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Kapitel Fünfundzwanzig

„Darf ich dich was fragen?" Elaine beißt sich auf die Lippe und sieht mich vorsichtig an. Ich bin gerade erst durch die Tür gekommen, die Arbeit war zwar nicht anstrengend aber sie hat mich müde gemacht. Ich unterdrücke ein Seufzen und widerstehe dem Drang, mit den Augen zu rollen. Stattdessen greife ich nach meiner Kaffeetasse und fülle sie mit dem Rest, der sich in der Kanne befindet. Sie knabbert weiter an einer Karotte und wartet auf eine Antwort meinerseits.

„Schieß los." Ich setze mich zu ihr und betrachte sie skeptisch über den Rand meiner Tasse hinweg. Man merkt, dass Elaine noch immer voller schlechtem Gewissen ist und wenn man uns so sehen würde, würde man wahrscheinlich nicht glauben, dass sie die große Schwester von uns beiden ist. Sie hat sich auch nie als solche verhalten, um ehrlich zu sein.

„Hast du deinen Chef mal gefragt?" Sie klammert sich an das kleine Stück, das von ihrem Gemüse noch übrig ist.

„Tatsächlich habe ich das." Es ist mir bei Gott nicht leichtgefallen, aber was habe ich schon für eine andere Wahl? Ich hatte gehofft, dass Mr. Cellin einen schlechten Tag hat, irgendetwas Unverständliches murmelt und mich wieder wegschickt. Das Problem ist nur, Mr. Cellin hat solche Tage nur selten und heute war keiner davon. ‚Wenn sie so fleißig ist wie du, steht dem nichts entgegen' waren seine Worte und am liebsten hätte ich ihm erzählt, wie unzuverlässig sie ist und dass sie noch nie einen richtigen Job hatte, aber irgendwie habe ich es dann aber nicht übers Herz gebracht, so etwas zu sagen.

Ihre Augen leuchten hoffnungsvoll auf. Meine Miene verzieht sich allerdings keinen Millimeter.

„Sag schon", drängt sie irgendwann, weil sie es nicht mehr aushält und lehnt sich neugierig über den Tisch.

„Du kannst bereits am Montag anfangen." Die letzten zwei Worte werden von Elaines lautem Quietschen übertönt. Sie springt auf und kommt um den Tisch, um mich zu umarmen. Versteift bleibe ich auf meinem Stuhl sitzen und klopfe ihr unbeholfen auf den Rücken. „Es gibt acht Wochen Probezeit, wenn du es versaust, kann ich nichts mehr machen." Warnend hebe ich eine Augenbraue. Elaine ist aber so in ihrer Freude gefangen, dass sie mich wahrscheinlich gar nicht gehört hat. „Und was mache ich da so? Also stehen wir zusammen am Eingang und bedienen die Gäste? Oder muss ich irgendetwas am Computer machen? Ist dieser Typ, Grey, dann eigentlich auch da?"

Ich verschlucke mich fast an meinem Kaffee, weil ich denke, dass ich mich gerade verhört haben muss.

„Du arbeitest mit einem meiner Kollegen zusammen, Nathan. Zimmer kontrollieren, am Eingang die Gäste begrüßen, Gepäck auf die Zimmer bringen, so was halt."

„Egal, ist mir alles recht", winkt sie ab. „Aber was ist mit diesem Grey? Ich meine, der ist ja schon echt heiß."

Ich kann nicht verhindern, dass bei ihren Worten, Eifersucht in mir aufkocht. Natürlich weiß ich, dass sie niemals Greys Typ wäre. Elaine ist abgehoben, braucht einen Mann, der genug Geld verdient, um ihre Shoppingsucht zu befriedigen.

„Ehrlich gesagt, würde ich mich von dem fernhalten", warne ich sie und versuche, dabei möglichst beiläufig zu klingen. „Es wird erzählt, dass er ganz schön viel Dreck am Stecken hat. Außerdem wechselt er die Frauen wie seine Unterwäsche." Ich zucke mit den Schultern und nehme mir einen Apfel aus dem Korb auf dem Tisch. Natürlich stimmt das alles nicht, aber er muss ja nicht wissen, was ich Elaine hier erzähle. Solange sie sich von ihm fernhält, ist alles in Butter.

„Ah ... okay. Naja, egal." Sie grinst und steht wieder von ihrem Stuhl auf. „Was soll ich dann nur anziehen?" Grübelnd sieht sie aus dem Fenster und stemmt die Hände in die Hüften.

„Du-"

„Ich weiß!", ruft sie plötzlich und schnappt sich ihre Handtasche vom Stuhl. „Ich gehe einfach shoppen. Wir sehen uns Faye." Bevor ich noch etwas sagen kann, ist sie schon aus der Küche verschwunden. Ich mache keine Witze, wenn ich sage, dass Elaine ein großes Problem hat, was das Einkaufen betrifft. Entweder sie wird gute Arbeit machen und mein Chef wird zufrieden sein oder, was ich eher glaube, sie wird es wie so oft verbocken und ich darf, wie schon früher auch, ihre Suppe auslöffeln.

Nachdenklich sehe ich die schwarze Flüssigkeit in meiner Tasse an. Grey ist nicht mein Eigentum und irgendwie habe ich ihn gerade dazu gemacht. Ein schlechtes Gewissen kriecht in mir hoch. Wenn sie aber mal mit ihm redet und ihm davon erzählt, will ich nicht wissen, was er von mir hält. Wahrscheinlich wird er kein Wort mehr mit mir reden wollen.

„Das ist eine unglaublich große Geste von dir gewesen." Mama kommt im Jogginganzug in die Küche gelaufen und setzt sich auf den Stuhl, auf dem gerade eben noch Elaine saß. Warum trägt sie diese Anzüge, wenn sie nicht einmal Joggen geht? Zudem ist der gelbe Stoff etwas zu grell für mein Gemüt.

„Dafür, dass sie das eigentlich nicht verdient hat, ja", antworte ich mit sarkastischem Unterton und beiße ein Stück von meinem Apfel. Ich mochte Äpfel eigentlich noch nie sonderlich, aber sie sind immer noch besser als Kiwis.

„Komm schon, Faye. Ich glaube, du hast sie auch vermisst."

„Nein, definitiv nicht." Ich konnte die letzten Jahre gut ohne die Anwesenheit der anderen Hälfte meiner Familie überleben.

Mama seufzt. „Was hat es eigentlich mit diesem gefährlichen Jungen auf sich?" Mama grinst wissend und beugt sich nach vorne. Fast bleibt mir das Stück von meinem Apfel im Hals stecken, aber ich schaffe es gerade noch so, ihn hinunterzuschlucken.

„Was soll mit ihm sein? Ich möchte einfach nicht, dass Elaine sich Hoffnungen macht und dann heulend bei mir auftaucht." Ich versuche angestrengt, so lässig wie möglich zu wirken, was nicht einfach ist. Mama wusste schon immer, wann ich lüge und wann nicht, das macht es mir nicht wirklich einfacher. „Hast du uns belauscht?", frage ich, um die Konversation in eine andere Richtung zu lenken.

„Die Wände sind dünn", antwortet sie nur schmunzelnd. Ich weiß, dass sie uns tatsächlich belauscht hat, allerdings hat sie da nicht unrecht, unsere Wände sind sehr dünn. „Für mich hört sich das ja so an, als würdest du ihn nur von ihr fernhalten wollen. Du weißt, du müsstest nur mit ihr reden und ihr sagen, dass du für ihn schwärmst."

„Mama!", rufe ich aus und stoppe sie. Ich stehe auf und werfe die Reste meines Apfels weg.

„Ach komm schon, Faye." Sie beobachtet mich bei jedem meiner Schritte und zieht belustigt die Augenbraue nach oben. „Du kommt meistens spät nach Hause, bleibst manchmal sogar die ganze Nacht weg, du bist in letzter Zeit so wahnsinnig entspannt und besorgst deiner Schwester einen Job. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist verliebt."

Mama grinst wissend. Ich kann spüren, wie meine Wangen anfangen zu glühen, was mich sofort auffliegen lässt. Ich habe absolut keine Lust auf so ein Mutter-Tochter-Gespräch.

„Können wir über etwas anderes sprechen?", frage ich deshalb und räume meine Tasse in den Geschirrspüler. Sichtlich enttäuscht lässt Mama die Schultern hängen und schürzt die Lippen.

„Gut", willigt sie ein. „Ich habe morgen Abend eine Verabredung", lässt sie mich wissen. Überrascht halte ich inne, die Klappe der Spülmaschine noch in der Hand und sehe sie an. Mama hat nie Dates, seit der Scheidung von Papa hat sie keine Lust mehr auf Männer gehabt und sie behandelt, als wären sie der Teufel persönlich.

„Mit wem?", will ich wissen und setze mich interessiert an den Tisch. Endlich geht es mal nicht um mich oder Grey. Mama streicht sich die braunen Haare aus dem Gesicht und lächelt mich an.

„Wir treffen uns schon eine ganze Weile und heute Abend hat er mich in ein schickes Restaurant eingeladen. Ich muss zugeben, ich bin etwas aufgeregt", gesteht sie und spielt nervös mit den Fingern. Eine der Sachen, die wir gemeinsam haben.

„Okay." Ich nicke verstehend. Diese Information muss erst mal richtig in meinem Gehirn ankommen. Natürlich freut es mich für sie. Immerhin hat sie es auch verdient, einen Mann an ihrer Seite zu haben, der sie glücklich macht. „Wie lange trefft ihr euch schon?"

„Seit ein paar Wochen", antwortet sie nickend. Es ist verblüffend, dass ich die ganze Zeit nichts davon gemerkt habe.

„Gut, dann helfe ich dir, dich für heute Abend fertig zu machen", biete ich ihr an und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Sie nickt einverstanden und lächelt. Ich frage mich, wer der Mann ist, der meine Mutter so nervös macht. Bis jetzt hat das nur Papa geschafft, bis er ihr das Herz aus der Brust gerissen hat, indem er sich eine hübsche junge Blondine geangelt und Mama hintergangen hat. Aber noch wichtiger ist; Wie konnte mir das die ganze Zeit entgehen?

***

„Wir sehen uns morgen!" Ich winke Michelle ein letztes Mal zu, die hinter dem Empfang steht und einen Gast bedient. Sie lächelt mir nur zu und nickt zustimmend. Die Arbeit ist so viel angenehmer, seitdem wir uns wieder vertragen haben. Ich habe nicht ständig das Gefühl, mich verstecken zu müssen. Ich schlage die Tür des Eingangs auf und atme die frische Luft ein. Es liegt bereits etwas Herbstliches in der Luft. Es wird windiger, kühler, vor allem abends, wenn die Sonne schon verschwunden ist. Ich ziehe meine Strickjacke enger um mich und laufe zu meinem Auto. Es ist kaum noch etwas los, die meisten Mitarbeiter sind schon weg und die Gäste verbringen die Zeit in ihren Zimmern oder im Restaurant. Die Arbeit hier macht mir so viel Spaß, ich hoffe, dass Elaine mir das nicht noch versauen wird. Wenn Mr. Cellin herausfindet, dass ich ihn belogen habe, was ihre Kompetenzen betrifft, bin ich geliefert.

Die Fahrt nach Hause fühlt sich länger an als sonst. Ich bin müde und habe das Gefühl, dass ich jeden Moment einschlafen könnte. Vereinzelt fallen kleine Regentropfen auf meine Windschutzscheibe. Das stetige Geräusch der Scheibenwischer hat etwas Beruhigendes.

Wie geht es Grey gerade? Seitdem er aus meinem Auto ausgestiegen und in seiner Wohnung verschwunden ist, habe ich nichts mehr von ihm gehört. In weniger als zwei Wochen findet die Beerdigung seiner Schwester statt und ich habe Angst, dass er noch davor komplett abstürzt. Es gibt so viele Menschen, die ihn auffangen würden, die für ihn da sind, aber er lehnt alle Hilfe ab. Ich lehne meinen Kopf auf meiner Hand ab und fahre in unsere Straße. Mama wird heute nicht da sein, weil sie bei ihrem Date mit dem mysteriösen Unbekannten ist. Ich frage mich tatsächlich, wer er ist und wie zum Teufel er es geschafft hat, meine Mutter zu einem Date zu überreden.

Auf dem Parkplatz vor unserem Haus sehe ich im Licht der Scheinwerfer ein Motorrad stehen.

Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Natürlich könnte das das Motorrad von irgendjemandem sein, aber es ist dieses Gefühl von Gewissheit, das mich sofort überkommt. Noch bevor ich ausgestiegen bin, steht Grey an meiner Tür und öffnet diese. Ich schaue an ihm runter, er trägt dasselbe schwarze Shirt, die zerrissene Jeans und schwarze Boots und er sieht unverschämt gut aus. Unsicher fährt er sich durch die Haare und hebt die Mundwinkel.

„Hey", murmle ich leise und sehe ihn an. Seine Augen sind so dunkel, so schön. Er spielt mit dem Piercing an seiner Lippe, schaut mich an und fängt, plötzlich an zu grinsen. Ich weiß, dass das, was wir haben so unglaublich kompliziert ist, aber jedes Mal wenn ich ihn ansehe, wenn er mich schüchtern anlächelt, nervös auf seinen Füßen hin und her wippt, dann weiß ich, dass ich verdammt verknallt bin und dieses Gefühl tut mir gut. Grey tut mir gut.

„Hey", grüßt er zurück. Ich sitze noch immer angeschnallt in meinem Auto. Der Motor summt noch leise vor sich hin, bis ich den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehe und das Geräusch in der Stille untergeht.

„Was machst du hier?", will ich wissen. Grey ist noch nie einfach so hier aufgetaucht. Das einzige Mal, das er hier war, war, als er mich nach Hause gefahren hat. Er scheint einen Moment mit sich zu hadern. Unschlüssig sieht er zu mir, dann dreht er seinen Kopf weg und runzelt die Stirn.

„Weißt du, vielleicht hätte ich nicht kommen sollen", murmelt er dann und lässt die Tür meines Autos auf. Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen und löse meinen Gurt. Das leise Klicken hallt in meinem Kopf nach. Grey geht ohne ein weiteres Wort wieder zu seinem Motorrad.

„Warte!", rufe ich und schlage die Tür meines Autos zu. Er bleibt augenblicklich stehen und dreht sich wieder zu mir um. Sein Blick ist plötzlich voller Traurigkeit und Verzweiflung.

Ich gehe noch weiter auf ihn zu, greife nach seiner Hand, die verloren an seinem Körper herunterhängt und nehme sie in meine. „Ich finde es schön, dass du gekommen bist", gebe ich mit einem kleinen Lächeln zu. Grey wirkt augenblicklich etwas erleichtert. Seine Lippen sind leicht geöffnet, aber er schweigt einfach nur. „Magst du mit nach oben kommen?" Mama ist sowieso noch nicht zuhause und Elaine, die wird davon schon nichts mitbekommen, solange sie in ihrem Zimmer ist und nicht in den anderen Räumen. Ich will nicht, dass sie ihn sieht, ihm erzählt, was ich ihr gesagt habe oder sich noch mehr an ihn ranmacht. Bei dem Gedanken daran wird mir ganz schlecht.

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