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II - 14

„Das ist doch logisch. Euer Sohn heiratet und er ist nicht da." Gretel nickte und wusste im Grunde nicht, was sie noch weiter dazu sagen sollte. Sie kam sich dumm dabei vor, dass sie heute immer wieder abdriftete mit ihren Gedanken. Trotzdem füllte sie Einsamkeit. Der Platz neben ihr war leer, schon so lange. Plötzlich bemerkte sie, dass die Hand von Emmys Mann auf deren Oberschenkel ruhte und erneut krampfte sich ihre Brust ein bisschen zusammen. Es war ein Fehler, hierher zu gehen.
„Willst du rausgehen und darüber reden?", bot Emelie in diesem Moment an und Gretel schüttelte rasch mit dem Kopf.
„Nein, schon ok. Ich bin ok." Hastig erhob sie sich erneut von ihrem Stuhl und wollte aus dem Raum flüchten, als plötzlich Musik ertönte. Sie schnellte zur Tanzfläche herum und sah, dass der DJ seine Arbeit aufgenommen hatte. Offenbar wollte er die Feier so langsam in Schwung bringen. Mit „True Colours" von Phil Collins. Obwohl sie die Liedwahl abgesegnet hatte, lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie kämpfte erneut gegen ihre Erinnerungen an.

Ihre Glieder waren so schwer, dass sie diese nicht bewegen konnte, während sie Phil Collins Stimme lauschte, die davon sang, dass er die Farben eines Menschen erkennen könne und sie leuchten würden wie ein Regenbogen. Mit jeder Silbe krampfte sich ihr Herz mehr zusammen und sie gab sich Mühe, die Erinnerung daran abzuschütteln, wie Hendrik vor ihr auf die Knie gesunken war und sie gebeten hatte, ihn zu heiraten.

Doch es gelang ihr nicht. Ihr Mann war nun schon seit über einem Jahr verstorben und noch immer schmerzte diese Wunde, als wäre es erst gestern passiert. Nein, das stimmt nicht. Es ist besser geworden. Du lebst mit Florian euer Leben, aber dieses Lied...

„Ma?" Ihr Gesicht ruckte zur Küchentür und sie hörte, wie Flo in den Wohnraum trat. Schnell versuchte sie, ihre Traurigkeit abzuschütteln und eine neutrale Mimik zur Schau zu tragen. Doch auch als ihr Sohn den Kopf zur Küche hereinstreckte, pochte der Schmerz noch durch sie.

„Hey."

„Hey." Erst jetzt fiel ihr auf, dass er schlechte Laune hatte und sein Kinn vorgeschoben war. Sein halblanges blondes Haar wirkte, als wäre er sich mehrmals durchgefahren und er hatte seine Schultern hochgezogen, als müsse er sich trotz des frühlingshaften Wetters wärmen. „Ist alles ok?"

„Frauen sind scheiße." Ihre Augenbrauen lüpften sich fast von allein und sie merkte, wie Florian sich hastig auf die Unterlippe biss. „Also ... äh ... ich meine nicht dich. Du bist ja auch keine richtige Frau..." Jetzt entglitt ihr der Unterkiefer, was ihren Sohn stocken ließ. „Na ja, doch. Natürlich bist du das. Aber du bist meine Ma. Du weißt schon."

„Hm, ja. Demnach gehe ich davon aus, dass du von Saskia sprichst. Habt ihr Ärger?" Sie gab sich wirklich Mühe, nicht an sich heranzulassen, dass ihr Sohn behauptete, sie wäre keine richtige Frau und längst vergesse Gefühle wallten in ihr auf. Sie schluckte sie hinunter und bemerkte, wie Florian nickte, ehe er mit den Schultern zuckte.

„Sie hat mich beschissen. Ich hab Schluss gemacht." Die Runzeln auf ihrer Stirn vertieften sich noch, ehe sie nach Worten suchte, wie sie ihren Sohn trösten sollte. Aber dafür gibt es keinen Trost.

„Oh."

„Ja, oh. Ich meine, wie kann sie das tun? Sie sagt mir, dass sie Gefühle für mich hat und vö... betrügt mich! Und dann kommt sie an damit, es wäre nur ein Ausrutscher, als ich sie drauf anspreche, dass ich da was gehört hätte! So was wie Ausrutscher gibt es nicht, wenn ich jemanden mag!" Gretel legte den Kopf schief und konnte nicht verhindern, dass sie im Stillen widersprach.

Florian schien jedoch ohnehin keine Antwort zu erwarten, denn jetzt stapfte er in dem kleinen Raum hin und her und beschwerte sich darüber, wie mies er diesen Vertrauensbruch fand. Bevor er noch dazu übergehen konnte, seine Ex zu beschimpfen, räusperte sie sich und ihr Sohn erstarrte. Er drehte sich zu ihr um und schaute sie an. „Ärgerst du dich darüber, weil du sie geliebt hast, oder stinkt es dir, weil dein Ego gekränkt ist?"

Jetzt wich er eine Millisekunde ihrem Blick aus, ehe er seufzte, sich durch sein Haar strich und ihr dann wieder in die Augen sah. „Weiß nicht. Ich hab sie gemocht. Ich hab mit ihr ... du weißt schon."

„Hm, ja, das dachte ich mir. Das sagt aber wenig darüber aus, ob es schlichtes Begehren war oder ob du sie geliebt hast." Jetzt zog Florian zweifelnd einen Mundwinkel hoch und runzelte noch mehr die Stirn. Gretel schaute ihn nur an und wusste die Antwort im Grunde schon. Er hatte neben der kühlen Schönheit nie gestrahlt. Doch sie würde einen Teufel tun und ihm zeigen, dass sie sogar erleichtert war, dass die Sache zwischen ihnen beendet war.

„Woher soll ich schon wissen, wie sich Liebe anfühlt?" Sein Geständnis war deutlich an eine Frage geknüpft und sie zog ihn automatisch in ihre Arme. Sie spürte, das leichte Zittern seines Körpers und schloss die Augen, um seinen Geruch einzuatmen. Schlagartig flaute der vorige Tumult in ihr ab und sie gab sich eine Sekunde diesem Gefühl hin, dass sie genau da war, wo sie hingehörte.

„Dann hast du sie nicht geliebt. Wenn man einmal geliebt hat, vergisst man nicht wieder, wie es sich anfühlt. Ich verstehe dennoch, dass dir die Tatsache nicht gefällt, dass Saskia dir untreu war. Schließlich hat man gegeben, was man konnte und der andere wusste es nicht zu schätzen..." Hastig biss sie sich auf die Zunge und merkte, wie Florian nur nickte. Dann lehnte er seinen Kopf an ihre Schultern.

„Ja, so ungefähr fühlt sich das an." Sie murmelte eine Zustimmung und genehmigte es sich, nochmal tief Luft zu holen. „Woran merkt man es?"

„Du meinst, wenn man jemanden liebt?" Ein Nicken ihres Sohnes zeigte ihr, dass er sich darüber wirklich Gedanken zu machen schien und sie lehnte sich zurück, um ihm in seine Augen sehen zu können. „Oh, Raupe. Ich soll dir das größte Gefühl aller Zeiten beschreiben?"

Erneut nickte er und sie schloss die Lider und dachte an seinen Vater. „Ich weiß es nicht. Es ist, als wäre dieser Mensch wie eine Droge. Jeder seiner Atemzüge macht dich benommen und bedeutet das Großartigste in deinem Leben. Jedes Wort ist eine Offenbarung, obwohl sie trotzdem schmerzen können. Dein Herz schlägt wie wild in deiner Brust, deine Hände werden schwitzig bei jedem Blick von ihm und deine Gedanken sind immer ein bisschen bei ihm."

Sie bemerkte die Ungläubigkeit in seinem Gesicht, in der minimal gerunzelten Stirn und der schmalen Falte zwischen seinen Brauen. Dennoch erklärte sie: „Du brauchst nichts anderes, als diesen einen Menschen, weil er sich durch jeden Raum in deinem Körper und deine Seele gezwängt hat und dich im tiefsten Punkt berührt. Wenn er bei dir ist, ist es Qual und Hölle zugleich, weil du weißt, dass er dir nicht gehört, und trotzdem willst du ihm gehören."

„Hast du so für Papa gefühlt? Trotz der Krisen, die ihr gehabt habt?" Ohne nachzudenken, nickte Gretel und zuckte hilflos mit den Schultern.

„Ja, Raupe. Natürlich haben sich noch andere Gefühle mit diesen vermischt, als dein Papa alkoholabhängig war und wir eine Zeit bei Oma und Opa gelebt haben. Doch ich habe deinen Papa immer geliebt. Manchmal tut Liebe weh. Weil sie da ist und man ihr nicht nachgeben kann oder darf. Dann ist sie eine Qual. Sie hat so viele Gesichter wie die Menschen, die uns umgeben. Und doch ist es das großartigste Gefühl, das man erfahren darf. Sie ist so wankelmütig wie das Meer. Sanft und herrisch in einem. Sie unterwirft alles und gibt trotzdem so viel." Erneut zuckte sie mit den Schultern und gab sich Mühe, nicht in Tränen auszubrechen. Wie sie Hendrik vermisste.

„Das hattest du mit Papa?" Sie nickte und jetzt rollte doch eine Träne über ihre Wange.

„Das tu ich noch. Ich werde ihn immer lieben." Ihre Stimme klang rau und sie sah Ehrfürchtigkeit in Florians Augen aufglimmen. Dann besann er sich und zog sie zurück in seine Arme.

Sie ließ sich von dem Wissen trösten, dass ihre zweite große Liebe in ihrem Leben sie halten konnte und der Gedanke half ihr, sich etwas zu fassen, obwohl der Schmerz wieder heftiger durch sie hallte. „Das klingt echt kompliziert."

„Ist es, Flo. Nichts ist komplizierter als die Liebe und doch fühlt sie sich leicht an, wenn man sie leben kann." Das Schrabben über ihr Ohr zeigte ihr, dass ihr Sohn genickt hatte und sie hörte, wie er seufzte.

„Ich glaube, dann hab ich Saskia nicht geliebt. Ich mochte sie, aber sie war nicht das Drogen-Ding." Jetzt musste sie grinsen und merkte, wie ein Kichern ihre Kehle hinaufkroch.

„Da bin ich wirklich froh drüber. Ich hätte es dir nie gesagt, aber ich konnte sie nicht wirklich leiden." Florian beugte sich zurück und schaute sie vorwurfsvoll an. Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte: „Wenn mein Kind liebt, soll es so strahlen können, wie mich dein Vater zum Leuchten gebracht hat."

„Mich düngt, das ist ein frommes Ansehen." Sie grinste, weil sie wusste, was es bedeutete, wenn er in die Sprechweise von „Downtown Abbey" verfiel und umarmte ihn noch fester. Erleichtert erkannte sie, dass der Druck auf ihrer Brust nachließ.

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