Kapitel 1 - Selena
Die Strahlen der Sonne wanderten über die Wellen des Drachenmeeres.
Selena saß am Fenster der Unterkunft der Novizen und hatte den Kopf auf die Arme gelegt. Fasziniert beobachtete sie den Sonnenaufgang. Ein kühler Wind kam vom Meer und sie atmete den Duft von Salz und Wasser ein. Am Horizont meinte sie die Umrisse der Dracheninsel zu sehen, jenem fernen Eiland, auf welcher die mächtigen, feuerspeienden Echsen und ihre Reiter lebten.
Mit großem Augen beobachtete sie, wie die ersten Strahlen der Sonne auf die Stadt vielen. Die roten Dächer der Häuser begann zu leuchten und die kalkweißen Wände, blendeten die junge Halbelfe. Elfheim erwachte zum Leben.
Selena lehnte sich weiter aus dem Fenster. Gleich würde es so weit sein. Sie war ganz hibbelig. Der Sonnenaufgang gehört zu ihrer Lieblings Tageszeit.
Dann war es so weit. Die Strahlen der Morgensonne vielen auf die goldenen Dächer des Janus Tempels und eine Glocke wurde geläutet. Der Tag begann.
Hinter ihr wurde eine Tür geöffnet und Selena drehte sich um.
Von den zehn Mädchen, mit denen sie sich die Unterkunft teilte, war noch keines Wach. Doch das änderte sich schnell, als eine der Ordensmütter ein trat und silberne Glocke schwang.
Hell und laut läutete sie durch den kleinen Raum. „Aufstehe! Die Sonne begrüßt uns. Oh Selena. Du bist schon wach?"
Selena nickt mit und ihre kupferroten Haare, flogen ihr um ihren Kopf.
Die Ordensmutter nickte zufrieden und lächelte sie an. „Dann mach dich mal fertig für das Morgengebet.", sie schwang ihre Glocke noch einmal. „Aufstehen!"
Selena sprang von ihrem Hocker. Mit nackten Füßen lief sie zu den Schränken, die am anderen Ende des Raumes in die Mauer eingelassen waren.
Um sie herum, begann sich die anderen Mädchen zu regen. Lautes Plappern, Gähnen und Stöhnen erfüllte den Raum.
„Müssen wir schon aufstehen? Die Sonne ist doch gerade erst aufgegangen.", maulte eines der Mädchen und fuhr sich durch den ungekämmten Haarschopf aus malachitgrünen Locken.
„Wir müssen uns... be- beeilen.", stotterte Selena. „Das... Morgen Ge... Gebet, f..f.fängt gleich an."
Lucia stöhnte und schwang sich aus dem Bett. Wie Selena, trug sie ein einfaches Nachtgewand aus grauer Wolle. Sie stellte sich neben sie und kämmte sich die Haare.
Selena hatte ihre bereits zu einem Zopf geflochten und schlüpfte nun in die Novizinnen Tracht, welche aus einem einfachem weißem Untergenwand, einem hellgrauem Überwurf und einem weißem Gürtel bestand.
Auch Lucia hatte sich umgezogen. „Wollen wir?"
Selena nickte und gemeinsam, verließen sie die Unterkunft. Die anderen folgten vereinzelt.
Die Gänge der Tempelunterkunft, waren aus dem gleichem weißem Stein erbaut, wie die meisten Gebäude in Eflheim, der Hauptstadt des Volkes der Halbelfen. Die beiden Mädchen liefen zu der großen Halle, in welcher die Gebete stattfanden.
Sie rannten sie durch einen weißen Arkadengang, der einen großartigen Ausblick, über die Stadt bot. Selena blieb stehen. Schon immer hatte sie der sie der Anblick Elfheims faszinierte. Vor allem am Morgen, wenn die Stadt langsam erwachte.
Das Meer glänzten dunkelblau und friedlich. Die Kanäle zwischen den drei Inseln, auf welcher die Stadt gebaut war, lagen noch unberührt da. Die Sonne schien nun auf die gesamte Stadt und hüllte alles in ein warmes Licht. Noch wehte der Wind stark und Kühl, doch der Frühling stand bereits vor der Tür.
Selena beobachtete, wie der Tempel des Janus, der auf einer Insel, am anderen Ende der großen Bucht lag, im Sonnenlicht, golden leuchtete. Die Anhänger des Sonnengottes Janus, riefen mit lauter Stimme, zum Morgengebet auf und Selena meinte sie hören zu können.
