Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel Vier

Die ersten Meter auf dem Fahrrad fühlen sich wackelig an. Ich bin seit bestimmt zwei Jahren nicht mehr damit gefahren. Unsicher wackelt das Lenkrad, während ich krampfhaft versuche, nicht hinzufliegen. Für andere muss das wahrscheinlich urkomisch aussehen. Aber ich brauche einfach frische Luft. Seitdem das Abendessen gestern eher unglücklich verlaufen ist, herrscht dicke Luft zuhause. Mama redet mit mir nur, wenn es nötig ist, Roy reagiert auf keine meiner Nachrichten und auch sonst bin ich gerade wohl das schwarze Schaf. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das nichts ausmacht, denn das Verhalten der beiden verletzt mich schon, aber ich werde nicht die erste sein, die nachgibt. Nicht diesmal.

Es ist bereits warm draußen, doch der leichte Gegenwind sorgt dafür, dass sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper bildet.

Als ich endlich beim Café ankomme - Gott sei Dank lebend - sehe ich Claire schon von weitem. Sie steht vor dem Eingang und betrachtet mich schmunzelnd.

„Was?" Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und lächle schief.

Sie muss sich das Lachen verkneifen und wackelt mit dem Kopf. „Nichts, nichts."

Ich bringe das Schloss ans Fahrrad an, als ich sie leise kichern höre. „Ey! Wenigstens versuche ich, was für die Umwelt zu tun", gespielt beleidigt schürze ich die Lippen und verschränke meine Arme vor der Brust. Tatsächlich konnte ich meinen Autoschlüssel nicht finden und ich war einfach zu stolz, um Mama zu fragen, ob sie ihn gesehen hat.

„Dann ist Laufen für dich wohl die bessere Option." Bevor sie überhaupt zu Ende gesprochen hat, bricht sie in Gelächter aus. Ich kann nicht anders, als mit ihr zu lachen.

„Du bist so doof." Ich schlage ihr leicht auf die Schulter und folge ihr ins Café. Eine kleine Klingel ertönt, als wir hereinkommen.

Ich laufe zur Theke, wo May steht und uns angrinst. „Kaffee schwarz." Sie deutet auf Claire, die zustimmend nickt. „Und Kaffee mit Milch und Zucker." Ich nicke ebenfalls und lehne mich gegen den Tresen.

„Und was musst du mir denn jetzt so Wichtiges erzählen?", Claire stupst mich leicht in die Seite und sieht mich neugierig an.

„Können wir uns erstmal setzen?", frage ich und verdrehe gespielt genervt die Augen.

Dankend nehme ich May die Kaffeetassen ab und trage sie zu unserem Tisch. Wir sitzen heute am Fenster, was praktisch ist, denn so kann ich mein Fahrrad im Auge behalten. Wobei wahrscheinlich niemand so einen Schrotthaufen klauen würde.

„Na, los jetzt", nörgelt Claire ungeduldig.

Ich schaue sie lachend an und beuge mich vor. „Also gut."

„Du weißt doch, ich arbeite im Hotel und gestern hat Mr. Cellin mich angesprochen." Ich trinke einen Schluck von meinem Kaffee, um sie zu ärgern.

„Zuerst hatte ich Angst, dass ich irgendetwas falsch gemacht haben könnte. Vor allem, weil er mich in sein Büro geschleift hat."

„Du hast mit deinem Chef geschlafen?" Claire reißt die blauen Augen weit auf und schreit fast durch das kleine Café. Zischend schüttle ich den Kopf und sehe mich um. Ein paar Leute schauen komisch zu uns herüber.

„Bist du doof? Natürlich nicht!" Manchmal macht sie den Klischees über Blondinen alle Ehre.

„Wir haben uns unterhalten und ..."

„Und er hat dich nach einem Date gefragt!", rät sie weiter. Verzweifelt schlage ich mir mit der Hand gegen die Stirn. „Würdest du mich mal ausreden lassen, bitte?" Sie lächelt mich entschuldigend an und zuckt mit den Schultern.

„Schlecht aussehen tut er ja nicht", murmelt sie und nippt an ihrem Kaffee. Ich verdrehe die Augen.

„Kein Date, kein Sex oder sonstiges", erkläre ich langsam und deutlich. Claire nickt verstehend und sieht mich neugierig an.

„Wie gesagt, wir haben uns unterhalten und letztendlich hat er mir einen Ausbildungsplatz angeboten!" Ich kann spüren, wie ich über beide Ohren grinse. Die Tatsache, dass ich einen Ausbildungsplatz in diesem Unternehmen bekommen habe, macht mich noch immer glücklich.

„Was? Das ist ja toll!" Claire springt von ihrem Stuhl auf, um mich zu umarmen. Ihre Locken springen mit, als sie aufsteht.

„Ja." Das Grinsen ist nicht aus meinem Gesicht zu bekommen.

Sie setzt sich wieder auf ihren Platz, nachdem sie mich umarmt hat.

„Es ist trotzdem schade, dass du nicht mit aufs College kommst", beteuert sie und verzieht das Gesicht. Schulterzuckend stimme ich ihr zu. „Aber wir können uns ja trotzdem noch sehen." Das rede ich mir zwar selbst ein, doch daran glaube ich nicht. Wenn überhaupt, werden wir uns nur selten sehen, wenn sie mal wieder hierherkommt. Unsere Treffen im Café werden mir unglaublich fehlen.

„Hast du Lust, heute Abend mit Michelle und mir anzustoßen?", frage ich. Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit zusammen, da zählt jeder Tag.

„Würde ich echt gerne, aber ich bin schon mit Ruben verabredet." Sie verzieht entschuldigend den Mund. Traurig lasse ich den Kopf hängen. Ohne Claire machen die Dinge nur halb so viel Spaß, allerdings kann ich sie verstehen. „Beim nächsten Mal bin ich dabei, okay?" Sie drückt meine Hand und lächelt mich an.

Am Abend hole ich Michelle mit meinem Auto ab.

„Jetzt wird gefeiert." Sie steigt ein und umarmt mich zur Begrüßung. Ich sehe an ihr herunter und muss schmunzeln.

„Wir gehen doch nicht in einen Club." Zumindest ist das nicht mein Plan und mit meinen lockeren Shorts und dem Top kann ich bei ihrem engen Kleid nicht mithalten. Michelle sieht fantastisch aus, nicht nur in diesem Kleid, sondern eigentlich fast immer. Die spanischen Gene sieht man ihr an. Die immer gebräunte Haut, die temperamentvollen, dunklen Augen und ihr langes schwarzes Haar erledigen das alleine. Sie könnte einen Kartoffelsack anziehen und würde trotzdem gut aussehen.

„Ich wollte mich trotzdem mal rausputzen." Sie dreht die Musik laut und fängt an, sich zu der Musik zu bewegen. Kopfschüttelnd sehe ich auf die Straße, dieses Mädchen weiß, wie man Stimmung macht.

Wir entscheiden uns für eine relativ ruhige Bar in der Innenstadt. An ihrer Stelle würde ich mich unwohl und overdressed fühlen, doch sie trägt das Kleid und die hohen Schuhe mit Stolz und es sieht so natürlich an ihr aus, als wäre das ihre Alltagskleidung.

„Ich hole uns was", sagt sie und stolziert schon zur Theke. Ich setze mich an einen freien Tisch im hinteren Eck. Es ist schon relativ voll, aber noch auszuhalten. Ich mag es nicht, wenn zu viele Menschen auf engem Raum zusammensitzen.

„Hier." Michelle stellt mir ein Glas Bier vor die Nase. Skeptisch betrachte ich die gelbliche Flüssigkeit. „Das schmeckt gut", versichert sie mir und trinkt einen Schluck aus ihrem Glas.

„Also, wann fängst du an", beginnt sie und lehnt sich zu mir herüber, um mich besser zu verstehen. Ich schaue an ihr vorbei zur Bar, der Mann hinter der Theke beobachtet Michelle nicht gerade unauffällig. Als er meinen Blick bemerkt, sieht er weg und unterhält sich mit jemandem.

„Nach den Ferien, soweit ich weiß", antworte ich. Das bedeutet, ich habe viele freie Wochen.

„Und was machst du in der Zwischenzeit?"

Ich zucke mit den Schultern. „Mich langweilen? Keine Ahnung." Um ehrlich zu sein, weiß ich nichts, mit mir anzufangen. Das war schon immer so, ich brauche immer eine Beschäftigung, ansonsten bin ich überhaupt nicht zu ertragen.

„Ich muss zwar trotzdem arbeiten, aber wir könnten mal ein Wochenende wegfahren oder so?", schlägt sie vor. Vielleicht ist das tatsächlich mal eine Lösung. Ich könnte abschalten, wäre nicht alleine und hätte etwas zu tun.

„Ist gar keine schlechte Idee", stimme ich nachdenklich zu und trinke aus meinem Glas. Ich mag Alkohol nicht besonders, aber ein Bier kann wohl nicht schaden.

„Super!" Michelle klatscht sich in die Hände und grinst.

Wir bleiben nicht lange in der Bar, weil es uns nach einer Weile zu laut wird. Auf dem Weg zu meinem Auto ist Michelle trotzdem wackelig auf den Beinen. Sie trinkt schnell und viel.

„Hey", ruft sie aus und starrt in die dunkle Gasse rechts von uns. „Ist das nicht dieser neue aus der Firma?" Sie zeigt auf einen Mann. Ich kann nicht viel erkennen, da es bereits dunkel ist, weshalb ich nur mit den Schultern zucke.

Ich höre ihn reden und erkenne augenblicklich seine Stimme.

Grey.

Ich schaue zu Michelle, die einfach ihre hohen Schuhe auszieht und beschließt barfuß weiterzugehen.

„Komm wir fahren." Ich will sie gerade am Arm nehmen, als sie mit dem Kopf schüttelt und schnurstracks auf Grey zugeht. Ich laufe ihr hinterher, versuche aber gleichzeitig, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Wir kommen ihm immer näher und ich sehe, dass er nicht alleine ist. Er steht mit ein paar anderen Jungs an einer Hauswand und unterhält sich. 

„Hey", ruft Michelle laut und winkt der Gruppe zu. Ich kann spüren, wie mir die Röte ins Gesicht schießt. „Bist du nicht der Neue im Hotel?" Michelle lächelt und ich bin mir sicher sie meint es nicht mal böse, doch ich erkenne wie sich Greys Mundwinkel verziehen. Die ganze Zeit stehe ich hinter ihr und versuche, mich kleinzumachen. Die Situation ist mir mehr als unangenehm.

„Wer bist du?", fragt er an sie gewandt. Seine Stimme klingt heiser, hat trotzdem oder gerade deswegen etwas Angenehmes. „Na, Michelle." Sie hält ihm die Hand hin und wie ich erwartet habe, lässt er sie einfach so stehen. Händeschütteln ist also nicht so sein Ding.

„Keine Ahnung wer du bist oder welches Hotel du meinst." Er trägt wieder die Kapuze seiner Jacke, so, dass man kaum etwas erkennen kann. Ein paar dunkle Haarsträhnen lugen hervor.

Die Jungs, die um Grey herumstehen, stoppen ihre Unterhaltung als jemand um die Ecke kommt. Ich schaue zu Michelle, die so betrunken ist, dass sie davon wahrscheinlich nichts mitbekommt. Drei Männer schauen kurz zu uns rüber, sehen sich in der Gruppe um und bleiben schließlich bei Grey hängen, der sich merklich versteift.

„Der ist ja süß." Michelle hat merklich Probleme damit, auf zwei Beinen stehen zu bleiben, allerdings nicht damit, durch die gesamte Gasse zu rufen.

„Kommst du jetzt, bitte?", murmle ich zu Michelle, die sich nicht von der Stelle rührt, sondern auch noch anfängt zu flirten.

„Ben", stellt er sich ihr vor und gibt meiner betrunkenen Freundin die Hand.

„Das sind Tony." Er zeigt auf einen Jungen mit Shorts und Muskelshirt, der desinteressiert auf seinem Handy herumtippt. „Sam." Der Blonde gibt mir die Hand und lächelt mich freundlich an. Er sieht aus, als wäre er der Bruder von Ben.

„Faye." Ich schaue zu Sam, der mich als einziger wirklich beachtet.

Das ist doch alles ein schlechter Witz. Ich bin müde und will in mein Bett, anstatt mich mit halbstarken, unhöflichen Männern zu unterhalten.

„Wir müssen jetzt aber wirklich gehen." Ich bettle Michelle fast schon an, die seufzend nickt.

„Bring deine verwirrte Freundin nach Hause." Grey dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich mit dunklen Augen an. Ich kann nichts anderes tun, als zu nicken. Keine Ahnung, warum er bestreitet, dass er bei uns im Hotel arbeitet, genauso wenig weiß ich, wieso ich es einfach so stehen lasse, anstatt noch etwas zu sagen.

„Ruf mich an!" Michelle tippt ihre Nummer in Bens Handy und grinst ihn frech an. Augen verdrehend ziehe ich sie weg und marschiere zu meinem Auto.

Das war peinlich und unangenehm.

„Du hast sie doch nicht mehr alle", schimpfe ich und starte den Motor. Michelle grinst mich nur an und wackelt mit den Augenbrauen.

„Der Typ war süß." Sie zuckt mit den Schultern und schaut auf ihr Handy.

„Ja, ja." Mehr habe ich einfach nicht zu sagen. Michelle und ich haben uns noch nicht oft getroffen, wir sind gute Freunde auf der Arbeit, aber im privaten haben wir nur selten etwas miteinander zu tun. Kein Wunder also, dass ich dieses Verhalten nicht von ihr kenne, immerhin habe ich sie noch nie betrunken gesehen. Aus den Augenwinkeln sehe ich ihr dabei zu, wie sie die Füße auf meine Armaturen legt und den Kopf gegen die Tür lehnt. Das Fenster ist offen und ihre Haare wehen in alle Richtungen.

„Das war doch dieser Typ von der Arbeit?", fragt sie, als müsste sie sich versichern.

„Scheint so", antworte ich.

Ich kann nicht sagen, was es ist, aber etwas an Grey macht ihn interessant. Vielleicht die Tatsache, dass er zu allen Menschen unhöflich ist oder dass ich bis jetzt noch nie die Gelegenheit hatte, ihn wirklich anzusehen. Seine dunklen Augen spuken mir auf der Heimfahrt noch im Kopf herum.

„Hey, Mum", rufe ich und schließe die Tür auf. Sie sagt nichts, doch ich sehe, dass im Wohnzimmer das Licht brennt. Mich überkommt Müdigkeit, der Tag war lang.

Weil ich ihr noch gute Nacht sagen möchte, schaue ich im Wohnzimmer vorbei, wo sie auf dem Sofa sitzt und sich mit Roy unterhält.

„Faye." Mama lächelt mich an und steht auf.

„Ich habe schon alles gesagt", sage ich forsch und schaue zu Roy, der mit ein paar Rosen in der Hand dasteht.

„Ich will mich entschuldigen." Beschwichtigend hält er die Hände nach oben. Ich schaue skeptisch zwischen den beiden hin und her.

„Es war nicht richtig deine Entscheidung nicht zu akzeptieren." Gegen den Türrahmen gelehnt sehe ich ihn abwartend an. „Wir haben nicht das Recht, dir zu sagen, was du tun sollst und was nicht. Wenn die Ausbildung das ist, was du willst, und du damit glücklich bist, dann bin ich es auch." Er kommt auf mich zu und gibt mir die Rosen in die Hand. Zurückhaltend lächle ich.

„Er hat recht, Spätzchen."

Spätzchen. Mama nennt mich nur so, wenn sie sich bei mir entschuldigen will oder wenn ihr etwas leidtut. Mit gehobener Braue sehe ich zwischen den beiden hin und her, während sie auf eine Antwort von mir warten.

Zwar habe ich nur zwei Bier in der Bar gehabt, aber ich fühle mich ein bisschen beduselt und damit es den beiden nicht auffällt, nicke ich einfach nur. „Ist schon gut."

Erleichtert atmet meine Mutter auf und drückt mich so fest, dass mich die Dornen der Rosen in meiner Hand piksen.

Durch mein schmerzvolles Quieken lässt meine Mutter mich wieder los und lacht. „Entschuldige." Sie nimmt mir die Rosen aus der Hand und geht in die Küche. Roy umarmt mich von hinten und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Zufrieden lehne ich mich gegen seine Brust. Ich mag es nicht, wenn wir uns streiten, vor allem nicht wegen solcher Sachen, deshalb bin ich froh, dass er sich von alleine für sein Verhalten entschuldigt.

„Deine Mutter riecht es vielleicht nicht aber ich schon", flüstert er leise in mein Ohr.

Kichernd drehe ich mich zu ihm um und lege einen Finger auf meine Lippen. „Shhh."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro