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Kapitel Siebenundzwanzig

Heute ist Samstag, was bedeutet, meine beste Freundin feiert heute ihre Abschiedsfeier, nur um schon Morgen zum College aufzubrechen. Traurig stehe ich vor ihrem Haus und warte auf Grey, der jeden Moment kommen müsste. Ich weiß, die beiden haben nie etwas miteinander zu tun gehabt, aber wenn wir ehrlich sind, kennt Claire ihn schon. Alles ist wunderschön dekoriert und geschmückt, sie hat ihr Farbschema und die Idee von Modern und Vintage gut durchgesetzt. Weiße und graue Girlanden hängen um das Geländer der Treppe. Orangefarbene Lichter geben dem Ganzen noch etwas Farbe.

Ab Montag wird Claire nicht mehr da sein, wir werden uns nicht einfach im Café treffen können und über alles reden, was uns in den Sinn kommt. Wir werden nicht mehr zusammen frühstücken, Kaffee trinken oder bei der jeweils anderen übernachten. Sie wird jetzt aufs College gehen, neue Freunde finden und irgendwann werden diese Erinnerungen eben nur das sein - Erinnerungen. Es frustriert mich, dass wir die letzten Wochen kaum zusammen verbracht haben. Die Arbeit, Grey, Mama, Roy - das alles hat mich so sehr eingenommen, dass ich es verpasst habe, meine letzten Wochen mit meiner besten Freundin zu verbringen.

Seufzend sehe ich die Straße runter. Letzte Nacht habe ich wie ein Teenager in einem kitschigen Film versucht, Grey aus der Wohnung zu bekommen, ohne dass Mama davon Wind bekommt. Glücklicherweise ist es ihr nicht aufgefallen, zumindest hoffe ich das. Heute verbringt sie ihren Tag mit ihrem mysteriösen Date, weshalb sie nicht zu Claires Feier kommt und ich Grey mitnehmen kann. Lange werde ich es nicht mehr vor Mama geheim halten können und ich muss ihr Grey vorstellen. Egal, wie sie über ihn denkt oder was sie davon hält. Ich kann ihr nicht ewig etwas vormachen.

Immer mehr Leute laufen an mir vorbei, die Treppen nach oben zu der Haustür, nur Grey ist noch nicht aufgetaucht. Die Musik aus dem Garten ist sogar hier vorne schon zu hören. Langsam bewege ich meinen Kopf im Takt und sehe auf meine Schuhe. Die bunten Ballerinas passen perfekt zu meinem Kleid. Es ist weiß mit kleinen Flamingos darauf. Ich habe es mir gekauft, weil ich wegen eines verhauenen Tests in der Schule frustriert war. Claire fand es damals schon hässlich und genau deswegen trage ich es heute. Es ist süß, wie ich finde, und strahlt etwas Fröhliches aus. Wie kann man Flamingos nicht mögen?

„Habe ich dir schon mal gesagt, dass ich deinen Kleidungsstil sehr interessant finde?" Greys belustigte Stimme dringt an mein Ohr. Ich drehe mich um und sehe ihn von oben bis unten an. Schwarze Jacke, dunkelblaues Shirt, schwarze, enge Jeans und die gleichen schwarzen Boots wie sonst auch.

Ich hebe eine Augenbraue. „Wenigstens trage ich auch mal etwas anderes. Sag mal, besteht dein Kleiderschrank noch aus anderen Sachen?" Schmunzelnd sehe ich wieder nach oben in sein Gesicht. Er grinst, sieht mich an und zieht mich kopfschüttelnd näher. Mein Kopf prallt gegen seine Brust. Ich kann sein Herz schlagen hören. Wild, schnell und aufgeregt. Ich schließe für eine Sekunde die Augen und atme sein Parfüm ein. Egal, was es ist, ich will nie wieder etwas anderes riechen.

„Da bist du ja!" Die Stimme meiner besten Freundin hallt durch die Straße, auf der jede Menge Autos stehen. Unglaublich, wie viele Menschen Claire kennt und wie viele davon in dieses Haus passen. Ich löse mich widerwillig von Grey, der standardmäßig die Hände in den Taschen seiner Jeans vergräbt. Claire mustert mich und sieht dann zu Grey. Grinsend legt sie ihre Arme um mich und drückt mich fest.

„Das Kleid ist absolut schrecklich", murmelt sie mir zu. Lachend schüttle ich den Kopf.

„Du kennst Grey bestimmt noch." Ich streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und stelle mich wieder an seine Seite.

Claire nickt und grinst erneut. „Hey". Ihre Wangen strahlen unter dem pinken Rouge. Ich spüre, wie Grey einen Arm um mich legt und mir einen Kuss auf den Haaransatz gibt. Mein Herz beginnt augenblicklich, wie wild in meiner Brust zu klopfen. Das hier macht er bei mir, wir sind jetzt ein Paar und obwohl es schwachsinnig ist, kann ich nicht aufhören wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen und mich darüber zu freuen.

Wir folgen Claire ins Haus, das schon voll mit Menschen ist. Ich kenne ein paar davon aus der Schule, während ich andere nicht identifizieren kann.

„Gib mir deine Jacke", bitte ich Grey und ziehe meine eigene Jacke aus. Es ist warm wegen der vielen Menschen und wegen dem Sommer, der immer noch herrscht. Ohne zu meckern, gibt Grey mir seine Jacke, die ich zusammen mit meiner eigenen in den Wandschrank bringe. Das Haus ist für mich schon fast wie mein eigenes. So oft habe ich hier mit Claire für die Schule gelernt, Übernachtungspartys gefeiert und Filme geschaut. Ich weiß, ich werde hier immer willkommen sein, trotzdem ist es komisch zu wissen, dass meine beste Freundin jetzt kaum noch hier sein wird.

Als ich wiederkomme, ist Grey aus meinem Blickfeld verschwunden. Verwundert runzle ich die Stirn, denke mir aber nichts dabei. Vielleicht lernt er hier ein paar Freunde kennen, schließt neue Kontakte oder findet einfach jemanden, mit dem er sich über die gleichen Interessen unterhalten kann.

Ich suche die Küche auf, welche gut gefüllt ist mit Leuten, die etwas zu trinken suchen. Ich nehme mir ein Glas von einem der Tische und fülle es mit Sekt. Das Ganze erinnert an Partys, die man in Filmen sieht, nur eben klassischer, ohne die roten Plastikbecher und den Gestank von Erbrochenem. Zumindest riecht es jetzt noch gut. Bei Claire zuhause roch es schon immer nach Minze. Ihre Mutter liebt alles, was damit zu tun hat, und genau deshalb riecht es hier auch so. Die Anlage spielt irgendein Lied, das sich anhört, als wäre es aus den Charts aus dem Jahre 2003.

„Faye?", höre ich jemanden rufen. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kommt und sehe in das Gesicht eines braunhaarigen Mädchens. Sie kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie nicht zuordnen.

„Hey", sage ich unsicher und lasse mich von der mir fremden Person umarmen.

„Wir kennen uns noch nicht persönlich, also nicht so richtig, naja, bis jetzt." Sie lacht schrill und entblößt eine Reihe weiser Zähne. Ich versuche, mir meine Verwirrung nicht ansehen zu lassen und nicke stattdessen lächelnd. „Ich bin Prima", stellt sie sich mir vor.

Ich muss schmunzeln. „Prima", wiederhole ich ihren Namen. Wer straft sein Kind mit so einem Namen und noch viel wichtiger, wer hasst sein Kind so sehr?

„Eine Abkürzung für Paulina. Hab' ich mir selbst ausgedacht", verkündet sie stolz. Ich versuche, angestrengt nicht zu lachen, und sehe mich im Raum nach einer Person um, zu der ich flüchten kann. Mir fällt beim besten Willen nicht ein, woher ich Paulina oder viel mehr Prima kennen könnte.

„Haben wir uns schon Mal gesehen?", hake ich also nach und nehme noch einen Schluck aus meinem Glas. Ich bin irritiert und neugierig zugleich. Normalerweise entgehen mir Gesichter nicht so schnell.

„Ja, also naja, nicht so richtig. Roy und ich haben dich mal in einem Restaurant gesehen. Du warst da mit einem hübschen Jungen." Prima plaudert fröhlich weiter, aber mir bleibt fast das Trinken in der Kehle stecken. Woher kennt sie Roy?

Obwohl ich der Meinung bin, dass diese Situation unangenehmer nicht sein könnte, scheint Prima da ganz anderer Ansicht zu sein. Sie redet fröhlich vor sich hin, während ich versuche, das ganze erstmal zu verarbeiten. Sie tut so, als wäre das hier kein bisschen komisch. Im Gegenteil, sie tut so, als wären wir Freunde. Ich bin mittlerweile bei meinem zweiten Glas angekommen und hoffe, dass ich bald einen Ausweg aus dieser Situation finden werde.

„Ich finde das total lustig. Du bist seine Ex-Freundin, oder?" Sie hält ein Glas mit pinker Flüssigkeit nach oben und sieht mich fragend an. Anscheinend sind die beiden Arbeitskollegen und wenn man ihr so zuhört, könnte man meinen sie will mehr von Roy als ein kollegiales Verhältnis.

„Entschuldige Prima, aber ich muss mal aufs Klo." Ich setze das Glas an, leere es aus und flüchte vor ihr.

„Claire!", rufe ich, als ich sie bei einer Gruppe sehe, die sich angeregt mit ihr unterhält. Das Haus ist mittlerweile so voll, dass kaum noch jemand reinpassen würde. Meine beste Freundin dreht sich zu mir und sieht mich fragend an. Ohne ein Wort zu sagen, nehme ich sie an der Hand und ziehe sie von der Gruppe Menschen weg - raus in den Garten. Hier verteilen sich die meisten so, dass man etwas mehr Privatsphäre hat. Zudem ist die Musik hier nicht so laut, dass man das Gefühl hat, den anderen anschreien zu müssen. Claire sieht mich stirnrunzelnd an.

„Was ist denn los? Wo ist Grey?", will sie wissen.

„Warum ist Roys Arbeitskollegin hier?", frage ich direkt, ohne auf ihre Fragen einzugehen. Ich hoffe, dass sie sie nicht mit Absicht eingeladen hat und dass alles nur ein Zufall ist. Verwirrt sieht mich die Blonde an. Ihre Haare hat sie wie so oft gelockt und trägt sie offen.

„Bitte wer?", will sie wissen.

„Prima, Paulina, wie auch immer", antworte ich genervt und verschränke die Arme vor der Brust. Ich habe mir das Ganze etwas anders vorgestellt. Ich wusste zwar, dass eine Menge Leute kommen würden, aber nicht, dass darunter solche Menschen sein würden. Claire schnappt nach Luft und hält ungläubig ihren Becher in die Höhe.

„Prima ist die Tochter von Mamas Arbeitskollegin. Sie hat mich gebeten sie einzuladen." Sie sieht mich entschuldigend an und drückt meine Hand. Claire würde das nicht mit Absicht machen, natürlich nicht. „Geh ihr einfach aus dem Weg, ja?" Sie lächelt mir aufmunternd zu und dreht sich um, weil sie gerufen wurde. Es dauert keine zehn Sekunden, da ist sie auch schon wieder verschwunden.

Die Party ist schön, ich treffe seit den Ferien mal wieder alte Klassenkameraden und die Stimmung ist ausgelassen. Das Einzige, das mich traurig werden lässt, ist die Tatsache, dass ich keine Zeit mehr mit Claire alleine haben werde. Jeder zieht sie hin und her, will mit ihr reden oder sich von ihr verabschieden. Ich habe das Gefühl, dass das hier eine Abschiedsfeier für alle ist, die jetzt auf College gehen, nicht nur für Claire.

Ich sitze alleine auf dem Sofa, weil Grey sich immer noch nicht hat blicken lassen hat, seitdem er in der Menge verschwunden ist, und spiele mit dem Armband um mein Handgelenk. Claire hat das gleiche wie ich, ein silbernes Kettchen mit einem F als Anhänger. Das geschwungene C an meinem klimpert gegen mein Handgelenk als ich meinen Arm hin und her bewege. Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt. Vielleicht hätte ich mit ihr aufs College gehen sollen und vielleicht hätten wir dann die besten Jahre zusammenerlebt. Jetzt habe ich umso mehr Angst, meine beste Freundin zu verlieren. Ich kann spüren, wie in mir die schlechte Laune steigt und wie unfair das meiner besten Freundin gegenüber ist.

„Wow, du ziehst ja ein Gesicht." Ich schaue überrascht nach rechts und sehe Grey, der mich stirnrunzelnd mustert. Seine dunklen Augen suchen meine, sehen hektisch hin und her. Grey wirkt in diesem Raum so kantig und nicht zugehörig zu den klaren Strukturen und einheitlichen Mustern. Jeder hier trägt Kleidung, die mehr oder weniger zu dem Umstand der Feier passt. Aber nicht Grey. Grey wirkt wie ein verlorenes Kunstwerk, das man viel zu schnell übersehen könnte, wenn man sich nicht genug Zeit lässt. Meine Augen wandern wieder zu seinen Tattoos, den schwarzen und bunten Farben, die seine Haut bemalen, und plötzlich stelle ich mir die Frage, wann ich angefangen habe, mich zu verlieben. Wie dieses Gefühl sich einfach einschleichen konnte, ohne dass ich es wirklich gemerkt habe. Ich muss lächeln und für Grey wahrscheinlich wie eine Irre aussehen.

Skeptisch zieht er eine Augenbraue nach oben und beginnt zu schmunzeln. Das Piercing an seiner Braue hebt sich ebenfalls.

„Wo warst du?", will ich wissen, weil er so lange abwesend war.

Seine Lippen öffnen sich leicht. „Ich habe mich unterhalten. Du scheinst nicht so viel Spaß zu haben?"

Seufzend sehe ich auf mein Armkettchen. „Nicht so wirklich, aber es ist Claires Abschiedsfeier." Ich versuche, mich an einem verzweifelten Lächeln. Es ist unwahrscheinlich, dass Grey meine Gefühlslage verstehen kann und wenn man es genau nimmt, dann hat es ihn schlimmer erwischt als mich. Ich kann nicht anders, als an July zu denken und daran, dass Grey trotz allem hier sitzt, mit mir.

„Was stört dich denn?" Er rückt näher zu mir und legt seine Hand auf mein Bein. Unsicher sieht er mich an und dann auf seine Hand. Bevor er sie wieder wegziehen kann, lege mich meine Hand darauf und lächle ihn an. „Schon gut. Willst du was trinken?", versuche ich, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Grey nickt einverstanden, weshalb ich sofort aufspringe und mein Kleid wieder zurechtzupfe. Dabei entgeht mir sein skeptischer Blick nicht.

Wir gehen zusammen in die Küche, die alleine schon deswegen durchgängig voll ist, weil hier die ganzen Getränke stehen.

Gedankenverloren reiche ich Grey ein Glas und rühre mit einem Strohhalm in meinem. Er bedankt sich, lehnt sich gegen den Küchentisch und steckt eine Hand in seine Hosentasche. Schmunzelnd sehe ich an ihm runter.

Ich will gerade zu ihm gehen, als mich plötzlich jemand auf die Schulter tippt.

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