„Jetzt komm schon. Mutter Beatric wird sonst wütend." drängelte Lucia und zog Selena am Arm.
Wehmütig riss Selena sich von Anblick des Königlichen Palastes los, welcher auf der größten der Inseln stand. Direkt unter den Klippen des Gebirges.
Die große Halle war bereits voller Halbelfen, die sich zum Morgengebet versammelt hatten. Die Sonne schien durch die Große Säulenfront, die sich um den Großteil des Tempels wand. Die große Halle war das Zentrum des Glaubens. Hier fanden die Gebete, Zeremonien und Ansprachen statt.
Selena und stellen sich zu den anderen Novizen des Glaubens an Diana, der Göttin des Mondes, der Nacht, der Jungfräulichkeit und der Jagd.
Eine Statur der Göttin stand an der Nordseite des Tempels. Acht Meter hoch, ragte sie auf und sah mit gütigem Gesicht, auf die Betenden herab. Über der Schulter der Statur, hing ein Köcher mit Pfeilen und in der linken Hand hielt sie einen Bogen und eine Mondsichel. Die Rechte war gehoben und zeigte in Richtung Osten, in Richtung der Dämmerung.
Der gesamte Saal war von Stimmengewirr erfüllt und überall bildeten sich kleine Grüppchen. Auch die anderen Novizinnen tauchten auf.
Sie waren etwa fünfzig Mädchen. Die jüngste war acht, die älteste sechzehn Jahre Alt. Sie alle trugen die gleiche weiße Wolltracht und hatten die gleiche hellgraue Robe an. Die Haare waren zu Zöpfen geflochten. Sämtliche Farben waren vertreten. Helles Silber und leuchtendes Gold. Einige hatten Haare wie Kupferadern, oder dunkle Steine. Auch die Farben der Natur, blau, grün, helles gelb und vieles weitere war zu sehen.
„Da seid ihr ja.", ein Mädchen, mit Haaren so blau wie der Sommerhimmel, stellte sich neben Selena und grinste sie fröhlich an.
„Guten... Morgen... Tanja.", begrüßte Selena sie leise.
Tanja gähnte. „Das die Gebete auch immer so früh sein müssen." beschwerte sie sich halblaut und Lucia nickte zustimmend. Im Gegensatz zu Tanja, wirkte Lucia noch völlig verschlafen.
„Die Heiligen Schriften... geben... es... vor." widersprach Selena. „Sie...Sie...Sie sagen.", sie schluckte schluckte heftig und ihr Hals tat weg. „Das... die Ge...Ge...Gebete, d..dr...drei mal, a....a...am. Tag, stattfinden, s...s..s...sollen."
Lucia verdrehte die Augen. „Still. Die Mutter ist da."
Selena verstummte und sah zur Statur der Göttin Diana.
Eine Gruppe älterer Frauen war am Fuße der Göttin erschienen. Erhaben und Ehrwürdig. Anders als die Novizinnen trugen die Ordensschwestern silberne Roben, mit weißen Gürteln.
Stumm und mir gesenkten Köpfen, stellten sie sich vor die Statur.
Eine weitere Halbelfe trat vor. Ihre Robe Unterschied sich deutlich von denen der anderen. Sie war strahlend weiß und von einem Gürtel aus silbernen Fäden zusammen gehalten. Alles an ihr wirkte erhaben. Es war die Oberste Ordensmutter, Beatric. Sie hob die Arme und die versammelten Halbelfen verstummten.
„Diana segnet euch, alle die ihr euch hier versammelt habt.", begann Mutter Beatric.
„Diana segnet euch, Mutter Beatric.", antworteten die versammelten Halbelfen.
Mutter Beatric faltete die Hände. „Lasst und das Morgengebet beginnen."
Selena senkte den Kopf, faltete die Hände und schloss ihre Augen, die wie Rosenquarze funkelten. Leise begann sie das Gebet, mitzusprechen:
„Große Göttin
Viel sind deine Namen und Länder
Groß ist dein Reich
Bei dem Namen, der mir am vertrautesten ist
will ich Dich rufen
Diana
Dunkle Tochter der Berge
Dich ruf ich
Weithintreffende
Herrin des Waldes
Herrin der Tiere
Herrin der Nacht, Du bist der neue Mond
Du Große Bärin, wachst über uns am Himmelszelt
Freie Frau unter den Göttern
Mit Deiner Fackel erhellst Du die Dunkelheit der Nacht und gehst uns voran
Du nährst in deiner wunderbaren Großmut vielbrüstig die ganze Welt
Dein Herz wendet sich wie eine Mutter ihren Kindern all jenen zu die in Kummer und Bedrängnis leiden.
Ich bitte um Deinen Segen.
Breite Deinen starken Arme
die müden Herzen Ruhe geben
die dem Sorgenvollen Freude schenken und dem Leidenden Kraft spenden
über mich."
Das Gebet endete in ehrfurchtsvollem Schweigen.
„Diana lächelt herab auf, ihre Kinder.", segnete Mutter Beatric die Menge erneut.
„Diana lächelt herab auch euch.", antwortete die Menge und auch Selena sprach mit.
Dann entließ die Oberste Ordensmutter sie und die Menge löste sich langsam auf.
„Komm. Wir gehen etwas essen.", Tanja zog Selena am Arm.
Selna sah zur Statur der Diana hoch. Gerne wäre sie länger geblieben, doch die Ordensmütter, trieben die Kinder aus der Halle.
Gemeinsam mit den anderen Mädchen, verließ Selena das Tempelheiligtum. Die Gruppe wanderte durch einen blühenden Garten, zu den Unterkünften der Ordensschwestern.
Vor einem weißem Gebäude, trennten sich die Wege der Freundinnen. Lucia und Tanja betraten das Gebäude, sie waren zum Küchendienst eingeteilt. Selena hatte Gartendienst.
Mit fünf weiteren Novizinnen wanderten sie zum Gemüsegarten des Tempels. Dort bauten die Ordensschwestern alles an, was sie zum Leben brauchten. Zwar bekamen sie vom königlichem Palast und ihrem Brudertempel, dem Tempel des Janus, auch Lebensmittel, doch die Ordensschwestern betonten immer wieder, dass es der Wille der Diana war, das sie sich um die Natur kümmerte.
Und so verbrachte Selena den Vormittag damit, schweigend, das Gemüse zu ernten. Radieschen, Möhren und verschieden Kohlsorten.
Selena mochte die Gartenarbeit. Etwas anzupflanzen und dann zu sehen, wie es wuchs,machte sie Glücklich. Selena packte das Gemüse in eine Kiste und brachte es zur Küche.
Dabei konnte sie die Wachablösung beobachten Zwar wurden im Tempel der Diana keine Krieger ausgebildet, anders als im Janus Tempel, doch es gab eine Rituelle Wache aus zwölf Bogenschützinnen, welche auf den Mauern des Tempels Wache hielten.
Selena bewunderte, die Wächterinnen der Diana, wie sie genannt wurden. Sie gehörten zu den besten Bogenschützen der Welt. Manchmal träumte sie davon, auch eine Wächterin zu sein und auf den Tempelmauern zu wachen, doch sie hatte überhaupt keine Talent für Waffen. Und sie war sowieso, lieber eine Novizinnen in den Gärten, als eine Kriegerin.
„Selena. Jetzt komm schon. Die anderen warten."
Schnell hob Selena den Korb mit dem Gemüse wieder auf. „I...i...Ich, k...k...komme sch...sch...schon.", stotterte sie und lief zur Küche. Sie hasste ihren Sprachfehler! Immer wenn sie etwas sagen wollte, kamen ihr die Worte einfach nicht über die Lippen! Nur bei den Gebeten, gelang es ihr, flüssig zu sprechen.
Sie gab den Korb an einer der Küchenhilfen weiter, die sich bei ihr bedankte. Dann eilte sie weiter, zum Eingang des Speisesaals. Dort hatten sich weitere Novizinnen versammelt.
„Hallo Selena. Wir machen nachher einen Ausflug in die Stadt. Willst du mitkommen?", fragte sei eines der Mädchen. Sie war wie Selena, fünfzehn Jahre alt.
Selena schüttelte den Kopf. „Ich m...m..muss...muss noch T...T...Texte...schreiben."
Das Mädchen sah sie enttäuscht an. „Nie kommst du irgendwohin mit."
Selena senkte den Kopf. Sie wäre gerne mitgekommen, doch sie mochte keine Halbelfenmassen. Sie bekam immer Panik. Die Stille des Tempels war ihr lieber.
Doch noch ehe sie etwas zur Entschuldigung sagen konnte, kam einer der Ordensschwestern auf sie zu. „Diana segne euch, Novizinnen." begrüßte sie sie.
„Diana segne euch.", erwiderten Selena und die anderen Novizinnen.
Die Ordensschwester blieb vor Selena stehen. „Selena, Liebes. Ordensmutter Beatric will dich sehen."
Selena wurde bleich. „Hab...hab...hab.. i...i...ich. Etw...etwas...a...an...gesellt?", fragte sie und ihr Stottern wurde noch schlimmer.
Doch die Schwester lächelte sie gütig an. „Nein, Nein. Es gibt nur etwas wichtiges, was Mutter Beatrice mit dir besprechen möchte.", sie legte Selena sanft eine Hand auf die Schulter. „Wenn du willst, dann begleite ich dich auch.", schlug sie vor.
Dankbar nickte Selena. „D...Danke...S...S...Schwester."
Die Ordensschwester lächelte sie an und verschwand zwischen den Säulen.
Sofort fingen die anderen Novizinnen an zu flüstern und zu Tuscheln. Selena wusste, noch bevor sie wieder da sein würde, würden alle ihre Zimmerkameradinnen Bescheid wissen, das sie zur obersten Ordensmutter gerufen worden war. Seufzend folgte sie der Schwester.
Auf dem Weg zu den Unterkünften des Ordensschwestern überlegte sie, warum die Ordensmutter sie sehen wollte. Zwar hatte die Schwester ihr gesagt, das sie nichts Falsch gemacht hatte, doch das verhinderte nicht, das sie immer Nervöser wurde. Doch egal wie sehr sie nachdachte, ihr wollte nichts einfallen, womit sie den Unmut der respektierten Ordensmutter erregt haben könnte.
Das Gebäude der Ordensschwestern unterschied deutlich, von dem der Novizinnen. Statt eines einfachen flachen Gebäudes aus Stein, in welchem Selena mit den anderen lebte, wohnten die Schwestern der Diana in einem weitläufigem Wohntrakt aus hellem weißem Marmor. Säulen stützen die drei Stockwerke und die große Kuppel ließen das Gebäude, imposant und majestätisch wirken.
Selenas Augen wurden groß, als die Ordensschwester sie durch die Eingangshalle führte.
Die kreisrunde Halle, war größer, als die gesamte Unterkunft der Novizinnen. Weiße Fließen bedeckten den Boden. Die hohe Kuppel wurde von, im Kreis aufgestellter, Statuen der Diana getragen, welche allesamt verschiedene Positionen darstellten. Eine Zeigte die Göttin als sorgende Mutter, eine andere als tapfere Jägerin, doch alle trugen die gleiche Liebevolle Mine.
„Beeindruckt?"
Selena sah in die Mitte des Saales. Ordensmutter Beatric stand in der Mitte der Halle und erwartet sie.
Sofort machte Selena einen Knicks. „Diana s-s- segne eu-eu-euch, Mutter B-B-Beatric.", erneut verwünschte sie ihren Sprachtick. Sie sengte den Kopf und lief rot an.
Die Mutter kam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf den Kopf. „Diana segne dich, Novizinnen Selena."
Selenas Herz klopfte schneller. Die Ordensmutter kannte sie!
Beatrice sah zu der Ordensschwester, welche noch immer hinter Selena stand. „Danke das du sie hergebracht hast, Schwester. Du darfst zu deinen Pflichten zurückkehren."
Die Schwester verneigte sich und verließ die Halle.
Nervös strich sich Selena über ihre Robe. Sie war noch nie mit einer so wichtigen Persönlichkeit, wie Mutter Beatric alleine gewesen.
Doch die Oberste Mutter des Ordens lächelte sie sanft an. „Komm meine Liebe. Gehen wir in meine Unterkunft."
Sie stiegen eine Treppe hinauf, welche sie aus dem Saal führte.
Selenas Augen wurden groß, als Mutter Beatrice sie durch die Gänge führte. Große Fenster ließen den Gang golden erstrahlen. Mosaike schmückten die Wände und eine Balustrade aus Säulen, führte um das Gebäude herum.
Sie erreichten das Zimmer, welches die Ordensmutter, als Audienzraum benutzte. Auch hier war alles Edel verziert und hell. Ein großer Tisch aus dunklem Holz Dominierte den Raum. Er war mit aufwendigen Schnitzereien und Ornamenten verziert. Die Tischbeine, stellten die Göttin Diana da, welche die Platte auf ihren Schultern trugen.
Mutter Beatrice setzte sich in einen hohen Stuhl, aus weißem Holz, welcher vor einer Fensterfront stand und bedeutet Selena, sich in den ihr gegenüberstehenden Stuhl zu setzten.
Selena setzte sich und strich ihre graue Robe glatt. Dann sah sie unsicher zu Mutter Beatrice auf. Diese lächelte sie sanft an. „Selena. Du bist seit dem Tag deiner Geburt im Tempel aufgewachsenen. Du hast mit den anderen Novizinnen gelebt, gearbeitete und die Gemächer mit ihnen geteilt.", begann die Ordensmutter.
Selena nickte, auch wenn sie nicht wusste, worauf die Oberste Mutter hinaus wollte.
Beatrice lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Die Schwestern sind sehr angetan von dir. Du kannst alle Gebete auswendig und bist mit den Grundsetzen und Regeln des Glaubens an Diana vertraut.", sie beugte sich zu ihr vor. „Würdest du dich dazu bereit erklären, einen großen Dienst an unserem Glauben, anzunehmen?"
Selena blinzelte. „W-w-was m-m-meint, ih-ih-ihr?" fragte sie.
Beatrice stand auf und trat zu einem Schrank. Dort öffnete sie eine versteckte Klappe. und holte eine Kiste heraus. Vorsichtig trug sie die Kiste zurück zu ihrem Tisch und stellte sie vor Selen ab. Neugierig musterte sie die Kiste.
Sie war aus massivem Metall gefertigt der feine, Wellenförmig Linien aufwiese. Besellstahl, dachte Selena fasziniert. Das Metall des alten Menschlichen Reiches.
Ein Verschluss, in Form eines Drachenkopfes, verschloss die Box. Er sah so echt aus, das Selena fast glaubte, er würde sich bewegen.
Selena konnte nicht anders, sie streckte die Hand aus. Dann zögerte sie, die Fingerspitzen, nur Zentimeter, von der Box Entfernt. Unsicher hob sie den Kopf.
Doch die Ordensmutter lächelte und bedeutet ihr, sich die Box anzusehen.
Selena nahm die Box und zog sie zu sich. Sie war überrascht davon, wie leicht sie war. Selena sah sie sich genauer an. Zwar verstand sie nichts von Metallverarbeitung, doch sie konnte nicht eine Rille, oder eine Öffnung entdecken.
„W-w-wie öff-öffnet m-m-an sie?" fragte sie die Ordensmutter.
„Du musst dir den Drachenkopf genauer ansehen. Er ist der Schlüssel."
Selena besah sich den Drachenkopf. Wie der Rest der Box, war er aus Metall gefertigt. Er war unglaublich detailliert. Die Hörner, die Augen, sogar die einzelnen Schuppen waren genau zu erkenne.
Vorsichtig strich Selena über die Hörner des Drachenkopfes. Dann zuckte sie zusammen und ließ die Box auf den Tisch fallen. Sie hatte sich an einem der Hörner gestochen.
„Aua!" rief sie und schob den schmerzenden Zeigefinger in den Mund. Sie warf der Box einen bösen Blick zu.
Zu ihrer Überraschung, lachte Mutter Beatrice herzlich. „Du hast den Schlüssel gefunden Liebes."
Verwirrt sah Selena die Ordensmutter an? Was meinte sie damit?
Als Beatrice die Box wieder an sich nahm, verstand Selena. Die Hörner des Drachenkopfes, welche eigentlich rot von ihren Blut sein müssten, waren so Metallisch, wie vorher. Dafür hatte sich, links und rechts vom Kopf, eine feine Linie gebildet. Mutter Beatrice berührte den Drachenkopf und öffnete die Box.
Sanftes, helles Licht drang aus der Box und Selena vergaß beinahe zu Atmen.
„I-i-ist, d-d-da-das-das...?" Sie konnte die Worte nichts aussprechen, zu überrascht war sie, von dem, was in der Box ruhte.
Mutter Beatrice nickte und holte den Gegenstand heraus.
Auf einem Kissen aus hellem Silbertuch, gebetet, lag ein feiner, mit aufwendigen Mustern verzierter Ring aus Gold. Ein Rubin, von der größe eines Fingernagels, war in den Ring eingelassen und verströmte ein angenehmes, rotes Licht.
Selena war sprachlos. Sie kannte den Ring! „Das-das-das k-k-ka-kann, n-n-nich sein!"
„Ich sehe, du weist was das für ein Ring ist." Beatrice hatte die Hände vor dem Bauch gefaltete.
Selena starrte sie an. „Das- das ist, der Königsring!"
Beatric nickte zufrieden. „Eines der drei Kronjuwelen, welche die Königswürde unseres Volkes symbolisieren.", sie beugte sich vor. „Und du wirst diesen Ring unserer neuen Königin anstecken."
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