Neunundvierzig
Immernoch Felix' Sicht
Ich drückte mich hoch und sah Alex' an. Mein weinen wurde stärker, ich setzte mich auf und schlug aufgeregt die Hände vorm Mund zusammen. "Das ist nicht wahr" weinte ich; "Danke, danke, DANKE!!" Rief ich laut und hob seinen Körper an. Ich drückte Alex fest an mich heran. Ich konnte es nicht fassen.
Sofort schnellte mein Arm zu seinem Handy. Ich rief im Krankenhaus an: "hallo, mein Name ist Felix Von Der Laden, ich habe einen Suizit Fall mit Schlaftabletten hier, beeilen sie sich!!" Ich gab ihnen Alex' Adresse und legte aufgeregt auf. Sie würden in etwa 5 Minuten bei uns sein.
"Alex, hörst du mich eigentlich? Halte durch, Kumpel. Ich brauche dich doch noch..." Ich nahm seine eiskalte Hand und drückte sie fest in meine. Vorsichtig hob ich sie zu meinem gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Handoberfläche. Ich atmete tief durch: "du musst trotzdem noch kämpfen, hörst du? Bleib stark, niemand wird dich für diesen Suizit versuch hassen. Du musst einfach nur am Leben bleiben und uns weiter mit deinem Lachen glücklich machen.
Nichts auf dieser Welt macht mich glücklicher."
Sirenen ertönten, viele Notärzte kamen in Alex' Wohnung. Sie hoben ihn aus dem Bett herunter und trugen ihn sofort in den Krankenwagen.
"Stehen Sie nicht so blöd rum, es geht um das Leben ihres Freundes! Steigen Sie schon ein." Forderte ein Arzt mich auf.
Sofort stieg ich ein und sah Alex auf dieser Liege liegen.
Erst in diesem Moment wurde mir richtig bewusst, dass er immer noch in jeder Sekunde sterben könnte.
Er könnte in jedem noch so kleinem Moment einfach unter den Händen der Ärzte weg sterben.
Ich hätte nicht schnell genug gehandelt, obwohl ich mir so sicher war..
Ich war zu glücklich darüber, dass er atmet... noch atmet.
Ich war zu glücklich, dass ich die Gefahr ausgeblendet habe.
Wenn Alex jetzt noch stirbt, ist es meine schuld.
Ich setzte mich auf einen Stuhl und klammerte mich an den Armlehnen fest. Mir wurde schwindelig, ich hielt meinen Kopf.
Ich konnte Alex nicht angucken, obwohl er noch atmete... noch.
Ich wollte es nicht sehen, wenn die Anzeige aufeinmal anzeigen würde, dass er nicht mehr atmen würde... falls sie es tun würde.
(...)
"Ich will nicht, nein. Ich bleibe bei Alex." Antwortete ich auf die Aufforderung von Doktor Blugard, das Krankenhaus zu verlassen und mich abzulenken.
"Es wäre besser für sie, Herr Von der Laden. Wir versprechen Ihnen, dass wir Sie sofort kontaktieren, wenn etwas mit Herrn Hazy passieren sollte. Kriegen Sie den Kopf frei." Er verschwand in Alex' Zimmer, ich durfte nicht herein. Ihm würde in wenigen Minuten der Magen ausgepumpt werden.
Vielleicht hat er ja recht.. Ich verließ das Gebäude und betrat den kleinen Stadtpark vor dem großen Krankenhaus Gelände. Eine kleine Bank aus Holz lächelte mich an, ich ließ mich auf ihr nieder und lauschte den Vögeln. Bäume raschelten im Wind. Hunde bellten in der Ferne. Ein Gitarrist stand am Straßenrand und versuchte Geld zu verdienen.
Wie schön es doch wäre hier jetzt mit Alex zu sitzen.. Er würde bestimmt etwas aufmunterndes sagen.. dachte ich und schloss vorsichtig meine Augen.
"Felix?" Wurde ich aus meinen Träumen gerissen, Lola stand vor mir.
Meine Miene verzog sich, böse starrte ich sie an: "Lola, bitte. Verschwinde einfach."
"Was? Freust du dich nicht mich endlich wieder zu sehen?" Sie setzte sich auf die Bank neben mich.
"Wie konntest du ihm so einen Mist erzählen!"
"Wem?" Lachte sie.
"Alex, du weißt genau wovon ich rede!"
Ich sah sie wütend an, ihre Gesichtszüge blieben kalt.
"Was hätte ich denn sonst sagen sollen?!"
"WAS FÜR EINE BLÖDE FRAGE! Die Wahrheit?! Dass wir seit Monaten nicht zusammen im Bett waren?!"
"FELIX MERKST DU NICHT, DASS DIESER TYP IN DICH VERLIEBT IST?! Was hätte ich denn sagen sollen, um ihn von dir weg zu bekommen.. Das geht doch gar nicht, Junge und Junge.. sowas lächerliches! Schwule sind ekelig, was hätte ich machen sollen?"
Mein Mund blieb offen stehen.
Wie um alles in der Welt, konnte ich mich mal in soetwas verlieben?
Ich atmete tief durch.
"Lola, tust du so, oder bist du tatsächlich so dumm?"
Sie sah mich verwirrt an.
"MERKST DU NICHT, WIE SEHR ICH DIESEN TYPEN LIEBE!?"
Stille. Aggressive Blicke trafen sich, wer würde gewinnen? Ein Kampf unserer Augen, wer würde den anderen mit seinen Blicken kalt machen, wer würde den anderen zu erst dazu bringen weg zu schauen?
Lola gebann zu reden: "Du bist nicht schwul, Felix. Ich kenne dich doch!"
"ICH KANNTE MICH DOCH SELBST NICHT! Lola, er hat mir die Augen geöffnet! Es gibt nichts und niemanden auf dieser Welt, den ich mehr liebe, als Alex. Und genau dieser Junge liegt gerade im Krankenhaus,... und vielleicht ist er nur Sekunden vom Tod getrennt..." ||
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