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Kapitel Sechsundzwanzig

Ohne noch etwas zu sagen, gehe ich voraus zum Eingang des Hauses. Ich lasse seine Hand dabei nicht los und hoffe, dass auch er meine nicht loslässt.

Es fühlt sich komisch an, Grey mit nach Hause zu nehmen, in unsere Wohnung zu lassen, ihm mein Zimmer zu zeigen. Das waren bis jetzt Dinge, an denen er kein Interesse gezeigt hat und auch wenn ich Grey nicht misstraue, fühlt es sich an, als würde ich mich noch verletzlicher machen. Gott sei Dank ist von Elaine nicht die geringste Spur zu sehen. Sie wird wohl in ihrem Zimmer oder erst gar nicht zuhause sein. Ich beobachte, wie Grey sich umsieht. Seine Augen wandern zu den Bildern, die Mama von uns gemacht hat. Egal, ob es mein erster Kindergartentag, mein erster Schultag oder mein erster Arbeitstag gewesen ist, sie hat immer Fotos gemacht und diese hängen an unserer hellgrauen Wand im Flur. Er schaut sie sich alle genau an, lässt sich für jedes der Bilder Zeit, wirkt für einen Moment vollkommen vertieft. Gedankenverloren beißt er sich auf die Lippe. Die kleine, schwarze Kugel seines Piercings tritt ein bisschen hervor.

„Hast du keine Geschwister?", hakt er nach und dreht seinen Kopf zu mir. Seine Augen funkeln interessiert. Ich ziehe meine Jacke aus, hänge sie an den Haken und seufze kaum hörbar. „Ja, aber das ist kompliziert." Tatsächlich hat Mama nie wieder Bilder von Elaine und Page aufgehängt. Ich glaube, die Enttäuschung war immer zu groß gewesen. „Elaine hast du auch schon kennengelernt", ich muss an ihre Flirtversuche zurückdenken und daran, dass ich ihr am liebsten den Kopf dafür abgerissen hätte.

„Oh." Er nickt und folgt mir in die Küche. Seine Anwesenheit macht mich gerade nervös, aber ich weiß nicht, warum. Das ist nur Grey ... nur Grey.

„Ja. Ähm ... magst du was trinken?" Fragend halte ich eine Flasche Wasser nach oben. Er schüttelt seinen Kopf und sieht mir in die Augen. Sie sind dunkel, glänzen im Küchenlicht. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert. „Nein, alles gut, danke."

„Gut, dann komm." Ich nehme seine Hand und ziehe ihn in mein Zimmer, bevor Elaine noch aus einer Ecke gesprungen kommt und ich völlig aufgeschmissen bin. Leise schließe ich die Tür hinter mir und schalte das Licht an. Augenblicklich entfährt Grey ein kleines Lachen. Verwundet sehe ich zuerst ihn und dann mein Zimmer an. Nirgendwo liegt Unterwäsche oder sonstiges, das mir peinlich sein könnte.

„Was ist?", hake ich nach und setze mich auf mein Bett. Grey steht immer noch und betrachtet meine kleinen vier Wände. „Das ..." Er räuspert sich und versucht angestrengt, nicht laut zu lachen. Ich schaue immer noch unsicher durch mein Zimmer, aber es ist vergleichsweise wirklich sauber.

„Grey." Ich verziehe jammernd das Gesicht, weil ich wissen will, was ihn so amüsiert.

„Das hier ist der wahr gewordene Plüschalbtraum", prustet er los. Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue nach oben und beobachte ihn. Beinahe wäre ich nicht beleidigt, weil es den Anschein macht, als würde Grey für einen Moment sorglos und haltlos lachen. Aber nur beinahe, denn immerhin beleidigt er gerade meinen Einrichtungsgeschmack.

„Du bist doof", lautet meine äußerst erwachsene Antwort auf seine Beleidigung meines Zimmers. Ich kann mir ein kleines Lächeln trotzdem nicht verkneifen und werfe ihm ein Kissen entgegen. Er stoppt sein Gelächter und sieht einen Moment lang nur das lilafarbene Kissen an, das jetzt auf dem Boden liegt. Dann wandern seine Augen zu mir, er zieht eine Augenbraue nach oben und kommt langsam auf mich zugelaufen. Ich habe keine Angst, absolut nicht, trotzdem oder genau deswegen muss ich, plötzlich anfangen zu lachen. Es tut gut mit Grey zu albern. Kurz vor meinem Bett bleibt er stehen und beugt sich zu mir runter. Seine braunen Augen lassen mich für keine Sekunde aus den Augen. Meine Haut kribbelt unter seinen Blicken und mein Herz klopft aufgeregt gegen meine Brust. Greys Lippen sind nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. Ich rieche sein Parfüm und für einen Moment weiß ich nicht, ob das hier echt ist und was überhaupt echt sein bedeutet. Vielleicht sind diese Momente, Sekunden in denen wir uns gegenseitig verlieren, nur für uns sichtbar. Vielleicht könnte diese kleine Blase schneller platzen, als uns beiden lieb ist.

Vielleicht kommt schneller als gedacht, denn ein Klopfen an meiner Tür unterbricht diesen kurzen Moment.

„Faye? Bist du noch wach?" Mamas Stimme kommt nur gedämpft in meinem Zimmer an, aber laut genug, sodass dieser schöne Moment sich nicht mehr echt anfühlt.

Oh nein, verdammt.

„Faye?", wiederholt Mama besorgt und klopft erneut an meine Tür. Ich befinde mich derweil immer noch in einer Schockstarre und weiß nicht so recht, was ich machen soll.

„Ich bin nackt!", schreie ich über Grey hinweg, damit sie bloß nicht reinkommt und uns sieht. Grey ist offensichtlich kurz davor, in Gelächter auszubrechen. Warnend halte ich ihm den Mund mit meiner Hand zu und drücke ihn von mir weg. Ich kann Mama diese Situation bei Gott nicht erklären. „Warum bist du schon zuhause?", frage ich weiter, um sie beschäftigt zu halten.

Mein Versuch, nicht hysterisch zu klingen, scheitert kläglich. „Geh in den Schrank!", fordere ich Grey flüsternd auf. Er reißt die Augen auf, sieht zu meinem Kleiderschrank und dann wieder zu mir. Ein schelmisches Grinsen legt sich auf seine Lippen.

Mama redet draußen eifrig, aber ich kann nicht zuhören. „Na, los", wiederhole ich leise, aber mit Nachdruck, und schiebe ihn zum Schrank.

„Vergiss es." Grey lacht und schüttelt den Kopf. „Vergiss es, Fee. Ich bin keine fünfzehn mehr." Ihn scheint das Ganze mehr zu amüsieren, als er eigentlich zugeben will.

„Und wenn du nicht gleich in diesem Schrank verschwindest, bist du wieder Single", zische ich leise und öffne die Schranktür, um ihn darin unterzubringen.

Erstaunt vergrößern sich seine Augen. „Bin ich denn jetzt nicht auch Single?", hinterfragt er neugierig.

Mir wird bewusst, was ich da gesagt habe. „Lass uns später darüber reden", zische ich überfordert und haue die Tür zu.

In dieser Sekunde öffnet sich meine Zimmertür und Mama kommt mit gerunzelter Stirn rein. Wie von einer Hornisse gestochen, drehe ich mich um, immer noch an den Schrank gelehnt in dem Grey ist.

„Ich bin angezogen", verkünde ich überschwänglich und gehe auf sie zu. Ich sehe Mama an, dass sie sich nicht sicher ist, was sie davon halten soll. Aber ich weiß ja selbst nicht mal, wie ich über diese groteske Situation denken soll. Sie sieht sich in meinem Zimmer um, ich folge ihrem Blick. Wenn es auch nur ein Anzeichen davon gibt, dass Grey sich in diesem Raum befindet, ist alles für die Katz und es wird unangenehm werden.

„Also wo warst du stehen geblieben?", frage ich und drücke sie sachte, aber bestimmt aus meinem Zimmer.

„Ich wollte mit dir über das Date reden." Sie trägt immer noch das schwarze Kleid, das wir zusammen ausgesucht haben und dazu die silbernen Heels. Mama sieht wirklich fantastisch aus, das Date kann also nur gut gelaufen sein.

„Können wir das morgen machen?" Meine Hand umfasst noch immer den Knauf meiner Zimmertür. „Ich bin so müde. Der Tag war lang und ich will nur noch ins Bett", versuche ich zu erklären.

Dass Mama die Hände in die Hüften legt und eine Augenbraue nach oben zieht, ist kein gutes Zeichen. „Warum trägst du dann ein Kleid?", will sie wissen. Ich sehe an mir runter. Das gelbe Kleid strahlt verachtend.

„Noch von der Arbeit", versuche ich, mich zu retten. Das ist nicht mal gelogen.

„Aber ...", sie sieht mich abschätzend an. „Sagtest du nicht gerade, du bist nackt?" Innerlich schreie ich laut auf. Äußerlich muss ich wahrscheinlich wie eine Verrückte aussehen. „Mhm", kommt es kratzig aus meinem Hals. „Ich war duschen." Ich zeige in Richtung Badezimmer. „und habe meine Schlafsachen vergessen, also musste ich das nochmal anziehen." Ich nicke, wahrscheinlich, um mir selbst einzureden, dass das hier aufgehen wird.

„Okay", Mama nickt skeptisch und hebt die Hände. „Ich lasse dich alleine, du scheinst wirklich Schlaf zu brauchen." Ihre Lippen verziehen sich zu einem Schmunzeln wie nur Mütter es können. Ich war noch nie gut im Lügen, von daher wundert mich das gar nicht, aber ich bin froh, dass ich wenigstens dieser unangenehmen Situation aus dem Weg gehen konnte. Die nächste wartet hinter meiner Schlafzimmertür.

Als ich wieder in mein Zimmer komme, sitzt Grey auf meinem Bett und spielt mit einer Spieluhr, die ich mal von Mama zum Geburtstag bekommen habe. Die kleine Ballerina dreht sich langsam im Kreis, während ruhige Klaviertöne aus der Box spielen.

„Die ist schön", bemerkt er und stellt sie vorsichtig wieder auf meinen Nachttisch, wo noch zwei andere Spieluhren stehen. Ich benutze sie nie, aber sie sind Geschenke, die ich gerne betrachte.

„Danke", murmle ich und setze mich neben ihn auf das Bett. Meine Hand streift seine.

„Ich ..." Ich hole Luft, um die richtigen Worte zu finden, aber sie scheinen sich irgendwo zu verstecken. „Gerade eben ... das ... also ..."

„Oh Gott, Faye. Hör auf, um den heißen Brei zu reden." Grey schmunzelt und rückt ein Stück zu mir, damit er mich besser ansehen kann. Ich öffne den Mund ein kleines Stück, verschließe ihn aber wieder. Ich habe Angst vor dem, was er jetzt sagen könnte. Er wird mir garantiert einen Laufpass geben, mir sagen, dass er zu viel um die Ohren hat, mich nicht so mag, oder dass er es einfach nicht will. Übelkeit überkommt mich und ich sehe auf den schwarzen, fluffigen Teppich vor meinem Bett. Grey wippt die ganze Zeit mit seinem Bein, als wäre er nervös.

„Ich mag dich", murmelt Grey und sieht auf meine Hand, die neben seiner liegt. Mein Herz macht einen kleinen Sprung, bis mir auffällt, dass man das auch anders interpretieren kann. „Und das sehr."

„Ich mag dich auch." Gerade fühle ich mich wie ein kleines Mädchen, das im Kindergarten einem Jungen gesteht, dass sie in ihn verliebt ist. Für einen Moment ist es vollkommen ruhig. Das einzige, dass man hören kann ist unser beider Atem. Ich weiß nicht, was ich sagen soll und ihm geht es offensichtlich genauso.

„Ich hatte noch nie eine richtige Beziehung", gesteht Grey mit einem Schulterzucken, als wäre es das normalste der Welt. Ich schlucke und sehe ihn ungläubig an. Das kann nicht ein. Grey muss in seinem Leben schon mal eine Beziehung gehabt haben. Das hatte aber jeder schon mal.

„Ernsthaft?" Für ihn muss ich wie jemand wirken, der gerade herausgefunden hat, dass der Weihnachtsmann nicht existiert.

„Es hat sich nie ergeben", antwortet er Schulterzuckend.

„Okay." Ich atme aus und sehe ihm in die Augen. Unsicherheit breitet sich in ihnen aus, Grey hat Angst vor dem, was ich sagen könnte. Mein Herz klopft vor Aufregung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir ein so ernstes Gespräch schon jetzt führen würden.

„Dann zeige ich dir, wie das ist. Mit all den schönen und unschönen Seiten." Ich lächle und beuge mich vor, um ihm einen Kuss zu geben. Ich bin das erste Mal für Grey, so wie er mein erstes Mal Motorradfahrer, mein erstes Mal schwimmen am Wasserfall war.

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