Siebzehn
Den ganzen restlichen Tag lag ich seelenruhig in meinem Bett und fummelte an meiner Bettdecke herum. Es klopfte an der Tür.
"Hm?" fragte ich und drehte meinen Körper in Richtung Tür, Tante Steffi stand vor mir.
"Was ist?" fragte ich.
"Alex, ich finde es nicht gut, da-"
"Jajaja, ich weiß. Klassenfahrt ist gelaufen." ich drehte mich weg und musterte wieder die Decke, so wie fast jeden Abend.
"Nein, hör zu. Ich finde es nicht gut, dass es genau an diesen Tagen ist, aber du hast Recht. Dafür kannst du nichts."
"Heißt das-"
Steffi nickte.
"Dein Vater wird auch noch nächstes Jahr tot sein, im Gegensatz zur Klassenfahrt. Und an ihn denken kannst du auch in San Francisco."
"Danke." flüsterte ich und musste leicht grinsen.
Zum Glück hab ich den Zettel vorhin nicht weggeschmissen oder so.
Ich kletterte mein Bett hinab und gab ihr den Zettel. Sie unterschrieb ihn.
(...)
Am nächsten Schultag brachten alle ihre Zettel mit, wie es schien durfte jeder mit zur Klassenfahrt. Frau Engel nahm die Briefe freudig an und lachte. "Wie schön, dass jeder mit kommen kann." lächelte sie und klatschte in die Hände.
"Ist es eigentlich okay für dich, dass ich dich gerne bei mir im Zimmer hätte?" stupste Felix mich an.
Eifrig nickte ich und versuchte mir mein Grinsen zu unterdrücken.
"Gut." lachte er und hörte wieder Frau Engel zu.
Gott, dieser Junge..
Die Unterrichts Stunde verging schneller als gedacht.
Danach hatten wir Sport.
Wir betraten die Umkleidekabinen und Felix steuerte sofort auf eine Bank zu. Ich setzte mich daneben und zog mir vorsichtig mein Short über den Kopf. Ich verbot mir selbst, zu Felix zu schielen. Und es klappte sogar einiger Maßen gut, bis er sich direkt vor mich stellte und mich anlächelte. Er hatte kein T-shirt an, man sah seinen nackten Oberköper. Meine Augen weiteten sich. Oh Gott.
"Hast du Deo?" wollte er wissen und kratzte sich am Hinterkopf.
Wie versteinert bewegte ich mich keinen Zentimeter, das Einzige was ich zu stande bekam war ein ruckartiges Kopfschütteln und ein leises: "vergessen." Meine Augen fokussierten seinen gute gebauten, muskulösen Oberkörper.
"Achso, schade." lächelte er und trat aus meinem Blickfeld.
Wie gerne ich ihn umarmt hätte.
Alex, stopp. Reiß' dich zusammen verdammt! Du bist nicht schwul, er hat eine Freundin, und du suchst nicht nach der großen Liebe. Es gibt keine Liebe des Lebens. Denk' daran. Selbst wenn, er wird dir das Herz brechen. Früher oder später wird er dir weh tun wie kein zweiter.
Erzählte mir mein Unterbewusstsein.
Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass ja auch ich kein Shirt an hatte.
Ich sah aus, als würde ich jeden Moment platzen vor Scham. Blitzschnell riss ich mir mein Adidas Shirt über den Kopf und zog mich fertig um. Die Umkleidet war leer, alle waren schon in die Halle gegangen.
Und wieder bin ich alleine. Flüsterte ich und wollte gerade die Umkleidetür aufmachen, als rechts neben mir eine andere Tür aufging. Felix stand mit Wasserflasche vor mir und lächelte mich etwas irritiert an: "du bist nicht alleine, ich hab auf dich gewartet. Ich war nur kurz auf der Toilette." er deutete auf die Toilettentür, aus der er so eben kam.
"Oh.." lachte ich und hätte schon wieder vor Scham platzen können.
Jetzt reiß' dich am Riemen, Alex!
"Also, können wir?" er hielt mir macho mäßig die Tür auf und zeigte mir mit einer Handgeste, dass ich zu erst gehen solle.
"Danke schön." grinste ich.
"Nichts zu danken, mach ich gern." er kam mir nach.
"Sag mal, hast du heute Nachmittag Zeit? Lukas, Lasse und ich wollten ins Kino. Naja, vielleicht magst du ja mitkommen, um alle bisschen besser kennen zu lernen?"
"Du willst mit mir ins Kino?" fragte ich verwundert.
"Klar, sowas macht man doch unter Kumpeln." lächelte er und klopfte mir auf die Schulter. Dieser Junge macht mich fertig. ||
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