Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 51: Krieg - Teil 6

Wenige Tage später geschah eine Art Wunder. Der Anhänger der Ghan-Gilde, der im Taubenschlag des Krähen-Palastes arbeitete, erhielt einen Brief mit einer Krähenfeder als Siegel. In Windeseile trug er ihn zu Ghan Shedor. Die Nachricht kam von Ghan Leddan. Offenbar hatte er, wie einige vermutet hatten, wirklich noch weiter nach dem Lager der Drachenklauen gesucht, nachdem ihn in den Ruinen des Drachen-Heims eine Enttäuschung erwartet hatte. Nun, so schrieb er, sei er sich ziemlich sicher, dass die Dul-Gilde gemeinsame Sache mit den Drachenklauen mache. Es gäbe Berichte von Bauern und Fischern, die behaupteten, regelmäßig vermummte Gestalten zu sehen, die den Fluss nordwärts, auf den Stillwasser-See zu, fuhren. Außerdem habe der Angriff der Drachenklauen auf den Inseln der Dul-Gilde stattgefunden und nur Anhänger dieser Gilde konnten neben denen der Ghan-Gilde wissen, auf welcher der Inseln Ghan Kedron jagen würde. Alle Indizien deuteten darauf hin, dass die Dul-Gilde etwas mit den Drachenklauen zu tun hatte.

Rin Verran gehörte zu einem der ersten, der von diesem Brief erfuhr, und war bis ins tiefste Mark seiner Knochen geschockt. Ghan Leddan würde nicht lügen. Er ist ein vernünftiger Mann, ein Erzwächter. In gewissem Maße ergaben seine Informationen Sinn. Yodha hätte damals getrost lügen und nur behaupten können, er hätte erst später von Rin Verrans Situation erfahren. Dabei hatte er sie die ganze Zeit gekannt und ihn gezielt getäuscht, um die Aufmerksamkeit von der Dul-Gilde auf eine andere, weiter entfernte zu lenken. Dennoch ging es ihm nicht in den Kopf, dass ausgerechnet die Dul-Gilde angeblich mit den Drachenklauen zusammenarbeitete und sie vielleicht sogar beherbergte! Warum war ihm das nicht aufgefallen? Irgendwas stimmte nicht, aber er konnte nicht genau mit dem Finger darauf zeigen. Kurzzeitig kam ihm der Gedanke, dass der Brief von einer sehr dreisten Drachenklaue gefälscht sein könnte, aber dann hätte Ghan Shedor sofort gemerkt, dass dies nicht die Schrift seines Onkels war. Außerdem war das Siegel der Ghan-Gilde nicht so leicht zu fälschen.

Es lag zwar immer noch Schnee, aber Rin Verran wusste, dass Ghan Shedor früher oder später befehlen würde, die Dul-Gilde anzugreifen. Er dachte an Dul Nehmon und Dul Caitha, die wahrscheinlich ahnungslos im Forellen-Pavillon saßen und angeregt miteinander redeten, an Paat Jero, der vermutlich wieder mal Karten spielte, und natürlich an Dul Arcalla. Ich kann nicht zulassen, dass ihnen etwas passiert. Selbst wenn es stimmt, dass die Drachenklauen etwas mit der Dul-Gilde zu tun haben, die meisten ihrer Anhänger sind unschuldig! Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand von den Menschen, die er dort kannte, dazu fähig wären, einen Mord zu begehen.

Bevor er sich dazu entschloss, zu Ghan Shedor zu gehen, wollte er jedoch zuerst mit Ghan Edhor reden. Der junge Mann war mindestens genauso geschockt. »Leddan würde uns nicht anlügen«, sagte er. »Es muss etwas an dieser Information dran sein. Denk auch daran, was wir an deinem ersten Tag hier besprochen haben. Die Sache mit Yodha...«

»Ghan Shedor darf die Dul-Gilde nicht angreifen!«, presste Rin Verran hervor. »Ich habe schon tatenlos zugesehen, wie der Phönix-Hof zerstört wurde! Sowas wird nicht nochmal passieren!«

»Und was willst du dagegen tun?«, fragte Ghan Edhor. »Mit Shedor reden? Du weißt, dass man ihn nicht mehr zur Vernunft bringen kann! Und denk daran, dass deine Frau aus der Dul-Gilde stammt! Im schlimmsten Fall passiert mit ihr genau das gleiche wie mit deiner Schwester, als der Phönix-Hof erobert wurde! Vielleicht wird Shedor das bei deiner Veyvey nicht tun, weil sie sich um deine Tochter kümmern muss, aber du kannst dir nie sicher sein!«

Rin Verran presste die Kiefer zusammen, während Ghan Edhor fortfuhr: »Mir gefällt es genauso wenig, dass es sich so ergeben hat, aber ich vertraue meinem Onkel. Wenn er sagt, dass die Dul-Gilde etwas mit den Drachenklauen zu tun hat, dann muss das wohl so sein. Bevor du etwas Unbedachtes tust, solltest du aber zuerst abwarten, was Dul Nehmon antwortet. Ghan Shedor hat ihm bereits einen Brief geschrieben. Die Antwort sollte irgendwann nächste Woche kommen.«

Rin Verran sagte immer noch nichts, umklammerte nur Habichtfeders Griff so fest er konnte.

»Denk nicht, dass es mir egal wäre«, sagte Ghan Edhor etwas leiser. »Ich bin auch mit einigen aus der Dul-Gilde und ihren verbündeten Gilden befreundet.«

»Und du wirst hier sitzen und tatenlos zusehen, wie sie auf Befehl deines Bruders hin abgeschlachtet werden?«, fuhr Rin Verran ihn an, was ihm sogleich leid tat.

Ghan Edhor faltete die Hände auf seiner Wolldecke zusammen. »Ich werde wohl zwangsläufig hier sitzen, ja. Übrigens mein ganzes restliches Leben lang.«

Rin Verran seufzte. »Tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint. Es ist nur... Die Dul-Gilde ist wie eine zweite Familie für mich. Ich weiß, ich habe deinem Bruder gegenüber etwas anderes behauptet, aber...«

»Du fühlst dich wie ein Verräter«, beendete Ghan Edhor den Satz für ihn.

Rin Verran nickte stumm.

»Du weißt nicht, wie oft ich mich als Verräter gesehen habe«, sagte Ghan Edhor. »Weißt du, wie es ist, wenn man als letzter von gefühlt allen erfährt, dass der eigene Vater gestorben ist? Ich war nicht da. Ich konnte nicht da sein, weil es einfach nicht ging. So oft habe ich mich gefragt, ob er wirklich gestorben wäre, wenn ich damals ein Heilmittel für meine Beine gefunden hätte. Wenn nicht nur Idos, sondern auch ich an seiner Seite gewesen wären, wäre er dann vielleicht noch am Leben? Gleichzeitig frage ich mich, ob ich vielleicht Schuld daran bin, dass Shedors Sohn als Krüppel geboren wurde. Viele denken das. ›Es kann doch nicht allein am Attentat liegen‹, denken sie. ›Es liegt bestimmt am schlechten Erbe des Gilden-Anführers. Schaut nur seinen Bruder an. Ihn hat es auch erwischt. Wenn er Pech hat, werden alle seine Kinder entstellt geboren werden. Die armen Geschwister von Ghan Irvan.‹«

Rin Verran war sprachlos.

»Jeder ist auf irgendeine Art ein Verräter«, meinte Ghan Edhor. »Einige absichtlich, andere nicht. Ich habe mein Bestes getan, um das Lager der Drachenklauen zu finden und jetzt war es doch leer. Stattdessen hat mein Onkel Informationen gefunden, an die ich wahrscheinlich nie gekommen wäre.« Er lächelte traurig. »Warten wir erstmal ab, was Dul Nehmon antwortet.«

Aber Dul Nehmon antwortete nicht. Niemand antwortete. Es war, als wäre die Dul-Gilde plötzlich verstummt. Ghan Shedor wurde mit jedem Tag wütender. Er wollte Antworten. Wollte wissen, ob es eine Erklärung für das gab, was Ghan Leddan herausgefunden hatte. Während er wartete, gingen bereits die Gerüchte über einen Angriff auf die Dul-Gilde umher.

»Verran, du kannst das nicht zulassen!«, schrie Rin Veyvey eines Abends und schaute ihn mit Tränen in den Augen an. »Ich weiß, was im Frühling kommen wird! Das darfst du nicht zulassen! Meine Familie hat nichts mit den Drachenklauen zu tun! Ich schwöre...« Sie holte tief Luft. »Ich schwöre, dass wir nichts damit zu tun haben!«

»Hör auf, mich anzuschreien!«, entgegnete Rin Verran. »Denkst du, es liegt an mir, das zu entscheiden? Ich bin nur ein verdammter Leibwächter! Meine Worte haben überhaupt kein Gewicht!«

»Überhaupt kein Gewicht!« Ihre Augen funkelten bedrohlich. »Dann mach, dass sie Gewicht haben! Mach was! Irgendwas!«

»Ich kann ihn nicht von etwas abhalten, was er schon fest beschlossen hat«, presste er hervor. »Hast du vergessen, was mit dem Phönix-Hof passiert ist? Mein Vater wurde getötet, mein Bruder wird im Kerker festgehalten und ich konnte für keinen von beiden etwas tun!«

»Du Nichtsnutz!«, kreischte Rin Veyvey. »Du hast kein Herz! Oder wenn, dann hast du eines aus Stein! Dir ist alles egal! Und du hast zu viel Angst, um für das Richtige einzustehen! Bist du überhaupt noch ein Erzwächter! Es kommt mir so vor, als wärst du der gehorsame Schoßhund von Ghan Shedor! Machst alles, was er sagt, ohne es zu hinterfragen!«

»Möchtest du auf der Straße landen?« Rin Verran sah sie herausfordernd an. »Denn dort werden wir nämlich enden, wenn ich mich gegen Ghan Shedor stelle! Er wird mich rauswerfen und es gibt keinen Ort mehr, wo wir hingehen können! Du wirst deine ach so tollen Kleider und deinen funkelnden Schmuck verkaufen müssen! Und was ist mit Kahna?« Er deutete zum Bett seiner Tochter, die wegen des Geschreis ebenfalls angefangen hatte zu kreischen. »Willst du, dass sie mit uns auf der Straße landet und möglicherweise verhungert?«

»Zieh sie da nicht mit rein!«, wütete Rin Veyvey und hielt sich gleichzeitig die Ohren zu, schüttelte den Kopf. »Halt die Klappe! Sag das nicht!« Tränen liefen ihre Wangen hinab. »Ich dachte, der Forellen-Pavillon würde dir wenigstens irgendwas bedeuten, aber das ist offenbar nicht der Fall. Wie konnte ich auch nur denken... Verschwinde! Geh raus!« Plötzlich ging sie wie eine Wilde auf ihn los und stieß ihn aus dem Zimmer. Die Tür wurde ihm vor der Nase zugeschlagen.

Rin Verran ballte die Fäuste, teilweise aus Wut und teilweise aus Verzweiflung, während das Schreien seiner Tochter immer noch an sein Ohr drang. Nichtsnutz, beschimpfte er sich selbst. Für einen Moment war er fest entschlossen, zu Ghan Shedor zu gehen und so lange mit ihm zu diskutieren, bis er von seinem Vorhaben abließ. Doch alle seine Argumente stützten sich darauf, dass Ghan Leddan in seinem Brief gelogen hatte, was den Gilden-Anführer definitiv gegen ihn aufbringen und den gegenteiligen Zweck verfolgen würde.

Zum Ende des Winters hin kam dann, was alle bereits befürchtet hatten. Ghan Shedor befahl den Angriff auf die Dul-Gilde, nachdem den Bote, den er geschickt hatte, als weiterhin keine Antwort gekommen war, mit der Nachricht zurückkehrte, dass Dul Nehmon alles abstritt. Die Schwierigkeit bestand jetzt darin, dass die Val-Gilde offenbar aus ihrer Starre erwacht war. Val Zirro hatte verkündet, diesem sinnlosen Gemetzel nicht mehr länger zusehen zu können, und würde die Ghan-Gilde zum Feind erklären, sollte sie den Angriff wirklich durchführen.

»Wir werden den Forellen-Pavillon und die Gämsen-Pagode gleichzeitig angreifen«, donnerte Ghan Shedor mit lauter Stimme, sodass alle in der Versammlungshalle es hören konnten. »So können sie sich nicht gegenseitig helfen ohne selbst in den Nachteil zu kommen.«

»Aber in der Gämsen-Pagode sind viele Schüler«, wandte jemand ein. »Was ist mit ihnen?«

»Ich bin mir sicher, dass sie rechtzeitig nach Hause geschickt werden«, entgegnete Ghan Shedor. »Gilden-Anführer Val wird nicht so herzlos sein und sie als lebenden Schutzschild benutzen.«

Ein leises Murmeln ging durch die Menge. Rin Verran hörte sein Herz so unglaublich laut pochen, dass es ihm Mühe bereitete, den anderen zuzuhören. Er wollte etwas sagen, musste etwas sagen. Musste diesen Wahnsinn verhindern. Die Diskussion in der Halle wurde immer angeregter. Strategien und Truppenstärken wurden besprochen. Die Erzwächter aus den besetzten Territorien der Rin-Gilde und der Mahr-Gilde sollten ebenfalls hinzugezogen werden. Es blieb nur noch die Frage, wer die Angriffe anführen würde. Es gab mehrere Anführer kleinerer Gilden, die sich freiwillig meldeten, aber die meisten von ihnen waren zu unbekannt oder die anderen vertrauten ihnen nicht.

»Ich werde den Angriff auf den Forellen-Pavillon anführen.«

Alle Blicke richteten sich auf Rin Verran, der den Satz aus einem letzten, verzweifelten Gedanken heraus gesagt hatte. Wenn er den Angriff an sich nicht verhindern konnte, konnte er den Tod einiger Anhänger der Dul-Gilde wenigstens verhindern, wenn er selbst dabei war.

»Ihr?«, fragte Ghan Shedor überrascht. »Seid Ihr Euch sicher? Eure Frau kommt aus der Dul-Gilde. Sie wird Euch das nicht verzeihen.«

»Ich habe Euch und der Ghan-Gilde die Treue geschworen«, antwortete Rin Verran fest. »Ich werde tun, was nötig ist, um die Drachenklauen endgültig zu vernichten. Wenn die Dul-Gilde damit zu tun hat, sollte meine Ehefrau eher froh sein, dass ich ihr verzeihe.«

Ein anerkennendes Raunen erhob sich. Die Anwesenden sahen einander erstaunt an, bevor sie ihre Blicke wieder auf Rin Verran richteten. Er konnte nicht genau hören, was sie sagten. Er wusste nur, dass er mit seinen Worten offiziell und vollständig mit der Dul-Gilde gebrochen hatte. Jetzt würde niemand mehr seine Treue in Frage stellen. Rin Veyvey und Rin Kahna waren in Sicherheit. Er musste nur aufpassen, sich nicht zu verraten, wenn er beim Forellen-Pavillon ankam und versuchen würde, so viele er konnte zu retten.

»Nun gut«, sagte Ghan Shedor mit einem zufriedenen Lächeln. »Ihr werdet den Angriff auf den Forellen-Pavillon anführen. Und mein Bruder Idos den auf die Gämsen-Pagode.«

Jetzt wanderten alle Blicke hinüber zu Ghan Idos, der am Rand der Menge stand und beim Ruf seines Bruders nach vorne trat. »Es ist mir eine Ehre«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung, während sein Gesicht völlig ausdruckslos blieb. Rin Verran begegnete seinem Blick, als er sich wieder aufrichtete. Darin lag ein tiefes Bedauern, das er sich bei Ghan Idos nie vorgestellt hätte. Seine arrogante Haltung war von ihm abgefallen wie ein Umhang. Er war einfach nur noch ein gewöhnlicher Erzwächter im Dienste des Gilden-Anführers. Rin Verran erinnerte sich an das, was Ghan Edhor über seine beiden älteren Brüder erzählt hatte. Ist Ghan Idos früher so wie Ghan Shedor gewesen? Hat er ihn auch in der Gämsen-Pagode kopiert? Ein Glück, dass er das jetzt nicht mehr tut. Er wusste nicht mehr, wie er Ghan Idos einschätzen sollte.

Als die Versammlung beendet war und Rin Verran zu seinem Zimmer zurückkehrte, stellte er fest, dass die Tür abgeschlossen war. Von drinnen erklang ein leises Weinen und als er klopfte, schrie Rin Veyvey etwas, das so verwaschen war, dass er es nicht verstand.

