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Kapitel 44: Krähen - Teil 3

Es schepperte, als Habichtfeder aus der Scheide gerissen wurde und direkt auf Yodha zu flog. Doch der Mann wich geschickt aus, indem er sich hinter den Hengst duckte, der wiederum erschrocken wieherte und den Kopf hoch warf. Rin Verran war dazu gezwungen, die Richtung des Schlags abzuändern, um das Tier nicht zu verletzen. Das Schwert durchtrennte die Zügel und kratzte mit der Spitze über den Pflasterstein. Der Hengst tänzelte rückwärts, wurde jedoch von Yodha weiterhin am Zaumzeug festgehalten, um einen lebenden Schutzschild zu haben.

»Rin Verran«, ertönte seine dumpfe Stimme hinter der Maske. »Du bist mir gefolgt, also bin ich nochmal zurückgekehrt.«

»Gehört er zu dir?«, presste Rin Verran hervor und umfasste Habichtfeders Griff fester.

»Wer?«

»Der Attentäter! Der Mann, der Ghan Minue töten wollte!«

Yodha neigte leicht den Kopf. »Du weißt, dass ich diese Frage nicht beantworten kann.«

Rin Verran zog wütend die Augenbrauen zusammen. »Ich sollte dich hier und jetzt töten! Du machst nichts als Ärger! Und du gehörst zu den Drachenklauen, nicht wahr? Bist du ihr Anführer?«

»Wie kommst du auf diese Vermutung?«

»Warum sollte ich dir das sagen? Ich weiß genau, dass es stimmt!« Er wusste es zwar nicht, aber allein schon die Tatsache, dass Yodha mehr wissen wollte, sprach für sich. Ich werde ihm garantiert nicht erzählen, was Ghan Edhor, Jadna und ich herausgefunden haben! Genauso wenig werde ich ihm erzählen, dass Ghan Leddan bereits auf dem Weg zum Drachen-Heim ist!

»Deine Kombinationsgabe ist beachtlich«, sagte Yodha. »Oder hat dir jemand geholfen? So oder so, wenn du schon weißt, dass ich zu den Drachenklauen gehöre, dann hast du bestimmt noch weitere Fragen. Du kannst sie ruhig stellen.«

Rin Verran runzelte misstrauisch die Stirn. Warum klang es auf einmal so, als hätte Yodha wieder die Kontrolle über das Gespräch? Wütend packte er den Hengst seinerseits am Zaumzeug und drängte ihn nach hinten, damit der Weg zur Drachenklaue frei war. Das Pferd wieherte vor Schmerz, da es von beiden Seiten in verschiedene Richtungen gezogen wurde und trat schließlich nach hinten aus. Yodha war so überrascht, dass er tatsächlich los ließ. Im selben Moment, in dem der Hengst weg galoppierte, stürzte Rin Verran nach vorne.

Habichtfeder wirbelte durch die Luft und verfehlte Yodha nur um Haaresbreite. Der Mann presste sich an die Hauswand, bevor er sich davon abstieß und sich nach einer Rolle über den Boden auf der gegenüber liegenden Seite wieder aufrichtete. Für einen kurzen Moment sah es aus, als würde die Kapuze ihm vom Kopf rutschen, aber schnell rückte er sie wieder zurecht. Ein heiteres Lachen ertönte hinter der Maske.

»Du greifst einen Unbewaffneten an? Von einem Erzwächter hätte ich mehr erwartet. Besonders von dir.«

Rin Verran schäumte vor Wut und richtete die Schwertspitze auf ihn. »Das sagst ausgerechnet du? Wenn du zu den Drachenklauen gehörst, bist du auch für den Tod unzähliger Unbewaffneter in den Städten und Dörfern verantwortlich, die niedergebrannt wurden! Warst du vielleicht sogar dabei? Warst du derjenige, der in Muwam den Pfeil mit der Nachricht auf mich geschossen hat, dann aber nicht zum Treffen aufgetaucht ist? Um was für eine Wahrheit geht es? Um die Auslöschung der Mehn-Gilde?«

Er beobachtete die Reaktion des Mannes genau, aber er rührte sich nicht. Nicht mal seine Fingerspitzen zuckten. Eine Schande, dass die Maske sein Gesicht verdeckte. So konnte er unmöglich sagen, ob sein Gegner überrascht war, dass er das herausgefunden hatte, oder nicht.

