Kapitel 10: Blumen - Teil 3
Die Frau, die in der Küche das Sagen hatte, hieß Feng Garadi, was nahelegte, dass sie mit Feng Rahni, der Heilerin im Krankenhaus, verwandt war. Sie sahen sich auch ziemlich ähnlich, aber Feng Garadi schien etwas älter zu sein. Sie war äußerlich freundlich und offen für alles, aber wenn es ums Essen ging, kannte sie keine Gnade.
»Du hast schon wieder nicht aufgepasst!«, wies sie Mahr Xero zurecht und deutete anklagend auf die ungleichmäßig dicken Karottenscheiben, die er soeben geschnitten hatte. »Die müssen viel dünner sein! Du kannst sie gleich weiter zerkleinern und dann für die Suppe beiseite legen.«
Rin Verran unterdrückte gerade noch so ein schadenfrohes Grinsen und spannte sich sogleich an, als Feng Garadi nun neben ihm auftauchte.
»Da ist immer noch Schale dran«, sagte sie und deutete auf die letzte Kartoffel, die er geschält hatte. »Die muss auch noch weg.«
»Ja«, antwortete Rin Verran zähneknirschend und warf Mahr Xero einen wütenden Blick zu, der nicht so gut darin war, seine Schadenfreude zu verbergen. Schon eine Woche schufteten sie in der Küche, während die anderen Schüler ihre Lektionen in den Duellen größtenteils beendet hatten und nun reiten lernten. Alle paar Minuten hörten sie das Wiehern von Pferden und Trommeln von Hufen, wenn sie über den Platz vor der Gämsen-Pagode und an der Steinplattform vorbei ritten. Rin Verran wünschte, er könnte dabei sein. Wahrscheinlich wünschte Rin Raelin sich das insgeheim auch, denn es hatte mehrere Tage gedauert, bis er sich überhaupt auf den hohen Pferderücken getraut hatte.
»Grins nicht so blöd«, zischte Rin Verran Mahr Xero zu.
»Als ob du das eben nicht getan hast«, entgegnete er mit dem gleichen unterdrückten Ärger. »Außerdem habe ich das volle Recht dazu, zu grinsen, wann ich möchte und wie ich möchte.«
Rin Verran fuhr mit dem Messer so heftig über die Kartoffel, dass er nicht nur die Schale, sondern auch einen Großteil der Knolle selbst abschnitt. »Was ist eigentlich dein Problem?«, fragte er. »Du warst derjenige, der mit allem angefangen hat! Warum hast du unsere Feier verpetzt!«
»Wenn ich es nicht getan hätte, hätte es ein anderer gemacht«, blaffte Mahr Xero. »Eure Feier war gegen die Regeln!«
»Ich habe noch nie von dieser angeblich existierenden Regel gehört!«
»Und du hast gestohlen!«
»Kann es sein, dass du einfach nur beleidigt warst, weil wir dich nicht eingeladen haben?«
»Das geht dich einen Scheiß an!«, fluchte Mahr Xero so laut, dass einige Küchenhelfer sich zu ihnen umdrehten. Schnell senkten beide wieder die Köpfe und konzentrierten sich voll und ganz auf ihre Aufgaben. Keiner von ihnen wollte länger als nötig hier feststecken.
»Das geht dich einen Scheiß an«, wiederholte Mahr Xero etwas leiser. »Wegen dir hat Meisterin Zha mir Finsterlicht weggenommen. Und denk nicht, ich hätte die Sache mit dem Chili- und Juckpulver vergessen, die deine Freunde angestellt haben!«
»Hast du beides verdient«, brummte Rin Verran und warf die letzte Kartoffel in den Topf. Eigentlich hättest du sogar noch mehr verdient! Es ärgerte ihn immer noch, dass Mahr Xero Arcalla Blumen geschenkt hatte, bevor er selbst die Gelegenheit dazu bekommen hatte. Und dann auch noch direkt vor seiner Nase! Auch wenn Mahr Xero wahrscheinlich nichts davon wusste.
»Sehr gut!«, erklang Feng Garadis Stimme hinter ihm und sie klopfte ihm auf die Schulter.
»Bin ich dann für heute entlassen?«, fragte Rin Verran hoffnungsvoll. Die Sonne hatte sich bereits hinter dem Windlilien-Hang versteckt und ein Schatten hatte sich über die Gämsen-Pagode gelegt.
»Nur noch eine Sache.« Feng Garadi drückte ihm eine Schüssel mit allerlei frischem Gemüse in die Hände. »Wasch das und dann kannst du gehen.«
Rin Verran nickte und grinste Mahr Xero triumphierend zu, bevor er die Küche durch den Hinterausgang verließ, um das Gemüse im Wassertrog zu säubern. Doch als er dort ankam, stellte er fest, dass das Wasser darin schon trüb und schmutzig war. Seufzend setzte er die Schüssel ab und ging hinüber zum Brunnen. Aber anscheinend hatte jemand die Abdeckung schon zugeschlossen.
Muss ich jetzt wirklich wieder zurück in die Küche und nach dem Schlüssel fragen? Irgendwas sagte ihm, dass Feng Garadi den Schlüssel erst finden würde, wenn sie auch Mahr Xero entließ. Bestimmt war er es, der die Abdeckung zugeschlossen hat, damit ich warten muss! Aber er würde ihn nicht gewinnen lassen. Feng Garadi hatte nicht gesagt, dass er das Gemüse unbedingt in diesem Trog waschen musste. Hauptsache, es war sauber.
Rin Verran überlegte kurz, welches Wasser er noch benutzen könnte. Das im Teich des Gartens konnte er vergessen. Es war zu schmutzig und aus irgendeinem Grund voller Fichten- oder Tannennadeln. Blieb noch... Mit einem leichten Grinsen schaute er zur weißen Mauer der Gämsen-Pagode, die bereits in den Schatten lag. Es war eine ganze Weile her seit er versucht hatte, sie zu erklimmen, aber mittlerweile war er etwas gewachsen und kam bestimmt an diesen einen Vorsprung ran, den er letztes Mal nicht erreicht hatte. Seine Entschlossenheit wurde nur von der Schüssel mit dem Gemüse gedämpft, die er unmöglich die ganze Mauer mit hoch schleppen konnte. Außerdem musste er auf der anderen Seite auch wieder runter, um zum Fluss zu kommen. Und dann den ganzen Weg wieder zurück...
Auf einmal fiel ihm eine viel bessere Lösung ein. Es war nicht ganz so spät und wenn er Glück hatte, war das Tor der Gämsen-Pagode noch offen. Es wurde jeden Morgen vor Sonnenaufgang von einem Diener aufgeschlossen, damit die Val-Gilde jederzeit auch unangekündigte Gäste begrüßen konnte, und abgeschlossen wurde es erst um zehn Uhr.
Vom Rand der Brücke aus die paar Felsen zum Fluss runter und wieder hoch zu klettern, sollte selbst einhändig kein Problem sein, überlegte Rin Verran. Sogleich lief er los, eilte über den Platz und lehnte sich mit der Schulter gegen das Tor. Es schob sich tatsächlich etwas auf – wenn auch nur einen Spalt breit –, aber genug für ihn, um hindurch zu passen.
Sein Blick fiel am Brückengeländer entlang runter zum Fluss, der über die unter dem Wasser verborgenen Steine und Felsen rauschte. Die Val-Gilde nannte ihn den Knochenbrecher, aber für die Rin-Gilde war er immer nur der Ferne Strom gewesen, was Rin Verran viel besser gefiel. Trotzdem konnte er die Namensgebung der Val-Gilde verstehen. Der Flussarm, der am Rand des Rin-Territoriums entlang floss, war ruhig und friedlich, doch hier war er wild und wahrlich dazu gemacht, Knochen zu brechen, wenn jemand hinein fiel.
Rin Verran musste sich konzentrieren, um in der Dunkelheit nicht versehentlich mit dem Fuß an einer der Felskanten abzurutschen, während er hinunter kletterte. Als er unten angekommen war, wollte er sich direkt an die Arbeit machen, doch dann hielt er inne. Unterhalb der Brücke gab es – verborgen vor denjenigen, die oben sicher hinter dem Geländer standen – eine kleine Sandbank. Statt auf den kantigen Steinen zu balancieren, könnte er genauso gut auch dorthin gehen, um das Gemüse zu waschen. Während er das tat, fiel ihm auf, dass dieser Ort irgendwie eine beruhigende Wirkung hatte. Es war wie ein Geheimversteck, das er am Phönix-Hof nie gehabt hatte, weil es dort einfach keine gab. Bestimmt kamen nur wenige oder sogar gar keine Leute hier runter.
Etwas, das nur ich kenne. Das nur ich weiß, dachte er und begann wieder den Aufstieg. Oben angekommen, zog er das Tor hinter sich zu und kehrte gut gelaunt in die Küche zurück, wo er Feng Garadi die Schüssel mit dem gewaschenen Gemüse überreichte, woraufhin sie ihn entließ. Dabei ignorierte er den verständnislosen Blick von Mahr Xero, der immer noch dabei war, seine Karotten zu zerkleinern. Als er bemerkte, dass sein Plan offenbar nicht geklappt hatte, starrte er beleidigt auf das Schneidebrett und schnitt kommentarlos weiter.
Eine Woche später war die Strafe endlich vorbei und Rin Verran konnte zurück zum Unterricht gehen. Sie lernten immer noch das Reiten und den richtigen Umgang mit Pferden, was besonders den Mädchen außerordentlich gefiel. Rin Raelin war allerdings überhaupt nicht begeistert.
»Warum sind sie so verdammt hoch?«, presste er hervor und schielte hinüber zu Ghan Idos und Wrun Lilath, die sich bereits am Schwertkampf vom Pferderücken aus versuchten. »Und warum gibt es so eine Kampfart überhaupt?«
»Hast du nicht gesagt, du würdest dieses Jahr der Beste sein?«, neckte Rin Verran ihn. »Du wusstest, dass wir auch reiten lernen werden!«
»Von unten sehen die aber nicht so groß aus!«, zischte Rin Raelin und sog scharf die Luft ein, als sein schwarzer Hengst den Kopf nach hinten warf.
»Eine Runde um die Gämsen-Pagode«, befahl Meister Jhe gnadenlos und schlug dem Pferd auf das Hinterteil, als Rin Raelin keine Anstalten machte, es selbst anzutreiben.
Rin Verran sah seinem Bruder mit einem Grinsen, aber auch leicht besorgt, hinterher. Er selbst hatte erstaunlich schnelle Fortschritte gemacht und tat nun sein Bestes, um Rin Raelin seine Angst zu nehmen, was nicht gerade leicht war. Während er auf seinen Bruder wartete, schaute er hinüber zu den Schülern von Meisterin Zha, um zu sehen, wie Bao Jenko sich schlug. Der untersetzte Junge stieg gerade von seiner braunen Stute ab und rückte sich die verrutschte Hose zurecht, als ihm auf einmal jemand die Zügel aus den Händen riss. Ungläubig schaute Rin Verran zu, wie Mahr Xero Bao Jenko zur Seite stieß, um selbst auf das Pferd zu steigen. Dann preschte er davon, um eine Runde um die Gämsen-Pagode zu drehen, ohne auf den gestürzten Bao Jenko zu achten. Rin Verran wollte zu seinem Freund eilen, aber da waren schon ein paar andere Schüler zur Stelle, die ihm zurück auf die Beine halfen.
***
»Was war das denn heute mit Mahr Xero?«, fragte Rin Verran, als sie nach dem Unterricht zu dritt in den Speisesaal gingen.
»Was war denn?«, wollte Rin Raelin wissen und ließ sich nicht anmerken, dass sein Herz immer noch von der einen Runde auf dem riesenhaften Pferd raste.
»Er hat Bao Jenko einfach die Zügel aus der Hand gerissen und ihn umgestoßen!«, regte Rin Verran sich auf. »Er hat sich nicht mal entschuldigt!«
»Wenn er so wild darauf ist, ein Pferd zu reiten, kann er nur verrückt sein«, kommentierte sein Bruder.
»Aber man kann ihn verstehen«, seufzte Bao Jenko, während sie sich hinten in der Schlange anstellten, um ihr Essen zu bekommen.
»Was gibt es da zu verstehen?«, fragte Rin Verran. »Wenn er immer noch wütend auf mich ist, soll er das an mir auslassen und nicht an meinen Freunden!«
»Das ist es nicht«, sagte Bao Jenko und fügte nach seinem fragenden Blick noch hinzu: »Ich erzähle es euch am Tisch.«
Nachdem alle drei sich ihre Portionen geholt und einen freien Platz gefunden hatten, beugte Bao Jenko sich verschwörerisch zu ihnen rüber. »Was wisst ihr über Gilden-Anführer Mahr, Mahr Hefay?«
»Mahr Hefay?« Rin Raelin runzelte die Stirn. »Das ist der Vater von Mahr Xero. Was hat er damit zu tun?«
Bao Jenko kicherte und beugte sich noch weiter vor. »Ziemlich viel.« Dann lehnte er sich wieder zurück. Sein Blick wanderte über die anderen Tische im Speisesaal als schien er jemanden zu suchen. Schließlich schaute er scheinbar unbeteiligt auf seinen Teller und stocherte mit der Gabel im Salat herum. »Seht ihr das Mädchen mit den blonden Haaren und dem weiß-grauen Halstuch ganz am Rand des ersten Tisches links vom Eingang aus? Sie sitzt direkt im Luftzug der Tür.«
Rin Verran wartete, bis Rin Raelin einen unauffälligen Blick in ihre Richtung geworfen hatte und tat es dann selber. Das Mädchen sah irgendwie sehr abgeschieden aus, wie es mit gesenktem Kopf vor ihrem vollen Teller saß und darin herum stocherte. Niemand redete mit ihr, obwohl sie zusammen mit anderen Mädchen ihres Alters an einem Tisch saß. Wahrscheinlich war dies ihr erstes Jahr in der Gämsen-Pagode, denn Rin Verran hatte sie zuvor noch nicht gesehen.
»Wer ist das?«, fragte er.
»Sie heißt Mahr Minue«, sagte Bao Jenko. »Habt ihr gemerkt, dass sie mit Anhängern ihrer Gilde an einem Tisch sitzt, aber von ihnen ausgeschlossen wird? Und Mahr Xero und seine Freunde sitzen sogar auf der gegenüber liegenden Seite des Speisesaals.«
Die zwei Brüder überprüften das mit einem schnellen Blick und nickten.
»Ist sie Mahr Xeros Schwester?«, fragte Rin Raelin.
»Halbschwester«, korrigierte Bao Jenko ihn. »Habt ihr wirklich noch nie von den... Streifzügen«, er malte Anführungszeichen in die Luft, »von Gilden-Anführer Mahr gehört?«
Sie schüttelten den Kopf.
»Gilden-Anführer Mahr hat so viele Bastardkinder gezeugt, die sind praktisch im ganzen Land verteilt«, flüsterte Bao Jenko.
Rin Verrans Miene verfinsterte sich beim Wort ›Bastard‹ sofort und er ahnte bereits, warum Mahr Xero auf einmal so unfreundlich zu allen war und schlechte Laune hatte.
»Mahr Minue ist eine seiner Bastardtöchter«, fuhr Bao Jenko fort. »Es gibt noch ein paar weitere, aber sie ist die erste, die er zur Gämsen-Pagode geschickt hat. Normalerweise«, er lächelte Rin Verran entschuldigend an, »ist den Gilden-Anführern nicht so danach, ihre Bastardkinder hierher zu schicken. Mahr Xero kann seine Halbschwester wie auch alle anderen ›Fehltritte‹ seines Vaters nicht ausstehen. Er sieht ihn als Helden und diese Halbgeschwister sind wie ein Dorn in seinem Auge. Deswegen hat er den Anhängern seiner Gilde auch befohlen, nicht mit Mahr Minue zu reden oder irgendwie Spaß mit ihr zu haben in der Hoffnung, dass sie ihren Meister von alleine darum bittet, zurück zum Rothirsch-Turm gehen zu dürfen.«
»Und wer ist ihr Meister?«, fragte Rin Raelin.
»Meister Erjan«, erwiderte Bao Jenko. »Aber bisher hält sie sich noch ganz gut.«
»Sieht meiner Meinung nach eher nicht so aus«, meinte Rin Raelin. »Sie wirkt sehr niedergeschlagen.«
»Kein Wunder«, sagte Bao Jenko. »Erinnert ihr euch, dass Mahr Xero bei unserer Ankunft unbedingt mit all seinen Anhängern Zha Denja als Meisterin haben wollte? Nun, er hat offenbar geahnt, dass sie ein Jahr später kommen würde. Das heißt, Meisterin Zha, die ohnehin ziemlich beliebt bei uns Schülern ist, konnte nicht mehr so viele annehmen. Selbst wenn Mahr Minue sie gefragt hätte: Eine Bastardtochter auszubilden ist nicht so hoch angesehen wie zum Beispiel dem Sohn einer erfolgreichen Gilde alles beizubringen.«
»Ich glaube nicht, dass Meisterin Zha so fies wäre und sie abgelehnt hätte«, warf Rin Verran ein.
Bao Jenko zuckte mit den Schultern. »Mahr Minue hat ja auch gar nicht gefragt. Wahrscheinlich hat sie den nicht gerade sehr unauffälligen Hinweis ihres Halbbruders verstanden und wollte ihn nicht noch weiter verärgern.«
»Und was hat das alles jetzt damit zu tun, dass Mahr Xero dich so unfreundlich behandelt hat?«
Bao Jenko kicherte verlegen und stotterte etwas herum, bevor er antwortete: »Naja, die Sache ist ja ziemlich interessant und so. Jedenfalls weiß mittlerweile fast das ganze Sturmheim Bescheid und das gefällt ihm offenbar nicht.«
Rin Verran schlug sich mit der Hand vor die Stirn, während Rin Raelin dem untersetzten Jungen ein Stück Brot gegen den Kopf warf. »Du kannst wirklich nichts für dich behalten!«, sagte er. »Irgendwann wird dir das noch den Kopf kosten! Wie hast du das alles überhaupt herausgefunden?«
»Nan Fe hat es mir erzählt.« Bao Jenko rieb sich verlegen den Nacken und schaute zur Seite. »Sie weiß auch ziemlich viel.«
Rin Verran grinste belustigt und steckte sich ein Stück Kartoffel in den Mund, um nicht laut loszulachen. Da haben sich wirklich zwei gefunden, dachte er. Unwillkürlich wanderte sein Blick zu dem Tisch, an dem Arcalla immer saß. Sie war auch jetzt da, unterhielt sich gut gelaunt mit ihren zwei Freundinnen, mit denen sie sich ihr Zimmer teilte. Und dann fasste er einen Entschluss. Einen, der Mahr Xero hoffentlich für immer von Arcalla fern halten würde.
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