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sry

Es grenzt an ein Wunder, dass Guk den Weg in seine Wohnung schafft. Lang dauert's ja nicht, zehn Minuten mit der U-Bahn, aber trotzdem hätte da viel schief gehen können, so abwesend und unkontrolliert wie er ist. Er hätte einfach über die Treppen runter in den Untergrund stolpern können und sich den Schädel aufschlagen. Oder er hätte zu weit am Rand der Bahnsteigplattform stehen können, ein kurzer Strauchler und schon würde er unten auf den Gleisen liegen, wo in die nächste U-Bahn zerquetscht und verschmiert, wie man es sonst nur mit Aufstrich auf 'nem Brot macht. Was natürlich auch immer passieren kann, dass ein Auto einen halt niederfahrt. Wär auch nicht abwegig gewesen, so wie unser Bursche blind über alle Ampeln und Straßen gelaufen ist. Aber ja, sieht wohl so aus, als hätte der Tod noch keinen Bock auf ihn. 

Worauf Guk aber Bock hat, ist der Eristoff, der noch offen in seiner Küche vom Vormittag. Er denkt halt nicht mal irgendwas, es ist so einprogrammiert, dass er einfach zur Flasche greift und trinkt. Würde er noch Gedanken haben, würde er's nämlich wahrscheinlich nicht machen, da er ganz genau weiß, dass Alkohol und Valium gefährliche Partner sind. Beziehungsweise, vielleicht denkt er sich eh was dabei, oder zumindest ahnt er, fühlt er was. Denn wenn wir jetzt davon ausgehen, dass er, wenn er nur an sich denkt, sterben will, dann ergibt diese Handlung doch ziemlich viel Sinn. Dieser ganze andere shit, dass er's nicht machen darf wegen T und so, das kommt ja nur oben drauf, das sind Prinzipien, nach denen er versucht zu leben, um vielleicht nicht der schrecklichste Mensch auf der Welt zu sein. Aber wenn das alles wegfällt, und das ist bei der Menge an Valium höchst wahrscheinlich, dann handelt er doch nur mehr für sich, oder? Vielleicht ist es so, I don't know, vielleicht ist es aber auch wirklich nur ein Reflex, weil er das Saufen mittlerweile so gewohnt ist. 

Der Vodka gluckert also seine Kehler hinunter, das Blut von der Wunde an der Wangeninnenseite joint auch gleich in den Magen und von seinen Knöcheln tropft es dunkelrot auf den Fliesenboden. Er spürt gar nix, wirklich, gefühlt kommt kein einziges Aktionspotenzial von den Nervenzellen in seinem Hirn an. Es ist so befreiend, aber gleichzeitig auch ultra komisch. Wann spürt man schon seinen Körper nicht? Wenn ich hier grad fleißig in die Tasten hau, fühl ich auch meine Fingerspitzen, oder meine Füße, die am Boden chillen, die Oberschenkel, die geschmeidig am Sitzen sind. Es gibt immer was zum Spüren, mindestens Klamotten, oder halt man greift sich selbst an, wenn man zufällig grad nackt ist. 

Aber für Guk fällt das komplett weg. Man könnte ihm fett eine schallern, er würde es nicht wahrnehmen. Und das ist so ein weirdes Gefühl. Da kommt er sich maximal fremd in seinem Körper vor, gar nicht anwesend und einfach nur weg. Weil, er würde es ja sehen, wenn ihm jemand eine schallert, es würde ihn halt nur nicht jucken. Dass das ein sehr beängstigendes Gefühl sein kann, ist wohl offensichtlich. Da hatten safe schon Leute mental breakdowns wegen so einer verzerrten, beziehungsweise eliminierten Körperwahrnehmung. Guks Glück ist halt, dass er nicht mehr imstande ist, sowas zu fühlen. Was interessiert's ihn, wenn sein Körper ausgeschaltet ist, wenn es seine mind doch auch ist. Für ihn ist es ein bisschen, als würde er nicht mehr existieren. Und das ist ja durchaus ein Zustand, den er sich eigentlich immer gewünscht hat. 

Mit der Zeit wird sein Atem langsamer. Die Sicht verschwimmt ihm ordentlich, alles sieht aus, als würde es zähe Schlieren ziehen und die Konturen gehen verloren. Er will die Küche verlassen und wackelt schräg rüber ins Bad, wo er die Aufgabe hat, sich mit 'ner Rasierklinge die Pulsadern aufzuschneiden. Man, alles geht schon wieder so schwer auf einmal. Seine Füße kommen ihm vor, als wären sie mit fucking Eisen gefüllt und er muss sich wirklich anstrengen, einen Schritt zu machen. 

Er schafft's ins Bad, doch bevor er nur in Reichweite der Schublade mit den Rasierern ist, knickt er ein. Dem aufgeschürften Knie wird die Last zu viel, es klappt zusammen und Guk fällt. Er fällt zuerst zur Seite, weil ja nur ein Bein aufgegeben hat, und dabei haut er sich die Stirn genau an der Türkante an. Zack, Platzwunde, und wie das mit Verletzungen am Kopf so ist, blutet auch diese abnormal viel, dass man meinen könnte, er hätt sich einen auf Van Gogh das Ohr abgeschnitten oder so. 

Aber sein Sturz ist ja noch nicht beendet. Er knallt sich den Schädel also Vollgas gegen die Kante, dann rutscht ihm auch das andere Bein weg und er kracht laut auf den Boden. Dabei holt er sich 'ne ganze Parade an blauen Flecken, so stark wie er abgenommen hat in letzter Zeit, hält sein Körper einfach nicht mehr viel aus. Auf die Zunge beißt er sich zum Glück nicht, sonst wär's echt noch eng mit dem Blut geworden. 

Jetzt liegt er da. Er weiß, dass er nicht mehr aufstehen kann. Er nimmt nicht viel wahr, wie er da so aufgeschlagen auf den Badezimmerfliesen klebt, doch er weiß, dass es langsam kritisch wird. Auch schon wieder so komisch, er hat ja an sich grad keine Gedanken, da spielt sich nix ab da oben, aber trotzdem weiß er diese Sachen. Als bräuchte er dafür gar nicht zu denken, als wären sie einfach in seinem Körper, in ihm. 

Während seine Lunge immer langsamer arbeitet, kommt ihm dann plötzlich doch ein Gedankenschnipsel daher und das ist mehr als erstaunlich und unwahrscheinlich, aber joa, passiert wohl. Er fragt sich nämlich, ob er so stirbt. Hoffen tut er es, sicher sein kann er sich nicht und mittlerweile ist er auch zu kraftlos, zu kaputt, als dass er noch irgendeine Scheiße tun könnte, um seinen Tod zu garantieren. But well, Hoffnung stirbt zuletzt, I guess. 

Und dann tut Guk etwas, dass kann man sich nicht ganz erklären. Er schreibt nämlich mit seinen blutigen Fingern etwas auf den Fliesenboden. Komisch, dabei denkt er überhaupt nix dabei, er ist jetzt nicht so, okay, ich hinterlass 'ne Nachricht für die Person, die mich irgendwann findet, sollte ich wirklich sterben. Oder eben 'ne Nachricht für sich selbst, wenn er diese Nacht überlebt und morgen mit dem fettesten Kater der Menschheitsgeschichte aufwacht. Das ist halt gar nicht in seinem Kopf, seine Hand bewegt sich wie von selbst und zieht zittrige, blutige Buchstaben. 

Und ja, man weiß nicht, an wen das jetzt gerichtet ist. Vielleicht an seine Mutter, weil er durch seine Geburt ihr Leben ruiniert hat. Oder an seinen Vater, weil er ihm seine Ehe zerstört hat. Eventuell schreibt er auch für den Pechvogel, der ihn so hinüber irgendwann in der Wohnung finden wird. Möglicherweise denkt er an T. Vielleicht an sich selbst. Man weiß es nicht, kann gut sein, dass Guk es selbst auch nicht weiß. Und sagen kann er's uns auch nimmer. Da steht nur sry.

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