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Kapitel Zweiunddreißig

„Ach, komm schon, das wird lustig!" Mama grinst mich an und stupst mich in die Seite. Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen. Kopfschüttelnd beiße ich von meinem Brötchen ab. „Deiner Figur könnte es aber auch nicht schaden", gibt sie mir spaßig zu bedenken. Empört öffne ich den Mund. Mein Kopf bewegt sich von links nach rechts und wieder zurück. Seit einer geschlagenen halben Stunde versucht Mama, mich dazu zu überreden mit ihr zum Yoga zu gehen und um ehrlich zu sein, gibt es tausend andere Dinge, die ich stattdessen lieber tun würde.

„Ich würde mich eher von einem Rudel Löwen fressen lassen", kommentiere ich und verschlinge den letzten Bissen meines Frühstücks.

Elaine muss auch heute arbeiten, weshalb ich einmal meine Ruhe vor ihr habe. Dafür muss ich mich mit dem Wunsch meiner Mutter herumschlagen, sie zur Yoga Stunde zu begleiten. Seitdem sie diesen neuen Lover an ihrer Seite hat, hat sie sich verändert. Sie legt mehr Wert auf Sport, will plötzlich so viel unternehmen und ist zudem entspannter.

„Ach komm schon, du bist in letzter Zeit kaum noch zuhause und wir unternehmen nur noch wenig", quengelt sie und zieht die Lippen zu einem Schmollmund. Ich lache auf und schüttle ungläubig den Kopf. „Gut." Sie richtet sich auf und strafft die Schultern. „Dann lass uns aber mal über deinen Besuch reden, den du vor ein paar Wochen hattest."

Ich erschrecke mich so sehr, dass ich meinen Tee über den Frühstückstisch spucke und sie mit großen Augen ansehe.

Mama grinst wissend. „Denkst du, ich merke nicht, wenn du versuchst, jemanden aus meiner Wohnung zu schmuggeln?"

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und mein Gesicht muss die Farbe einer Tomate angenommen haben. Wie kann sie das jetzt einfach so auf den Tisch bringen und mir so vor den Kopf stoßen? Beschämt schaue ich auf meine Tasse, kann aber nicht verhindern, dass sich mir ein Grinsen auf mein Gesicht schleicht, wenn ich an Grey denke.

„Yoga also?", hake ich noch einmal nach und tue ganz interessiert. Mama nickt zufrieden und trinkt von ihrem Kaffee. Sie schaut mich über den Rand ihrer Tasse hinweg an und ich verfluche sie dafür, dass sie das jetzt gegen mich nutzt.

Eine Stunde später stehen wir auch schon vor dem großen Fitnessstudio. Es regnet schon den ganzen Tag und irgendwie drückt das meine Meinung zu dem heutigen Tag gut aus. Resigniert werfe ich die Autotür zu und atme schwer aus. Das einzig Gute heute ist, dass ich wenigstens eine Leggings tragen darf.

„Hey, Charles", begrüßt Mama den Mann am Empfang, der schon an die fünfzig zu sein scheint und trotzdem noch ziemlich sportlich und fit aussieht. Ich laufe ihr hinterher wie ein verlorener Dackel und lehne mich an dem zimtfarbenen Tresen ab.

„Hey, Susanne. Wieder Training mit Jim?", fragt er lachend und sieht kurz zu mir rüber.

„Nein, Yoga bei Jenny", widerspricht Mama ihm und ich bin verwundert. Wie lange geht sie schon hier her? Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und sehe zwischen den beiden hin und her. „Meine Tochter ist diesmal auch dabei, ich brauche also einen Besucherpass." Sie lacht und beugt sich etwas über den Tresen. Flirtet sie etwa mit dem Kerl? Ist er der Typ mit dem sie sich die ganze Zeit trifft? Mit jeder Minute, die vergeht, werde ich nur noch verwirrter.

„Kein Problem", winkt er ab, schaut wieder kurz zu mir rüber und dann auf den Computer. Mama dreht ihren Kopf in meine Richtung und wackelt aufgeregt mit den Augenbauen.

Zwei Minuten später gibt Charles mir meinen Besucherpass, mit dem ich auch Zugriff auf die Sauna aber nicht auf den Wellnessbereich habe. Er hinterlässt noch einen Kommentar, dass es für mich nur Vorteile bringen könnte, wenn ich eine Mitgliedschaft abschließen würde und dann sind Mama und ich auch schon um die Ecke verschwunden. Ich betrachte die vielen Geräte mit hilfloser Überforderung und bin froh, dass ich hier kein zweites Mal herkommen zu müssen. Hoffentlich.

„Sag mal, wie oft kommst du hier her?", will ich wissen und sehe Mama fragend an, die geradewegs auf den Kursraum zugeht, weil wir beide schon unsere Sportklamotten tragen.

„Ein paar Mal in der Woche nach der Arbeit", antwortet sie schulterzuckend. Ich sehe die Frau an, die mir bis auf ein paar Einzelheiten so ähnlich sieht und versuche zu verstehen, welche Art von Aliens sie übernommen haben.

„Wo ist meine Mutter und was habt ihr mit ihr gemacht?", frage ich zum Spaß. Mama lacht und schlägt mir auf die Schulter. Ich finde es toll, dass unser Verhältnis so viel besser geworden ist in den letzten Wochen. Wir necken uns gegenseitig und verbringen entspannte Zeit zusammen. Naja, zumindest meistens, wenn ich nicht in einem Fitnessstudio hängen muss.

Wir betreten den Kursraum, der bis auf drei andere Personen noch vollkommen leer ist. Ich betrachte mein Spiegelbild an der Wand, die nur aus Spiegeln besteht, und lege den Kopf schief. Vielleicht hat Mama gar nicht so unrecht und ein bisschen Sport könnte nicht schaden. Ich habe nicht unbedingt zugenommen, aber mein Körper ist schon ein bisschen außer Form. Ich schürze die Lippen und verschränke die Arme vor der Brust.

„Du kannst deine Tasche daneben hinstellen." Mama reißt mich aus meinen Gedanken und zeigt auf die Wand rechts von uns. Ich nicke verstehend und stelle meine Tasche ab.

Kaum fünf Minuten später ist der Raum voll und eine zierliche, junge Frau schließt die Tür hinter sich. Sie trägt eine enge, dunkelrote Leggings und ein schwarzes Top. „Willkommen liebe Teilnehmer", begrüßt sie uns mit starkem, französischem Akzent. Überrascht ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Ihre Stimme klingt viel kräftiger und lauter, als man meinen würde, wenn man sie nur sieht. „Ich sehe, wir haben ein paar neue Gesichter." Sie sieht in die Runde und lächelt freundlich.

„Wir fangen mit einfachen Übungen zum Aufwärmen an", verkündet sie und setzt sich im Schneidersitz auf ihre Matte. Mama tut es ihr gleich und auch der Rest vom Kurs. Bis jetzt kann ich noch mithalten, aber wie das später aussieht, wenn es erst richtig losgeht, das kann und will ich mir nicht ausmalen. Ich beobachte die Kursleiterin dabei, wie sie mit einer kleinen Fernbedienung den CD-Player einschaltet aus dem ruhige Klaviertöne kommen. „Wir fangen mit einfachen Atemübungen an."

Es vergehen gefühlte Stunden, in denen wir lediglich ein und aus amten, als würde man das nicht schon sowieso den ganzen Tag tun. Die Musik wechselt von ruhiger Klaviermusik zu Wasser und kleinen Vögeln.

„Wir beginnen mit dem Sonnengruß." Ihre Stimme unterbricht die angenehme Stille im Raum wie eine Kugel, die auf eine Glasscheibe geschossen wird. „Wir stellen uns alle hin." Sie steht auf und der Rest des Kurses tut es ihr gleich. „Die Füße berühren einander, wir beugen uns nach vorne und atmen tief aus. Bringt die Hände nach vorne, berührt eure Füße und kommt langsam wieder nach oben."

Ich habe Probleme überhaupt an meine Zehen zu kommen, außerdem ist es schwierig, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn das einzige, was ich vor mir sehe, der Hintern einer anderen Teilnehmerin ist. Ich werfe einen Blick zu meiner Mutter, die voll in ihrem Element zu sein scheint. Sie hat die Augen geschlossen und folgt den Anweisungen von Jenny, deren Name überhaupt nicht zu ihrer Person passt.

Plötzlich wird die Ruhe von einem schrillen Ton unterbrochen. Irritiert sehen sich alle um und auch ich schaue mich um, bis ich bemerke, dass das Klingeln von meinem Handy kommt.

„Entschuldigung", murmle ich beschämt und stürze mich auf meine Tasche. Die genervten Blicke der anderen Kursteilnehmer entgehen mir nicht. Ich schaue auf das Display und sehe die Nummer der Belfords. Irritiert ziehe ich die Augenbrauen zusammen und entschuldige mich für einen Moment. Als ich dir Tür hinter mir geschlossen habe, drücke ich auf Abnehmen.

„Judith?", frage ich. Meine Stimme hallt im leeren Gang nach.

„Faye, du musst ins Krankenhaus kommen. Grey dreht vollkommen durch, er ... er ..." Ihre Stimme zittert und bricht schließlich gänzlich ab.

„Was ist passiert? Geht es Grey gut?", will ich wissen.

„Komm bitte einfach her, er braucht dich jetzt", bittet sie leise.

Ich reibe mir die Schläfe. „Gut ich bin in zwanzig Minuten da", lasse ich sie wissen und lege auf. So leise wie mir möglich betrete ich den Kursraum und schnappe mir meine Tasche. Mama sieht mich fragend an, ich zeige auf mein Handy und sehe sie entschuldigend an.

Judith klang total aufgelöst. Panik kriecht durch meine Adern, während ich durch das Fitnessstudio stürme. 

Das Krankenhaus liegt am anderen Ende der Stadt und deshalb dauert die Fahrt mindestens fünfzehn Minuten. Mein Herz klopft mir bis zum Hals, ich kann mich nur schwer auf den Verkehr und die Sachen um mich herum konzentrieren. Judith klang völlig fertig und sonst hat sie auf mich immer einen sehr gefassten und ruhigen Eindruck gemacht. Mich beschleicht schon ein Gefühl, warum Grey so außer sich ist und alleine der Gedanke daran, zerreißt mir das Herz. Nervös kaue ich auf meinen Nägeln und sehe aus dem Fenster.

Nach einer Weile fahre ich auf den Parkplatz des Krankenhauses. Erst, als ich aussteigen will, bemerke ich, dass ich meine Jacke im Kursraum liegen lassen habe. Seufzend steige ich aus und versuche, so schnell wie möglich zum Eingang zu kommen und so trocken zu bleiben, wie es eben geht. Ich erinnere mich nur noch vage daran, wo Julys Zimmer genau liegt, will aber auch keine der Schwestern fragen. Wahrscheinlich würde mich keine hinführen, denn immerhin gehöre ich nicht zur Familie. Also versuche ich, mich durch verschiedene Merkmale in der Umgebung zu orientieren.

Aus der Entfernung sehe ich Judith und weiß ich bin richtig. Jack hält sie im Arm, Marissa steht verloren daneben. Gewissheit und Traurigkeit machen sich in mir breit. Atemlos komme ich vor ihnen zum Stehen. Meine Augen wandern zwischen den dreien hin und her.

„Hey", begrüße ich sie fahrig. Judith lässt von Jack los und sieht mich an. Ihre Augen sind rot geschwollen, ihr Gesicht komplett nass. „Es tut mir so leid", gebe ich ehrlich zu und nehme Judith in den Arm. Sie beginnt erneut zu schluchzen und hält sich an mir fest. Meine Augen sehen sich suchend nach Grey um, der als einziger nicht hier steht. Der Kloß in meinem Hals wird größer und größer, Judith zittert an meiner Schulter, während Jack ihr beruhigend über den Rücken streicht.

„Wo ist Grey?" Ich sehe zu Marissa, die abseits mit verschränkten Armen steht und offensichtlich selbst mit ihren Emotionen zu kämpfen hat. Die Stimmung ist schwer, kaum erträglich. Ihre rot unterlaufenen Augen fixieren mich. Ich meine, Wut in ihnen zu sehen. Schnell senke ich meinen Blick und konzentriere mich wieder auf Judith, die von mir ablässt.

„Er ist immer noch bei ihr", antwortet Greys Vater auf meine Frage und deutet in das Zimmer. Ich schaue auf die weiße Zimmertür und nicke verstehend.

„Kann ich ...?", frage ich leise und sehe zu Greys Eltern, die sofort und ohne überlegen nicken. Mir ist schwindelig und schlecht. Ich habe das Gefühl, mich jede Minute übergeben zu müssen. Unwohl greif ich nach der kalten Türklinge und sehe ein letztes Mal zu Judith und Jack. Ich weiß nicht, was es ist oder warum sie so ist, aber Marissa mustert mich abschätzend und wütend.

Mit einem leisen Knarren öffnet sich die Tür zu Julys Zimmer. Es riecht nach frischen Blumen, das Zimmer ist lichtdurchflutet. Meine Augen suchen den Raum nach Grey ab und finden ihn auf einem Stuhl neben seiner Schwester. Er hält noch immer ihre Hand, lehnt seinen Kopf schluchzend auf dem Bett ab. July sieht immer noch so aus, als würde sie schlafen. Nur das keines der Geräte mehr arbeitet.

Ich versuche, die Tür so leise wie möglich hinter mir zu schließen. Als ich mich wieder zu Grey drehe, liegt sein Blick auf mir. Verzweifelt sieht er mich an. Seine Lippen beben, er senkt den Blick und sieht seine Schwester wieder an. Ich betrachte ihn, wie er dasitzt, seine Hand in der seiner Schwester voller Verzweiflung und Leid. Ich schnappe hörbar nach Luft und versuche, die Tränen in meinen Augen wegzublinzeln. Der Schmerz in meiner Brust reicht bis ins Unendliche und es gibt nichts, das ich tun könnte, um diesen Schmerz loszuwerden.

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