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~Kapitel 13~

Als ich meine Augen wieder aufschlug hatte sich das Dröhnen in meinem Kopf zu einem unangenehmen Pochen umgewandelt.
Vorsichtig setzte ich mich auf, darauf bedacht mich nicht zu schnell zu bewegen. Ich vermutete, dass ich mir eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte. „Na ausgeschlafen?", meinte Morticia und grinste. „Joa", murmelte ich und stand langsam auf. „Ich hoffe du isst Spaghetti?", wollte meine Begleiterin wissen. „Natürlich esse ich Spaghetti", antwortete ich. Eigentlich hatte ich nicken wollen, doch das traute ich mich mit meinem angeschlagen Kopf nicht. Schweigend begannen wir zu essen, doch irgendwann platzte es aus mir hinaus: „Warum hast du vorher kaum ein Wort mit mir gewechselt und jetzt sorgst du dich um mich?" Morticia gab mir keine Antwort auf meine Frage und aß einfach weiter. „Nein, das ist mein Ernst. Warum warst du am Anfang so unfreundlich zu mir und warum jetzt bist du so nett?", bohrte ich weiter nach. Die Rächerin zuckte einfach nur mit den Schultern und beantwortete meine Frage immer noch nicht.

Dieses Mädchen war mir echt ein Rätsel. Erst war sie total unfreundlich zu mir und jetzt sorgte sie sich um mich.
Hatte ich irgendwas verpasst? War sie schon die ganze Zeit so nett zu mir und ich hatte das nicht registriert? Nein, so nett gegenüber über mir, war sie erst seit Mellys Tod.
Ich kam einfach nicht darauf, warum sie so nett zu mir wollte mir auch den Kopf nicht weiter darüber zerbrechen. Das Pochen in meinem Kopf war wieder angestiegen und ich verzog schmerzhaft das Gesicht. „Komm leg dich wieder schlafen, Dir geht es echt nicht gut", bat Morticia mich. „Matreps Schlag muss härter gewesen sein, als ich gedacht habe." „Nein, du musst doch auch mal schlafen", widersprach ich ihr. „Du gehst jetzt schlafen, ich wecke dich, wenn ich die Augen nicht mehr aufhalten kann", redete sie auf mich ein. „Mir geht es doch ganz gut, du solltest schlafen", beharrte ich. „Machen wir einen Deal, du schläfst bist Mitternacht und dann wecke ich dich", schlug meine Begleiterin mir vor. „In Ordnung", stimmte ich zu. Hoffentlich würde Morticia sich auch daranhalten.

Mit kleinen Schritten schleppte ich mich zurück zu meinem Schlafsack und begann den Reißverschluss zu öffnen. Doch er klemmte und ich bekam ihn nicht auf. Morticia kniete sich neben mich und öffnete den Schlafsack. Sie zog den Reißverschluss wieder hoch, als ich hineingekrochen war und hockte sich dann neben mich. „Was machst du jetzt?", wollte ich wissen. Irgendwie wollte ich nicht, dass sie mich so schutzlos alleine ließ. „Na was wohl, mich an den Zelteingang setzen und Wache halten", antwortete sie sarkastisch. „Bleibst du, bis ich eingeschlafen bin?", bat ich. Meine Begleiterin zog zwar fragend eine Augenbraue hoch doch nickte. „Danke", murmelte ich. Sie lächelte mich an und setzte sich in den Schneidersitz.

Als ich meine Augen öffnete, bemerkte ich als erstes die Sonnenstrahlen, die durch das Zeltdach fielen. „Du hast mich nicht geweckt", erboste ich mich in die Richtung, in der ich Morticia vermutete. „Du hast den Schlaf so dringend gebraucht, da habe ich es nicht über mich gebracht, dich zu wecken", entgegnete diese nur und zuckte mit den Schultern.
„Aber du musst doch auch mal schlafen!", regte ich mich auf, „du bist auch nur ein Mensch. Außerdem geht es mir gut." „Es ist alles gut Aiana, ich habe zwischendurch auch geschlafen", antwortete Morticia ruhig. Es überraschte mich wahrhaftig, dass sie so ruhig blieb. Normalerweise war die Rächerin sehr aufbrausend. Ich grübelte immer noch darüber nach, wieso sich Morticia so seltsam verhielt, als wir schon auf den Pferden saßen.

„Ist es eigentlich schwierig, sich mit einer Pflanze zu unterhalten?", versuchte meine Begleiterin eine Unterhaltung zu beginnen. „Oh ja, es ist wirklich schwierig", bestätigte ich ihre Vermutung. „Und wie klappt es bei dir?", wollte sie danach wissen. Jetzt war ich hin und hergerissen. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen oder sollte ich lieber flunkern. „Na ja, es ist ganz okay", meinte ich wage. „Das ist doch besser als nichts", gab Morticia darauf hin zurück. Dann platzte es aus mir hinaus: „Nein, eigentlich klappt es überhaupt nicht. Deswegen konnte ich auch keine Pflanze nach einem Heilmittel für Melly fragen." Beschämt wandte ich den Kopf ab. Vermutlich verschlechterte sich das, was Morticia von mir dachte, immer mehr. „Du hattest ja auch nur sehr wenig Zeit deine Begabung zu erlernen. Ich habe gelesen, dass manche Leute, die Terras Segen erhielten, es nie schafften, ihn zu nutzen", beruhigte die Rächerin mich. Und zum zweiten Mal an diesem Tag überraschte Morticia mich.
Warum war sie am Anfang gegenüber so kalt und jetzt wo wir nur noch zweit waren so nett? Wollte sie einfach ein gutes Verhältnis aufbauen? Doch das glaubte ich nicht.

Morticia wirkte auf mich nicht wie jemand, der sehr viel Wert auf ein gutes Verhältnis zu ihren Mitmenschen legte. Das aber widersprach sich mit ihrer Position als stellvertretende Anführerin der Rächerinnen, wo sie nicht nur eine starke Autorität, sondern auch ein gutes Gemeinschaftsgefühl brauchte. Diese Gedanken beschäftigten mich eine ganze Weile, so dass ich gar nicht merkte, dass es zu dämmern begann. Morticia erklärte sich bereit zu kochen und ich begann Nyx und Ricky zu versorgen. Gedankenverloren streichelte ich Rickys Hals. Heute war Donnerstag, das hieß, uns blieben noch knapp zwei Tage, um Colums Festung zu erreichen.

Nach dem Abendessen setzte ich mich in den Zelteingang um wache zu halten.
Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich würde solange üben, bis ich Terras Segen nutzen konnte. Schritt für Schritt folgte ich den Anweisungen, die meine Oma mir bei unserer ersten Übungsstunde gegeben hatte. Ich kniete mich auf die Erde, meine Handflächen berührten die Rinde des Baumes, den ich auserkoren hatte.
Innerlich versuchte ich zur Ruhe zu kommen und meinen Geist von allen Gedanken zu befreien. Das fiel mir, wie erwartet schwer. Ich musste immer wieder daran denken, dass es vorher auch nie geklappt hatte.
Wieso sollte es dann jetzt klappen?

Energisch schüttelte ich den Kopf. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass jetzt zu schaffen und Morticia zu beeindrucken.
Also versuchte ich es erneut und stellte mir eine Art Fadentelefon vor, durch welches ich mit dem Baum kommunizieren konnte. Doch es klappte nicht, der Baum vor mir blieb stumm.
Ich musste wohl etwas anderes probieren.
Vielleicht sollte ich einfach mal laut eine Frage stellen und hoffen, dass der Baum mir antwortete? „Ähm", begann ich ungeschickt, „ich bin Aiana. Und wie heißt du?" Auch dieses Mal war kein Laut von dem Baum zu vernehmen. „Weißt du, ich weiß noch nicht, wie ich Terras Segen nutzen soll und deswegen wollte ich fragen, ob du mir vielleicht helfen könntest?", redete ich einfach weiter, in der Hoffnung, dass ich vielleicht doch noch eine Antwort erhalten würde. „Wie ist das Leben als Baum so?", fragte ich weiter, mittlerweile war es mir egal, wie komisch es war, ein "Gespräch" mit einem Baum zu führen.
Ob mich dieser Baum einfach schlichtweg ignorierte oder klappte diese Methode einfach nicht? Ich vermutete letzteres und begann mir zu überlegen, was ich sonst noch probieren könnte.

Mir fiel schlichtweg nichts ein, deswegen schloss ich die Augen wieder und suchte eine mentale Verbindung zu dem Baum vor mir. Eigentlich wusste ich gar nicht genau, wie diese Verbindung aussah, doch ich war mir sicher, ich würde sie erkennen, wenn sie mir nur endlich erscheinen würde. Und da endlich,
vor meinem inneren Auge erschienen zwei Kugeln. Die eine Kugel sah aus als würde sie aus einem Blätterwirbel bestehen, die andere wie brauner Klumpen. Ich versuchte nach der Blätterkugel zu greifen, denn zu dieser fühlte ich mich hingezogen. Doch das Bild verschwand wieder. Anscheinend hatte ich zu schnell gehandelt und meine Konzentration gestört. Ärger stieg in mir auf, warum hatte ich nicht geduldig gewartet, bis die Kugeln auf mich zu bewegten?

„Ich glaube für heute reicht das", erklang eine Stimme hinter mir. „Nein, ich hatte es fast geschafft", widersprach ich, ohne mich umzudrehen. „Komm, das hat doch keinen Sinn, so resigniert wie du bist, hast du bestimmt keine Konzentration mehr", argumentierte sie weiter. „Was erlaubst du dir eigentlich, woher willst du wissen, ob ich noch Konzentration habe?", fuhr ich Morticia an. Ich hielt selber einen Moment inne. Normalerweise war ich nicht so aufbrausend. Und dann war sie wieder da, die kühle Morticia, der ich gleichgültig war. „Dann halt nicht", meinte sie nur und verschwand ins Zelt.

Super Aiana, jetzt hast du sie vergrault. Wo sie doch endlich anfing, nett zu dir zu sein.
Mit einem Seufzen schloss ich meine Augen wieder. Doch jetzt war meine Konzentration dahin, ich schaffte es nicht wieder die Kugeln zu sehen. Entnervt öffnete ich die Augen und wollte gerade in unser Zelt kriechen, als ein Papierflieger vor mir landete.
Gespannt öffnete ich den Brief.
Liebe Aiana!
Entschuldige die späte Antwort, ich hatte leider viel zu tun. Mellys Tod ist ein schrecklicher Umstand, es tut mir wirklich leid. Auch mich haben ihre letzten Wort zu Dir beschäftigt, doch auch ich habe keine Ahnung, was sie mit »der Himmel lügt nie« meinte.
Was mich aber wundert ist, dass ausgerechnet Morticia Dir geraten hat, mir zu schreiben.
Sie ist von Menschen nicht sonderlich begeistert, wie du bestimmt schon bemerkt hast. Aber du hast ja noch Matrep, der Dir es bestimmt erträglicher macht, mit ihr aus zu kommen. Ich bin mir sicher, dass du Colum besiegst und wir uns schon bald Wiedersehen.
In liebe Ragna.

Als ich fertiggelesen hatte, hatten sich zwei Fragen in meinem Kopf festgesetzt.

Was hatte Morticia gegen Menschen, wo sie doch eigentlich selber einer war? Und wieso war sie jetzt so nett zu mir?

Ich faltete den Zettel zusammen und steckte in die Innentasche meiner Jacke. Dann kroch ich ins Zelt. Morticia lehnte sich in ihrem Schlafsack gegen die Zeltwand und laß ein Buch. Ich versuchte den Titel zu lesen, doch ihre Hand verdeckte den Titel genau.
„Weißt du, es tut mir leid. Ich hätte eben nicht so wütend werden dürfen. Normalerweise kann ich mich immer beherrschen", entschuldigte ich mich und senkte meinen Blick zum Boden. Ich wollte mich unbedingt bei meiner Begleiterin entschuldigen. Aus einem mir unbekannten Grund wollte ich die Aufmerksamkeit und vor allem die Anerkennung dieses Mädchens. „Nein, du willst die Anerkennung dieses Mädchens, weil du ihr beweisen willst, dass du es als Mensch zu etwas bringen kannst", flüsterte ein Stimmchen in meinem Kopf.

Morticia ignorierte mich einfach und blätterte zur nächsten Seite ihres Buches. „Was, was hast du gegen Menschen? Warum hast du mich so", wollte ich leise wissen. Diese Frage hatte mich mir schon auf der Seele gebrannt, seit Morticia mich bei meiner Ankunft in Viridi so voller Abscheu angesehen hatte. Es wunderte mich als sie mir antwortete. „Menschen sind so dumm, sie zerstören einfach die gesamte Erde, ohne nachzudenken. Nach deiner Oma wurde nochmal eine Rächerin in die Menschenwelt ausgesandt, nur Terra wusste davon. Die Frau hatte ebenfalls Terras Segen, wurde aber von Menschen gefangen genommen. Sie hatten die Frau dabei beobachtet, wie sie eine Pflanze einfach nur mit einer Berührung hatte wachsen lassen. Die Frau wurde gefoltert und als dann endlich ein Rettungsteam geschickt wurde, war die Frau schon tot. Die Frau war meine Mutter", erzählte Morticia und eine Träne glitzerte in ihrem Augenwinkel.

Ich schluckte schwer. Jetzt war mir klar, warum Morticia mich so hasste. Meine Hand legte sich auf ihren Oberarm. „Es tut mir unendlich leid, jetzt verstehe ich, warum du mich so verabscheust. Trotzdem hast du es wenigstens mal versucht, nett zu mir zu sein und dafür bin ich dir dankbar", sagte ich leise. Morticia nickte bloß. „Ich bin normalerweise nicht nett zu Menschen, aber du, du bist anders. So wie du dich um die Natur sorgst, so etwas habe ich noch nie bei einem anderen Menschen gesehen", sagte sie dann in gefasstem Tonfall.

Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Das hatte sich ja fast danach angehört, als ob sie mich leiden konnte.
„Wir sollten jetzt schlafen gehen", wechselte die Schwarzhaarige plötzlich das Thema und legte ihr Buch zur Seite.
Ich nickte, völlig irritiert von dem plötzlichen Themenwechsel.

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