Kapitel 110: Wut - Teil 4
Ohrenbetäubende Schreie um ihn herum. Vielleicht war einer davon sein eigener. Verzweifelt schlug Rin Verran mit den Armen um sich, versuchte, etwas zu packen, während er das Gleichgewicht verlor. Schmerzhaft prallte er mit den Knien auf den Stein, durch den sich breite Risse zogen und der teilweise nach unten gesackt war. Er war wie erstarrt. Wenn er sich jetzt bewegte, was würde dann passieren?
»Verlasst die Mauer!«, ertönte der Befehl von Meister Jhe ganz in der Nähe. Wie durch ein Wunder war der Mann auf den Beinen geblieben. Um ihn herum waren die anderen Krieger der Sonne so wie Rin Verran gestürzt. Seine Stimme riss sie jedoch aus der Starre. Hals über Kopf stolperten die Männer und Frauen in Richtung der Treppe, doch unter ihren Schritten verbreiterten einige Risse sich. Jemand schrie auf, als sein Fuß in einer der Spalten stecken blieb.
Irgendwie schaffte Rin Verran es, aufzustehen. Mit kaltem Schweiß auf der Stirn und heftig keuchend ging er neben dem Krieger, der feststeckte, in die Hocke und versuchte, seinen Fuß zu befreien. Doch der andere war zu sehr in Panik.
»Hilf mir! Lass mich nicht allein! Lass mich...«
Ein weiteres Krachen ertönte. Rin Verran kippte nach hinten und als er aufsah, klaffte dort, wo vorher noch der Riss gewesen war, ein leeres Loch. Der Mann war verschwunden. Als wäre er in die Spalte gesogen worden. Was? Es gab keinen anderen Gedanken als diese eine Frage in seinem Kopf. Was passiert hier gerade? Was mache ich hier?
Plötzlich packte eine starke Hand ihn von hinten am Kragen seines Umhangs und zog ihn von dem Abgrund weg, der sich vor ihm aufgetan hatte. Jemand zischte ihm etwas zu. Er verstand nur das Wort »Dummkopf«, bevor er herumgeschleudert und angestoßen wurde, damit er in Richtung Treppe floh. Er sah nicht zurück.
Erst, als er unten ankam, wagte er es, zur Mauer hoch zu sehen. Schwarze Risse zogen sich wie ein Netz durch den weißen Stein. In der Mitte, direkt über dem Tor, prangte ein Loch, das mit den Trümmern zugeschüttet war, die durch ihr eigenes Gewicht nach unten gerutscht waren. Zwischen ihnen musste sich der Mann befinden, den er nicht hatte retten können. Und vielleicht noch weitere Krieger der Sonne.
»Bao Jenko!« Der Name kam aus seiner Kehle, bevor er den Gedanken zu Ende gebracht hatte. Er war auf der linken Seite gewesen. Dort, wo die ersten Felsbrocken gegen die Mauer geprallt waren. »Bao Jenko!« Mit klopfendem Herzen bahnte er sich einen Weg durch die Menge, die in einer Art Schockzustand zu dem Loch sah. Es schienen immer noch Menschen oben zu sein und der Beschuss hörte nicht auf.
»Rin Verran!«, ertönte gleichzeitig ein Ruf hinter ihm, aber er achtete nicht darauf. Hektisch suchten seine Augen nach der untersetzten Gestalt seines Freundes. Erneut schrie er seinen Namen und sah ihn kurz darauf zum Glück in der Nähe eines Zeltes. Er hockte auf dem Boden und hielt Tar Fe in den Armen, die aus einer Wunde an der Stirn blutete, ansonsten aber nicht verletzt zu sein schien.
»Bao Jenko!« Rin Verran trat zu ihm. »Geht es dir gut?«
Sein Freund hob den Kopf. Die Blässe in seinem Gesicht zeugte von der Angst, die ihn gerade durchströmte. Er konnte nicht antworten, nickte nur und zuckte zusammen, als plötzlich ein viel zu lautes Krachen ertönte. Eine riesige Staubwolke stieg in die Luft und fegte über die Krieger der Sonne hinweg, die erschrocken schrieen und die Arme schützend über ihre Köpfe hoben. Als Rin Verran zur Mauer sah, fuhr ein kalter Schauer über seinen Rücken. Dort, wo zuvor das Tor gewesen war, klaffte ein Loch, das von oben mit Trümmerteilen zugeschüttet wurde. Immer noch fielen Felsstücke von der Mauer ab und stürzten in die durch den Angriff entstandene Lücke.