»Den Pfeil hat eine gute Freundin von mir abgeschossen«, sagte Yodha unheimlich ruhig. »Sie war auch dabei, als Ghan Kedron getötet wurde. Wusstest du, dass Ghan Kedron bei der Auslöschung der Mehn-Gilde mitgewirkt hat? Er musste sterben, um die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Dabei war er damals noch kein Gilden-Anführer. War erst fünfundzwanzig Jahre alt.«

»Du scheinst ihn gut zu kennen«, bemerkte Rin Verran. Ist Yodha vielleicht der Verräter im Krähen-Palast? Aber wer ist er? Einer der Diener? Warum erkenne ich seine Stimme nicht?

»Ich habe meine Quellen«, antwortete Yodha. Mit einer behandschuhten Hand deutete er auf Habichtfeder. »Warum nimmst du deine Waffe nicht runter? Dann können wir uns besser unterhalten.«

»Ich sollte dich töten.«

»Warum tust du es dann nicht?« Yodha wartete, doch es kam keine Antwort. »Richtig, du kannst es nicht. Du erinnerst dich noch genau an das Gefühl, als du einen der unseren getötet hast. Es ist ein schreckliches Gefühl, nicht wahr? Oder hat es dir vielleicht sogar gefallen?«

»Halt die Klappe!«, presste Rin Verran hervor und konnte sich trotzdem nicht dazu bringen, einfach zuzustoßen.

»Glaub mir, man gewöhnt sich daran. Jeder Erzwächter tötet in seinem Leben mindestens ein Mal. Du kommst nicht drumherum. Was hast du erwartet, als du dich dazu entschieden hast, ein Krieger zu werden? Dass du die Armen und Unschuldigen beschützen kannst ohne dass jemand zu Schaden kommt? Eine sehr naive Denkweise. Das Leben ist nicht gerecht. Deswegen muss es jemanden geben, der für Gerechtigkeit sorgt. Das ist unsere Aufgabe. Die Aufgabe der Drachenklauen. Und eigentlich auch deine Aufgabe.«

»Ich bin nicht wie ihr!«

»Deine Mutter gehörte zur Mehn-Gilde. Die anderen Gilden haben nicht nur ihre Familie ermordet und ihr Zuhause zerstört, sondern sie auch noch als Kriegsbeute mit sich genommen. Hast du nie darüber nachgedacht, wie du zur Welt gekommen bist? Weißt du nicht, was mit Frauen geschieht, die als Kriegsbeute zu einem Mann gebracht werden? Willst du dich nicht rächen?«

»Nein!«, schrie Rin Verran. »Du lügst! So ist es nicht gewesen!«

»Die Wahrheit ist manchmal grausam, aber sie ist die Wahrheit«, entgegnete Yodha. »Denk nach. Was haben die Gilden dir je Gutes getan? Du wurdest verraten, verstoßen, hin und her geschoben als wärst du nur eine Figur in einem Spiel. Bist du das nicht leid? Die Drachenklauen werden nicht aufhören bis sie ihr Ziel erreicht haben. Bis alle Schuldigen tot und die Wahrheit über die damaligen Verbrechen allen bekannt ist. Entscheide dich für eine Seite, Rin Verran! Wenn du dich uns jetzt anschließt, um Rache für deine Mutter und ihre Gilde zu nehmen, wirst du alles erfahren. Alles, was du wissen möchtest. Die ganze Wahrheit. Doch wenn du es nicht tust... Wenn du es nicht tust, wirst du zusammen mit den Gilden untergehen.«

»Ich werde mich euch niemals anschließen!« Rin Verran stieß einen Schrei aus und führte einen Hieb in Richtung von Yodhas linkem Bein. Doch er war zu unpräzise, zu sehr aus der Fassung gebracht. Der Mann sprang geschickt zur Seite und entfernte sich ein Stück, weiter von der Hauptstraße weg.

