Kapitel 73: Erkenntnis - Teil 1
Rin Verran konnte nicht so schnell aufbrechen wie er es ursprünglich geplant hatte. Sun Shimei konnte er zwar problemlos einem der anderen Meister unterstellen – er hatte Wrun Tarebo gewählt, weil dort auch die meisten seiner Freunde waren –, aber Mahr Xero hatte viel mehr Schüler, die er unter großen Protesten bis zu seiner Rückkehr aufteilen musste. Er war nach zwei Tagen zu Rin Verran gekommen und hatte verkündet, dass er ihn begleiten würde. »Um sicher zu sein, dass du dich an unsere Absprache hältst«, hatte er gesagt. Natürlich wollten viele wissen, warum diese zwei Meister so plötzlich zum Krähen-Palast aufbrechen würden.
»Es geht um unsere Sicherheit«, erklärten sie dann immer. »Die Krieger der Sonne werden immer dreister und wir wollen Gilden-Anführer Ghan persönlich um weitere Erzwächter bitten.«
Zwar erklärte das nicht, warum sie nicht einfach einen Boten schickten, aber keiner fragte weiter nach. Nicht mal Wrun Lilath, obwohl ihr das Misstrauen anzusehen war. Die einzige, die etwas ahnte, ohne zu wissen, was genau, war Rin Veyvey. Fast jeden Tag löcherte sie Rin Verran mit Fragen und ging sogar runter in den Kerker, um mit ihrer Schwester zu reden. Aber alle hielten dicht.
Den Abend vor ihrem Aufbruch saß sie mit Rin Verran alleine am Essenstisch – Rin Kahna schlief schon – und fragte ihn erneut: »Warum sagst du mir nicht, was der wirkliche Grund für deine Abreise ist?«
»Ich habe es dir schon tausend Mal gesagt.«
»Und mich tausend Mal angelogen.« Rin Veyvey hämmerte die Gabel auf den Tisch. »Du hast gesagt, du möchtest mit Arcalla reden und es ginge um ein Geheimnis. Also, um was genau geht es?«
»Ich habe mich geirrt«, antwortete Rin Verran. »Sie weiß nichts von irgendeinem Geheimnis.«
Rin Veyvey sog scharf die Luft ein und stand ruckartig auf. »Ich habe so viel für dich getan, dir so viele meiner Geheimnisse verraten und deine Geheimnisse bewahrt und jetzt kannst du mir immer noch nicht die Wahrheit sagen!« Mit vor Wut und Enttäuschung verzerrtem Gesicht ging sie an ihm vorbei und verließ das Zimmer. Draußen auf dem Flur klangen ihre Schritte wie Donnerschläge. Bei jedem davon wünschte Rin Verran sich, sie würden sich noch weiter entfernen.
Seufzend beendete er seine Mahlzeit, doch als er zurück in sein Zimmer wollte, stellte er fest, dass Rin Veyvey abgeschlossen hatte. Natürlich, dachte er. Natürlich hat sie das. Es war allerdings das erste Mal, dass sie es im Rothirsch-Turm getan hatte und es war bereits so spät, dass alle anderen schon schliefen. Gedankenverloren irrte er durch die Stockwerke des Rothirsch-Turms auf der Suche nach einem leeren Zimmer mit einem Bett für die Nacht. Irgendwann sah er keine andere Möglichkeit als runter in den Kerker zu gehen. In jeder der Zellen gab es eine hölzerne Liege. Erniedrigend, aber für einmal reichte es.
Er war gerade die ersten Stufen hinab gestiegen, als ihm der Gedanke kam, dass Dul Arcalla hier irgendwo sein müsste. Zwar hatte er die Tür ihrer Zelle aufgelassen, aber er hatte nie mitbekommen, dass sie sie wirklich verließ. Was sie wohl jetzt tat? Der Anblick, der sich ihm bei ihrem Wiedersehen geboten hatte, hatte sich tief in seinen Kopf gebrannt. Eine herzzerreißende Traurigkeit legte sich über ihn. Wenn er sie doch bloß früher aus dem Krähen-Palast weg geholt hätte. Warum hatte er nicht daran gedacht?
Überrascht blieb er stehen, als er sich vor einer offenen Zellentür wiederfand. Sie war nur angelehnt. Aus dem Inneren leuchtete das flackernde Licht einer Kerze. Rin Verran hob die Hand, um anzuklopfen, zögerte. Sie wird mich wegschicken, dachte er. Sie hasst mich. Was bin ich nur für ein Narr? Warum laufe ich immer wieder zu ihr zurück! Gerade wollte er sich wieder umdrehen und gehen, als aus dem Raum Schritte ertönten. Mehr Licht fiel auf den Flur, wurde dann verdeckt von der Gestalt einer Frau.
»Rin Verran.«
Die Worte trafen ihn vollkommen unvorbereitet. Sie hat Mahr Xero nur beim Vornamen genannt. Warum mich nicht? Nicht mehr. Zögerlich drehte er den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. Die blaugrünen Augen wie Teiche, in denen er freiwillig ertrinken würde. Sie sah viel besser aus als noch vor einigen Tagen. Hatte ihr altes Kleid gegen eines in den Farben der neuen Rin-Gilde ausgetauscht und sich die Haare gewaschen und gekämmt. Dul Arcalla wirkte weder erfreut noch wütend, ihn zu sehen, eher als würde sie irgendwas unterdrücken.
»Tut mir leid«, sagte er schnell. »Ich wollte nicht herkommen. Ich sollte wieder gehen.«
»Wie geht es deiner Wunde?«
Rin Verran hielt mitten in der Bewegung inne. »Welche Wunde?«
»Die an deinem Oberarm.«
Er griff sich an die entsprechende Stelle. Rin Veyvey hatte sich alle Mühe gemacht, sie zu verbinden, aber sie verheilte nur langsam. Immerhin war seine Ehefrau keine Heilerin. Bestimmt hatte Dul Arcalla schon bei ihrem Gespräch an jenem Abend bemerkt, dass er verletzt war.
»Es ist nichts«, sagte er.
Das erste Mal legte sich ein belustigtes Lächeln über ihre Lippen. Rin Verran hatte das Gefühl, von einem brennenden Pfeil mitten ins Herz getroffen zu werden. Sein ganzer Körper stand vor Glück in Flammen und heulte gleichzeitig vor Verzweiflung.
»Die Wunde wurde nicht von einem Heiler versorgt«, meinte Dul Arcalla. »Sie könnte sich entzünden. Lass mich einen Blick darauf werfen.«
Rin Verran zögerte, trat dann aber doch noch in die Zelle ein. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, als er die Medizin-Gefäße und die weißen Verbände auf dem Tisch sah. Hatte Dul Arcalla sie hier runter geholt? Hatte sie darauf gewartet, dass er kommen würde? Gleichzeitig fuhr ein kalter Schauer über seinen Rücken. Sind die Medikamente vergiftet? Möchte sie auf diese Art Rache an mir nehmen? Dennoch ging er nicht weg, sondern setzte sich gehorsam auf den Stuhl, auf dem Dul Arcalla normalerweise saß. Die Sitzfläche war noch warm. Aufmerksam beobachtete er, wie sie eines der Gefäße öffnete und eine durchsichtige Flüssigkeit in eine Porzellanschale schüttete. Ein stechender Duft nach Kräutern und noch etwas anderem erfüllte die Luft. Dul Arcalla schnitt sorgsam ein Stück Verband ab, nahm es mit einer Pinzette auf und tunkte es in die Schale. Dann drehte sie sich zu ihm um.
»Du musst dein Oberteil ausziehen.«
Rin Verran schluckte. Reiß dich zusammen! Er ignorierte seinen rasenden Herzschlag und zog sich sein Hemd über den Kopf. Darunter trug er nichts. Es war viel zu warm, um ein Unterhemd zu tragen. Nur um seinen linken Oberarm war der weiße Verband gewickelt, auf dem sich an einer Stelle jedoch wieder ein roter Fleck abzeichnete. Er wusste nicht, warum, aber er ließ den Blick gesenkt. Vermied es, Dul Arcalla in die Augen zu schauen. Wenn sie ihm gleich wirklich Gift in die Wunde einführte oder ihm die Schere in die Brust stieß – er hatte es verdient.
Doch nichts davon passierte. Stattdessen legte Dul Arcalla die Pinzette mit einem leisen Klicken beiseite und machte sich daran, den alten Verband abzuwickeln. Stück für Stück. So langsam und vorsichtig, dass er kein Stechen oder Ziehen spürte, keinen Schmerz. Nur ein heftiges Brennen in seiner Brust, das sich allmählich auf seinen gesamten Körper ausweitete. Ihre Berührungen waren wie Funken auf seiner Haut. Falls sie bemerkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte, so ließ sie es sich nicht anmerken.
»Warum tust du das?«, platzte es schließlich aus ihm heraus. »Warum hilfst du mir?«
Dul Arcalla antwortete erst nach einer kurzen Pause. »Ich bin eine Heilerin. Ich habe geschworen, jedem zu helfen. Egal, wer er ist.«
»Ich habe...« Rin Verran schluckte, um das unangenehme Gefühl in seinem Hals loszuwerden. »Ich habe nicht nur einen meiner eigenen Leute verraten, sondern ich habe auch die Leute verraten, die mir eine Familie gewesen sind. Wegen mir sind sie tot. Deine Eltern. Deine Freunde. Und du... Du wirst im Kerker gefangen gehalten. Du hast selbst gesagt, dass du mich hasst. Wenn du mich vergiften möchtest, dann tu es bitte jetzt. Ich habe es verdient. Wenn ich schon sterben muss, dann durch deine Hand.« Seine Stimme wurde rau. Warum tat ihm das Sprechen so weh? »Es wäre mir eine Ehre, durch deine Hand zu sterben.«
»Ich werde dich nicht vergiften.« Dul Arcalla sah ihn kurz an, bevor sie einen Finger in die Flüssigkeit in der Schale tauchte und ihn ableckte. »Nichts hiervon ist vergiftet.« Nach einem kurzen Zögern fügte sie hinzu: »Auch wenn ich das wahrscheinlich hätte tun sollen, um meine Familie zu rächen. Das wäre meine Pflicht. Aber ich bin eine Heilerin. Und Rache ist kein Weg für mich.«
Rin Verran presste die Kiefer zusammen. »Ich verstehe nicht, warum du das tust.«
»Im Kerker hatte ich viel Zeit zum Nachdenken«, sagte Dul Arcalla, während sie die Wunde mit dem feuchten Verband abtupfte und dann den neuen auflegte. »Als du den Forellen-Pavillon angegriffen hast, habe ich dich nicht wiedererkannt. Du warst nicht der, der ich kannte. Früher warst du der freche und ungehorsame Junge in der Gämsen-Pagode, der mir eine Haarklammer geschenkt hat. Dann warst du der liebeskranke Erzwächter, der mir den Hof gemacht hat, obwohl er mit meiner Schwester verheiratet wurde. Nachdem er versucht hat, sie zu vergewaltigen. Schon das hat nicht zu dir gepasst. Und dann, von einem Augenblick auf den anderen, bist du zu einem Mörder und Verräter geworden. Ich konnte es nicht glauben.«
Jedes ihrer Worte war wie ein Messerstich, aber er hörte weiter zu.
»Während des Angriffs hast du mir das Leben gerettet, indem du einen deiner eigenen Leute umgebracht hast. Ich hatte Angst vor dir, aber in deinen Augen habe ich mindestens genauso viel Angst gesehen. Du wolltest das nicht, das konnte ich spüren. Vielleicht hätte ich wirklich weglaufen sollen, aber ich konnte die anderen Diener und Anhänger meiner Gilde nicht alleine lassen. Einige erzählten mir, du hättest ihnen die Flucht ermöglicht. Ich konnte es nicht glauben, hielt es für einen Zufall. Und dann hast du mich zu dir ins Zelt geholt. Ich dachte, du würdest mich umbringen wie du es mit so vielen gemacht hast. Ich war so wütend, so unglaublich wütend und traurig. Ich hätte dich am liebsten angeschrien, bis meine Lungen leer und meine Stimme weg wäre, aber selbst das konnte ich nicht. Ich hatte nur Verachtung für dich übrig.«
Rin Verran krallte sich mit einer Hand an der Tischkante fest, als Dul Arcalla ihm den Verband festzog. Tränen traten ihm in die Augen. Er wusste nicht, ob es an dem Schmerz in seinem Oberarm oder in seinem Herz lag. Auf einmal legte sich Dul Arcallas Zeigefinger an sein Kinn und zwang ihn so dazu, zu ihr auf zu sehen.
»Warum hast du versucht, meine Schwester zu vergewaltigen?«
»Ich...« Rin Verran konnte ihrem Blick nicht entfliehen, hatte das Gefühl, dass sie direkt in sein Innerstes sah und alle Geheimnisse aufdeckte. »Das kann ich nicht sagen. Es war... nicht...«
»Warum hast du mir damals im Zelt nichts angetan?«, unterbrach sie sein Stottern. Ihre Stimme war leise, fast ein Flüstern.
Er war immer noch gefangen in ihrem Blick, konnte ihm nicht ausweichen. »Weil...«, krächzte er. »Weil ich dich liebe. Immer noch. All die Jahre... Ich...« Seine Stimme versagte, als Dul Arcalla plötzlich den Saum ihres Kleides ein Stück anhob. Er wollte wegsehen, um jeden Preis wegsehen und der Versuchung widerstehen, aber sein Blick war wie festgenagelt. Statt ebener, weicher Haut sah er Narben. Unzählige Narben, große und kleine, die sich über ihre Unterschenkel und wahrscheinlich noch weiter nach oben zogen.
»Vielleicht hättest du mich im Zelt wenigstens schlagen sollen«, hörte er ihre Stimme wie aus weiter Entfernung. »Dann wäre mir das erspart geblieben.« Der Stoff ihres Kleides fiel wieder hinab und verdeckte das narbige Schlachtfeld. »Du hast mich weggeschickt und deine Männer haben sich einen Spaß daraus gemacht, mich zu quälen, damit ich ihnen sage, wo die Drachenklauen sich verstecken. Sie haben gedacht, du wärst nicht dazu gekommen, mich richtig zu verhören, und wollten dir diese Aufgabe abnehmen.«
Rin Verran presste die Lippen fest zusammen. Diese Arschlöcher! Ich habe ihnen befohlen, ihre Wunde zu versorgen! Sie hätten nicht... Ich hätte...
Dul Arcalla zwang ihn wieder dazu, ihr in die Augen zu sehen. »Im Kerker des Krähen-Palastes hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe mich oft gefragt, womit ich das alles verdient habe. Was ich falsch gemacht habe, dass meine Gilde zerstört wurde und nur noch meine Schwester und ich geblieben sind. Vielleicht hätte ich eine Kriegerin werden sollen wie Gilden-Anführerin Han oder eine Meisterin wie Zha Denja. Aber dann habe ich begriffen, dass es keinen Unterschied gemacht hätte, denn du bist ein Krieger und hast ebenfalls alles verloren.«
Rin Verran wusste nicht, worauf sie hinaus wollte. Sein Herz pochte so laut, dass er sich anstrengen musste, um sie überhaupt zu verstehen.
»In Ubria gibt es ein Sprichwort. ›An der Spitze des Berges ist es einsam, doch wer hinunterfällt findet Trost in den Armen der anderen Gefallenen.‹«
Plötzlich spürte Rin Verran ihre warmen Lippen auf seinen. Sein ganzer Körper spannte sich an. In seinem Kopf schrillten die Alarmglocken. Warum tut sie das? Warum tut sie das?, pochten seine Gedanken, bevor er alles vergaß und nur in diesen Moment eintauchte. So oft hatte er sich vorgestellt, sie zu küssen und sie in seinen Armen zu halten. Und dann war der Moment vorbei. Verwirrt riss er die Augen auf, die er kurzzeitig geschlossen hatte und starrte Dul Arcalla fassungslos an.
»Warum tust du das?«, keuchte er.
»Ich gebe dir Trost«, sagte sie und trat näher. Sie war so furchtbar nah. Ihre Hand streckte sich zögernd nach seiner Wange aus, auf der die Narbe prangte, die Dul Nehmon ihm mit Elmsfeuer hinterlassen hatte. »Ich habe dich schon viele Male abgewiesen, weil ich der Überzeugung war, es wäre richtig. Doch jetzt... Wenn ich daran denke, dass in wenigen Wochen dein letzter Tag sein könnte, spüre ich eine heftige Angst, die mich nicht schlafen lässt. Was ist richtig und was ist falsch? Ich weiß es nicht mehr und ich glaube nicht, dass ich dieses Wissen je wiederfinden werde. Ich weiß nur, dass ich es leid bin, mich zu verstellen, damit es weniger Probleme gibt. Die Probleme kommen so oder so, ob man es will oder nicht.«
Rin Verran brauchte einen Moment, um durch sein Herzpochen hindurch zu hören, was sie soeben gesagt hatte. Das Blut rauschte in seinen Ohren. »Aber... Was ist mit Mahr Xero? Er... Du...«
Dul Arcallas Hand legte sich endlich vollständig auf seine Wange und strich über die Narbe. »Er ist mir ein guter Freund.«
Rin Verran antwortete nichts mehr, sondern schloss die Augen. Es war zu gut, um wahr zu sein. Und trotzdem stand Dul Arcalla vor ihm, sagte ihm, dass sie etwas für ihn empfand, ihre Finger auf seiner Haut. Das warme Gefühl ihrer Lippen war immer noch nicht verschwunden. Mit einem Mal schlug er die Augen auf, stand ruckartig vom Stuhl auf und hielt ihr Handgelenk fest. Rin Verran zog sie an sich und küsste sie erneut. Die Augen geschlossen, die Stirn gerunzelt als würde er immer noch nicht ganz verstehen, was gerade vor sich ging. Dieses Gefühl... Dieses brennende Verlangen in ihm war wie eine wilde Bestie, bereit, jederzeit loszuspringen. Er vergrub seine Finger in Dul Arcallas Haaren, weigerte sich, sie auch nur ein winziges Stück zurückweichen zu lassen. Ihre Oberkörper waren nur durch eine dünne Stoffschicht getrennt. Er hatte das Gefühl, ihren Herzschlag direkt auf seiner Haut zu spüren. Und ihr Herz schlug schnell.
Nur kurz löste er sich von ihr, um ihr in die Augen zu sehen. Ein mildes Lächeln lag auf ihren Lippen, die leicht geschwollen waren. Doch in ihrem Blick lag auch sowas wie Traurigkeit. Verunsichert zog Rin Verran seine Hände weg und trat einen Schritt zurück.
»Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragte er mit einem Kloß im Hals.
»Nein.« Dul Arcallas Mundwinkel zuckten, scheinbar amüsiert. Und damit schob sie den oberen Teil ihres Kleides über die Schultern, sodass es haltlos zu Boden fiel und ihren Körper vollkommen offenbarte. Sie besaß keine Rundungen, ihre Rippen und ihre Beckenknochen stachen deutlich hervor. Die Narben an ihren Unterschenkeln zogen sich über ihre gesamten Beine und dennoch hatte Rin Verran noch nie eine schönere Frau gesehen.
Träume ich? Der Gedanke flackerte wieder und wieder auf, doch die warme Haut unter seinen Fingerspitzen war echt. Die Hitze, die ihr Körper ausstrahlte, war echt. Ihre blonden Haare, die seine Nase kitzelten waren echt. Ihr Atem... Dul Arcalla war echt. Er wusste nicht, wann er den Rest seiner Kleidung ausgezogen hatte. Er wusste nur, dass es irgendwann zwischen dem zwanzigsten Kuss und dem ersten Aufstöhnen passiert sein musste.
»Verran...« Ihre Stimme war leise und brachte seinen Körper zum Glühen. Und verlor sich in ihrem süßen Duft, ihren vorsichtigen und dennoch fordernden Bewegungen und ihrer warmen Stimme, die seinen Namen flüsterte.
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