
Fünfzig
"Wieso ist Alex im Krankenhaus?" Sie rappelte sich auf.
"Du weißt davon gar nichts? Du hast keine Ahnung, was du ihm mit deiner Lüge angetan hast?" Meine Stimme wurde leiser. Ich konnte nicht fassen, dass ich dieses Wesen vor 3 Monaten noch geliebt habe.
"Was ist los?" Fragte sie.
"Alex hat versucht sich umzubringen."
"Er hat... was?..." Lolas Blicke wichen zu Boden: "doch.. Doch nicht meinetwegen?"
"Es gab noch 'nen anderen Grund. Allerdings war deine angebliche Schwangerschaft ausschlaggebend." Ihr Blick versteinerte.
"Was bist du für ein Mensch.." setzte ich hinten ran und stand auf.
"Felix, warte."
Ich blieb stehen, sah es allerdings nicht ein mich um zu drehen und dieser Furie erneut in die Augen sehen zu müssen: "was?"
"Beweise es mir."
"Was?"
"Beweise mir, dass du schwul bist."
Fragende Blicke.
"Wie stellst du dir das vor? Soll ich den nächsten Jungen auf der Straße einfach küssen oder was?"
"Das wär' doch mal was." Grinste sie.
Ich drehte mich um, ich sah in das ekelhafte lachen von Lola, sie kniff ihre Augen etwas zusammen.
"Dann muss ich dich enttäuschen."
"Du bist also doch nicht schwul? Felix, wieso lügst du mi-"
"Und wie ich schwul bin!! Das Problem ist bloß, dass ich niemanden küssen will, außer Alex. Nur, dass Alex vielleicht nie wieder aufwachen wird..."
Eine Träne lief an meiner Wange herunter und landete auf dem Sandigen Weg des Stadtparkes.
Lola stand versteinert vor der Bank, ihre Arme hingen verletzt herunter.
"Ach, übrigens." Fügte ich kalt hinzu: "auch wenn es eigentlich schon klar wurde, nur, damit du es deutlich hast... ich mache Schluss."
"Du.. Was? Felix nein, das.. Das kannst du nicht tun! Wie, wie.. wie stehe ich denn jetzt da?! Schuld an Alex' Suizit versuch und jetzt auch noch Single? Das.. Felix bitte.. Jeder wird mich hassen!"
"Weißt du was?"
Ich kam Lola näher, ihre Nase war nur wenige Millimeter von meiner entfernt. Mein steinharter Blick war auf Lolas Augen fixiert. Ich flüsterte: "genau das hätte ich schon vor 3 Monaten tun sollen. Dich endlich verlassen und auf mein Herz hören. DAS ist nämlich richtig!"
Ich drehte mich um und ging fort.
"Felix.. Das kannst du doch nicht machen!"
Ich ging weiter.
"Das ist doch wie im Film! Das muss ein schlechter Scherz sein, so laufen Trennungen doch immer nur in Filmen oder schlechten Fanfictions ab!"
Doch ich ging stumm weiter.
"Felix, komm zurück! Sofort!"
Ich überquerte die Straße und betrat das Krankenhaus. Ich fuhr in den 3. Stock und ging anschließend zu Alex' Zimmer.
Doktor Blugard kam aus dem Raum: "Ach, Felix! Wie lange bist du schon hier?"
"Nicht lange, bin vor-"
"Ist auch egal, ich wollte dich gerade anrufen. Es tut sich was mit Alex!"
Meine Augen weiteten sich, ein kleines Funkeln glitzerte in ihnen, ein Lächeln huschte über meine Lippen.
"Warten Sie." Sagte ich; "Tut sich etwas gutes, oder etwas schlechtes?"
Er öffnete mir die Tür zu Alex' Zimmer: "sehen Sie selbst."
Ich nickte und betrat den hellen Behandlungsraum meines Traumjungens.
Die Fenster waren offen, ein großes, weißes Bett stand im mitten des Zimmers. Darin lag ein ruhiger Alex.
Vorsichtig näherte ich mich ihm.
Sein Körper bewegte sich.
Auf und ab.
War es geschafft?
Hat Alex das tatsächlich überlebt?
Ich setzte mich auf seine Bettkante und legte meine Hand auf seine Schulter.
"Hey, kleiner. Alles klar?" Flüsterte ich.
Tränen wichen aus meinen Augen, doch sie halfen mir nicht die Traurigkeit zu verarbeiten, sondern dienten als Zeichen der Freude.
Ich sah mich ein bisschen weiter in dem Zimmer um, stand auf und ging zu den Fenstern. Schöne Aussicht hast du hier, du kannst ganz Torbisburg überblicken. Dachte ich.
"Felix?"
Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ruckartig drehte ich mich zum Bett um, Alex lag auf der Seite und sah mich an.
"Oh gott.. Es geht dir gut! Mach sowas nie wieder, hörst du!?" Ich schlug meine Hände vorm Mund zusammen. Langsam ging ich auf ihn zu.
"Hör zu, Felix. Ich.. Ich kann dir das erklären! Ich meine.. Meine Briefe hast du ja vermutlich schon gelesen. Und.. Ja, es.. ehm.. Es stimmt Schon. Ich habe mich in dich verliebt. Aber.. Du.. Ja ich weiß, du bist mit Lola glücklich und das war auch total bescheuert von mir, dir das zu sagen und mich danach aus dem Staub machen zu wollen... Das.. also.. Was ich sagen will ist ei-"
"Alex, hör endlich auf zu reden. Wie soll ich dich sonst küssen?" ||
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