»Lass mich wenigstens erklären«, hob er an, doch als etwas von innen an der Tür zersplitterte, zog er es lieber vor, das Weite zu suchen.

Zur selben Zeit kehrte Ghan Idos zu Ghan Jadna zurück. Sie saß im Garten des Krähen-Palastes unter einem Baum – ähnlich dem Fuchsbaum am Phönix-Hof, der während des Angriffs jedoch niedergebrannt worden war – und spielte auf ihrer Flöte. Als sie Schritte hörte, setzte sie Traumfänger ab und wartete, bis die Person sich neben sie gesetzt hatte. Sie blickte nicht mal zur Seite, wartete nur.

»Ich werde gehen müssen«, sagte Ghan Idos nach einigem Schweigen. »Shedor schickt mich los, um die Gämsen-Pagode anzugreifen.«

Ghan Jadna schwieg und schaute hinunter auf die Flöte in ihren Händen.

»Ich werde deine Lieder vermissen«, flüsterte Ghan Idos ihr zu und umarmte sie vorsichtig von hinten als wäre sie eine zerbrechliche Porzellanpuppe. »Du spielst in letzter Zeit so viele neue Melodien.«

»Ich versuche zu vergessen«, antwortete Ghan Jadna leise.

Ghan Idos strich ihr beruhigend über die hellbraunen Haare. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich verspreche dir, dass bald alles gut werden wird.«

»Alles wird gut werden«, seufzte sie und lehnte sich mit geschlossenen Augen an ihn, wodurch er sich kurz verkrampfte, bevor sein Blick weich wurde und er ihr einen Kuss auf die Haare hauchte.

»Du solltest jetzt besser rein gehen. Es ist kalt draußen.«

»Die Kälte lässt mich auch vergessen.«

Ghan Idos schaute besorgt auf ihre geröteten Finger und legte seine Hand auf ihre, um sie zu wärmen. »Ich verspreche dir, dass wir, wenn alles vorbei ist, an einen Ort gehen werden, wo alles friedlich ist. Weit weg vom Krieg.«

»Kannst du mir auch versprechen, dass du zu mir zurückkommen wirst?«, fragte Ghan Jadna.

»Ich verspreche es.«

Sie nickte nur matt. »Wenn du es versprichst, muss es wohl stimmen.«

Während die zwei zusammen unter dem Baum saßen, näherte sich ihnen vom Krähen-Palast aus ein Anhänger der Ghan-Gilde durch die dünne Schneeschicht. Der Diener war ungewöhnlich hübsch für sein Alter und man hätte ihn wahrscheinlich auf Mitte zwanzig geschätzt, wenn da nicht die verräterischen Falten gewesen wären. In respektvollem Abstand zu ihnen blieb er stehen und faltete eine Decke auseinander, die er mit sich trug.

»Ich habe die Decke mitgebracht, Herr Ghan«, flüsterte er Ghan Idos zu, der Ghan Jadna sanft über die Oberarme strich.

»Komm. Se Rafal hat dir etwas zum Aufwärmen mitgebracht«, flüsterte er ihr zu. »Wir gehen rein, ja?«

Ghan Jadna nickte nur und stand leicht schwankend auf. Ihr Gesicht war fast so blass wie der Schnee, der überall lag und selbst die Wärme der Decke, die ihr um die Schultern gelegt wurde, konnte daran nichts ändern. Mit Ghan Idos' und Se Rafals Hilfe schleppte sie sich in Richtung Krähen-Palast.

»Wie geht es Raelin?«, fragte sie auf halben Weg.

Ghan Idos zögerte mit der Antwort, wechselte einen Blick mit Se Rafal, der leicht den Kopf schüttelte. »Es wird ihm besser gehen, wenn alles vorbei ist«, sagte er schließlich.

»Und Mutter?«

Ghan Idos presste die Lippen zusammen und führte sie weiter. »Lass uns später darüber reden, ja?«

Ghan Jadna nickte langsam, während eine Träne ihre Wange hinabfloss und den Schnee zum Schmelzen brachte, als sie zu Boden tropfte.

.................................................................................................................................................................................

Aus-drück-li-che Trig-ger-War-nung fürs nächste Kapitel.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro