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Dienstag, 10. Dezember 2019

"Was meinst du dazu?"

Mit dieser Frage beende ich meine Erzählung über die ganzen letzten Tage und abwartend wippe ich mit dem Fuß, während ich Jenny am anderen Ende der Leitung schwer atmen höre. Oder vielleicht ist es ein schweres Seufzen, das kann ich nicht so genau auseinanderhalten. In jedem Fall weiß ich jedoch, dass meine Freundin schweigt und offensichtlich über mein Worte nachdenkt. Ich habe es tatsächlich geschafft, ihr in einer halben Stunde mein Leid zu klagen und alles was passiert ist zusammenzufassen. Komischerweise bin ich darauf sogar ziemlich stolz. 

Während mein Handy auf Lautsprecher gestellt im Schrankfach auf meinen T-Shirts liegt, ziehe ich aus dem untersten Fach eine schwarze Skinny-Jeans und angle aus der geöffneten Schublade eine dicke Strumpfhose.

Heute Abend findet ein Weihnachtsmarkt-Besuch mit den Austauschstudenten statt und ich habe nicht besonders große Lust zu frieren. Schon allein der Gedanke ohne die anderen Mädels einen Glühwein trinken zu gehen ist merkwürdig, aber ich habe ja Paddy und Sora. Vielleicht trinkt JuLyn ja ebenfalls mit. Wir werden sehen wie sich dieser Abend gestaltet. 

"Also ich muss ehrlich gestehen: Nachdem du mir gestern Abend geschrieben hast wir müssten uns heute mal unterhalten habe ich mit allem gerechnet. Aber nicht damit.", höre ich Jenny schließlich dumpf aus meinem Schrank murmeln. Ich schnappe mir das iPhone, werfe es auf mein Bett und lasse mich daneben fallen. Während ich darauf warte, dass meine Freundin sich fortführt streife ich die Strumpfhose über meine nackten Beine. "Wie hast du es bloß geschafft mit niemandem darüber zu sprechen? Ich glaube mein Kopf wäre schon längst geplatzt."

Ich kann nicht anders als humorlos aufzulachen. "Könnte mein Kopf tatsächlich platzen, wäre er das sicherlich längst. Ich bekomme diesen Typen einfach nicht aus meinem Schädel. Ich weiß nicht was ich von seinem Verhalten halten soll und ganz besonders weiß ich nicht, wie ich ihm nach gestern gegenüber treten soll."

Ich kann nur froh sein, dass sich nach dem merkwürdigen Gespräch mit Minho nicht mehr die Gelegenheit einer Begegnung zwischen Jin und mir geboten hat. Obwohl, ich sollte es nicht Gespräch nennen. Denn eigentlich hat nur Minho gesprochen und ich habe ihm zugehört. Zu mehr hatte ich auch nicht wirklich die Gelegenheit. Doch schon allein wegen des heutigen Abends weiß ich überhaupt nicht was ich tun soll. Sollte ich Jin gegenüber so tun als wäre diese merkwürdige Situation mehrere Meter über dem Erdboden gar nicht passiert? Weiß er überhaupt, dass Minho auf mich zukam? Hat er ihm etwas gesagt?

"Ich denke am besten ist es, wenn du nichts sagst. Du weißt ja nicht, ob dieser Minho etwas zu Jin gesagt hat. Ich denke generell, dass du das Ganze so locker wie möglich sehen solltest.", antwortet mir Jenny nach einer weiteren kurzen Pause, in der sie mit großer Sicherheit über eben diese gesprochenen Wörter nachgedacht hat. Ich kann es ihr nicht verdenken. Vermutlich würde ich dasselbe tun. "Du merkst ja selbst, wie viele Gedanken du dir wegen diesem Typen machst. Das solltest du nicht. Mache dir nicht über alles einen Kopf was er tut oder sagt. Versuch ihn so gut du kannst zu ignorieren. Das hat doch alles keinen Wert."

"Hm, du hast vermutlich Recht.", stimme ich meiner Freundin nickend zu. Dabei schlüpfe ich auch endlich in meine Jeans und ziehe mit einem kurzen Ratsch den Reißverschluss zu, nachdem ich den Knopf geschlossen habe. "Ich denke wirklich viel zu oft und viel zu sehr über ihn nach. Aber ich kann es einfach nicht abstellen."

"Ich weiß. Ich kenne das doch auch Süße. Aber vor allem heute Abend solltest du Spaß haben. Ihr macht so viele tolle Sachen mit den Austauschstudenten, du solltest dir nicht bei allem den Spaß verderben lassen.", fügt Jenny hinzu und ich höre in ihrer Stimme, wie gerne sie jetzt im Moment einfach bei mir wäre um mich auf andere Gedanken zu bringen. Auch wenn ich ihr nicht erzählt habe, dass Jin der letzte Gedanke vor dem Einschlafen und der erste Gedanke nach dem Aufwachen ist, versteht sie auch so meine Sorgen.

Während ich nachdenklich schweige, streife ich mir mein Shirt über den Kopf und werfe dann einen Blick auf die Uhr. Mit einem bitteren Schauben stelle ich fest, dass es bereits halb sechs ist und meine beste Freundin bald zu Hause losgehen sollte, um pünktlich bei dem Elternabend in ihrem Kindergarten zu sein. Ich kann nur für sie hoffen, dass es dieses Jahr ebenfalls wieder Glühwein gibt und Jenny so der Abend versüßt wird. "Ich will dich eigentlich nicht loswerden, denn es tut unglaublich gut endlich mal darüber zu reden, aber ich glaube du musst langsam los."

"Du hast Recht. Auch wenn ich liebend gerne noch weiter mit dir Quatschen möchte und dein seelischer Mülleimer bin, aber ich denke meine Chefin wäre nicht ganz so begeistert davon.", seufzt Jenny und vor meinem inneren Auge sehe ich sie dramatisch die Hand auf die Stirn legen. "Vergiss nur nicht was ich dir gesagt habe. Denk nicht so viel über den Idiot nach. Und hab Spaß."

Ich versichere ihr mein Bestes zu tun und beende dann das Gespräch. Achtlos lasse ich mein Handy auf dem Bett liegen und wandere zurück zu meinem Schrank. Ich krame einen weißen Pullover mit V-Ausschnitt heraus und ziehe ihn mir über den Kopf. Obwohl meine Oberweite durchaus größer sein könnte, bringt der Schnitt des Strickpullovers meine schmale Taille sowie die vollen B-Körbchen gut zur Geltung.

In wenigen Minuten werde ich mich selbst auf den Weg zum Schlossplatz machen müssen, wo ich mich mit den Rest der Gruppe treffen werde und mein bestes tun werde, den Abend zu genießen. So wie ich es meiner Freundin versprochen habe.

"Ich liebe Glühwein!" Sora blinzelt Paddy und mich begeistert über die braune Tontasse hinweg an und das Glitzern in ihren dunklen Augen erinnert mich an Jenny. Ich vermute fast wir haben eine weitere Glühwein-Vernichter-Maschine geschaffen. Trotz dieses Wissens grinse ich Sora breit an und hebe meinen eigenen Becher zum Gruß. 

Nachdem Paddy ein Bild von Sora mit ihrer ersten Tasse Glühwein gemacht hat und wir auch noch einen ziemlich guten Boomerang für meine Instagram-Story geschaffen haben, nippen wir erneut an unseren heißen Getränken. Bevor wir den koreanischen Studenten ihren ersten Becher Glühwein angedreht haben, haben wir erst einmal an den Marktständen direkt vor dem Königsbau eine gute Grundlage in Form von Roter Wurst im Wecken geschaffen. Es ist interessant zu sehen, wie die Studenten auf unsere Kultur reagieren. Doch allgemein fällt ihr Urteil wohl recht positiv aus.

Zumindest sehe ich das bei den Studenten so, die ich heute bereits beobachtet habe. Jin gehört tatsächlich nicht dazu. Ich habe es geschafft, noch nicht einmal mit dem Blick an ihm hängen zu bleiben. Naja, fast zumindest ... 

Direkt nachdem ich angekommen bin und auf die Gruppe getroffen bin, hatte mein Gehirn (und mein Puls) einen winzigen Aussetzer, der einem intensiven Blickkontakt entsprang. Doch seit dem habe ich es tatsächlich geschafft, meinen Austauschstudenten nicht wirklich zu beachten. Stattdessen habe ich mich auf Paddy und Sora konzentriert. JuLyn und Helena (ebenfalls eine Patin unserer Hochschule) haben ein wenig Zeit bei uns verbracht, allerdings haben die beiden sich irgendwann abgeseilt und hängen nun bei einer anderen koreanischen Studentin herum. 

Nachdem wir unsere Becher geleert geben wir diese am Stand zurück, erhalten unser Pfand und drücken uns weiter zwischen den Menschen hindurch. Unsere Dozenten haben wir ziemlich schnell verloren, doch es scheint keinem von uns wirklich viel auszumachen. So haben wir wenigstens etwas Zeit für uns und stehen nicht unter Beobachtung. Nichts ist anstregender als sich beobachtet zu fühlen, so wie ich es gerade tue. Schon beinahe den gesamten Abend lang brennen mir Jin's Blicke Löcher in den Rücken. Ein Wunder, dass mein grauer Mantel noch keine Brandflecken hat. 

"Oh schaut mal!" Sora greift nach meinem Arm um zeigt an Paddy vorbei auf einen Stand, der bunte beleuchtete Sterne verkauft. Feuer und Flamme für die winterliche Deko schnappt sie sich auch Patrizias Arm und zieht uns beide auch schon auf den belagerten Stand zu. Ich weiß nicht ob sie aus Seoul so etwas wie einen Weihnachtsmarkt kennt, doch ihre Begeisterung für die kleinen Dinge haut mich durchaus um. Sie ist so bodenständig und man kann sie mit der kleinsten Kleinigkeit beeindrucken. 

Ziemlich schön, dass es solche Menschen tatsächlich noch gibt. Das muss ich ihr in jedem Fall lassen.

Nachdem Patrizia's Austauschstudentin sich genügend an den bunten Sternen satt gesehen hat, gliedern wir uns wieder in den Strom von Menschen ein und trudeln die Richtung davon, in die vorhin der Rest unserer Gruppe verschwunden ist. Auf der Suche nach dem Rest, bleibt Sora vor einem Stand mit weihnachtlichen Schneekugeln stehen. Dort kauft sie sich eine schlichte Kugel mit einem Engel darin. Sein Haar hat dasselbe Braun wie das von Paddy, die Augen sind geschlossen und er hat ein kleines Buch mit liebevoll detailgetreu aufgemalten Noten in den Händen. Sein Kleid fließt in einem dunkelblauen Wellen an seinem Körper herab auf den Boden und die kleinen Flügelchen sehen mehr als nur zerbrechlich aus. Ich bin froh, dass der zarte - Weihnachtslieder schmetternde - Engel von der Glaskugel geschützt wird.

Glücklich packt Sora die mit Zeitungspapier ausgepolsterte Tüte in ihren Rucksack, bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Nur wenige Meter weiter halten wir jedoch vor einem Süßwaren stand, wo Paddy und Sora sich Schokofrüchte kaufen und ich mir tatsächlich das erste Mal in meinem Leben einen Granatapfel kaufe. Auf Patrizia's Empfehlung hin hat Sora sich für einen Banane-Erdbeeren-Spieß entschieden und aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass sie meiner Freundin aufmerksam beim Essen zusieht. Vermutlich fragt sie sich gerade wie man das Teil essen soll, ohne am Ende die Schokolade um den Mund herum oder an den Fingern zu haben. Tja, mir ist das noch nie gelungen. Und solange ich Paddy kenne, habe auch ich sie nie perfekt die Süßigkeit essen sehen. 

Nur wenig später erhalte ich eine kleine Waffel samt Plastiklöffelchen überreicht. Da das Fruchtfleisch des Granatapfels nicht genießbar ist und man nur die Kerne essen kann, finde ich es gut auch nur diese zu bekommen. Ich stünde schon ziemlich blöd da, wenn ich hier einen ganzen Granatapfel vorgesetzt bekommen würde. Ich wüsste überhaupt nicht wie ich ihn essen sollte und vor allem wie ich die Kerne aus ihm herausbekommen sollte. Ein Kugel Vanilleeis thront ebenfalls in der Waffel und ich mache mich über meine Leckerei her. 

Vergessen ist für einen Moment unser ursprünglicher Plan, die Gruppe zu suchen und uns ihr anzuschließen. Stattdessen stehen wir hier, neben der Hütte und mampfen unsere Desserts für zwischendurch. 

Nachdem ich meinen Löffel entsorgt habe und die Waffel samt den süßen Resten des Vanilleeises sowie den etwas bitteren Resten des Grantapfels verdrückt habe, schließen wir und den vielen Menschen wieder an und lassen uns von ihnen den Weg an den Ständen vorbei entlang schieben. Vor allem ich halte dabei die Augen offen und versuche über die Köpfe der anderen zu blicken und jemanden aus unserer Gruppe zu entdecken. Leider bin ich nicht besonders erfolgreich. 

"Also ich glaube wir haben nicht besonders viel Glück.", sage ich laut und drehe mich zu den anderen beiden um.

Zu meinem Entsetzen jedoch fehlt von Sora und Paddy jede Spur und ich kann keine von ihnen um mich herum sehen. Überrascht trete ich aus dem Menschenstrom heraus, der mich immer weiter vorzuschieben droht und rette mich in eine Seitenstraße, die vom Mark abgeht und in der es etwas ruhiger ist. Von dort beobachte ich die an mir vorbei strömenden Menschen, doch ich kann keine der beiden vermissten Frauen finden. 

Ich mache mir keine Sorgen, denn hier findet man sich immer irgendwo. Also ziehe ich mit etwas steifen Fingern mein Handy aus der Manteltasche, tippe an Paddy eine Nachricht und lasse das Gerät wieder verschwinden. Jetzt werde ich mir erst einmal einen Glühwein oder Kinderpunsch mit Schuss holen, ganz egal was ich zuerst finde, und daran meine Finger aufwärmen. Glücklicherweise scheint die Strumpfhose samt der Socken und Stiefel etwas zu bringen und meine Zehen fühlen sich mal nicht wie eingefroren an. Eine angenehme Abwechslung.

Gerade will ich mich wieder unter die Menschen mischen, da entdecke ich einen junge Mann im schwarzen Mantel. Seine dunklen Haare werden vom Wind ein kleines bisschen durcheinander gebracht, doch der Blick aus seinen dunkel Augen liegt aufmerksam auf mir. Er bahnt sich seinen Weg durch die Menschen als wäre es selbstverständlich das ihm jeder Platz machen würde. Doch ich stehe nur hier und blicke ihm entgegen, während er den Abstand zwischen uns immer weiter verringert. 

"Jin", setze ich an, sobald er vor mir aufragt.

Eigentlich war mein Plan ihn zu fragen wo die anderen sind und was er hier alleine macht, doch einen halben Wimpernschlag später spüre ich die Holzwand einer der Buden an meinem Rücken. Jin versperrt jedem Lichtschein den Weg zu mir und so ist er nur eine dunkle, beinahe gesichtslose Gestalt die vor mir aufragt. Mein Herz schlägt doppelt so schnell wie normalerweise in meiner Brust, meine Atem setz aus und ich bin mir nicht sicher ob die Panik hier nicht an der richtigen Stelle wäre. Doch statt Angst vor Jin zu haben, blicke ihn nur reglos zu ihm nach oben. Direkt in seine schwarzen Augen.

Das Nächste was ich bewusst wahrnehme sind seine kühlen Lippen, die sich fest auf meine drücken und seine warmen Hände, die mein kaltes Gesicht umfassen. 

Die Augen geschlossen lasse ich den Kuss geschehen. 

Kein einziger Gedanke durchzuckt meinen Kopf. Kein einziges Geräusch schafft es an mein Ohr. Und kein anderes Gefühl als die tiefe Befriedigung die der Kuss in mir auslöst durchströmt meinen Körper.

Sekunden, die sich für mich wie Stunden anfühlen vergehen. Doch dann löst Jin sich wieder von mir. Blinzelt durch die Dunkelheit zu mir herab, während er mein Gesicht noch immer mit beiden Händen umfasst hält. 

Ich schlucke schwer und will gerade den Mund öffnen um etwas zu sagen, was auch immer das sein sollte denn in meinem Kopf herrscht gähnende Leere, als Jin sich ohne ein Wort umdreht und davon stürmt. Nicht zurück ins Licht, in die Menschenmenge, sondern die Gasse hinauf und dort um die Ecke. 

Mich lässt er einfach zurück, mit dem Rücken an die Bude gelehnt und vollkommen überfordert mit den Emotionen, die wie ein Tornado in meinem Körper zu toben beginnen. 

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