Zweiundzwanzig
Ich grinste und winkte aus dem Bus heraus. Felix winkte zurück, mein Herz leuchtete einen kurzen Moment.
"Na, alles klar? Freust du dich?" Ich nickte auf Felix' frage und kreuzte die Beine nervös voreinander.
"Hast du Angst?"
Ich stellte eine gegenfrage: "Wie kommst du darauf?"
"Naja, immer wenn ich angst habe oder nervös bin, kreuze ich meine Beine voreinander."
Ich lächelte und senkte den Kopf zu meinen Beinen: "du auch?" Lächelte ich.
Felix' Lachen erfüllte den Bahnhof.
Oh Gott, so ein schönes Geräusch war lange nicht zuhören.
Wie ich sein Lachen liebe.
Wie ich diesen Jungen liebe...
"Also dann. Heute startet unsere Klassenfahrt nach San Francisco, zur Golden Gate Bridge! Ich hoffe ihr habt alles was ihr braucht, denn..." Fing Frau Engel an.
Doch leider konnte ich ihr ab diesem Moment an kaum mehr folgen, Felix riss mich zu sehr in seinen Bann. Er war größer als ich, um einiges größer. Ich würde mich bald trauen in Riese zu nennen.
Am liebsten mein Riese..
Er lächelte, anscheinend hatte Frau Engel etwas witziges gesagt, oder so was in der Art.
Ich glaube, dass dieser Junge, Felix Von Der Laden, dass er es schafft, mich aus meinem Loch heraus zu holen. Nochnie hat es einer geschafft, seit dem Tod meines Vaters. Doch es hat mich auch noch nie jemand so glücklich gemacht, wie Felix. Ich brauche ihn, so sehr. Ich brauche ihn um glücklich zu sein. Doch er macht mich kaputt. Wenn er wüsste, wie viele Risse mein Herz schon hat.. Und für wie viele er verantwortlich ist.
"Hallo? Alex, geht's dir nicht gut?" Sebastian wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.
"Hm, was? Wieso?"
"Naja.. Du standest einfach so stumm in der Gegend."
Ich sah mich um, die Klasse war fort.
"Wo sind die anderen?"
"Tagträumer, verstehe. Frau Engel meinte, wir haben noch 10 Minuten bis der Zug uns zum Flughafen bringt. Die meisten sind auf dem Klo oder haben sich schon einen Platz gesucht." Ich nickte. Wäre schlau gewesen zuzuhören, anstatt Brain afk am Bahnhof zu lungern.
Er machte eine Handbewegung, die zeigte, dass er in den Zug gehen zu wollte. Ich nickte schleunigst und folgte ihm in einen der mittleren Waggons.
In dem Waggon, in den wir kamen, saßen Felix, Lola und Miriam an einem der vierer Plätze.
"Kommt rüber!" Rief Felix und winkte aufgeregt hin und her. Lächelnd ging ich auf sie zu.
"Magst du dich zu uns setzen?" Fragte er und deutete auf den letzten Freien Platz an diesem Tisch. Lola verzog ihre Make-Up vollgeklatschte Fresse und sah Felix mit einem fehlenden Blick an, der für mich aussagte: bitte, setzt jeden mit uns an den Tisch, aber nicht den Schwulen.
Genau das gefiel mir. Alleine um Lola zu ärgern, stimmte ich zu. Wobei es natürlich schon schön war bei Felix zu sein.
"Was ist mit Sebastian?" Erkundigte sich Miriam. Gute Frage..
Ich drehte mich um und sah ihn alleine in der hintersten Reihe sitzen, mit dem Handy in der Hand. Er schien zu tippen, doch er sah nicht unbedingt froh aus.
Auch wenn ich diesen Platz nicht verlassen wollte, egal wie sehr ich die Nähe von Felix immer und immer wieder spüren und genießen will, Sebastian ist einer, auf den ich immer zählen kann.
"Entschuldigt mich." Flüsterte ich und stand auf.
"Schon entschuldigt." Grinste Lola und rückte etwas näher an Felix.
Am liebsten wäre ich sitzen geblieben.
"Hey, Basti. Alles klar?" Ging ich auf ihn zu. Er sah von seinem Handy auf und lächelte mich an.
"Du kannst ruhig bei Felix sitzen bleiben."
Ich zögerte einen Moment, antwortete aber letztendlich das einzig Richtige: "Nein, passt schon. Schließlich bist du alleine." Ich ließ mich neben ihn auf einen der Plätze nieder
Er näherte sich meinem Gesicht und flüsterte: "kann es sein, dass du Felix magst?"
Ich nickte verwundert: "ja klar, wir sind ja auch befreundet." Sagte ich misstrauisch.
"Kann es auch sein, dass du ihn mehr magst, als eigentlich geplant?"
Ich wurde rot. ||
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