»So endet also unser Gespräch«, sagte er. »Das ist bedauerlich. Du wirst sehen, dass es ein Fehler war, mein Angebot abzulehnen. Ich meine es nur gut mit dir. Oder haben dir meine letzten Angebote auch nicht gefallen?«

Rin Verran schwang Habichtfeder herum und griff erneut an. Schlag auf Schlag, aber Yodha war viel zu flink. Als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht, wich er der scharfen Klinge jedes Mal aus, bis er die Sprossen einer rostigen Leiter hoch sprang und von oben zu ihm runter schaute.

»Denk daran, dass die Drachenklauen dich beobachten«, rief er von oben hinab, während Rin Verran leise fluchte. Die Leiter würde seinem Gewicht definitiv nicht standhalten. »Wir sind viele und wir sind dort, wo du uns nicht erwartest. Ein Drache hat zehn Klauen und einen Kopf. Pass auf den Kopf auf, Rin Verran. Er hat nicht nur Augen, sondern auch Zähne.«

Damit wandte Yodha sich um und kletterte die Leiter weiter hoch. Die Sprossen knirschten bei jeder Bewegung beunruhigend. Insgeheim hoffte Rin Verran, sie würden nachgeben, sodass Yodha hinunter fallen und sich das Genick brechen würde, aber das geschah leider nicht. Seine dunkle Gestalt verschwand, als er auf das Dach des Hauses kletterte.

Ich kann ihn nicht verfolgen, dachte Rin Verran zähneknirschend. Er wusste, dass Yodha ungewöhnlich gut klettern konnte. Selbst wenn er die Rüstung ablegte, die er wegen des Festes angelegt hatte, wäre der Mann wahrscheinlich schon über alle Berge, sobald er oben ankam. Und die Bewohner des Hauses würden ihn jetzt bestimmt auch nicht reinlassen, um von innen aufs Dach zu kommen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zurück zur Hauptstraße zu gehen. Der Hengst war nun vollends geflohen. Er würde zu Fuß bis zum Krähen-Palast gehen müssen.

So eine Scheiße!, fluchte er, während er Habichtfeder zurück in die Scheide schob und in Richtung Stadttor stampfte. Er war einfach nur unglaublich wütend. Auf Yodha, aber vor allem auch auf sich selbst. Ich hätte ihn einfach töten können. Oder wenigstens verletzen und ihm dann die Maske vom Gesicht reißen. Warum habe ich es nicht getan? Er ballte die Fäuste. Nach Rin Raelins Verrat kam es ihm so vor, als könnte jeder unter dieser Maske stecken. Hatte er vielleicht Angst, es könnte jemand sein, den er kannte?

Unsinn!, schalt er sich. Wenn es so wäre, hätte ich die Stimme erkannt!

Den ganzen Weg über dachte er über das Angebot nach, das Yodha ihm bereitet hatte. Auf die Seiten der Drachenklauen zu wechseln kam überhaupt nicht in Frage! Alles, was sie taten, verstieß gegen den Kodex und gegen seine Moral! Rache zu nehmen war falsch. Und was seine Mutter anging, hatte Yodha zweifellos gelogen. Nur warum wollten sie ihn unbedingt auf seiner Seite haben?

Ein grimmiges Lächeln zuckte über seine Lippen. Im Krähen-Palast wartete eine Drachenklaue auf ihn, die ihm vielleicht einige dieser Fragen beantworten konnte. Hoffentlich hatten die Erzwächter sich an seinen Befehl gehalten und ihn nicht getötet, sondern nur gefangen genommen. Er könnte wichtige Informationen besitzen. Man musste nur richtig fragen, um sie aus ihm heraus zu bekommen.

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Ach ja, Yodha ist wieder da. Ob Rin Verran wenigstens von diesem seltsamen Attentäter erfährt, was er wissen will? Leider werdet ihr euch etwas gedulden müssen, denn die ganze nächste Woche wird es keine Updates geben und ich werde ab Samstag auch nicht auf eure Kommentare antworten können, weil ich mich aus gewissen Gründen in einem Funkloch befinden werde O.o

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