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III - 8

„Ist dir warm genug?" Erst jetzt bemerkte Gretel, wie kratzig Sebis Stimme klang und nickte. Sie saß tatsächlich auf dem Beifahrersitz seines Opel Astra und hatte die Arme um sich geschlungen. Sie spürte, wie sich sein Blick in ihre linke Gesichtshälfte brannte und wandte ihren Kopf absichtlich zum Fenster.

Einen Sekundenbruchteil später hörte sie, wie er seufzte, und dann sprang der Motor an. Sofort dröhnte Rock aus den Boxen und sie zuckte zusammen, da ihr Gehör noch überempfindlich nach der Musik im Club war. Sie erhaschte eine Bewegung im Augenwinkel und bemerkte, wie die Lautstärke der Gitarren sich auf ein erträgliches Maß senkte. „Entschuldige. Normalerweise fahr ich allein. Da stört es niemanden, dass ich meine Hörnerven schädige."

Der Scherz klang warm durch seine Stimme und sie drehte sich reflexartig wieder zu ihm. Er schaute sie aus seinen dunklen Augen offen an und sie zuckte mit den Schultern. Sie vermisste schmerzlich die Leichtigkeit, die der Alkohol ihr geschenkt hatte. Doch das Hochgefühl war offenbar ebenso verpufft wie ihre Loyalität.

Sofort fingen ihre Lippen wieder zu zittern an und sie biss sich fest darauf. Aber Sebi hatte es bemerkt, denn er zog die Augenbrauen hoch, wandte seinen Blick ab und nickte kaum merklich. Er konzentrierte sich aufs Ausparken und manövrierte den Wagen sicher durch den vollen Parkplatz, auf dem die Autos kreuz und quer standen, die keine freie Lücke mehr gefunden hatten. Als er das Gelände verließ und auf die Straße fuhr, wagte er einen Seitenblick auf sie. Sie schämte sich so. „Jetzt musst du mir nur noch verraten, wo du wohnst, Gretel. Ich meine, ich fahr auch durch die Gegend, bis der Tank leer ist. Aber das ist wohl nicht das, was du dir wünschst."

Schnell schüttelte sie den Kopf und Sebi sah wieder auf die Straße. Als er in den nächsten Gang schalten wollte, wich ihr nacktes Knie reflexartig seiner Hand aus, die sich um den Schaltknüppel legte. Hitze sammelte sich in ihren Wangen, als Sebi sie wieder mit einem irritierten Blick bedachte. Wie nebenbei fiel Gretel auf, dass die spärliche Beleuchtung der Straßenlaternen interessante Schatten auf sein Gesicht zeichnete. Wenn mein Herz nicht jemand anderem gehören würde, wäre er vielleicht eine Sünde wert.

Der Gedanke ließ ihr den Atem stocken und sie schluckte hastig gegen den Frosch in ihrem Hals an. „Ich ... es tut mir sehr leid. Ich hätte das nicht tun dürfen."

Sein Gesicht wanderte sich ihr kurz zu, ehe er den Blick wieder nach vorne richtete. „Erst kürzlich getrennt?"

„Nein. Verheiratet." Jetzt flogen seine Augen zurück zu ihr und sie schluckte, während er sich fing und statt der hochgezogenen Brauen, echtes Interesse in seinen Gesichtszügen aufblitzte.

Kurz hatte sie das Gefühl, als wolle er dazu etwas sagen, doch er schwieg und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße und dem dichter werdenden Verkehr zu. „Muss ein ziemlicher Idiot sein, der Kerl."

„Wie bitte?" Gretel versuchte auszumachen, ob sein Murmeln wirklich die Worte ausgedrückt hatte, die sie zu vernehmen gedacht hatte, doch Sebi schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Nichts. Hab nichts gesagt." Erneut baute sich Schweigen zwischen ihnen auf und sie war sich nicht sicher, ob das ihre Unruhe nicht vielleicht noch verstärkte. Sie versuchte, sich wieder auf die vorbeiziehende Nachtlandschaft der Stadt zu konzentrieren und kontrollierte dabei ihre Atmung. So, wie sie es beim Yoga immer machte. Doch dann blieb der Wagen an einer roten Ampel stehen und sie merkte, wie sich Sebis Blick wieder auf sie heftete. „Du hast mir immer noch nicht deine Adresse verraten."

Sie drehte sich zu ihm und nannte sie ihm. Sie bemerkte, wie er die Stirn runzelte und fügte an: „Ich kann dich weisen."

„Wäre wohl besser. Ich denke, ich habe eine ungefähre Ahnung, wo das ist. Aber genau weiß ich es nicht. Du sollst ja schließlich nicht geklaut werden, nur weil ich dich irgendwo in der Fremde aussetzen muss..." Jetzt zogen sich ihre Mundwinkel doch ein bisschen hoch und sie erwiderte sein Lächeln ungeschickt.

„Sehr nett. Überhaupt bist du nett." Sebi zuckte mit den Schultern und fuhr an, weil die Ampel wieder auf Grün schaltete. Aufs Neue krampfte sich ihre Brust zu. Sie hatte es wirklich vermisst, so angesehen zu werden. Als wäre sie etwas Besonderes. Das änderte jedoch auch nichts an der Tatsache, dass es nicht ihr Mann war, der sie so anschaute, sondern ein Fremder.

Mit einem Seufzen schaute sie wieder aus dem Fenster und bis auf ihre Anweisungen, wie er fahren sollte, schwiegen sie. Knapp 15 Minuten später fuhr Sebi in ihre Einfahrt und schaltete den Motor aus. Ein Schauer überlief sie, als sie auf die Haustür blickte. „Willst du nicht rein?"

Instinktiv biss sie sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. Dann seufzte Gretel und zuckte mit den Schultern. „Mein Mann ist nicht da. Mein Sohn auch nicht. Die Aussicht, allein zu sein, gefällt mir plötzlich nicht mehr."

Im Augenwinkel nahm sie wahr, wie Sebi eine Braue hochzog, doch er schwieg. Also drehte sie ihm ihr Gesicht zu und setzte ein Lächeln auf. Sie ahnte, dass es ihre Augen nicht erreichte. „Na ja, egal. Was sollte dich das interessieren? Du kennst mich nicht..."

„So ganz stimmt das wohl nicht. Ich hab mir schon einen Eindruck von dir machen können." Nun war er es, der seine Zähne kurz in seiner Unterlippe vergrub, als hätte er gesprochen, bevor er darüber nachgedacht hatte.

„Welchen denn? Eine verzweifelte Frau, die sich an dich ranschmeißt und anschließend den Schwanz einzieht?"

„Du hast einen Schwanz? Fuck. Ich dachte, das wäre mein Part..." Gretel rollte reflexartig mit den Augen, musste aber doch grinsen. Dann erlosch jedoch das belustigte Funkeln in seinem Blick und er schaute sie an, ehe er sich durch seine kurzen dunklen Locken strich. „Nein, im Ernst. Das ist nicht der Eindruck, den ich von dir habe."

„Ach nein?" Sie merkte, wie ihre Stimme kippte und sich ihr Herzschlag beschleunigte, als sich schlagartig wieder alles in ihrem Bauch zusammenzog. Sie hielt automatisch die Luft an, als er den Kopf schüttelte. Er hatte seine Hände in seinen Schoß gelegt und wirkte so, als würde er den Ausgang des Abends bedauern.

„Nein. Ich sehe eine Frau, die sich fantastisch zur Musik bewegen kann, die ganz darin versinkt. Du hast ein fantastisches Lächeln, bist eine unwiderstehliche Mischung aus waghalsig und vorsichtig. Du küsst mit einer Hingabe, wie ich es zuvor nie nicht erlebt habe. Dazu bist du ehrlich und loyal. Dein Mann ist ein Glückspilz, würde ich jetzt mal so sagen." Gretel schluckte hart und wich seinem Blick aus.

„Ich weiß nicht, ob er das noch genauso sieht." Hastig biss sie sich fest auf die Zunge. Seine Worte hatten das Summen in ihren Eingeweiden verstärkt und gleichzeitig fühlte sie sich schuldig dafür. Was tat sie hier? Sie flirtete mit einem Fremden, dem sie vor knapp einer Stunde noch die Zunge in den Hals gesteckt hatte, während ihr Mann einen wichtigen Polizeifall zu lösen versuchte.

„Dann wäre er ein Idiot. Das glaube ich aber nicht. Denn ein Idiot hätte dein Interesse nicht wecken können..." Seine leise Feststellung prickelte förmlich auf ihrer Haut und sie schluckte nochmal hart. Sie sah Sebi ins Gesicht und registrierte, dass er es ehrlich meinte. Dazu machte er keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Dennoch lag eine tiefe Sehnsucht in seinem Blick und diese hallte in ihr wider. Bevor sie wusste, was sie tat, beugte sie sich vor und küsste ihn.

Sie spürte, wie er kurz verkrampfte, und wollte erschrocken zurückweichen, doch dann zogen seine Hände ihr Gesicht näher und seine Zunge tauchte zwischen ihre Lippen, die sie automatisch geöffnet hatte. Ein Keuchen drang aus ihrem Mund und sie versuchte, sich zu erinnern, dass sie verheiratet war. Doch diesmal zerstob der Gedanke, als seine Finger sanft über ihre Wirbelsäule glitten und ihre Taille umschlangen. Es war zu lange her, dass sie sich diesem Sturm hingegeben hatte.

Betroffen zog sich ihr Herz zusammen und ihre Hand zitterte, als sie an den Fehltritt dachte, den sie sich geleistet hatte. Obwohl sie sich immer wieder gesagt hatte, dass Hendrik auch nie ein Unschuldslamm gewesen war, hatte diese Nacht eine Seite in ihr offenbart, die sie an sich nicht gekannt hatte.
Noch heute wallte Lust durch sie, wenn sie sich daran entsann, wie sie auf Sebis Schoß gekrabbelt war und ihn in sich aufgenommen hatte. Die Reue darüber, dass sein heißes Keuchen über ihr Gesicht und ihre Schulter geflossen war, war erst danach gekommen. Nachdem sie ihm gesagt hatte, sie dürften sich nicht wiedersehen und sie unter die Dusche gesprungen war, um sich wie besessen zu waschen.
Es war keine Entschuldigung, dass sie damals keinen Schimmer gehabt hatte, ob ihr Mann irgendwann wieder nach Hause kommen würde. Sie hatte es niemanden erzählt. Es tief in sich verschlossen und es machte ihr zu schaffen, dass diese Erinnerung genau jetzt auftauchte, wo sie mit ihren Gedanken nur bei Florian und Anna sein sollte.

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