Sie sind durchgebrochen, schoss es ihm durch den Kopf. Vage konnte er hinter den herumliegenden Mauerstücken und dem Staub, der immer noch in der Luft schwebte, den ewig brennenden Atem des Drachen sehen, aber was brachte ihnen das jetzt noch? Alle Körbe, in denen sie die Tongefäße mit dem Brennmittel aufbewahrt hatten, lagen jetzt wahrscheinlich zwischen den zerbrochenen Steinen oder standen nutzlos auf dem intakten Teil der Mauer herum. Rin Verrans Blick wanderte nach oben. Ist da immer noch jemand?
Sein Herz blieb fast stehen, als er eine Gestalt sah, die nur mit einer Hand an einem Vorsprung über dem Loch hing. Durch den Staub konnte er nicht erkennen, wer es war. Er wollte den Blick abwenden, aber er war wie erstarrt. Vollkommen fixiert auf diese eine Person. Und plötzlich tauchte eine weitere Gestalt auf, die den hängenden Krieger grob am Arm packte und mit einer erstaunlichen Kraft nach oben zog. Beide verschwanden in Richtung Treppe, um sich in Sicherheit zu bringen.
»Steht nicht rum und glotzt!«, peitschte auf einmal die Stimme von Kar Moora durch die Luft und übertönte den Lärm der versammelten Menge. »Sammelt euch! Zu den Waffen! Geben wir uns etwa so leicht geschlagen?« Sie klang so entschlossen und aggressiv, dass alle ihrem Befehl sofort nachkamen. Rin Verran zog ohne zu zögern Habichtfeder aus der Scheide und sah zu dem durchbrochenen Tor, aus dessen Richtung bereits die Kampfschreie der feindlichen Erzwächter zu hören waren.
»Wenn ihr nicht kämpfen wollt, dann versteckt euch«, wandte er sich an Bao Jenko und Tar Fe, doch die Frau schüttelte sofort den Kopf. Eine dünne Blutspur zog sich von ihrer Stirn bis zur Mitte ihrer Nase.
»Wir sind nicht gekommen, um uns zu verstecken!« Sie befreite sich aus Bao Jenkos Griff, der sie voller Sorge ansah, und zog gleichzeitig ihren Dolch Geist. »Diese Leute haben meinen Vater beim Angriff auf den Rothirsch-Turm umgebracht! Ich werde ihnen zeigen, was es heißt, sich mit der Nan-Gilde anzulegen!«
»Aber...« Bao Jenko streckte seine Hand nach ihrem Unterarm aus, aber sie schüttelte den Kopf, woraufhin er tief durchatmete und dann entschlossen nickte.
Unterdessen hatte Rin Verran sich dem Loch in der Mauer zugewandt. Er hatte keine Ahnung, wo Meister Jhe hin war, der die Verteidigung eigentlich anführen sollte. Seitdem er allen befohlen hatte, die Mauer zu verlassen, war er wie vom Erdboden verschluckt und Kar Moora hatte den Befehl übernommen. Dass er womöglich unter Trümmern begraben lag... Nein, unmöglich. So wird er ganz sicher nicht sterben.
Das Geschrei aus Richtung des Tores wurde immer lauter und plötzlich schälten sich die ersten Erzwächter aus dem Staub. Allen voran Rin Raelin. In dem schwarzen Gewand seiner Gilde sah er aus wie ein schrecklicher Rachegeist. Seine Rüstung war matt und ungewöhnlich dunkel. Hinter seinem Helm waren seine Augen nicht zu sehen, aber bestimmt glühten sie. Mit zusammengepressten Kiefern beobachtete Rin Verran, wie sein Bruder auf einen Krieger der Sonne losging und ihn mit einem Hieb des Roten Phönix' zu Boden schickte. Dann wurde er von anderen Erzwächtern verdeckt, die hinter ihm in den Hof der Gämsen-Pagode strömten.
Rin Verran fluchte leise. Es war unvermeidbar, dass sie ihn erkennen würden, aber wenigstens wären sie wahrscheinlich so überrascht, dass sie ihn nicht mit voller Stärke angreifen würden. Immerhin galt er als tot. Die Erzwächter der Ghan-Gilde würden ihn im ersten Moment für einen Geist halten. Und das passierte auch. Reflexartig hob Rin Verran Habichtfeder, als einer von ihnen vor ihm auftauchte, doch dieser starrte ihn nur bewegungslos an. Dann fing der Erzwächter an zu schreien, bevor jemand ihm von hinten ein Schwert in die Achselhöhle schlug. Tot kippte er um und offenbarte Wen Irdan, der Rin Verran nur kurz zunickte und gleich darauf im Chaos verschwand.
Überall wurde gekämpft. Schwerter klirrten, schrammten aneinander vorbei oder prallten auf undurchdringliche Rüstungen. Es hing so viel Staub in der Luft, dass das atmen schwer fiel, und er wollte sich einfach nicht legen. Er wurde immer wieder aufgewirbelt von den umher stampfenden Füßen und von den Körpern, die zu Boden sackten. Rote Striche zogen sich über Zeltplanen und rote Flecken besprenkelten die Erde.
Rin Verran wusste nicht, wie viele er getötet oder verletzt hatte, als er in einen leeren Kreis stolperte. Es kam ihm vor wie in einem Traum. Einem schrecklichen Albtraum, aus dem es kein Entkommen gab. Wieder spielten die Szenen von der Eroberung des Forellen-Pavillons sich vor seinen Augen ab. Die vielen Toten, das viele Blut. Fast konnte er den Gestank des Scheiterhaufens riechen. Benommen schaute er auf seine Hand, die Habichtfeder hielt und plötzlich hatte er das Gefühl, sich in Gefahr zu befinden.
Ruckartig drehte Rin Verran sich um und hob sein Schwert. Gerade noch rechtzeitig, um den Hieb des Säbels zu parieren, der auf seinen Rücken gezielt hatte. Roter Phönix. Rin Raelin stand vor ihm. Er hörte ein dumpfes Schnauben, als sein Bruder einen Schritt zurück trat und im nächsten Augenblick hob er die freie Hand, um seinen Helm abzuziehen. Zum Vorschein kam ein Gesicht voller Wut und Hass. Der Helm fiel klappernd zu Boden und blieb dort liegen.
»Du bist also nicht tot«, sagte Rin Raelin verächtlich. »Das hätte ich mir fast denken können. Du hättest nie Selbstmord begangen.«
»Sag deinen Leuten, dass sie abziehen sollen.« Rin Verran wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Wachsam beobachtete er jede kleinste Bewegung seines Bruders. Er hatte keine Ahnung, was Ghan Shedor mit ihm gemacht hatte, als er im Kerker gewesen war. Warum hatte er ihn überhaupt freigelassen? Und warum stand Rin Raelin auf einmal auf der Seite desjenigen, der für den Tod seiner Familie verantwortlich war?
»Nein.« Die Stimme seines Bruders war hart und gnadenlos.
Rin Verrans Miene verfinsterte sich. »Der, für den du all das gerade machst, hat Vater getötet und den Phönix-Hof niedergebrannt. Er hat dich viele Jahre im Kerker gefangen gehalten.«
»Und die Krieger der Sonne haben Jadna umgebracht!«, schrie Rin Raelin und fügte leiser hinzu: »Wie ich sehe, gehörst du zu ihnen.«
Dann schoss er vor. Rin Verran parierte den Hieb mit Leichtigkeit, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Rin Raelin unter dem Risiko, selbst verletzt zu werden, Roter Phönix leicht drehen würde. Die Klinge des Säbels streifte seinen Oberarm, hinterließ jedoch keine Wunde. Vorsichtshalber trat Rin Verran einen Schritt zurück, um Abstand zwischen sich und seinen Bruder zu bringen. Er hat trainiert, erkannte er und begriff gleichzeitig, dass er es nicht mehr mit dem Rin Raelin zu tun hatte, den er kannte. Dessen Kampftechniken und Züge er kannte. Er war wie ausgewechselt. Was haben sie nur mit dir gemacht?
Rin Raelin griff erneut an. Roter Phönix schnitt durch die Luft wie das gnadenlose Beil eines Henkers, prallte auf Habichtfeder und wurde abgelenkt. Doch Rin Raelin erlaubte seinem Herzstück keine Pause. Ein Angriff folgte auf den nächsten. Und mit jedem parierten Hieb wurde er frustrierter, legte er mehr Stärke und Wucht in die Schläge. Er erinnerte sich genau an die Übungskämpfe mit Meister Jhe und die Demütigung, als er in der Kampfprüfung schon nach wenigen Sekunden am Boden gelegen hatte. Er konnte nie der beste sein, nie. Immer stand er im Schatten der anderen. Immer wurde schlecht über ihn geredet. Immer war er es, der falsch lag, der Fehler machte, der sich nicht unter Kontrolle hatte, der sich...
Ein überraschender Angriff von Rin Verran brachte ihn aus dem Konzept. Sein Bruder hatte mit Habichtfeder auf seine linke Seite gezielt, wo er einst von den Drachenklauen schwer verletzt worden war. Seit diesem Vorfall hatte er es sich angewöhnt, diese Stelle um jeden Preis zu schützen und Rin Verran wusste das. Als Rin Raelin unbedacht mit Roter Phönix nach unten fuhr, um sich zu verteidigen, obwohl seine Seite perfekt von der Rüstung geschützt war, begriff er, dass das ein Fehler war. Der Angriff war nur angetäuscht gewesen. Er stieß einen frustrierten Schrei aus, doch zu spät. Rin Verran schlug ihm mit Habichtfeders flacher Seite so heftig gegen die Schulter, dass er Sterne sah und schwankte. Der Schmerz war fast unerträglich und er war sich sicher, dass die Schulter ausgerenkt worden war. Mit funkelnden Augen sah Rin Raelin zu seinem Bruder, der jedoch keine Anstalten machte, ihn zu töten.
Dumme Entscheidung! Rin Raelin ignorierte den Schmerz – von dem hatte er im Kerker schon genug ertragen müssen –, packte Roter Phönix fester und schlug mit ihm nach Rin Verrans Kehle. Eine heftige Wut stieg in ihm auf, unaufhaltbar. Wie kannst du nur mit denen auf einer Seite sein, die Jadna getötet haben! Sein Bruder wich erstaunlicherweise aus, sodass nur ein schmaler roter Strich auf seinem Hals blieb, aber Rin Raelin gab nicht auf. Wie kannst du sie verraten! Wie kannst du mich verraten! Wie kannst du deine ganze Familie verraten! Treuloser Hund! Bastard! Bastard!
Irgendwann begriff er, dass er seine Gedanken offenbar laut schrie. Rin Verrans Angriffe wurden immer wilder und Rin Raelin schaffte nur, ihnen zu entgehen, weil er sie größtenteils vorhersehen konnte. Er wusste nicht mehr, was um ihn herum geschah. Allein dieser Augenblick zählte. Dieser Augenblick, der in seinem Moment der Rache enden würde. Doch plötzlich wurde ihm Roter Phönix aus der Hand geschlagen. Ein Tritt gegen sein Knie ließ ihn zu Boden sinken und als er aufschaute, sah er Habichtfeder auf sich runter sausen. Diese funkelnde Klinge...
So endet es also, dachte Rin Raelin und schloss die Augen.
Aber der Schmerz kam nicht. Stattdessen hörte er ein lautes Klirren und kurz darauf einen wütenden Schrei. Als er die Augen öffnete, erblickte er vor sich eine Wand aus weißem Stoff, auf den violette Blumen gestickt waren. Wie von selbst ballten sich seine Fäuste, aber der Schmerz in seiner Schulter zwang ihn dazu, sie wieder zu öffnen.
»Reiß dich zusammen!«
Wie sehr Rin Raelin diese Stimme hasste. Am liebsten hätte er Roter Phönix ergriffen und ihn seinem Meister hier und jetzt in den Rücken gestoßen, doch sein Herzstück lag zu weit weg.
»Er wollte mich töten!«, ertönte Rin Verrans Stimme.
»Das heißt nicht, dass du dir ein Beispiel an ihm nehmen sollst!« Jetzt drehte Meister Jhe sich zu Rin Raelin um. Seine grauen Augen lagen, wie immer, in den Schatten seiner zusammengezogenen Brauen. In beiden Händen hielt er jeweils ein Schwert, von deren Spitzen rotes Blut tropfte. Er selbst hingegen war vollkommen unverletzt. Die Flecken auf seiner Kleidung und Rüstung stammten von anderen.
»Drei eurer Anführer sind tot«, sagte Meister Jhe kalt, »und eure Linien brechen auseinander.« Er deutete nach links, wo mehrere Erzwächter der Ghan-Gilde vor Schmerz kreischend am Boden lagen, denn ihre Körper waren vollständig in Flammen gehüllt. Ihre Schreie waren fast schon unmenschlich. »Die Motte hat genug Atem des Drachen hergestellt, um jeden hier bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Zieh mit deinen Truppen sofort ab! Ihr habt genug Tote und Verletzte zu beklagen!«
Rin Raelin atmete zischend durch den Mund ein. »Ihr habt mir gar nichts zu sagen!«
Der Blick von Meister Jhe wurde kalt. »Du willst dich beweisen. Dann beweise, dass du ein guter Anführer bist und befehle den Rückzug, um viele Leben zu retten. Es geht nicht nur um dich. Es geht auch um die, die hinter dir stehen.«
Irgendwas in Rin Raelin zupfte an seiner Wut, aber aus irgendeinem Grund konnte er sie nicht rauslassen. Stumm starrte er Meister Jhe an, der ihm soeben das Leben gerettet hatte, das sein eigener Bruder ihm hatte nehmen wollen. In seinen Ohren hallte das Kreischen seiner Erzwächter wieder, das Knistern der Flammen, das Scheppern von Metall. Der Schmerz in seiner Schulter nahm immer mehr zu. So kann ich sowieso nicht weiter kämpfen.
»Rückzug, Ghan-Gilde!«, schrie er ohne den Blickkontakt mit Meister Jhe zu unterbrechen.
Der ältere Mann wandte sich als erster ab und ließ ihn aufstehen. Rin Raelin sammelte Roter Phönix ein und wiederholte seinen Befehl, bis er sich sicher war, dass er an alle Erzwächter weitergegeben worden war. Mit wütend zusammengezogenen Augenbrauen sah er zu den brennenden Leichen der Männer und Frauen links von ihm. Der Gedanke, dass sie hätten besser kämpfen sollen, schoss ihm durch den Kopf, aber schnell wandte er den Blick ab und schritt zum durchbrochenen Tor. So schnell würden die Rebellen es nicht wieder aufbauen können.
Er war einer der letzten, der die Gämsen-Pagode verließ. Und er begriff, dass er noch mehr seiner Erzwächter hätte retten können, wenn er den Rückzug früher befohlen hätte. Viele waren verletzt und wurden von ihren Freunden und Gefährten in Sicherheit getragen. Nur wenige hatten sich die Mühe gemacht, auch Leichen raus zu tragen, aber er entdeckte die von Dun Aurora und Ro Sabir unter ihnen. Letzterer war durch einen präzisen Stoß in die Brust getötet worden, was er schon von Weitem erkennen konnte. Wrun Tarebo fehlte ebenfalls, aber den hatte er noch nie gemocht.
In der Mitte der Brücke blieb Rin Raelin stehen und sah zurück. Zwischen den Trümmern der Mauer meinte er, die hochgewachsene Gestalt seines Bruders zu erkennen. Der grüne Umhang war unverkennbar. Das wird noch ein Nachspiel haben, dachte er und wünschte sich, Rin Verran würde es hören. Was man angefangen hat, sollte man auch zu Ende bringen.
.........................................................................................................................................................................................................
Wichtige Sachen sind passiert O.o
Trigger-Warnung fürs nächste Kapitel.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro