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Kapitel 30

Verwirrt und mit großen Augen nahm ich seine Hand an. Warum hatte er mich geküsst? War es nur gewesen, um mich ruhig zu stellen, oder mochte er mich vielleicht tatsächlich?

Aber das wäre doch total verrückt! Ich konnte ihn einfach viel zu schlecht einschätzen, da ich nicht wirklich das Gefühl hatte, ihn durchschauen zu können. Er sendete widersprüchliche Signale, deren Deutung schwieriger und irrationaler war, als die der Sterne.

Entschlossen setzte ich eine gleichgültige Maske auf. Was auch immer er da für ein Spiel spielte, ich würde nicht so ohne weiteres zu einer Figur werden. Er wollte so tun, als hätte es den Kuss nie gegeben?

Von mir aus gerne. Naja, das war eine Lüge, um ehrlich zu sein hatte es mir gefallen. Das sollte es zwar nicht, aber offensichtlich ging es nicht anders. Ich konnte ja nicht einfach meine Gefühle abstellen, auch nicht dann, wenn ich verwirrt war.

Hol du unser Essen, ich geh die erstbesten Tickets kaufen“, sagte ich, ohne Widerrede zuzulassen. Bevor er noch etwas sagen konnte, ging ich ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei, auf dem Weg zu einem der Ticketschalter.

Jeder Schritt war eine Erleichterung, weil ich mehr Abstand zwischen mich und Ross bringen konnte. Aber schon nach wenigen Metern verflog meine Erleichterung, denn er holte bereits auf.

Aktuell wäre es mir lieber, für einige Zeit alleine zu sein. Aber anmerken lassen würde ich mir nichts. Er hatte mich geküsst, mir waren keine Vorwürfe zu machen. Oder? Warum zum Teufel hatte er mich denn nur geküsst?

Das brachte alles durcheinander! „Du bist keine Vegetarierin, oder?“, fragte Ross freundlich, als er mit mir gleichzog. Jede seiner Aktionen verwirrte mich ein bisschen mehr. Ich riss mich dennoch zusammen und verkniff mir einen Seufzer: „Nein, bin ich nicht. Ich war es zwar eine ganze Weile, aber dann bin ich nicht mehr gewachsen, weshalb meine Mutter es für sinnvoller hielt, dass ich wieder Fleisch essen sollte.“

Warum erzählte ich ihm das? Es interessierte ihn doch sowieso nicht, ob ich nicht gewachsen war… Aber ein ganz kleiner Teil von mir fühlte sich ermutigt, ihm einiges aus meiner Vergangenheit anzuvertrauen.

Sowohl Schönes, als auch Schreckliches. Nur war jetzt nicht der Zeitpunkt, das zu tun, denn im Moment gab es so viel Wichtigeres. Vor allem hatte er mich nicht gerade dazu eingeladen, mich ihm anzuvertrauen.

Wieso sollte er es überhaupt wollen? Dieser Kuss hatte mich völlig durcheinander gebracht, obwohl ich meine volle Konzentration brauchen würde, um mehrere Tage, vielleicht sogar Wochen, auf der Flucht durchzuhalten und Ross nicht nur zur Last zu fallen.

Nur weil er in diesem Traum durch meine Augen gesehen hatte, waren sie jetzt auch hinter ihm her. Ich war es ihm schuldig, alles an unserem Entkommen zu setzen. Wenn es nötig werden sollte, würde ich dafür sorgen, dass er ohne mich weitermachen würde.

Wie ich Ross kannte, würde er es sicher nicht machen, aber einen Versuch war es trotz allem wert. Besser einer von uns würde wieder daheim ankommen, als keiner.

Du bist trotzdem noch klein“, stellte er mit einem neckenden Unterton fest. Heute schien er sich von einer Sekunde auf die andere immer und immer wieder zu verwandeln. Man könnte fast meinen, er hätte eine gespalten Persönlichkeit.

Bisher war es mir nie so extrem aufgefallen wie jetzt. Was war passiert, dass er auf einmal so schnell sein Gemüt änderte? Möglicherweise war er einfach erschöpft, oder aber es war viel tiefgreifender.

Noch während ich mir meine Gedanken machte, antwortete ich: „Es könnte schlimmer sein.“ Es gab genügend Mädchen, die wesentlich kleiner waren als ich. Ich befand mich mit meiner Größe eher im Durchschnitt, also kein Grund länger darüber nachzudenken.

Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück, beide wussten wir nicht, was es noch zu sagen gab. Ein paar Mal hätte ich mich fast dazu durchgerungen und ihm Fragen zu seinem Leben gestellt, aber dann hielt ich doch lieber den Mund.

Der Kuss hing immer noch in meinen Gedanken. Er war schön gewesen, das musste ich zugeben. Im Grunde hätte ich mir meinen ersten Kuss nicht schöner vorstellen können.

Das Gefühl war unvergleichlich gewesen. Was mich störte war, dass ich mir keine Gefühle für Ross leisten konnte, aber meine Reaktion auf den Kuss sehr dafür sprach, dass ich dennoch welche für ihn hatte.

Und er? Hatte es ihm auch gefallen? Oder fühlte sich für ihn jeder Kuss so an? Nein, das konnte nicht sein. Ich hatte mich wie etwas Besonderes gefühlt, also konnte das doch nicht einfach bei jedem so sein.

Schneller als gedacht standen wir vor dem Mann, der mich augenscheinlich wiedererkannte, denn er schenkte mir ein höfliches Lächeln. „Da sind Sie ja wieder“, begrüßte er mich. Ross ließ er dabei komplett links liegen.

Sollte mir auch recht sein, denn es ersparte mir einige an gerissenen Nerven. „Womit kann ich Ihnen helfen?“ Endlich hatte ich jemanden gefunden, der Englisch sprach und mir hoffentlich die Auskünfte geben konnte, die ich suchte.

Wir brauchen einen Flug auf eine Insel“, informierte ich den Mann. Zweifelnd sah er mich an: „Einfach auf irgendeine Insel? Seid ihr denn auch schon alt-“ Ross ließ ihn den Satz nicht beenden, sondern schnitt ihm vorher das Wort ab: „Ja, einfach irgendeine Insel.

Sein Tonfall war nicht gerade höflich, aber im Grunde hatte er recht. Wir konnten keine Zeit mit Höflichkeiten vergeuden. Jeder hier war in Gefahr, solange wir in ihrer Nähe blieben.

Kopfschüttelnd tippte der junge Mann etwas in seinen Computer ein. Es schien mir, als würde er sich absichtlich Zeit lassen, um Ross zu ärgern. „Zählt Venedig für euch auch als richtige Insel?“, fragte er schließlich mit einem leicht säuerlichen Unterton.

Ich und Ross sahen uns kurz an und nickten dann einvernehmlich. „Wann geht der nächste Flug dorthin?“, hakte ich nach. „Drei Stunden, voraussichtlich zumindest.“ Ich drückte uns fest die Daumen, dass es reichen würde.

Drei Stunden konnten lange werden. Andererseits würden wir irgendwo so oder so unsere Zeit verbringen müssen. Ob nun hier, oder irgendwo in Venedig spielte da vermutlich kaum eine Rolle. „Zwei Tickets dafür bitte.“

Hungrig starrte Ross auf das Brötchen in meinen Händen. Seines hatte er bereits gegessen und aus seinen Blicken schloss ich, dass er es im Moment auf meines abgesehen hatte.

Ich beschloss ihn ein klein wenig zu ärgern, indem ich absichtlich übertrieben genießerisch von meinem Essen abbiss. Er hatte definitiv einen guten Einkauf getätigt, was allerdings nicht rechtfertigte, dass er mich in solche Panik versetzt hatte.

Was genau ist der Plan für Venedig?“, fragte ich zwischen zwei Bissen. „KeineAhnung, einen richtigen Plan brauchen wir nicht, oder? Es geht nur darum, dass wir Zeit schinden, bis wir eine Ahnung haben, wie wir die Kreaturen loswerden können.“

Nüchtern sprach ich das aus, was wir beide dachten: „Töten. Sprich es aus, Ross.“ Er sah mich unergründlich an: „Vielleicht gibt es auch einen anderen Weg.“ Ich bezweifelte es.

Warum sollte irgendetwas sie davon abhalten, Jagd auf uns zu machen? Es war ja nicht so, als wären wir freiwillig hier. Und sie waren ebenfalls nur die Lakaien einer größeren Macht. Hödur hatten sie es genannt.

Der Gott des Sehens ohne Augen. Das kam mir erstaunlich bekannt vor. Hatte ich bereits irgendwo über ihn gelesen? Nicht das ich wüsste. Woher also kam mir das so sehr bekannt vor?

Danke, Ross. Du zahlst so viel für mich und ich werde es dir vermutlich nie zurückzahlen können.“ Bedauernd sah ich ihn an und hielt ihm mein Brötchen entgegen; der Hunger war mir vergangen.

Ross schüttelte stumm den Kopf und gab mir zu verstehen, dass ich es selber essen sollte. „Ich hab aber keinen Hunger mehr, Ross.“ Er legte den Kopf schief und musterte mich einen Moment lang.

Es schien für ihn tatsächlich nie etwas zwischen uns passiert zu sein. Traurig biss ich mir auf die Unterlippe. Es war verletzend zu wissen, dass es für ihn tatsächlich mehr ein Spiel zu sein schien, als die Realität.

Aber du isst das jetzt. Du kannst alle Kraft brauchen, die du bekommen kannst und zudem solltest du dir von nichts was ich sage den Hunger verderben lassen.“ Also riss ich mich wieder zusammen, lächelte fröhlich und aß den Rest meines Essens auf.

Eigentlich wollte ich wirklich nichts mehr essen, aber wenn er unbedingt wollte, würde ich jetzt sicher nicht diskutieren. Ich hatte keine Energie dafür, einen Streit mit ihm vom Zaun zu brechen.

Die Spannungen, die von meiner Seite aus zwischen uns herrschten, waren schon schlimm genug. Vielleicht dachte ich einfach zu viel, interpretierte völligen Schwachsinn in seine Gesten.

Am besten ich würde mich fortan neutral zu ihm verhalten. Ein wenig distanziert, auch wenn es gegen meinen eigentlichen Instinkt wiedersprach. Ich gähnte ausgiebig und rieb mir müde die Augen.

Jetzt wo ich Zeit hatte runterzukommen, übernahm die Müdigkeit wieder meinen Körper. Im Grunde hatte ich zwar eigentlich wirklich lange im Flugzeug geschlafen, aber es schien wohl noch nicht genug. „Hier, die kannst du als Kopfkissen benutzen“, murmelte Ross als er mir seine

Jacke reichte. Lächelnd nickte ich und bedankte mich leise. Innerhalb weniger Minuten hatte ich es mir auf einigen Stühlen bequem gemacht und schloss die Augen.

Schlaf schön.“ Ich spürte, wie mir jemand sanft über die Stirn strich. Dennoch hob ich meine Lider nicht mehr, um den Moment nicht kaputt zu machen.            

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