6. Kapitel
Grace Pov.
Zwei Tage waren inzwischen vergangen. Die Weasley-Idioten ignorierten mich wieder und waren abweisend zu mir, trauten sich allerdings nicht, mich in der Anwesenheit ihrer Mutter anzugreifen. Ich grübelte, wenn ich ehrlich war, immer noch etwas darüber nach, wieso zwischen Weasley eins und mir plötzlich eine Friede-Freude-Eierkuchen-Atmosphäre geherrscht hatte. Zum Glück war sie inzwischen ja schon wieder verschwunden. Ich war einfach nur froh darüber. An dem Tag, wo ich aufgewacht war, Molly hatte es mir auch noch mal bestätigt, war ich noch etwas verwirrt, weshalb ich mich anders verhalten hatte, als ich es sonst machen würde. Diese Aufklärung hatte mich ehrlich gesagt sehr beruhigt.
Ich stellte gerade einen Korb mit verführerisch duftenden, frisch gebackenem Brot auf den Tisch – ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht eine Scheibe zu stibitzen – als der kleine Bruder von Weasley eins und zwei in Begleitung eines braunhaarigen Mädchens in die Küche kam. Dieses indefenfizierte ich innerhalb von drei Sekunden als Hermine Granger, Nummer zwei der Mitglieder des goldenen Trios, die im Haus anwesend waren. Ich nickte ihr zu und lächelte freundlich, was sie schüchtern erwiderte. „Ich bin Grace", stellte ich mich vor. „Hermine", antwortete sie mit ziemlich leiser Stimme, was mich überraschte. Bis jetzt war sie mir noch nie schüchtern vorgekommen, allerdings konnte es natürlich auch gut sein, dass ich mich geirrt hatte, schließlich hatte ich ja ein übermäßig großes Talent für das Herausfinden von den Charakteren von anderen Leuten. Ich wollte gerade noch etwas sagen, als Molly nach mir aus der Speisekammer rief. „Grace, Schatz, hilfst du mir mal kurz, die Wurst aus dem obersten Regal zu holen? Ich komm nicht dran und allein Gott weiß, wo die Zwillinge mal wieder meinen Zauberstab versteckt haben!"
Ich biss in mein Salamibrot und kaute auf dem Bissen herum. Währenddessen beobachtete ich die anderen, die am Tisch saßen. Seit meiner leichten Fehleinschätzung von Hermine Fremden gegenüber hatte ich beschlossen, meinen Horizont, was Menschenkenntnisse anging, etwas zu erweitern. Von den Gesprächen bekam ich kaum was mit. Das einzige was ich bemerkte war, dass alle sehr laut waren, dass ihre Wangen in Eifer des „Gefechts" leicht gerötet waren und dass sie alle Freude und Ausgelassenheit ausstrahlten. Ich schluckte den Bissen herunter. „Grace?" „Hm?" Ich zuckte leicht zusammen und sah zu Mrs Wea – nein Molly. „Ich habe dich gefragt, ob du gerne etwas Kartoffelsuppe hättest, Schatz." Ich nickte. „Oh, sehr gerne Molly." Sie strahlte mich fröhlich an und reichte mir einen vollen Suppenteller.
Nach dem Essen lag ich eingemummelt in meinem Bett. Obwohl ich mich in zwei dicke Decken gekuschelt hatte, fror ich. Schauder wegen der Kälte über den Rücken und meine Zähne klapperten aufeinander. Mit einem leisen Knarzen ging die Tür auf. „Schlafen sie schon, Miss Grace?", fragte Kreacher. „Nein, ich schlafe noch nicht, Kreacher, komm rein." Der Elf tapste in den Raum. Ich sah, dass er etwas in der Hand hielt. Bevor ich fragen konnte, was das war, streckte er es mir hin. Es war eine Wärmflasche. „Oh, vielen, vielen Dank, Kreacher!", meinte ich mit einem strahlen Lächeln. „Bitte sehr, Miss Grace." Die Tür schloss sich wieder. Eingehüllt von der Wärme der Wärmflasche schlief ich ein.
Tut mir Leid, dass ewig nichts kam! : /
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro