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Kapitel Eins

Ich war und werde wahrscheinlich nie ein Fan von faulen Menschen sein. Menschen, die denken alles fliegt ihnen von alleine zu und Probleme lösen sich in Luft auf. Meine Mutter pflegte schon immer zu sagen: „Wenn du etwas haben willst, dann musst du dafür arbeiten." Denn trotz unserer wohlhabenden Familie mussten wir lernen, was es bedeutete, sich sein Geld selbst zu verdienen. 

Mit vierzehn habe ich meinen ersten Job als Hundesitter gehabt. Es ist nicht mein liebster gewesen, aber ist immer noch besser auszuhalten gewesen, als so manch anderer der daraufhin gefolgt ist. Mittlerweile habe ich seit gut einem Jahr einen Job in einer großen Hotelkette. Zu Beginn habe ich lediglich die Zimmer sauber gemacht und aufgeräumt. Nicht unbedingt eine Arbeit, die man unterschätzen sollte, wie ich später festgestellt habe. Inzwischen arbeite ich fast ausschließlich an der Rezeption.

„Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt." Ich übergebe dem frisch verliebten Pärchen die Karten für ihr Zimmer und gebe Paul, meinem Arbeitskollegen, mit einem Nicken zu verstehen, dass er die Koffer auf das Zimmer bringen soll.

Ich bin froh bald Feierabend zu haben, denn immer noch gehe ich bis mittags zur Schule und dreimal die Woche verbringe ich meine Nachmittage dann hier. 

„Faye, kannst du Mr. und Mrs. Hofer bitte Ihre Zimmer zeigen?" Michelle sieht mich bittend an, woraufhin ich nickend zustimme. Michelle hat ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau schon letztes Jahr begonnen und ich bin daher nur ihre helfende Hand. Ich sehe zu dem älteren Ehepaar und bitte sie mir zu folgen. 

„Frühstück gibt es immer von sieben bis zehn", informiere ich sie, während wir zu den Aufzügen gehen. „Dazu haben wir einen tollen Park gleich hier um die Ecke und die Stadt ist mit der Bahn innerhalb von fünf Minuten zu erreichen."

Die ganzen Informationen gehen mir schon wie von selbst über die Lippen. In unserer relativ kleinen Stadt verirren sich meistens nur Pärchen und diese wissen es zu schätzen, wenn man ihnen die romantischsten Plätze verrät. 

„Das Café Bellaire ist übrigens definitiv einen Besuch wert", verrate ich mit einem Zwinkern und wünsche ihnen noch eine gute Nacht. Das niedliche Café am Rande der Stadt besuche ich regelmäßig mit meiner Freundin Claire. Wir trinken dort unseren liebsten Kaffee, informieren uns über den neusten Tratsch und lernen gemeinsam für die Schule. 

Nachdem auch die letzten Aufgaben für heute erledigt sind, gehe ich mit Michelle zusammen zu den Umkleiden und ziehe meine Uniform aus. Sie ist nicht die schönste, von bequem ganz zu schweigen, doch sie zeigt Verbundenheit. 

„Mach's gut, Faye, bis Montag!" Michelle umarmt mich umständlich, während ich mir mein Shirt überziehe. Ich hörte das Klicken der Tür und weiß, dass sie gegangen ist. Heute ist Freitag, was bedeutet, dass ich jetzt Wochenende und somit ein paar freie Stunden habe. Unter der Woche ist praktisch immer etwas los, das Wochenende ist meine einzige Möglichkeit, mir Zeit für meine Freunde zu nehmen. 

Summend ziehe ich meine Jeans an, als ich plötzlich etwas poltern höre. Verwundert sehe ich mich um, kann aber niemanden sehen. „Hallo?", rufe ich vorsichtig. Schlagartig gehe ich einen Schritt zurück, als ein Mann aus der Dusche kommt und zur Tür geht. „Entschuldigen Sie?", empört schließe ich meine Hose und gehe auf ihn zu. 

„Ich sollte die Dusche reparieren", murrt er so leise, dass ich ihn kaum verstehen kann. Durch die aufgesetzte Kapuze seines Pullovers, kann ich sein Gesicht nicht wirklich erkennen und bevor ich die Chance habe ihm näherzukommen, verschwindet er auch schon aus der Umkleide.

Verdutzt sehe ich ihm noch eine Weile nach. Der kleine Koffer mit Werkzeug deutet darauf hin, dass er hier wirklich etwas reparieren sollte. Mir ist nicht bewusst gewesen, dass wir einen neuen Hausmeister haben.

„Hey Mum." Ich schließe die Tür zu unserer Wohnung auf und rufe nach ihr. Das machen wir immer so, damit der andere Bescheid weiß, dass man nach Hause gekommen ist. Ein Ritual, das irgendwann einfach angefangen hat. 

Sie antwortet, indem sie den Kopf aus der Küchentür streckt und mich angrinst. Ich gehe zu ihr in die Küche und setze mich an den Tisch. Es ist einen Augenblick lang still, mein Blick fällt auf den Kühlschrank, an dem mit Magneten Grußkarten und Briefe befestigt sind.

„Hast du von Jenna schon eine Antwort bekommen?" Ich deute mit einem Nicken auf die Briefe am Kühlschrank. Sie schreibt meinen Schwestern oft Briefe, die meistens davon bleiben unbeantwortet. In ihren Augen erkenne ich augenblicklich Traurigkeit.

Sie schüttelt den Kopf. „Nein, aber vielleicht ist sie einfach sehr beschäftigt." Es wirkt als wollte sie sich das nur selbst einreden. Jeder entscheidet für sich, auf welcher Seite er steht. Ich bin die einzige, die noch zu meiner Mutter hält, weil unsere Bindung sehr eng ist. 

„Wie war die Arbeit?" Sie sieht kurz fragend zu mir rüber und dann wieder zu der Pfanne, in der sie das Essen macht. Schulterzuckend greife ich nach den Tellern und beginne, den Tisch zu decken. 

„Viele, sehr viele, verliebte Paare", antworte ich und lasse mich auf den Stuhl fallen. Sie seufzt. „Ich weiß, Roy fehlt dir, aber er ist nur noch ein paar Tage weg." Sie hat recht, mit dem was sie sagt und trotzdem ist es nicht weniger frustrierend, wenn der Freund die meiste Zeit mit seinem Job und nicht mit seiner Freundin verbringt. Er fehlt mir jeden Tag und daran ändern auch Nachrichten und Telefonate nichts.

Während dem Essen redet sie viel von der Arbeit, erzählt von ihrem neuen Arbeitskollegen und dass er nichts auf die Reihe bekommt. Ich höre ihr dabei allerdings nur halbherzig zu.

„Ich verstehe ja, dass nicht jeder unter Stress arbeiten kann und dass die ersten Tage die schwersten sind, aber wie kann man potenziellen Käufern sagen, dass in diesem Haus schon jemand gestorben ist?" Fassungslos hält sie den Pfannenwender nach oben. Ich schaue auf mein Handy, in der Hoffnung, dass Roy sich noch einmal gemeldet hat, doch das Display bleibt leer. Ich wünschte mir, er wäre hier, wir könnten einen Film schauen oder Mum dabei zuhören, wie sie sich aufregt. Egal, was, Hauptsache, wir verbringen Zeit miteinander. Ich kann mich kaum noch an das letzte Mal erinnern, das wir irgendetwas gemacht haben, ohne, dass sein Handy klingelt oder er anderweitig durch den Job abgelenkt ist.

„Hörst du mir überhaupt zu?" Mamas Stimme holt mich aus meinen Gedanken. Sie mustert mich skeptisch und zieht eine Augenbraue nach oben.

„Klar." Ihr ist bewusst, dass das geschwindelt ist, weshalb sie einfach von vorne erzählt und die Teller auffüllt.

Am nächsten Morgen ist das einzige, das mich weckt, die Sonne. Sie strahlt durch die Rillen der Rollladen und hinterlässt Muster an meiner Wand. Verträumt sehe ich auf meine Bettdecke. Ich bin noch immer irgendwo zwischen Tiefschlaf und Wachsein. 

Mum arbeitet in den letzten Wochen auch samstags, was bedeutet, dass ich alleine bin. Ich genieße meine Zeit alleine meistens sehr, doch es gibt Tage, da wird die Stille sehr schnell sehr unerträglich ... deshalb drehe ich die Musik laut auf und marschiere in unser Badezimmer. 

Nachdem ich frisch geduscht bin und meinen ersten Kaffee hatte, bin ich bereit dazu, mit Claire ins Café zu gehen. Wir treffen uns jedes Wochenende dort. Ein Ritual das ich nicht mehr missen möchte und das mir fehlen wird, sobald Claire aufs College geht.

„Darling" Claire umarmt mich fest, als sie vor dem Café zum Stehen kommt. Lachend streiche ich ihre blonden Haare aus meinem Gesicht und öffne die Tür zum Café. 

„Ich muss dir so viel erzählen", beginnt sie sofort, bevor ich mich überhaupt setzen kann, und strahlt mich mit ihren eisblauen Augen an. 

„Das Date mit Ruben war unglaublich." Sie seufzt und bestellt uns Croissants und Kaffee. Ich lächle die ganze Zeit nur und höre ihr aufmerksam zu. Ruben ist ein Freund ihres Bruders und sie treffen sich erst seit ein paar Wochen, doch Claire ist hin und weg. 

„Kannst du dir das vorstellen? Anstatt mit mir Essen zu gehen, hat er uns einfach ein Picknick organisiert!"

Ich freue mich wahnsinnig für sie, denn Ruben ist ihre erste große Liebe oder zumindest ihr erster richtiger Schwarm, gleichzeitig aber macht sich auch Sehnsucht in mir breit. Genau solche Dinge wünsche ich mir von Roy, aber die Zeit dazu fehlt uns einfach. Oder besser gesagt ihm fehlt die Zeit. Seufzend sehe ich aus dem Fenster. 

„Und was gibt's bei dir Neues?", fragt Claire und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich beginne, ihr von der Arbeit zu erzählen, was nicht sonderlich spannend ist, doch sie hört mir trotzdem aufmerksam zu. 

„Wir haben einen neuen Angestellten." Ich trinke einen Schluck von meinem Kaffee, bevor ich weitererzähle. „Gestern kam er einfach in die Frauenumkleide, um etwas in den Duschen zu reparieren." Die Aktion lässt mich immer noch unwohl auf meinem Stuhl rutschen. „Ich sollte Nick morgen fragen, was es damit auf sich hat."

„Klingt mysteriös." Sie wackelt mit den Augenbrauen und sieht mich an.

„Wohl eher unangebracht", antworte ich und beiße von meinem Croissant ab. Er hätte sich bemerkbar machen können, wenn er doch weiß, dass wir uns dort umziehen. Nick zieht es sogar vor, Reparaturen nur vorzunehmen, wenn niemand in den Umkleiden ist.

„Wie geht es Roy?", will sie wissen. Sie trinkt aus ihrer Tasse, ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich werfe einen Blick auf mein Handy, das auf dem Tisch liegt. Auf meine Nachricht von letzter Nacht hat er immer noch nicht geantwortet. 

„Gut, schätze ich. Er ist seit einer Woche weg und scheint vergessen zu haben, dass ich existiere." Ich lache, aber eigentlich nur um zu überspielen wie sehr mich die momentane Situation trifft. Doch meiner besten Freundin kann ich nichts vormachen. 

„Du solltest ihm sagen, wie du dich fühlst, damit ihr eine gemeinsame Lösung finden könnt." Claire greift über den Tisch hinweg und nimmt meine Hand.

„Ja, kann schon sein." Mein Blick richtet aus dem Fenster. Eigentlich ist das, was Claire hat, genau das, was ich will. Ich will Picknicks im Park, Sterne anschauen und Liebesbriefe. Was ich bekomme sind ein paar Filmabende, ständige Telefonate während unserer Dates und die meiste Zeit Abwesenheit.

Nachdem wir beide gegessen, den neuesten Tratsch ausgetauscht haben und die Kaffeetassen leer sind, verabschieden wir uns voneinander. Claire geht zu ihrem Vater und hilft ihm in der Werkstatt. Im Gegensatz zu mir hat sie keine zwei linken Hände und hat es tatsächlich drauf, Autos zu reparieren. Man sieht es ihr nicht auf den ersten Blick an, doch sie ist mehr als nur ein hübsches und kluges Mädchen.

Ich schaue Claire noch so lange hinterher, bis ihr Auto nicht mehr zu sehen ist, als plötzlich mein Handy klingelt. 

Roy.

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