vorvorglühen
Irgendwann wacht Guk auf. Es ist dunkel um ihn herum, vielleicht noch Nacht, vielleicht hat er auch beim Schlafengehen die Rollos zugemacht, er kann sich nicht erinnern. Sein Kopf fühlt sich komisch an, nicht wirklich schmerzhaft, aber auch nicht angenehm. Am liebsten würde er sich umdrehen und weiterschlafen, doch da werkelt T auf einmal unter der Bettdecke herum, strampelt mit den Beinen.
Guk richtet sich etwas auf, checkt ab, was das Problem ist und sieht, dass er die ganze Decke von T geklaut hat, sodass seine Füßchen nackt daliegen. Behutsam kickt er die Hälfte der Decke zurück über T, schaut, dass er auch gut eingepackt ist und lässt sich dann wieder in den Polster fallen.
"Danke", hört er T ganz leise sagen, oho, der ist wohl auch wach.
Sofort öffnet Guk die Augen wieder und wendet sich zu ihm. Nur schwach kann er die Umrisse seines Gesichts erkennen in der Finsternis, die wuscheligen Haare reflektieren etwas Licht. Ganz eingeknufft liegt T neben ihm, das face puffig und weich von der langen Nacht. Verschlafen schauen sie sich gegenseitig an.
"Auch wach?"
"Ja, war bissl kalt"
"Passt jetzt?"
"Ja"
T kuschelt sich in die Bettdecke und Guk streicht ihm zart über den Rücken. Seinen Arm hat er in der Eintiefung bei seiner Taille liegen, das ist ein ganz nicer Platz. Vom Bewusstseinszustand kann man nur sagen, dass Guk noch immer 'ne knappe Promille im Blut hat, aber dafür recht gut bei Sinnen ist. T ist wieder back on track, der hat ja den ganzen Alk ausgekotzt, der ist komplett nüchtern.
"Danke für vorhin, Guk. Und für jetzt auch. Ohne dich wär ich safe im Krankenhaus gelandet"
"Kein Problem, bin für dich da. Warst du auch vorgestern für mich"
"Ist trotzdem nicht selbstverständlich, danke"
T schmiegt sich zutraulich an Guks Brust und Guk schaut da nicht schlecht drein, muss erst einmal damit klarkommen, dass sein crush auf seiner Brust pickt. Aber die anfängliche Überraschung verfliegt schnell, er lehnt sich ebenfalls zu T und drückt ihn am Rücken zu sich, während der genauso den Arm um seine Hüfte baumeln hat.
"Bist du noch drunk?", will T wissen und hebt seinen Kopf ein bisschen, damit er Guk anschauen kann.
"Geht, du?"
"Gar nimmer. Ich wollt dich was fragen"
"Ja, was?"
"Ob du was genommen hast, bevor du da zum Vorglühen mit Hilda und Millie gekommen bist"
Da glotzt Guk schon wieder. Mit so einer Frage hat er nicht gerechnet. Er fühlt sich ein bisschen überfordert, aber genug Gedanken zum overthinken hat er nicht, also antwortet er gerade raus.
"Ja, hab noch 'nen halben Captain bei mir daheim getrunken. Vorvorglühen sozusagen"
"Und wie du mit mir geschrieben hast? Da auch?"
"Ähm, nein, das war ja am Vormittag. Ach so, ja doch, da hab ich Gras geraucht, halber Joint"
"Machst du das jeden Tag?"
"Hm, so ziemlich, mehr oder weniger", gibt Guk ehrlich zu und kümmert sich nicht weiter darum, "Ich will dich auch was fragen. Wegen deiner Sexualität"
"Okay, hau raus"
"Ist es okay, wenn ich an dich denk, wenn ich mir einen runterhol?...Lol, sorry, das klingt bisschen derb, wollte nicht..."
"Alles gut, passt schon. Und nein, das stört mich nicht. Willst du das machen?"
"Ähm, ich hab's vielleicht schon unabsichtlich gemacht. Tut mir leid"
"Nein, es ist fine, wirklich, gibt nichts zum Entschuldigen"
"Holst du dir selber manchmal einen runter? Hast du ja bei Never have I ever gesagt", schießt Guk sogleich die nächste Frage hinterher, da er diese Sachen wirklich brennend wissen muss.
"Also, ich hab's manchmal gemacht, einmal im Monat vielleicht. Aber es war eher diese vibe von, okay gefühlt alle machen das, sollte ich wohl auch tun. So viel gegeben hat's mir aber nicht. Mittlerweile mach ich's eigentlich gar nicht mehr"
"Wild...ich komm keine Woche ohne 'nen guten Porno durch. Aber ich denk auch gern an dich, so ist es auch nicht"
Das findet T dann auch ganz interessant, da hackt er gern nach. Sex Aktionen sind nicht seins, aber mit Sex Talk kann er sich schon eher anfreunden.
"Woran denkst du, wenn du an mich denkst dabei?"
