?« Die zwei restlichen Reiter traten zu ihnen. Es war der größere von ihnen, der gesprochen hatte. »Warum ausdenken? Es ist doch alles klar. Es liegt direkt vor uns! Wer kann es anderes gewesen sein als die Krieger der Sonne, diese verfluchten Rebellen?«

»Unmöglich! Sie können die Gämsen-Pagode nicht verlassen haben, ohne dass wir es merken!«

»Ach ja?«, spottete der hochgewachsene Mann. »Und wie kommt es dann, dass sie noch nicht verhungert sind? Es muss irgendeinen geheimen Weg geben, auf dem sie ungesehen ihren Bau verlassen und durch die Territorien ziehen können!«

»Den wird doch sowieso niemand finden!«, behauptete die Frau. »Gilden-Anführer Ghan versucht das schon seit zwei Jahren und ist immer noch nicht erfolgreich!« Sie deutete auf Ghan Idos. »Genau deshalb wollte er doch seinen Bruder um Hilfe bitten! Und jetzt ist er tot! Umgebracht von den Kriegern der Sonne, wie du es gesagt hast!«

Der zweite Reiter war immer noch nicht überzeugt. »Und ich sage, dass sie die Gämsen-Pagode nicht verlassen können.«

»Hört auf zu streiten«, wies Fah Zaromo seine vier Begleiter zurecht. »Wollt ihr die Ruhe der Toten stören? Das haben sie nicht verdient. Wir sollten sie in Tücher einwickeln und dann zum Krähen-Palast bringen, damit sie dort begraben werden können.«

»Und dann? Was passiert dann?«

»Ich möchte nicht derjenige sein, der Gilden-Anführer Ghan vom Tod seines Bruders berichtet!«, klagte die Frau.

»Er wird eine schreckliche Wut auf die Krieger der Sonne haben«, bemerkte der vierte Reiter, der bisher noch geschwiegen hatte. Knallrote Haarspitzen zeigten sich unter der Mütze, die er sich aufgesetzt hatte. »Denkt ihr, er wird doch noch auf den Jungen Herr Ghan hören und den Roten Phönix aus dem Kerker holen?«

Die anderen schauten ihn entsetzt an.

»Wenn er das tut, desertiere ich!«, verkündete die Frau. »Er wird uns doch alle in den Tod schicken! Gilden-Anführer Ghan hat es nicht geschafft, den Weißen Tiger zu bändigen. Wie soll er es dann bei dem Roten Phönix schaffen?«

»Mein Bruder sagt, dass er seine Schreie und das Klirren seiner Ketten noch auf der anderen Seite des Kerkers hören kann«, sagte der Rothaarige und erschauerte.

»Gilden-Anführer Ghan wird ihn nicht holen, solange die Kriegsmaschinen noch nicht bereit für den Einsatz sind«, meinte Fah Zaromo und winkte ihnen zu. »Kommt, helft mir.«

Die fünf Erzwächter verschwanden im Haus und im Schuppen und kamen mit mehreren Tüchern und etwas wieder, das wohl eine Holzbahre sein sollte. Eigentlich war es nur ein Brett und so machten die vier jüngeren sich daran, Seile daran zu befestigen, um es mit den Pferden ziehen zu können, während Fah Zaromo zurück zum blutigen Schnee ging und den Schauplatz nachdenklich betrachtete.

»Warum begraben wir sie nicht einfach hier?«, fragte der Rothaarige abwesend und mühte sich mit einem Knoten ab. »Ich meine, Herr Ghan und der Turmalin haben ja nicht einfach so den Krähen-Palast verlassen. Hier ist es um einiges friedlicher.«

»Denkst du wirklich, das wäre eine gute Idee?«, schnaufte der hochgewachsene Erzwächter. »Gilden-Anführer Ghan ist ohnehin schon unglaublich wütend und wenn er erfährt, dass sein Bruder tot ist, er ihn aber vor dem Begräbnis nicht mehr sehen konnte... Nun, ich würde nicht dabei sein wollen.«

»Damit kommen wir auf die Frage zurück, wer es ihm sagt«, meinte die Frau, stand auf und lehnte sich faul an die Wand der Hütte, überließ den anderen die Arbeit. »Ich jedenfalls nicht.«

»Ich auch nicht«, meldete der zweite Reiter sich. »Ich denke sowieso, dass es nicht die Krieger der Sonne waren.«

»Und wer soll es dann gewesen sein, Schlaumeier?«

»Die Drachenklauen natürlich.«

Er schrie auf, als der hochgewachsene Mann ihm eine Ladung Schnee ins Gesicht warf.

»He! Was soll das denn?«

»Schon vergessen, dass die Drachenklauen ausgelöscht wurden? Die Krieger der Sonne sind jetzt das Problem! Bleib mir weg mit deinen Drachenklauen! Außerdem...« Er senkte die Stimme und warf Fah Zaromo einen flüchtigen Blick zu. »Außerdem ist es nicht schlau, in seiner Gegenwart von ihnen zu sprechen. Weißt du nicht, dass seine Nichte in Muwam gestorben ist? Die Stadt, die die Drachenklauen abgefackelt haben? Sie war da Feuerwächterin und dann...« Er fuhr sich mit der flachen Hand ruckartig über den Hals. »Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten und der Grinsegeist hat ihr ein Lächeln ins Gesicht geschlitzt.«

»Red keinen Stuss«, sagte die Frau. »Ihr wurde nicht die Kehle durchgeschnitten. Sie wurde an der Stadtmauer aufgehängt. Zusammen mit ihren Kollegen.«

»Das macht es nicht besser!«

»Warum können es denn nicht die Drachenklauen sein?«, beschwerte der zweite Reiter sich. »Es ist allgemein bekannt, dass sie immer noch gesucht werden. Es gibt doch sogar die Broschüre, wo ihre Gesichter drin abgebildet sind!«

Die Frau verdrehte die Augen. »Wie blöd bist du eigentlich? Als ob du glaubst, was da drin steht! Da hat sich irgendein Spinner einen Scherz erlaubt!«

Der zweite Reiter verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und hörte auf, sein Seil zu verknoten. »Ich bin nicht der einzige, der so denkt! Die Junge Frau Dul meint auch, dass die Drachenklauen noch existieren!«

»Das sagt sie doch nur, um andere davon zu überzeugen, dass ihre Gilde nichts mit den Drachenklauen zu tun hatte! Natürlich, wenn ihre Gilde unschuldig war, wurden die Drachenklauen nicht ausgelöscht. Aber sie war nunmal schuldig! Du glaubst wirklich alles, was die Junge Frau Dul dir erzählt, oder? Gib's zu! Du stehst auf sie!«

Der zweite Reiter lief rot an. »Nein!«

»Hab ich's doch erraten!«

»Sie bringt nur Unglück«, murmelte der Rothaarige. »Sie hat ihrer eigenen Gilde Unglück gebracht und dann auch der Mahr-Gilde. Der Junge Herr Mahr hätte sie geheiratet, wenn der Krieg nicht dazwischen gekommen wäre.«

»Ha!«, lachte die Frau auf. »Ich habe gehört, dass sie ihm eine Abfuhr erteilt hat! Sie bringt nicht nur Unglück, sondern ist auch noch herzlos.« Sie zwinkerte dem Rothaarigen zu. »Ganz im Gegenteil zu mir.«

Doch der Rothaarige ignorierte sie und der hochgewachsene Mann schmiss nun auch der Frau eine Ladung Schnee ins Gesicht. »Red nicht so viel und hilf lieber mit!«

Die Frau fluchte eine Weile und fummelte an ihren Haaren herum, um das Gemisch aus Schnee und Erde mehr oder weniger raus zu bekommen. »Ihr seid doch sowieso fast fertig!« Stur lehnte sie sich wieder gegen die Wand und behauptete: »Jedenfalls verstehe ich nicht, wie so viele Männer auf eine so herzlose Hure reinfallen können.«

»Hast du eben Hure gesagt?« Die Stimme des zweiten Reiters überschlug sich fast.

Die Frau verdrehte wieder die Augen. »Was denkst du denn, warum Gilden-Anführer Ghan sie aus dem Kerker gelassen hat? Es ist doch alles so offensichtlich: Tagsüber kümmert sie sich um den Jungen Herr Ghan und nachts, wenn der am Arbeiten ist, wärmt sie dem Gilden-Anführer das Bett.«

»Nimm das sofort zurück!«

»Was? Kannst du der Wahrheit nicht ins Gesicht blicken?« Die Frau sah den zweiten Reiter herausfordernd an. »Der Gilden-Anführer hat schon früher mit einer Prostituierten rumgemacht. Vielleicht war das mit Gilden-Anführerin Ghan ja wirklich wahre Liebe, aber die ist jetzt sowieso tot! Es ist ganz natürlich, dass man da in alte Muster zurückfällt!«

Der zweite Reiter schoss vom Boden auf und krempelte die Ärmel hoch, war offenbar kurz davor, auf die Frau loszugehen. Diese stieß sich lachend von der Hauswand ab und hob ihrerseits die Fäuste. Bevor jedoch etwas passieren konnte, kam Fah Zaromo zu ihnen zurück und legte dem wütenden Mann beruhigend die Hand auf die Schulter.

»Keine Kämpfe vor den Toten«, sagte er scharf. Sein Blick fiel auf die zwei in Tücher eingewickelte Leichen, die vom hochgewachsenen Erzwächter und dem Rothaarigen auf die Bahre gehoben worden und mit weiteren Seilen befestigt worden waren. »Ist es getan?«

»Ja.«

»Und?«, fragte die Frau und ignorierte den immer noch wütenden Blick des zweiten Reiters. »Was habt Ihr herausgefunden?«

»Es war anscheinend nur ein Angreifer«, erklärte Fah Zaromo. »Das war aber schon an den Wunden klar. Zusätzlich gab es noch eine Person, die hier war. Erst vor Kurzem. Sie hat versucht, ihre Spuren so gut wie möglich zu verwischen, aber es ist ihr nicht ganz gelungen.«

»Ein Angreifer?«, fragte der hochgewachsene Erzwächter. »Und noch eine Person? Also zwei Krieger der Sonne? Nur zwei Krieger der Sonne haben das angerichtet? Warum sind Herr Ghan und der Turmalin dann nicht einfach geflohen? Und wenigstens Herr Ghan müsste doch mit ihnen fertig geworden sein!«

Fah Zaromo schüttelte den Kopf. »Du verstehst das falsch. Herr und Frau Ghan wurden beide von nur einer Person getötet, dem Angreifer. Wer er war, weiß ich nicht, aber er ist verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen. Die zweite Person ist gekommen, nachdem sie schon tot waren.«

»Woher wisst Ihr das?«, fragte der zweite Reiter, der sich mittlerweile schon etwas beruhigt hatte.

»Die Spuren der zweiten Person haben kein Blut. Es war schon gefroren, als sie hierher kam. Die Spuren der ersten Person haben zwar auch keins, aber ein Mörder achtet darauf, nicht in Blut zu treten. Die zweite Person hat das jedoch getan. Nur war es halt gefroren.«

»Ihr seid wirklich schlau«, schmeichelte die Frau. »Wisst Ihr auch, wo die zweite Person hin ist?«

Fah Zaromo wollte gerade antworten, als der hochgewachsene Erzwächter auf einmal die Augenbrauen zusammenzog und zum Vorgarten zeigte, wo ihre fünf Pferde standen. Nur dass es jetzt nicht mehr fünf waren, sondern sechs. Ein grauer Hengst mit einem auffälligen, hellen Fleck über den Nüstern, hatte sich zu ihnen gesellt und wieherte.

»Wo kommt der denn her?«

Fah Zaromo drehte sich um und runzelte verwirrt die Stirn.

»Ist das nicht der Hengst, der uns gestern weggelaufen ist?«, fragte der Rothaarige.

