Kapitel 37 - Reyna
Als Reyna m nächsten morgen ihr altes Zimmer verließ, wurde sie von einer Situation überrascht, die sie nie erwartet hatte. Im Kamin prasselte eine Gemütliches Feuer, über den Flammen hing etwas das aussah wie ein Wildschwein. Asha hatte sich an der Küchenzeile breit gemacht und stöberte in vertrockneten Kräuterbündeln. Dabei summte sie eine Reyna unbekannte Melodie. Ladon hatte sie auf dem Kaminsims zusammengerollt.
Valentin saß am großen Tisch und hatte seine Kettenhemd vor sich ausgebreitet und besserte einige Stellen nach. Varon saß tatsächlich neben ihm und Polierte seine Waffen. Dabei waren verschiedene Werkzeuge und Material vor ihnen ausgebreitet und sie reichten sich abwechselnd die Gegenstände.
Durch das Fenster an de Wand konnte Reyna auf das Gatter sehen. Veilan und der Blutschatten machten sich über eine Hälfte des Wildscheines her.
Alles an der Szenerie wirkte so vertraut, so Familiär, das Reyna schwindelig wurde.
„Ah. Du bist wach.", begrüßte Valentin sie. Er lächelte sie an.
Asha drehte sich zu ihr um und lächelte ebenfalls, wen auch weniger strahlend. Sie drückte ihr eine Tonschale in die Hand. „Setzt dich. Varon hat ein Wildschwein erlegt. Das gibt es nachher und ihr habt dann noch Vorräte.", ihre Stimme klang angestrengt Höflich, so als versuche sie die Streiterei zwischen ihnen zu begraben. Dankbar nahm Reyna ihr die Schale aus der Hand. Es handelte sich um eine Klare Gemüsesuppe. Sie setzte sich an den Tisch, gegenüber von Valentin.
„Ihr habt einen Hohlraum unter den Dielen.", begrüßte Varon sie.
Reyna blinzelte überrascht. „Wisst ihr was er enthält?"
„Nein."
Reyna zog etwas den Kopf ein und aß ihre Suppe. Sie schmeckte ehrlich. „Seid wann versteht ihr euch eigentlich?", fragte sie und deutet mit dem Löffel auf Valentin und Varon.
„Oh. Uns verbindet eine gemeinsame Geschichte.", begann Valentin.
„Ich habe vor hundert Jahren, in den Schattenkriegen, seine Burg erobert.", erwiderte Varon kühl.
Reyna blinzelte einige Male und sah dann wieder in ihre Schüssel.
Asha setzte sich zu ihnen und wischte sich die Hände an einer Art schürze ab. „Wie sieht unser Plan aus?"
Reyna holte eine Karte hervor, die sie in ihrem Zimmer gefunden hatte. Varon und Valentin räumten ihre Sachen vom Tisch so das Reyna die Karte ausbreiten konnte. Sie zeigte Teile vom Greifswald und eine lange Gebirgskette, die bis zum Meer führte. „Wir haben gestern das Gebiet der Kreuzstadt verlassen und befinden uns jetzt im Fürstentum von Greifenstein. Ich würde vorschlagen wir nehmen die direkte Strecke zum Erzgebirge und dann den Pass zwischen Goldstein und Silberstein. Das sollte und etwas an Zeit ersparen über die Gipfel zu Krakeln."
Varon beugte sich über die Karte. „Der pass wird von den Burgen Silberstein und Goldstein gehalten. Die Zwillinge Jason und Talia bewohnen sie."
„Die Ehernen Zwillinge.", stimmte Reyna zu. „Mit Veilan und deinem Blutschatten sollten wir ihre Burgen allerdings ungesehen passieren können."
Valentin fuhr mit dem Finger die Karte entlang. „Das würde uns einige Tage weniger verschaffen. Was ist so besonders an den Ehernen Zwillingen?"
Reyna seufzte. „Der Pass den die beiden Burgen bewachen, ist ein langes und fruchtbares Tal. Durch viele Flüsse läst sich viel Ackerbau betreiben und die Berge sind sehr Erzreich. Noch dazu ist es die einfachste Möglichkeit vom Westen des Reiches, in den Osten zu kommen. Die verschiedenen Herren des Tals sind Reich geworden durch den Handel zwischen dem Östlichen und dem Westlichen Teil des Reiches. Dann kamen die Elfen und eroberten den Pass. Sie errichteten Burgen an beiden Zugängen, um den Pass besser bewachen zu könne. Nachdem Untergang des Elfenreiches, haben sich die Fürsten des Ostens und die Grafen des Westens Blutige kriege geliefert um des Pass in ihren Besitz zu bekommen. Am Ende hat Alexander I. Der, ich glaube es war der siebte Zar, den Streit geschlichtet. Er gab jeweils einem Fürsten und einem Grafen einen Zugang zum Tal. Die Familien haben immer wieder untereinander geheiratet. Vor etwa dreißig Jahren gab es eine erneute Verbindung. Die Zwillinge dieser Ehe, haben jeweils eine Burg bekommen. Talia, die Ältere, hat Silberstein im Osten bekommen, ihr Bruder Jason, Goldstein im Westen. Sie sind beide Herzöge. Allerdings streiten sie immer darum, wer der Höheren Anspruch hat und wer der Mächtiger ist. Bevor Zar Edward starb, war das allerdings kein Problem, da sie keine zusätzlichen Steuern erheben konnten. Seit dem Fall des Thrones allerdings, haben sie niemanden, der den Streit zwischen ihnen Schlichtet. Der Pass ist daher immer eine Krisenregion. Jederzeit könnte es zum Kampf kommen."
„Da heißt wir müssen vorsichtig sein. Am besten wir durchqueren den Pass so schnell wie Möglich.", fasste Valentin zusammen.
Reyna nickte. „Ich schlage vor, dass wir noch einen Tag hierbleiben. Wir haben unsere Tiere in der Letzten Woche ziemlich gehetzt. Sie können eine Pause gebrauchen."
Da ihr niemand widersprach nahm Reyna das als Zustimmung. „Ich werde in den Wald gehen. Wenn mich jemand sucht...", ohne auf eine Antwort zu warten, stand sie auf und verließ das Haus. Ihre Hände zitterten und ihr stand schweiß auf der Stirn. Länger hätte sie es nicht ausgehalten. Es war zu schwer in dem Haus zu sein.
Ohne ein wirkliches Ziel lief sie in den Wald. Sie wollte einfach nur weg.
Doch auf einmal versperrte ihr ein großer Baum den Weg. Reyna wollte an ihm vorbei gehen, doch die Äste des Baumes bewegten sich und versperrten ihr den Weg. Verärgert drehte Reyna sich um. Doch egal wo sie hinsah, die Bäume senkten ihre Äste, oder sogar ihre Stämme und schlossen sie ein.
Reyna packte Lichtbringer. „Asha! Was soll das?", rief sie Wütend.
Eine Mächtige Eiche senkte sich herab und aus der grünen Krone tauchte Asha auf. Ihre Augen leuchtet Violette und aus ihrer Jade Kette kam ein leichtes grünes leuchten.
„Hör auf den Wald zu kontrollieren und lass mich gehen!", verlangte Reyna.
Asha stieg aus dem Baum und das violette Leuchten in ihren Augen erlosch. „Ich will nur mit die reden."
Reyna schnaubte. „Deshalb nutzt du deine Macht um mich einzusperren.", sie zog Lichtbringer einen Zentimeter aus der Scheide. „Wenn ich wollte, könnte ich den gesamten Wald abfackeln."
Asha sah sie bestürzt an. „Du drohst mir? Hast du dich so sehr in deinen Hass hineingesteigert, das du deine eigenen Freund bedrohst?"
Reynas Hand begann zu zittern. „Was willst du?"
Asha sah sie mit ihren fliederfarbenen Augen an. „Ich will dich verstehen, Reyna. Ich will wissen was mit die passiert ist, während ich nicht bei Bewusstsein war."
Reyna Unterlippe fing an zu Zittern. „Du willst wissen was mir passiert ist? Dann schau hin!", Reyna nahm ihren Umhang ab und begann ihr Oberteil aufzuschnüren.
Asha schlug geschockt eine Hand vor den Mund.
Reynas gesamter Oberkörper war mit Narben übersät. Eine war an ihrer Schulte, fort hatte ein Greif sie vor fast einem Jahr erwischt.
„Ich bin durch die Hölle gegangen. Varon hat mich mit Elfischer Methode trainiert und er kannte kaum Gnade. Jeden Tag bin ich mit einer neuen Narbe eingeschlafen. Hier.", Sie deutet auf eine gezackte Narbe an ihrer Hüfte. „Dort hat mich sein Schwert erwischt. Oder hier.", sie zeigte auf eine an ihrem Rücken. „Dort hat mich ein Pfeil durchbohrt. Ohne Lichtbringers heilende Kraft, wäre ich gestorben. Ich bin sterben viele Male.", Reynas Schutzwall bekam Risse. „Ich hatte niemanden in den letzten sechs Monaten. NIEMANDEN! Ich hatte alles verloren. Meinen Vater, meinen Liebsten. Alle die ich geliebt habe sind gefallen, weil ich zu Stolz war um zu fliehen. Weil ich wütend auf Alexander war! Verstehst du? Sie sind Tod! Wegen mir!"
Zitternd gaben Reynas Knie nach und sie sang in das weiche Moos. Immer Stärker rannen ihr nun die Tränen die Wangen hinab.
Sie spürte wie Ashas weiche Hände ihr sanft über die Haut fuhren. Magie floss aus den Händen der Nymphe und nach und nach verschlossen sich ihre Narben. Vorsichtig schloss Asha die Schnüre von Reynas Gewand. Diese bewegte sich dabei nicht. „Ich hatte nichts mehr Asha. Nichts. Nur mein Hass. Und ich habe ihn genutzt. Ich habe gelernt zu hassen. Ich will nichts mehr, außer Rache.", Reynas Stimme war leise. „Rache an meinem eigenen Bruder."
„Und was dann Was wenn du deinem Bruder den Thron genommen hast? Was wirst du dann tun?"
Reyna schwieg. Auf diese Frage hatte sie keine Antwort. „Erstmal muss ich ihn bekommen. Dann sehen wir weiter.", sie stand auf. „Lass und zurück gehen. Danke das du meine Narben geheilt hast."
Asha sah sie besorgt an. Kurz dachte Reyna, sie würde ihr weiterhin den Weg versperren, dann jedoch bewegte Asha die Hand und die Bäume wandertn zurück in ihre Natürliche Form.
Reyna entfernte sich rasch von Asha, die am Boden sitzen blieb und ihr Traurig hinterher sah. „Gib auf dich acht kleiner Greif. Ich fürchte um den Weg den du einschlägst."
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