"Äh...", stockt Guk perplex, da das ja eine sehr direkte und intime Frage ist, "Das willst du wissen?"
"Ja, schon"
"Ähm, okay. Also, letztens hab ich mir vorgestellt, dass du auf meiner Schoß sitzt, da irgendwie so herum grindest und gleichzeitig meinen Hals küsst. Also, so ganz viele Küsse, Streicheln auch und so halt. Oder das gleiche mit meinem Oberkörper, zwischen meinen thighs. Das war sehr hot"
"Mehr nicht?"
"Haha, was heißt hier mehr nicht? Das ist doch schon sehr sexual, weiter hab ich nur nicht gedacht, weil ich dann wirklich ein schlechtes Gewissen bekommen hab, weil ich ja nicht wusste, wie du drüber denkst"
"Ganz ehrlich, die stages könnte ich mir sogar vorstellen mit dir. Zwischen den Oberschenkel vielleicht nicht, I don't know, müssten wir probieren, aber Hals und Oberkörper bin ich gern dabei"
"Hä, wait what, for real?", hinterfragt Guk nur überfordert. In seinem Konzept hätte T alles abgelehnt, was über ein kurzes Mund zu Mund Bussi geht.
"Ja, das ist okay, küssen, streicheln. Ich find deinen Hals eh sehr schön, vor allem mit den Tattoos. Steht dir gut"
Da blusht Guk ja direkt und bedankt sich etwas verlegen. Damit hat er legit gar nicht gerechnet, dass T für sowas down wäre. Aber beschweren tut er sich natürlich auch nicht, also nimmt er die Info einfach an.
"Also, küssen und streicheln gefällt mir schon sehr gut. Das...würde mir sehr gefallen, wenn du das machen willst"
"Ja, können wir mal probieren", meint T, als wäre es nichts anderes als eine neue Eissorte, die er versuchen will.
"Was...was gefällt dir? Gibt's was, das du magst?"
"Ja, klar. Ich mag's sehr, wenn man mein Ohr streichelt. Das ist sehr schön, find ich, und so kuscheln natürlich. So wie wir jetzt"
"Das...das ist gut", freut Guk sich und drückt T gleich noch dichter an sich heran, "Darf ich vielleicht dein Ohr streicheln?"
"Ja, gerne"
Guks Herz klopft ganz tüchtig vor Vorfreude und excitement, als T sich mit langen Fingern die Locken hinters Ohr streicht. Ein bisschen schaut Guk sich das Körperteil mal an, mustert es und checkt die Muttermale aus. Dann traut er sich und hebt die Hand an, damit er zärtlich über Ts Ohrmuschel streichen kann. Er macht das wirklich ganz vorsichtig, mit zwei Fingerspitzen und nur am äußersten Rand. Weh tun will er ihm halt auch nicht, Ohr ist sensibel.
T schließt genießend die Augen und entspannt sich, das merkt selbst Guk. Deshalb hat er das Gefühl, dass er sich ganz gut schlägt soweit und macht wie gehabt weiter. Er probiert ein bisschen was aus, streichelt die Hinterseite von Ts Ohr bis runter zum Läppchen. Es gefällt ihm, wie T sich anfühlt und wegen seiner Berührung komplett relaxt. Er geht etwas weiter, fährt mit einer Fingerspitze äußerst behutsam leicht in Ts Ohr hinein, wo man wahrscheinlich normalerweise Kopfhörer reinstecken würde.
"Mh, nicht so weit rein"
"Okay, tut mir leid", entschuldigt Guk sich sofort und hebt seinen Finger wieder auf die äußeren Bahnen.
"Alles in Ordnung", schnurrt T und atmet tief aus, "Kann ich deinen Hals streicheln?"
"Ja, sicher"
Guk arrangiert sich kurz so, dass T angenehm seinen Hals reachen kann. Das macht der Lockenboy auch sogleich und fährt sanft mit den Fingerkuppen über Guks bemalte Haut. Er zieht Kreise, streichelt in langen Zügen und zeichnet die Tattoos nach. Bisschen berührt er auch seine Schlüsselbeine, gleitet federleicht über die helle Haut.
Das gefällt Guk sehr. Das Ohrstreicheln stellt er natürlich nicht ein, schließt aber dennoch die Augen und gibt sich der zarten Berührung hin. Ts Finger sind so angenehm, verwöhnen seine sensorischen Nervenzellen richtig und bringen sein Inneres zum Vibrieren.
"Magst du das?", erkundigt sich T mit leiser Stimme.
"Ja, sehr"
Die beiden streicheln sich also, gewöhnen sich an den Körper des anderen und entspannen komplett. Irgendwann pennt Guk vor lauter Entspannung weg, die Hand bleibt auf Ts Ohr liegen, bewegt sich nur nicht mehr. T streichelt ihn noch ein bisschen weiter und schaut ihm beim friedlichen Schlafen zu, ehe er selbst zurück in die Traumwelt wechselt.
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