Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel Siebenunddreißig

Am nächsten Morgen werde ich von Greys leisem Schnarchen geweckt. Meine Augen sind schwer und noch dazu liegt Grey mit seinem ganzen Oberkörper auf mir. Ich schaue ihn kurz an und fange an zu lächeln. Zufrieden schließe ich meine Augen und male mit meiner Hand kleine Kreise auf Greys Rücken. Der Laptop brummt leise auf dem Boden neben uns, weil ich ihn in der Nacht nicht ausgeschaltet habe. Die Erinnerung an den letzten Abend taucht vor meinem inneren Auge auf und lässt mich schmunzeln. Dass wir einfach auf meinem Bett lagen, einen Film geschaut haben, auch wenn er nicht gerade nach meinem Geschmack war, und ich seine Anwesenheit einfach genießen konnte, das hat sich so normal und aufregend zugleich angefühlt. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, Grey zu beobachten, wie er den Film geschaut und meine restlichen Chips aufgegessen hat. Aus irgendeinem Grund sind solche normalen Momente in unserer Beziehung selten. Viel zu selten kommen wir dazu, Normalität miteinander zu teilen.

Die Sonne scheint durch mein Fenster. Das tut sie selten in letzter Zeit und wer weiß, vielleicht ist es ein gutes Omen für den Tag. Die ersten fünf Minuten hätten zumindest nicht besser beginnen können. Ich fahre mit meiner Hand durch Greys Haare und beobachte ihn beim Schlafen. Seine Lippen sind leicht geöffnet, er schnarcht leise, aber immer noch zu laut, als dass ich es überhören könnte. Sein Gesicht wirkt so friedlich und sorglos, dass ich mir am liebsten ein Foto davon machen würde. Überlegend sehe ich zu meinem Nachttisch, auf dem Greys Handy liegt. Schneller als ich denken kann, greift mein freier Arm danach. Ich lächle verschlafen in die Frontkamera seines Handys und drücke den Auslöser. Es ist bei weitem kein perfektes Bild, ich sehe nicht toll oder frisch, geschweige denn wach aus, aber glücklich. Von Grey erkennt man nur den Oberkörper und seinen Hinterkopf. Und irgendwie macht es das aber zu dem perfekten Foto.

Ich kann es mir nicht verkneifen den komplett schwarzen Hintergrund seines Handys zu ändern und an dessen Stelle das geschossene Foto zu setzen. Danach schicke ich es mir noch auf mein eigens Telefon und lege das Handy wieder auf den kleinen Tisch. Das dümmliche Grinsen in meinem Gesicht will einfach nicht verschwinden, also lasse ich es dort.

Kurz darauf scheint Grey langsam wach zu werden. Er dreht seinen Kopf in die andere Richtung und umarmt mich noch fester, als er es eh schon getan hat. Ich ringe gespielt nach Luft und fange an zu kichern. Ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, trotzdem hat er seine Augen noch immer geschlossen.

„Guten Morgen", raunt er an meinem Ohr und fährt mit seiner Hand an meinem Bauch entlang.

„Ebenfalls", hauche ich zurück und grinse. Grey schlägt seine Augen auf. In ihnen brennt ein kleines Feuerwerk, mit so viel Intensität, dass ich Gänsehaupt bekomme. Er sieht verdammt gut aus mit diesem verschlafenen Blick. Er drückt seine Lippen auf meine und küsst mich fordernd. Ich grinse in unseren Kuss hinein und ziehe die Decke über uns beide.

***

„Es fühlt sich endlich Mal wie eine normale Beziehung an, weißt du?" Ich strahle Michelle an, die mit mir zusammen Schicht hat. Grey und ich haben zusammen gefrühstückt, die Blicke meiner Mutter sind mir dabei nicht entgangen, sind zusammen zur Arbeit gefahren und haben uns erst vor einer Stunde in der Pause gesehen, trotzdem vermisse ich ihn schon wieder. Am liebsten würde ich an ihm hängen wie eine Klette, aber das würde nicht nur meine, sondern auch seine Arbeit behindern.

Nichts an diesem Tag könnte perfekter sein. Auch Elaines Blick, als sie Grey und mich zusammen in der Küche gesehen hat, war unbezahlbar. Offensichtlich wusste sie nichts von uns beiden und so ist sie mit offenem Mund in ihrem Zimmer verschwunden. Grey fand mein gehässiges Grinsen wohl auch sehr amüsant.

„Dir kann heute nichts mehr die Laune verderben, oder?" Michelle grinst mich an und sortiert ein paar Unterlagen ein. Während ich die Rechnungen des letzten Monats fertigstelle, betreue ich auch gleichzeitig die Gäste, die sich an der Rezeption melden. Mittlerweile ist es Ende August. Der Sommer ist in Windeseilen an uns vorbeigezogen. Herbstliche Stimmung macht sich nicht nur draußen breit, sondern auch im Hotel. Die Frau des Chefs persönlich dekoriert zu jeder Jahreszeit die Räume neu.

„So schnell definitiv nicht", bestätige ich Michelles Frage.

Nach der Arbeit sehe ich Grey nicht mehr. Er scheint schon nach Hause gegangen zu sein, ohne mir nochmal etwas zu sagen. Also beschließe ich ein paar Dinge zu erledigen, die in den letzten Wochen untergegangen sind. Mein erster Weg führt mich zum Supermarkt. In der letzten Zeit hat immer Mama die Einkäufe erledigt, weil ich keine Zeit dafür hatte. Sie hat sich nie darüber beschwert und das weiß ich zu schätzen. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, in der ich unseren Supermarkt nicht mehr betreten habe. Da die meisten jetzt Feierabend haben, ist es gut gefüllt. Konzentriert schiebe ich meinen Einkaufswagen durch die Gänge und packe alles ein, dass wir eventuell gebrauchen könnten. Außerdem fülle ich meinen Vorrat an Chips auf, der sich gefährlich nahe dem Ende zuneigt. Zum gefühlt hundertsten Mal heute rammt jemand meinen Einkaufswagen, weshalb ich genervt schnaube und meinen Blick hebe. Das Gesicht, das sich vor mir auftaucht, habe ich nicht erwartet. Überrascht und überrumpelt reiße ich die Augen auf.

„Faye." Mein Gegenüber scheint mindestens genauso überrascht zu sein wie ich. Blaue Augen mustern mich. Und obwohl Roy nicht die Person ist, der ich hier am liebsten begegnen würde, scheint er noch weniger Begeisterung für mich zu haben, als ich für ihn.

„Hey Roy." Meine Stimme klingt wie eingerostet, weshalb ich mich räuspere. Roy sieht gut aus. Er sieht erholt, frisch und glücklich aus. Zumindest, wenn man davon absieht, dass er mich ansieht wie den Teufel persönlich.

„Wie geht's dir?" Ich höre an seiner Stimme, dass seine Worte nicht mehr als eine leere Floskel sind und dass es ihn tatsächlich nur wenig interessiert. Und obwohl ich es nicht zugeben will, verletzt es mich. Immerhin waren wir eine ganze Weile ein Paar und eigentlich dachte ich, dass wir noch mehr für einander übrighätten als ... das.

„Gut." Ich nicke abwesend und beiße mir auf die Lippe. „Und dir?", will ich wissen. Ich will es wirklich wissen, denn auch wenn ich nicht mehr viel mit ihm anfangen kann, ist er mir als Person trotzdem noch wichtig.

„Mir geht es ..."

„Oh mein Gott! Hey Faye!" Eine quietschend hohe Stimme unterbricht Roy mitten im Satz. Ich brauche keinen Blick zu verschwenden, um zu wissen, dass es Prima ist. Sie kommt mit einer Tüte Brötchen zum Einkaufswagen, lässt sie mit einer Bewegung in den Wagen fallen und umarmt mich überschwänglich. Verdutzt klopfe ich ihr auf den Rücken.

„Ihr kennt euch?" Die Frage ist mehr an seine Arbeitskollegin gerichtet als an mich, weshalb ich einfach nur stumm nicke.

„Jap." Prima wirft ihre Haare schwungvoll zurück. „Wir haben uns das erste Mal auf Claires Abschlussfeier kennengelernt."

Mir ist nicht klar, wie Prima es schafft, aber die ganze Zeit über hat sie ein großes Lächeln im Gesicht. Als wäre das hier nicht absurd und unangenehm. Roy nickt verstehend. Weil niemand mehr etwas sagt und sich alle nur noch gegenseitig anstarren, seufze ich auf. „Ich werde dann mal zur Kasse gehen. War schön dich zu sehen." Ich lächle Roy unbeholfen zu und sehe zu Prima, die sich an ihn drückt und mir lächelnd zum Abschied winkt. Ein kleiner Funke von Traurigkeit flammt in mir auf, während ich gedankenverloren die Kasse ansteuere und meine Einkäufe auf das Band lege. Roy und ich, wir waren Mal ein Paar, er hat mich mal geliebt und jetzt sieht er mich an, als wäre ich die Ananas auf der Pizza. Natürlich, er liebt mich nicht mehr, aber er scheint auch sonst nicht mehr viel für mich übrig zu haben. Vielleicht ist das seine Art gewesen, mit mir abzuschließen. Mich komplett aus seinem System zu spülen wie einen Virus. Vielleicht war ich sein Virus.

***

„Danke für mein neues Hintergrundbild." Grey kommt grinsend auf mich zu und legt die Arme um mich. Ich kann nicht anders, als zurück zu grinsen. Meine kalten Finger vergraben sich von alleine unter seiner Jacke, während ich ihn umarme. Der Duft seines Parfüms steigt mir in die Nase. Zufrieden atme ich ein. Heute ist ein verhältnismäßig kalter Tag. Zumindest friere ich, während der Rest der Menschen um mich herum noch nicht so sehr zu frieren scheint wie ich.

„Wie war die Sitzung?", fragend sehe ich zu ihm hoch. Er bläst den Rauch seiner Zigarette über mich hinweg und sieht nachdenklich in die Ferne. Wir stehen immer noch vor Dr. Wests Praxis. Das Lächeln in seinem Gesicht ist verschwunden und ich wünsche es mir Augenblicklich wieder zurück. Selbst von meiner Position aus gesehen und mit ernstem Gesichtsausdruck sieht er immer noch fantastisch aus. Ob ich jemals über seine Schönheit hinwegkomme?

„So eine Stunde ist selten gut", gibt er nachdenklich von sich. Ich löse mich von seiner Brust, um ihn besser ansehen zu können. „Manchmal würde ich diese Scheiße gerne abbrechen", gesteht er dann und klopft die verrauchte Asche von seiner Zigarette.

„Warum?"

„Weil es grausam ist, Fee. Mit jedem Mal, kommt etwas Neues auf, das ich verarbeiten soll. Und manchmal denke ich, dass ich das nicht kann. Da ist zu viel." Er schüttelt den Kopf und ich glaube, dass er damit mehr sich selbst meint als mich.

„Aber genau dafür ist sie da. Natürlich brauchst du Zeit aber du schaffst es. Kann ich dir irgendwie helfen?", hake ich nach. Der Wind weht meine Haare in alle Richtungen.

In solchen Momenten fühle ich mich hilflos, denn ich weiß nie, was ich tun kann, damit es Grey besser geht. Seit Julys Beerdigung scheint es ihm besser zu gehen, als wäre da ein bisschen Ballast abgefallen, aber ich weiß auch, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und das dort viel mehr ist von dem ich nichts weiß. Ich würde alles tun, um Grey zu helfen, aber vielleicht muss ich auch einfach akzeptieren, dass es Dinge gibt, bei denen ich ihm nur beistehen und nicht helfen kann.

„Du bist hier, das hilft mir", raunt er und zieht mich näher an sich ran. Ich lächle ihn schwach an und senke meinen Blick. Ich wünschte da wäre mehr, das ich tun könnte.

Die Fahrt nach Hause verläuft still. Grey sitzt auf dem Beifahrersitz und sieht schweigend aus dem Auto. Musik spielt leise aus meinem Radio. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte sehen, was er denkt. Vielleicht würde mir das die Möglichkeit geben, ihn besser zu verstehen.

„Sehen wir uns morgen?" Wir stehen vor Greys Wohnung. Ich schlinge meine Arme um ihn und ziehe einen Schmollmund. So gerne ich jetzt mit ihm Zeit verbringen würde, es geht einfach nicht. Mein nächstes Skype-Date mit Claire steht an und das ist etwas, das ich nicht verpassen kann und will.

Grey nickt einverstanden und legt seine Arme um mich. Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen aber ich weiß, dass das nicht geht.

„Ich liebe dich", flüstert er und gibt mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ich stocke in meiner Bewegung und sehe zu ihm hoch. Bis jetzt hat noch keiner von uns diese Worte benutzt. Immer haben wir genau diese Worte umgangen. Ich für meinen Teil, weil ich mir nie sicher genug war. Weil ich Angst hatte, dass sie, einmal ausgesprochen, ihre Bedeutung verlieren. Aber wie Grey es sagt, lässt mir das Herz aufgehen. Lächelnd beuge ich mich zu ihm vor und küsse ihn.

„Ich liebe dich auch", murmle ich in unseren Kuss. „Du ahnst nicht wie sehr", füge ich noch hinzu und lasse von ihm ab.

Mit einem Grinsen so breit, dass es jeder aus fünf Kilometer Entfernung sehen kann, steige ich in mein Auto und sehe Grey dabei zu, wie er hinter der Haustür verschwindet. Seine Worte kribbeln noch immer auf meiner ganzen Haut. Das hier ist richtig, so unglaublich richtig.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro