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Dienstag, 31. Dezember 2019

Es ist der letzte Tag des Jahres. Mal wieder.

Der 31. Dezember ist immer der eine Tag des Jahres an dem mir auffällt, wie schnell das Jahr doch vergeht. Die Weihnachtszeit neigt sich damit nicht nur dem Ende zu, sondern ein neues Kapitel wird in meinem Buch des Lebens aufgeschlagen. Es ist kaum zu glauben, dass tatsächlich schon wieder 365 Tage vergangen sind. Dass 8.760 Stunden vergangen sind. Dass 525.600 Minuten hinter uns liegen. Das sich das Kapitel des Jahres 2019 schließt und stattdessen das Kapitel 2020 mit viel Geballer eröffnet wird. 

Wie jedes Jahr werde ich Silvester bei meiner Cousine feiern, die passenderweise Geburtstag hat und heute ihr 21. Lebensjahr erreicht. Es ist eine Tradition geworden, dass Familie und Freunde gemeinsam den Geburtstag feiern und dann das neue Jahr begrüßen. 

Heute allerdings wird trotz dieser Gewohnheit alles anders sein. Denn zum ersten Mal seit absolut immer werde ich nicht allein erscheinen.

Die Weihnachtszeit im vergangenen Jahr werde ich definitiv nicht so schnell vergessen. Immerhin wurde mir eine Person an die Seite gestellt, die genau das Vergessen sehr gut verhindern würde. Und ich kann tatsächlich nicht glücklicher damit sein. Ich gebe zu der Monat war ziemlich nervenaufreibend und durchwachsen. Es gab einige Höhen und Tiefen zu meistern. Das ein oder andere Missverständnis aus dem Weg zu räumen und so manche Erleuchtung zu bekommen. Die Zeit war ziemlich durcheinander, wie ein Wollknäul. Und dennoch haben wir es gemeistert bekommen. Ansonsten würden wir jetzt ja nicht hier mit Geschenken beladen vor dem Haus der Browns stehen.

Während Mama und Papa sich noch bei einem Termin des gemeinsamen Scheidungsanwaltes befinden, sind wir anderen pünktlich zum Geburtstag unserer Cousine erschienen. Hannah und Paolo mit Louisa sowie Moritz neben Ben und Luca. Das Schlusslicht bilden Jin und ich.

Natürlich habe ich meine Cousine gefragt, ob ich meinen neuen und wirklich ernsthaften Freund mitbringen dürfe, auch wenn die Kommunikation dadurch etwas schwieriger werden könnte. Aber Lucie hat logischerweise überhaupt kein Problem damit. Sie hat Jin bereits an Heilig Abend kennengelernt und seitdem waren wir auch gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt. Ich würde zwar noch nicht wirklich von einer fixen Freundschaft zwischen den beiden sprechen, aber zumindest hat Lucie nichts gegen Jin und auch umgekehrt gibt es keinerlei Komplikationen. 

"Na, schon aufgeregt wegen dem neuen Jahr Honey?", fragt Jin und grinst zu mir herunter, während sein Arm locker um meine Schultern liegt. Ich verziehe die Lippen ebenfalls zu einem Grinsen und schüttle den Kopf: "Nein wieso auch? Mit dir an meiner Seite kann gar nicht so viel schlechtes passieren."

"Du machst deinem Namen mal wieder alle Ehre Honey. Pass bloß auf, sonst werde ich gleich noch ganz rot." Jin verpasst mir ein Stupser auf die Nase und ich muss kichern wie ein kleines Schulmädchen. Diese ganze Sache um das Rot-werden ist mittlerweile ein kleiner Insider zwischen uns. Immer wenn ich etwas zu Jin sage, das seiner Meinung nach zu viel Zucker enthält, sagt er genau das. Tatsächlich ist es mir jedoch noch nie gelungen, ihn wirklich erröten zu lassen.

"Wieso nennst du mich eigentlich immer Honey?", frage ich und ziehe die Stirn in Falten, während ich zu meinem Freund nach oben blicke. "Das habe ich bis heute noch nicht verstanden."

Kurz wendet er den Blick von mir ab und sieht an Luca vorbei zur Haustür. Dann jedoch blickt er mich aus seinen beinahe schwarzen Augen wieder an. Sein Blick ist offen und lässt mich tief in ihn hinein blicken. Genau das, was ich zu Anfangs nicht tun konnte. Ich erkenne die warmen, weichen Gefühle, die er für mich hegt. Erkenne das Glück, das ich in ihm auslöse und die Wärme, die von seinem Körper besitzergreift wenn er nur an mich denkt. Es sind dieselben Gefühle, die auch er in mir auslöst. "Es liegt an deinen Haaren. Sie sind so goldblond. Sie erinnern mich an Honig."

Ich kann ein lachen nicht verkneifen, obwohl ich von seinen Worten wirklich tief im Herzen berührt werde. Ich hatte schon viele Spitznamen, aber das hier ist der bei weitem tiefgründigste. Und ich fühle mich wirklich mehr als geehrt davon. 

"Du bist süß." Blitzschnell stelle ich mich auf die Zehenspitzen und drücke Jin einen Kuss auf den Mund. Gerade rechtzeitig, denn schon in der nächsten Sekunde öffnet unsere gut gelaunte Cousine die Tür und bittet uns in's Warme. 

Die Stunden bis zum neuen Jahr vergehen schnell. Viel schneller als ich erwartet habe. Mama und Papa sind während dem Kaffee und Kuchen auch erschienen und haben sich zur familiären Runde gesellt. Auf den Abend hin sind dann auch noch unsere Freundinnen gekommen, sowie anderen Gäste die meine Cousine immer zur Silvester-Party einlädt.

Das Haus ist voll und die Musik im Wohnzimmer zum Glück nur so laut, dass man sich noch unterhalten kann. Ich mag die jährliche Party bei den Browns. Die normalen Deckenlichter werden ausgeschaltet und alles wird von Lichterketten beleuchtet. Selbst im Garten befestigt Lucie jedes Jahr an den Büschen die kleinen Lichtlein. Es ist eine herrliche Atmosphäre. So auch heute.

Ich verlasse gerade die Toilette im Erdgeschoss und während ich durch den Flur laufe, checke ich kurz meinen neuesten Post auf Instagram. Es ist ein Foto von Jin und mir, das ich heute erst gepostete habe. Es ist von gestern, als wir mit dem Auto meiner Mutter unterwegs waren und einen Tag zu zweit verbracht haben. 

Automatisch heben sich meine Mundwinkel und die Kommentare erwärmen mein Herz. Den kleinen Tippfehler meiner Cousine ignoriere ich geflissentlich, denn auf ihn kommt es absolut nicht an. Mir ist nur der oberste Kommentar wichtig. Der Kommentar der mir zeigt, dass meine Gefühle auch erwiedert werden. 

Ja ich gebe zu, ich könnte im Moment nicht glücklicher sein.

Während ich das Wohnzimmer betrete, schiebe ich das Handy wieder in meine Hosentasche. Dann schlüpfe ich in meinen Mantel und ziehe den Reisverschluss nach oben. Jin erwartete mich neben meiner Cousine stehend und zwei Gläsern Sekt in der Hand. Bald wird die Uhr Null anzeigen. Dann werden wir das neue Jahr einläuten.

Ich grinse die beiden Menschen an, die mir so tief im Herze sitzen, dass es beinahe wehtut. Schnell nehme ich Jin mein Glas ab und drücke ihm einen Kuss auf die Wange, bevor meine Cousine uns nach draußen zu den anderen scheucht um sich selbst ihre Jacke zu holen. Der Garten hat etwas magisches durch die vielen kleinen Lichter und in der Ferne höre ich bereits die ersten Böller losgehen. 

Mein Verständnis für die Menschen, die vor Mitternach zu knallen beginnen ist nicht besonders groß. Das ganze Erlebnis wäre viel magischer, wenn alle wirklich erst um 00:00 Uhr beginnen würden.

Während die letzten Sekunden des Jahres herunterlaufen (einer zählt auf der Party immer laut mit), bin ich bereits vollkommen gefangen in der Illusion der explodierenden Feuerwerkskörper. Es ist bunt. Es ist laut. Es ist magisch. Einfach wunderschön.

Doch als schließlich die letzten zehn Sekunde des Jahres 2019 anbrechen und meine Haut so unglaublich stark zu kribbeln beginnt, komme ich zurück in die Wirklichkeit. Automatisch setze ich mit meiner Stimme in den Coutdown ein, für Jin jedoch auf Englisch. 

Merkwürdigerweise sehe ich in diesen letzten zehn Sekunden jedoch nicht meine Erlebnisse des vergangenen Jahres vor mir, sondern nur Jin und meine Zukunft mit ihm. Ich habe keine Ahnung wie genau diese aussieht. Ich kann mir nur eine erträumen und wünschen. Ob mein Wunsch jedoch am Ende in Erfüllung geht, kann ich nicht vorher sagen.

"Fünf!"

Vermutlich ist es dumm, dass ich mein Herz an einen Austauschstudenten verschenkt habe. Jemand, der in elf Monaten wieder von hier verschwunden sein wird. Jemand, mit dem ich möglicherweise eine Zukunft haben. Aber alles in mir sagt, dass es die richtige Entscheidung war. Keiner weiß was morgen passiert. Auch ich nicht. Und so liegt auch die Zukunft von Jin und mir im Ungewissen. 

"Vier!"

Allerdings kann etwas das sich so richtig anfühlt wie das zwischen Jin und mir unmöglich falsch sein. Es kann unmöglich schlecht sein. Ganz egal, was in Zukunft passieren wird. Wichtig ist, dass wir den Moment leben. Das hier und jetzt.

"Drei!"

Es ist der Moment für den wir leben. Morgen kann unser Leben bereits ein vollkommen anderes sein. Jeder Zeit kann etwas passieren, dass einfach alles verändert. Und genau deshalb sollte man nicht so viel denken. Sondern einfach leben. Lieben. Lachen.

"Zwei!"

Gleich wird es so weit sein. Ein neues Jahr wird anbrechen. Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen. Weitere 365 Tage in denen ich mich verändern kann. Weitere 365 Tage die eine Achterbahn sein können. Weitere 365 Tage die mich immer wieder auf's Neue überraschen werden. 

"Eins!"

Weitere 365 Tage um die Momente zu leben. Und was genau am Ende der 365 Tage in der Jahresbilanz steht, wo ich mich befinde und was mein Leben mir so alles geschenkt hat, das werden wir ja dann zu gegebener Zeit sehen.

"Frohes neues Jahr!"

Und damit drückt Jin seine Lippen fest auf meine. Vergessen sind meine Gedanken. Vergessen ist der Sekt in meiner Hand. Vergessen sin die Menschen um uns herum. Wichtig sind nur wir. Im hier und jetzt. In diesem Moment.

THE END

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