»Weggelaufen?« Die Frau verdrehte die Augen. »Er wurde gestohlen! Wie oft muss ich das noch sagen! Bestimmt hat er seinen Reiter irgendwo auf dem Weg abgeworfen. Geschieht dem Dieb nur recht. Musste er sich denn auch unbedingt den Gaul aussuchen, der niemanden auf sich reiten lässt? Ihr hättet ihn schon lange schlachten sollen, Fah Zaromo! Er ist sowieso zu nichts zu gebrauchen!«

»Wenigstens ist er seinem Herren treu«, murmelte der Rothaarige.

»Einem Herren, der tot ist. Toll.« Mit dieser Bemerkung fing sie sich vier scharfe Blicke ein und verstummte.

»Ihn zu schlachten gehört sich nicht«, sagte Fah Zaromo schließlich. »Wir lassen ihn hier. Vielleicht findet er irgendwo im nächsten Dorf einen neuen Herren.«

»Hier lassen?« Der hochgewachsene Erzwächter schien unzufrieden. »Und was ist mit Sattel und Zaumzeug? Das ist verdammt teuer! Als ob Ihr das irgendeinem dahergelaufenen Bauern überlassen wollt!«

»Gebe das, was du zu viel hast, dem, der es braucht«, sagte Fah Zaromo scharf. »Oder hast du ein eigenes Pferd, das gerade Sattel und Zaumzeug braucht?«

»Nein, Herr Fah«, sagte der andere offensichtlich eingeschüchtert.

»Was ist mit dem Kind?«, fragte der zweite Reiter auf einmal.

»Welches Kind?«

»Das Kind von Herr Ghan und dem Turmalin«, erklärte er und warf der Frau einen vernichtenden Blick zu. »Dieses Mal weiß ich wohl etwas mehr als du!«

»Sie hatten ein Kind?« Auch der hochgewachsene Erzwächter schien überrascht. »Haben die Krieger der Sonne es mitgenommen? Wir müssen sofort etwas unternehmen!«

»Du meinst, sie werden das Kind als Geisel benutzen?«, fragte der Rothaarige entsetzt.

»Niemand hat es mitgenommen«, unterbrach Fah Zaromo die Diskussion. »Es ist weggelaufen. Wahrscheinlich ist es schon tot, erfroren.«

»Dann müssen wir wenigstens seine Leiche finden!«, rief der hochgewachsene Erzwächter.

»Ich bezweifle, dass du etwas finden wirst«, sagte Fah Zaromo und schüttelte bedauernd den Kopf. »Es gibt hier in der Nähe einige Wolfsrudel. Im Winter werden sie hungrig sein und ein kleines Kind kommt ihnen da gelegen.«

Betretenes Schweigen legte sich über die Gruppe.

»Ich hasse die Krieger der Sonne«, sagte der hochgewachsene Erzwächter in die Stille hinein.

»Kein Wunder, sie haben deinen großen Helden in den Tod getrieben«, meinte die Frau auf einmal ungewöhnlich sanft. »Wie oft hast du erzählt, dass du der erste warst, der ihn mit ›Grüner Habicht‹ gerufen hat?«

»Viel zu oft«, murmelte der Rothaarige.

»Wir sollten aufbrechen«, sagte Fah Zaromo und machte sich bereits auf den Weg zurück zu den Pferden. Den grauen Hengst trieb er ein Stück zur Seite, bevor er sich auf sein eigenes Reittier schwang. Seine vier Begleiter folgten seinem Beispiel. Der hochgewachsene Erzwächter und der Rothaarige banden die Zugseile der Bahre an ihren Sattelknäufen fest und bildeten den Abschluss der Gruppe. Bald darauf verschwanden ihre dunklen Gestalten in der weißen Landschaft. Es hatte wieder angefangen zu schneien. Mondfleck schüttelte die Mähne, trabte zu einem der Büsche im Vorgarten und fing dann an, mit den Hufen zu scharren, während sein Kopf auf und ab wippte.

......................................................................................................................................................................

Fröhliche Weihnachten wünsche ich euch allen!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro