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Donnerstag, 19. Dezember 2019

Obwohl wir gestern Abend spät nach Hause gekommen sind (für Moritz ist 20 Uhr eine späte Uhrzeit) haben wir Papa nicht angetroffen. Ich weiß nicht ob er überhaupt zu Hause war. Nachdem ich uns dreien jedoch noch einen kleinen Snack zubereitet habe und Moritz schließlich in's Bett gebracht habe, war Papa jedenfalls noch nicht wieder aus der Kanzlei zurück. Auch heute Morgen war er nicht in der Wohnung und ich kann nur hoffen, dass Papa nach Hause kommt bevor Moritz von der Schule nach Hause kommt. Heute werde ich an der Hochschule keinen Entfall haben und da am Nachmittag anlässlich der kommenden Weihnachtsferien keine Vorlesungen sondern Spaßprogramm geplant ist, kann ich auch unmöglich früher gehen. 

Nachdem ich meinen Bruder pünktlich zur ersten Stunde aus dem Haus geschickt habe, betrete ich mein abgedunkeltes Zimmer wieder. Ich trage nichts außer meiner Unterwäsche und meinem Bademantel. Da ich jedoch sowieso vorhabe gleich duschen zu gehen, mache ich mir überhaupt nicht die Mühe mir etwas Vernünftiges anzuziehen. Stattdessen gehe ich zu meinem Bett und lasse mich auf die Kante sinken. 

Die sanft leuchtende Lichterkette auf dem Kalaxregal zwischen meinem Bett und dem meiner Schwester reicht mit ihrem Lichtschein kaum bis zu mir nach unten. Und dennoch erkenne ich den blassen Körper in meinem Bett sofort. Die verrutschte Decke entblöst seine glatte Brust und ich strecke meine zitternde Hand nach seinen schwarzen Haaren aus. Verdammt ich stehe nicht nur auf Mäntel, Hemden und Koreaner generell. Ich stehe verdammt nochmal auf Jin. 

"Hey du faule Socke. Aufstehen."

Als meine sanfte und leise Stimme auf sein Gehör trifft, grummelt Jin verschlafen und kneift die Augen noch ein kleines bisschen fester zusammen. Dann dreht er sich auf die Seite, sodass er mit der Nasenspitze beinahe die Wand berührt und mir dabei den Rücken zuwendet. 

Ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken und wenn ich an die vergangene Nacht denke, dann wird es wohl auch nicht so schnell verschwindet. Natürlich haben wir nicht nur Deutsch geübt. Tatsächlich hat er mir sogar ein paar Brocken Koreanisch beigebracht und dann kam eins zum anderen und wir haben uns mein Bett geteilt. In mehr als nur einer Hinsicht. 

Obwohl ich zu den Mädchen gehöre, die auch als Single ihren Spaß haben und ich mich deshalb auch durchaus mit lockeren Beziehungen auskenne, ist es dieses Mal anders. Mein Gefühl damit ist einfach anders. Nicht nur weil mir klar ist, dass ich mehr möchte als nur den Spaß. Das ich mehr möchte als gemeinsame Nächte. Ich habe mich Hals über Kopf in diesen Kerl verknallt. Keine Ahnung ob es das Wissen macht, dass meine Gefühle während all dieser Taten verändert. Vielleicht ist es auch mein Herz, das einfach ständig schneller schlägt wenn er in der Nähe ist. Das jedes Mal wenn er den Blick aus seinen dunklen Augen auf mich richtet einen Satz macht. Ich weiß nur, dass jede Faser in meinem Körper sich zu dem Kerl in meinem Bett hingezogen fühlt. 

"Na komm schon. Die Vorlesungen warten nicht auf uns." Ich rutsche etwas weiter auf mein Bett und greife nach der Decke, die Jin mit einer Hand am Zipfel fest umklammert. Zuerst ziehe ich sanft daran, dann etwas bestimmter. "Wenn wir beiden noch duschen wollen, dann müssen wir uns jetzt echt sputen."

Ich habe keine Ahnung wie ich Jin aus dem Bett bekommen soll. Normalerweise habe ich mich nach einer Nacht bei einem Kerl immer ziemlich schnell aus dem Staub gemacht. Bin nach Hause gefahren und habe den restlichen Tag entspannt. Das waren allerdings auch Samstage oder Sonntage. Doch heute ist ein ganz gewöhnlicher Wochentag und auch wenn es nur noch zwei Tage bis zum Wochenende sind und dann für ganze zwei Wochen die Hochschule geschlossen sein wird, ziehen die Dozenten so gut sie können noch ihre Vorlesungen durch. Und ich kann mir nicht unbedingt erlauben zu fehlen. Zu viel Vorlesungen sind diesen Monat bereits ausgefallen und haben nicht stattgefunden. 

Einem spontanen Einfall nach beuge ich mich nach vorn. So weit, bis ich mit dem Mund direkt über Jin's Ohren schwebe. Meine zum Pferdeschwanz gebundenen Haare fallen mir über die Schultern und ich spüre die Haut von Jin direkt unter meinen Lippen. So zart und fein, dass ich selbst eine Gänsehaut bekomme. Mehr hauchend als sprechen gebe ich von mir: "Ich gebe dir drei Sekunden um mir in's Badezimmer zu folgen. Ansonsten sehe ich mich gezwungen allein unter die Dusche zu steigen und mich mit mir selbst zu beschäftigen."

Triumphierend richte ich mich wieder auf und entferne mich vom Bett in Richtung Tür. Dabei löse ich den Gürtel meines Bademantels von meiner Taille und streife den Stoff über die Schultern ab. Achtlos lasse ich ihn auf den Boden fallen, denn genau in diesem Moment richtet Jin sich im Bett auf. Suchend huscht sein Blick durch das Zimmer, bis er mich in meiner Unterwäsche auf dem Weg zur Tür gefunden hat. 

Ein leises Knurren dringt an mein Ohr und ehe ich mich versehe, springt Jin auch schon aus dem Bett. Eine tiefsitzende Boxershorts an der Hüfte hängend und die Haare vom Schlafen und besonders durch meine Finger verwuschelt. Als mein Blick auf seinen gut trainierten Bauch fällt, muss ich einmal mehr aufpassen nicht zu sabbern. 

"Wag es nicht!" Mehrere große Schritte später erreicht mein Objekt der Begierde mich und wirft mich mit Schwung über die Schulter. Mein Herz macht dabei einen Satz und ich stoße ein Lachen aus. Als der Koreaner mir mit der flachen Hand auf den Hinter klatscht, muss ich sogar wie ein albernes Schulmädchen kichern. 

Mein Objekt der Begierde. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und emotional tut er mich mehr als gut. Er tut mir in jeder Hinsicht gut und befriedigt mich auf mehr als nur eine Weise. Verdammt, dafür verpasse ich nur zu gern den Beginn oder auch die gesamte Vorlesung. 

Statt der Nachmittagsvorlesung im Grundkurs Mathematik sitzt unser gesamter Kurs im Hörsaal und starrt auf einen kleinen Tannenbaum. Nun ja, Paddy und ich sitzen nicht gerade im selben Raum wie unser tatsächlicher Kurs. Tatsächlich sitzen wir im Erdgeschoss mit den Austauschstudeten und den anderen Paten in einem Raum, starren jedoch ebenso auf einen Tannenbaum. Er ist nicht perfekt so wie all diejenigen die man auf den Straßen kaufen kann. Er ist winzig, mehr als schief und auch definitiv nicht perfekt gewachsen.

Und trotz all dieser eigentlich abschreckenden Details sollen wir nun aus dem Tannenbaum das beste herausholen und ihn in einen Weihnachtsbaum verwandeln. Ganz ohne Kugeln oder Strohsterne. Nur mithilfe der viel zu kurzen Lichterkette und den Bastelmatrialien, die wir von der Hochschule bereitgestellt bekommen haben.

Die Kiste aus der buntes Papier schaut und neben der mehrer Blätter mit möglichen Bastelanleitungen liegen, steht direkt neben dem Tannenbaum auf einem Tisch in der ersten Reihe. Ich bin zugegebenermaßen nicht besonders kreativ und habe deshalb auch keine Ahnung, was wir damit überhaupt anstellen sollen.

Dennoch bin ich die Erste die sich erhebt und auf die Kiste zugeht. Ich schiebe den Stapel mit Anleitungen zur Seite und lege das bunte Papier daneben. Es handelt sich um Tonkarton und feines Papier in den Farben hellrosa, dunkelrosa und lila sowie helles und dunkles blau. 

Unter dem Papier entdecke ich in der Kiste mehrer Tannenzapfel, sowie zwei verschiedene Bändchen zum Aufhängen. Ein dickeres in beige und einen durchsichtigen Nylonfaden. Zudem liegen verschiedenfarbige Röhrchen in dick und dünn in der Kiste. Natürlich weiß ich das es keine Trink-Röhrchen sind, aber da sie so aussehen nenne ich sie so. Daneben liegen noch zwei halbflüssige Klebestiffe darin. Gold glitzernd und silbern glitzernd. In mehreren halbrunden Kugeln liegen außerdem Perlen in verschiedenen Größen, Formen und Farben. 

Okay, es gibt eindeutig Auswahl. Aber was genau fangen wir damit jetzt an?

Zum Glück scheine ich eine der wenigen planlosen und kreativfreien Personen im Raum zu sein, denn ehe ich mich versehen kann schnappt sich jeder etwas aus der Kiste oder bedient sich am Papier. Ich schnappe mir schließlich einen Tannenzapfen und den silbernen Glitzerstift und lasse mich neben Paddy auf meinen Stuhl fallen. Über Carsten's Handy und eine Box spielen wir Weihachtslieder ab und ich bin froh, dass auch hier nichts Klassisches läuft. 

Mit Paddy zusammen präpariere ich zwei Tannenzapfen mit dem Glitzerstift indem wir die braunen Stücke am Rand anmalen und so versuchen etwas Neues zu kreieren. Sora neben uns scheint um einiges begabter zu sein als wir, denn mit Hilfe von Schere und Kleber zaubert sie aus einem Stück Papier eine ziemlich faszinierende Form. Ich habe keine Ahnung wie genau sie das gemacht hat, aber damit dürfte der Baum echt cool aussehen. 

Jin und seine Freunde in der Reihe hinter mir arbeiten an einer Kette aus großen Pappkreisen, die sie ineinanderverschlungen zusammenkleben. Abwechselnd in den Farben dunkelrosa und lila. Sie alle drei scheinen zwar kein Fan von der Bastelarbeit zu sein, allerdings wirken sie ziemlich zufrieden mit ihrer Tat. Das lässt mich zumindest die lockere Unterhaltung auf Koreanisch und das Lachen annehmen. 

Carsten versucht gerade mit zwei der Koreanerinnen die batteriebetriebene Lichterkette halbwegs dekorativ in den Baum zu legen, doch die drei scheinen mit keiner ihrer Möglichkeiten zufrieden zu sein. Zwei der anderen Patinnen trennen gerade zwei grob getrickte Mini-Weihnachtssäckchen auf um sie um den hässlichen Übertopf zu kleben. Ein anderer beschriftet gerade den DIN A4 Zettel, mit welchem der Baum als unserer ausgewiesen wird. Und alle anderen vergüngen sich entweder am Papier, den Tannenzapfen oder versuchen aus den merkwürdigen Röhrchen etwas halbwegs Vernünftiges zu erschaffen. 

Wir müssen ein ziemlich lustiges Bild abgeben, wie wir mit 20 Leuten in diesem Zimmer sitzen, zur Weihnachtsmusik mitsingen oder einfach nur mit den Köpfen wackeln, während wir alle mit basteln beschäftigt sind.

Ein breites Grinsen wandert über mein Gesicht als ich zwei neue Tannenzapfen aus der Kiste vorn für Paddy und mich hole und ich somit einen perfekten Blick auf die Szene bekomme. Während ich mit meiner Ware zurück zu meinem Platz gehe, fängt Jin meinen Blick mit seinen dunklen Augen ein. Er zwinkert mir zu und grinst mich ebenso breit an wie ich ihn. 

Obwohl sich mir die Welt draußen - ganz besonders in meinem Zuhause - gerade viel zu schnell dreht, passen hier und heute alle Faktoren zueinander, sodass mich eine innere Ruhe und Standhaftigkeit durchströmt. Beinahe erschrecke ich mich selbst bei der Feststellung. 

Die Freunde von Jin bemerken unsere Blicke und sofort geht in der letzten Reihe das Gekichere los. Während ich mich auf meine Platz fallen lasse bin ich einfach nur froh, doch kein Koreanisch zu können und so einfach dem Gespräch in der letzten Reihe nicht zuzuhören. Würden sie auf Deutsch oder Englisch kommunizieren könnte ich garantiert meine Ohren nicht weit genug aufsperren. Ich kenne mich und meine Neugier doch. 

Es ist eine friedliche Nachmittagsbeschäftigung, bei der man den Kopf nicht besonders groß anstrengen muss. Und ich gebe zu, das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Natürlich ist ein mit Kugeln behangener Baum immer noch schöner als unser Werk, aber es ist für einen guten Zweck. 

Zum Glück hat die Hochschulleitung beschlossen dieses Jahr die lästige Weihnachtsveranstaltung am Freitag bleiben zu lassen und stattdessen der Welt etwas gutes zu tun. Die heute hergestellten Weihnachtsbäume würden morgen Nachmittag prämiert werden. Die Gruppe mit dem schönsten selbst gebastelten Baumschmuck würde gewinnen und irgendeinen Preis bekommen. Ich hoffe ja auf einen freien Tag, auch wenn das ziemlich unrealistisch klingt. Und obwohl ich nicht der große Bastelfan bin, habe ich nicht gegen diese Nachmittagsbeschäftigung. Denn die Bäume (von der Hochschule gestellt) werden morgen dann mit all ihrem Schmuck und den Lichterketten an die Tafel gespendet. Und dort können die Bäume dann für einen sehr geringen Preis von Familien gekauft werden, die kein Geld haben sich zu Weihnachten einen Baum und Schmuck zu leisten.

Ich finde es eine schöne Idee. Denn im Großen und Ganzen macht das Basteln doch mehr Spaß als gelangweilt im großen Hörsaal zu sitzen und irgendwelchen Vorträgen zu lauschen - die ohnehin keinen Interessieren - sowie Weihnachtslieder zu trällern. 

Obwohl ich die Weihnachtszeit hasse und einfach kein Fan von all der geheuchelten Freundlichkeit und Nächstenliebe bin, kann ich an diesem Tag gar nicht zufriedener sein. Abgesehen von den katastrophalen Verhältnissen zu Hause läuft es doch im Moment ziemlich gut für mich.

Als dieser Gedanke meinen Kopf durchzuckt, drehe ich mich um und sehe über die Schulter zu Jin. Dessen dunkler Blick ruht auf mir und als er meinen Blick bemerkt, grinst er verschmitzt. Seine Augen funkeln wie Edelsteine und auch ich kann ein Lächeln nicht zurückhalten. Meinen heftigen Herzschlag ignoriere ich dabei einfach.

Mehrmals habe ich gestern den Versuch gemacht Jin von meinen Eltern zu erzählen, doch die Worte wollten mir einfach nicht über die Lippen gehen. Außerdem wollte ich die Stimmung nicht vermiesen. Also habe ich auf seine Frage nach meinen Eltern nur gemeint, dass Mama meine Zwillingsschwester besucht und Papa noch bei der Arbeit ist. Eine plausible Erklärung, mit der ich allen Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen konnte. Es ist nicht so als würde ich Jin nicht die Wahrheit sagen wollen. Aber ich konnte nicht. Es ging einfach nicht. Vielleicht würde sich die Gelegenheit ja noch ein andermal bieten. Jetzt werde ich ihn erst einmal zu unserer Christmas-Party am Samstag einladen. Eigentlich müsste er bereits eine Einladung erhalten haben, wie alle Studenten der PH Ludwigsburg. Aber da ich auch im Planungsteam der Party bin, finde ich den Gedanken einfach schön ihn nochmal explizit einzuladen.

Entschlossen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, drehe ich mich vollkommen nach Hinten um und vergesse für die nächsten Minuten den Tannenbaum und die Bastelarbeiten. 

∞∞∞

ANMERKUNG:

Wollt ihr den Baum sehen, den die Gruppe hier geschmückt hat?

In meiner Berufsschule haben wird das heute tatsächlich gemacht. Wir haben Weihnachtsbaumschmuck gebastelt und den geschmückten Baum der Tafel gespendet. Ich finde das eine sehr sehr schöne Idee, denn ich kann mir selbst ein Weihnachten ohne Baum nicht vorstellen. Und ich finde den Gedanken schrecklich, dass es Familien gibt die das Fest der Liebe tatsächlich ohne Baum verbringen müssen. Ich habe hier tatsächlich versucht zu beschreiben wie das bei uns ablief und an sich ist der Baum auch an unserem angelehnt.

Wenn ihr ein Bild von dem Baum sehen wollt, blende ich euch dieses gerne im nächsten Kapitel unten ein.


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